OSTC MK 2

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Wer nicht nur mit Buttom-Timer taucht und einen g ...

Wer nicht nur mit Buttom-Timer taucht und einen guten Tauchcomputer sucht wird sich fragen, warum der OSTC Mk.2 (ganz einfach Open Source Tauch Computer) nur knapp die Hälfte des LiquidVision oder Nitek X kostet? Die Frage des Preises sollte aber am Ende stehen, nach dem man weiß, was man da überhaupt in der Hand hält.

Ich unterdrücke den Drang, das Gerät zuerst in die Hand zu nehmen und blättere die Anleitung durch. Ist hier bereits die erste Einsparung zu erkennen? Nein! Das kleine Heftchen ist nicht nur eine zusammenkopierte Blattsammlung, wie vor vier Jahren noch beim DiveRite Nitek HE dabei war. Natürlich erwartete ich bei einem deutschem Hersteller keine Fehler ala „Bei eine Feuersbrunst nicht Lift benutzten!“, aber vielleicht eine wissenschaftliche Abhandlung über sämtliche Bedienelemente und Funktionen. Doch die Bedienungsanleitung entpuppt sich als leicht verständlich und vor allem auch leicht zu lesen.

Das 70x65x29mm große Gehäuse des OSTC wird keinen Designpreis gewinnen, muß es aber auch nicht. Die Verarbeitung sieht robust aus und das Display ist nicht nur an Land gut abzulesen. Im Einsatz sorgt das ständig leuchtende, aber dimmbare, 2,4“ Display dafür, daß man alles Daten innerhalb eines Augenblicks erfassen kann ohne vorher den Lichtschalter sprich einen Knopf zu drücken … vielleicht hat man im Erstfall auch gerade besseres mit der linken Hand zu tun.

Wer nun an teure Batterien oder gar die hohen Kosten für den Batteriewechsel denkt, wird enttäuscht. Im OSTC ist ein Akku mit einer Laufzeit von ca. 40h verbaut, welcher in knapp 5h über den USB-Port geladen wird. Eine Anzeige im Display zeigt den Ladezustand. Der Akku kann am Ende seiner Lebenszeit selbst ausgetauscht werden.

In dem 160g-Tauchcomputer sind eine Menge Funktionen integriert. Man merkt gleich, daß sich die Programmierer Gedanken bei der Bedienung gemacht haben bzw. diese ständig verbessert wurde.

So können fünf Trimix-Gase vorgeplant und sogar UW noch geändert werden. Sehr gut ist, daß man auch z.B. zwei Gase, also 21% und EAN 40% einstellen und die anderen Gase deaktivieren kann. Unterwasser schalten man direkt zwischen zweien hin- bzw. her ohne sich durch fünf klicken zu müssen. Fixed SetPoint, CCR Unterstützung und fünf Bailout Gase sind nur einige der 40 Funktionen. Dazu gehören natürlich die Anzeige der Tauchtiefe, Temperatur, Dekostopps, pO2-Sättigung und ein Logbuch. Über die Software divelog können Einstellung bequem über den Computer verändert und individuell angepasst werden, neben den Farben der angezeigten Elemente kann sogar ein eigener Text eingegeben werden.

Wer nicht nur mit Bottomtimer im Dekobereich taucht vertraut einem TC immerhin mindestens seine Gesundheit an. Bedauerlicherweise kann man sich meist nur im Wasser mit den Funktionen des TC vertraut machen. Der große Vorteil des OSTC ist der Simulationsmodus. So kann man sich mit allen Unterwasser-Funktionen sozusagen trocken ausprobieren.

Der OSTC wird mit einem Armband mit Klett ausgeliefert, optional gibt es die Möglichkeit eine Halterung für Bungees zu befestigen. Außerdem wird der Anschluß an den PC gleich mitgeliefert und muß nicht für 269,- dazugekauft werden. Die gesamte Elektronik ist vergossen und es gibt zwei Warn-LCD.

Wer sucht, wird zwei Nachteile am Mk.2 finden. Der erste ist, daß der Simulationsmodus nur in Echtzeit abläuft und es kein FastForward gibt. Das nervt weniger am Tauchcomputer als an der divelog-Software. Zweites Manko ist die fehlende Angabe der durchschnittlichen Tauchtiefe. Hier hilft ein Bottomtimer, den man sowieso als Backup dabei haben sollte und das spätere Überspielen der Daten in divelog. Beides sind jedoch keine Mankos, die auf die man groß eingehen muß.

Woher kommt nun der relativ günstige Preis? Selbst nach diesen Zeilen bleibt die einzige Erkenntnis, daß gut nicht teuer sein muß. Der OSTC Mk.2 stellt nicht nur preislich sondern auch funktional Konkurrenten in den Schatten.