Kleine Knipse für den DurchschnittsfotografenEige ...

Kleine Knipse für den Durchschnittsfotografen
Eigentlich sollte sie nur ein kleiner Fotoapparat für die Hosentasche sein. Als ich dann das dazugehörige Gehäuse für ca. 220€ entdeckte, dachte ich mir, dass sie durchaus ein Einstieg in die digitale Unterwasserfotografie sein könnte. Bei einem ersten Testtauchgang vor Porquerolles in Südfrankreich bis 35m Tiefe konnte ich erste Eindrücke sammeln:
Eingepackt ist die TZ 6 schnell. Gehäuse öffnen, Kamera passgenau einschieben, zuklappen, verriegeln, fertig. Es sind alle Bedienungseinheiten mittels Eingriff bedienbar .
Unter Wasser merkt man die Kamera kaum. Mittels der mitgelieferten Gewichtsplatten schwebt sie. Die ersten Bilder habe ich im Normalmodus gemacht, wobei ich den Weißabgleich der Kamera überlassen habe. Die Handhabung unter Wasser erwies sich als ebenso einfach, wie über Wasser. Das gute 25mm Objektiv hat eine vernünftige Abbildungsqualität. Die Auslöseverzögerung hält sich in Grenzen, wenn man den Normalblitzmodus verwendet, da Messblitz u. Hauptblitz unmittelbar aufeinander folgen. Durch die kleine Abmessung der Kamera kann man sie auch schon mal in eine Spalte halten, um verstecktes Getier abzulichten. Also alles in allem durchaus brauchbar.
Aber, wo Licht ist, ist auch Schatten. Extrem gestört hat mich unter Wasser, dass der Monitor nur ablesbar ist, wenn man die Kamera unmittelbar vor den Augen hat. Sobald man sie etwas tiefer oder höher hält, ist auf dem Monitor nichts mehr zu erkennen. Das gleiche gilt im übrigen auch über Wasser. Da ich nur einen Tauchgang Zeit hatte, habe ich auf die Verstellung der Modi verzichtet. Alle Bilder sind im Automatikmodus mit Normalblitz entstanden. Man erkennt deutlich, dass, wenn man ein Objekt nicht genau von vorne ablichtet, der Planport vor der Linse deutlich verzeichnet. Mit 25mm Brennweite ist man langsam bei der Einrichtung eines Domeports angekommen.
Der Blitz taugt erwartungsgemäß nicht viel. Allenfalls Makro sorgt er für brauchbare Ergebnisse. Die Anschaffung eines externen Blitzes halte ich für unerlässlich. Das ist insbesondere bei den Schwarmbildern und den roten Gorgonien gut zu erkennen. Da die TZ6 über keinerlei manuelle Einstellungen verfügt, muss man sich auf die Automatik verlassen. Wenn man keine gehobenen Ansprüche an die Bilder stellt, kann man sich durchaus mit der Kamera anfreunden. Aber, wie gesagt, nicht ohne externen Blitz.
Fazit:
Eine kleine Knipse für normale Ansprüche, mit kleinen Fehlern, deren Wichtigkeit jeder selber überprüfen muß. In der 600€ -klasse aber sicherlich eine ernstzunehmende Alternative. Einen Blitz dazugerechnet, hat man für 1200€ eine ordentliche Kamera.
Nach dem Tauchgang, beim Öffnen fand ich einige kleine Seewasserspritzer im Gehäuse. Mal sehen, welcher der filigranen Eingriffe, da nicht dicht gewesen ist. Als alter Analogfotograf frage ich mich sowieso, ob all die Eingriffe wirklich notwendig sind, denn jeder Eingriff erhöht das Risiko des Wassereinbruchs.


Verzeichnung am Bildrand


Blitz reicht nicht


Blitz zu schwach


Abstand 1m okay


Nachbereich recht gut


auch recht ordentlich


selbst Gegenlicht geht