Cressi-sub S 102

Mein Jacket ist von der Firma Cressi-Sub aus Italien. Die Typbezeichnung
lautet S 102. Es kam glaube ich 1997 bei uns auf den Markt. Ich habe es
im letzten Jahr als Auslaufmodell für 520.-DM erworben. Die

unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers ist, soweit ich weiß,
799.- DM.

 

Es handelt sich um ein Hartschalenjacket, was den Tragekomfort, meiner
Meinung nach, um einiges erhöht, da einem nicht dauernd die Flasche
in die Wirbelsäule drückt. Es ist leider nur für eine Flasche

geeignet, es gibt aber meines Wissens eine andere Hartschale, mit der
man dann auch Doppelflaschen befestigen kann. Die Flasche wird mit nur
einem Gurt (kleiner Nachteil) befestigt. Die Trageschlaufe ist aber

so angebracht, dass man sie auch zum Sichern der Flasche benutzen kann.

 

Zur Sicherheit besitzt das S 102 drei Schnellablässe. Den obligatorischen
im Inflatorschlauch, einen am Rücken und einen auf der Vorderseite
auf Höhe der Brust. Sie arbeiten sehr zuverlässig und sprechen
genau

richtig an, sobald man daran zieht. Der Inflator arbeitet ebenfalls
ohne Mucken und hat eine hohe "Luftlieferleistung", d. h. er arbeitet auch
in 30 Metern schnell und ohne Probleme.

 

Zwei integrierte Bleitaschen mit Reißverschluß haben den
Nachteil, dass sie kein Schnellabwurfsystem enthalten. Das wurde erst beim
S 104 eingeführt. Deshalb tauche ich lieber mit Bleigurt, so fühle
ich mich

sicher und muß im Notfall nicht erst zwei Reißverschlüße
öffnen. Zusätzlich zu den Bleigurttaschen sind an dem Jacket
noch vier weitere Taschen zum Verstauen von Kleinzeug angebracht.

 

Um sonstige Zusatzausrüstungen anzubringen sind vier Metall-D-Ringe
am Jachet und zwei Plastik-D-Ringe.

 

Die Schultertragegurte können stufenlos verstellt werden und sind
zusätzlich mit zwei Schnellverschlüssen schnell zu öffnen.
Um das Jacket zu fixieren, hat man im Bauchbereich einen breiten Klettverschluß,
in

dem noch eine Reißverschlußtasche integriert ist. Ein weiterer
Gurt mit Schnellverschluß verläuft über der Brust.

 

Ich habe in einem Jahr ca. 50 Tauchgänge mit dem S 102 gemacht
und war immer hoch zufrieden damit. Es hat mich bis heute (toi, toi, toi)
kein einziges mal im Stich gelassen. Ich muss dazu sagen, dass ich

mein persönliches Tiefenlimit im Süß- wie im Salzwasser
auf 30 Meter festgelegt habe. Darum kann ich nicht sagen, wie das Auftriebsverhalten
unterhalb dieser Grenze ist. Aber ich glaube, es dürfte auch da keine

Probleme geben.

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Cressi Jacket zufrieden. Ich
habe damit ca. 25 Tauchgänge (Süß- +Salzwasser) gemacht
und bin von der Einfachheit der Tarierung  positiv überrascht.

Es gibt jedoch auch ein paar Schwachpunkte, die ich unten noch schildern
werde.

Zuerst möchte ich auf die positiven Aspekte eingehen.

Die zwei Luft - Schnellablässe sind meines Erachtens genügend
und vom Ventil her auch leicht zu bedienen. Die pfiffige Kombination, ein
Seil in den Inflatorschlauch einzubauen scheint ganz gut gelungen zu sein.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es dem Inflatorschlauch auf die Dauer gut
tut.

Gut angebracht ist auch die im Bauchgurt eingenähte Tasche mit
Reissverschluss, hier können kleinere Utensilien untergebracht und
schnell gefunden werden.

Der Flexible Bauch-Haltegurt des Jackets erlaubt es, die Luftkammern
sehr stark aufzublasen, ohne die Atemaktivität des Tauchers zu beeinträchtigen.
Dies ist vor allem beim Sammeln vor dem Abtauchen und nach dem Auftauchen
äußerst angenehm.

Als ebenfalls sehr hilfreich empfinde ich die 5 Stahl – D – Ringe,
an denen ein erheblicher Teil der Ausrüstung sicher befestigt werden
kann. Ebenso die links und rechts serienmäßig angebrachten „Schlauchhalter“
für die Atemregler bedeuten eine Erleichterung, da der Ocopus nicht
als Schleppanker nachgezogen wird.

Nun zu den negativen Aspekten des Jackets. Es sind hier zwar nur Kleinigkeiten
zu erwähnen, doch auch die sollten ausgemerzt werden.

Die Halterung für die Pressluftflasche ist etwas umständlich
auf den Flaschendurchmesser einzustellen.

Die Reißverschlüsse an den beiden Taschen scheinen zwar
sehr stabil, sind jedoch  - auch nach intensiver Wachsbehandlung –
schwergängig.

Die Heißschneidkanten des Innenlebens der Taschen sind aus meiner
Sicht nicht genügend gesichert und deswegen eine Quelle für Verletzungen
– ich habe hier leidvolle Erfahrungen gemacht.

Die Zugkordel für den Über-Kopf-Ablass an der Unterseite
des Jackets ist durch ein kleines Klettband fixiert und meiner Meinung
nach nur unzureichend gesichert. Wenn die Kordel das Klettband durch den
Versuch Luft abzulassen öffnet, ist der Knopf für den Luftablass
nur schwer zu finden. Hier wäre ein Knopf mit Auftrieb (Polyäthylen)
sicher hilfreich und leichter zu finden. Ich habe mir hier selbst weitergeholfen,
indem ich einen Styropor-Pfropf in den Knopf gesteck habe und damit einen
Schwimmknopf geschaffen habe.

Wie bereits am Anfang erwähnt bin ich mit dem Jacket zufrieden,
ich würde es jederzeit wieder kaufen.