Cobra

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Auch ich habe ein Erlebnis mit dem Cobra und der ...

Auch ich habe ein Erlebnis mit dem Cobra und der Firma Suunto beizutragen. Das Ganze ist einem türkischen Freund und Kollegen passiert, der kein Englisch spricht, weshalb ich für ihn den gesamten Email-Verkehr mit Suunto geführt habe.

Auch ihn ereilte das Schicksal mit dem Ausfall des Drucksensors für die Tiefenanzeige. Daraufhin schickte er seinen Cobra zu Suunto nach Finnland zur Reparatur. Zunächst passierte erst einmal gar nichts. Erst auf Nachfrage erhielten wir dann die Auskunft, die Reparatur des Computers sei unwirtschaftlich (The damage is beyond economical repair.) und es wurde ihm ein Service-Modul mit einer dreimonatigen Servicegarantie zum Preis von 195 € zuzügl. 18 € Versandkosten angeboten.
Da ihm dies ziemlich teuer vorkam wollte er es genauer wissen und so fragten wir nach, wie teuer die Reparatur denn tatsächlich käme. (Wir hatten bis dahin die hiesigen Datenbankeinträge noch nicht gelesen.) Erst jetzt teilte man uns mit, dass der Cobra so konstruiert sei, dass Reparaturen oder der Austausch von Teilen (mit Ausnahme der Batterie) technisch nicht möglich seien. Der Austausch gegen ein Service-Modul sei die Reparatur.
Auf weiteres Nachfragen wurde uns dann erklärt, dass es sich bei dem Service-Modul um einen komplett neuen Computer handele, lediglich das Zubehör wie Konsole und Luftschlauch würden vom alten Gerät übernommen und dafür gibt es dann aber nur 3 Monate Servicegarantie.
Das gesamte Verhalten der Fa. Suunto bis hierhin bezeichne ich als Kundenverarsche. Das ist ungefähr so, als wenn ich mein Auto zum Autohändler zur Reparatur bringe und der erklärt mir dann, dass das Auto nicht reparabel sei, er würde es aber austauschen gegen ein Service-Model. Das bedeute, ich bekomme ein komplett neues Auto, lediglich die Reifen und die Scheibenwischer würde man vom alten Auto übernehmen, allerdings gäbe es dafür dann nur 3 Monate Servicegarantie.
Aus technischer Sicht bezeichne ich Geräte die konstruktionsbedingt keinerlei Reparatur zulassen als Fehlkonstruktion.
Auf weitere Anfrage, ob im Rahmen des Austauschs – selbstverständlich gegen Aufpreis – ein Upgrade auf Cobra 3 oder D9 möglich sei wurde uns mitgeteilt, dies sei leider nicht möglich, da es Firmenpolitik sei, dass der Service keine Geräte verkaufen dürfe.
Wenn man die gleichen Geräte, wie die defekten, als Service-Modul verkauft ist das also kein Verkauf – Kundenverarsche die Nächste.

Mein Kollege lies sich nun ein paar Wochen Zeit zum überlegen, ob er das Angebot annehme oder nicht. Nachdem er sich dann doch zur Annahme entschieden hatte und um Übersendung einer Rechnung per email gebeten hatte, um den Betrag zahlen zu können, dauerte es bei einem Tag 4 Wochen und es bedurfte zweier Erinnerungen, bis er endlich die Rechnung erhielt. Soviel zum „Suunto Repair Excellence Center“.
In der Rechnung wurden im Übrigen die Frachtkosten auf einmal mit 40 € statt der ursprünglich angegebenen 18 € ausgewiesen. Ohne es nachgeprüft zu haben, gehe ich davon aus, dass die 40 € richtig sind, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Frachtkosten in die Türkei sehr hoch sind. Es war aber von Anfang an bekannt, dass der Kunde in der Türkei wohnt. Von daher wäre eine korrekte Auskunft von Anfang an wünschenswert gewesen.
Das einzig Positive: Nach Zahlung erfolgte der Versand sehr schnell.

Mein Fazit aus dieser Geschichte: Suunto – Never!
Und für den Kollegen wird das auch das letzte Gerät von Suunto gewesen sein. Wie in der Zukunft unsere Empfehlungen bei Beratungsanfragen von Tauchschülern aussehen werden kann sich jeder selbst ausmalen.