T 70 EM

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So da steht er nun vor mir, mein neuer kleiner Ko ...

So da steht er nun vor mir, mein neuer kleiner Kompressor von I.D.E Modell T 70 EM. Diesen Kompressor gibt es in vier verschieden Ausführungen! Als T 70 mit 1,5 KW Wechselstrommotor, Als T100 mit 2,2 KW Wechselstrommotor, und eine Ausführung mit 2,2 KW Drehstrommotor sowie mit Verbrennungsmotor, jeweils in 200 und 300 Bar Ausführung. Die Entscheidung für den T70 werde ich später noch näher beleuchten. Was fällt einem beim ersten Blick auf, der Kompressor macht einen sehr kompakten und soliden Eindruck! Alle Bauelemente sind auf einer sehr dicken Alluplatte aufgebracht, die von zwei trapezförmigen Rohrbögen eingerahmt sind. Die Rohre würden einem Handlauf gut zu Gesicht stehen, so dick sind sie. Zwischen den Trapezbögen befinden sich noch zwei Querverbindungen, die als Tragegriffe Verwendung finden. Das vordere Schutzblech für den Keilriemen und den Ventilator, ist nicht wie man beim ersten Blick meinen könnte, aus Plastik sondern ebenfalls aus solidem Blech!
Als erstes ist auf der hinteren linken Seite der Antriebsmotor zu erkennen, der mit einem ca. 2,5 Meter langen Kabel versehen ist, an dem sich der Stecker mit Integriertem Motorschutz – und Ausschalter befindet. Als zweites Großelement springt einem der Kompressorblock ins Auge, der sehr kompakt und sauber aufgebaut ist. Man kann sozusagen die gesamte Funktion des Blockes mit den Fingern nachmalen, so strukturiert sind die Zwischenkühler verlegt. Auf der rechten Seite befindet sich der Kondensat Abscheider, mit einem Überdruckventil, Kondensat Ablasschraube, und einem Ölgedämpften Manometer. Als nächstes springt der Filter mit druckhalte Ventil ins Auge, an dem die Fülleinheit angeschraubt ist. Diese besteht aus einem 7 mm dünnen Hochdruckschlauch, der an dem T – förmigen Füllanschluss mit eingebauter Entlüftung mündet!
Wenn man sich der Kompressor Pumpe annimmt, muss man sich im Klaren sein das es nur wenige Hersteller auf dem Weltmarkt gibt die Pumpen in der 100-literklasse anbieten, da ist auf der einen Seite die italienische Fraktion, mit Coltri und Nardi, auf der anderen Seite die germanische Abteilung mit Bauer. L&W, und Mohnsam-Komptec. Diese Hersteller machen gefühlte 80% des Weltmarktes aus. Wenn man sich den Block von I.D.E genauer anschaut wird man feststellen, dass der Grundaufbau seine Wurzeln im Nohnsam Mini Block hat. Allerdings sind die Veränderungen doch beträchtlich! Die Kurbelwelle hat nur noch einen Wellenstupf, auf dem die Keilriemenscheibe und er Lüfter montiert sind. Die Zylinderköpfe sind Augenscheinlich vergrößert worden, um die Kühlung zu verbessern. Alle Stufen sind mit Überdruck und Druckhalteventile ausgestattet. Alle Zylinderbuchsen sind austauschbar und mit einer Verschleißschutzbeschichtung versehen. Der dritte Kolben hat zusätzlich Kolbenringe und Abstreifer aus Teflon. Dadurch das ein Wellenstumpf weggelassen wurde, benötigt man auch keine zweit Abdeckung für den Keilriemen, statt der Keilriemenscheibe ist nun eine Abschlussplatte montiert, in der sich der Öleinfüllstutzen befindet.
Ich denke, dass durch diese Maßnahme ebenfalls die Kühlung verbessert wird. Der Ölpegel lässt sich leicht über ein Domförmiges Schauglas kontrollieren. Nun kommen wir zu dem Entscheidungskriterium warum der T70, schließlich beträgt sein Füllleistung nur 65 bis 70 Liter pro Minute? Erstens hat der 1,5 KW Motor Vorteile bei schwach abgesicherten 230 Volt Lichtstromkreisen, was einen Betrieb auch unter ungünstigen Bedingungen wie Blockhütten, Campingplätzen, Generator möglich macht! Zweitens und das war ausschlaggebend, der Kompressor dreht in der T70 Ausführung nur 1900 Umdrehungen, und ist im Segment der Kleinkompressoren damit ein langsam Läufer! Ich habe in einem anderen Forum gelesen das Herr Mohnsam den Mini damals für maximal 2000 Umdrehungen ausgelegt hat! In dieser Ausführung galt schon der alte Block als zuverlässig und robust! Erst Mitte der 90 sind Varianten mit bis zu 2800 Umdrehungen auf dem Markt erschienen, damit wollte man die Luftlieferleistung hochschrauben. Durch die beträchtliche Mehrbelastung, wurden dies Geräte empfindlicher, aus diesem Grund gibt es die gespaltenen Meinungen hinsichtlich der Qualität der Miniblöcke! Die niedrige Drehzahl und die beträchtliche Weiterentwicklung, lässt mich hoffen dass ich nun im Besitz eines zu verlässlichen und preiswerten Kompressors bin, ich habe im Rahmen der Bootaktion 1795 € für den Kompressor bezahlt! Herr Adam von I.D.E mit dem ich einige Telefongespräch über anfängliche kleiner Probleme meinerseits geführt habe sagte mir, das sie in die Weiterentwicklung des Kompressors 1,5 Jahre Entwicklung gesteckt haben, in Hinblick auf erhöhte Robustheit und Zuverlässigkeit, und das der Kompressor zur Zeit ca. 400 Stunden im Dauertest läuft ohne Probleme zu bereiten! Natürlich gibt es auch Dingen an die ich mich gestört habe. In der Betriebsanleitung waren ein paar sachliche Fehler, wie falsche Angaben über den Öl Inhalt, sowie noch einige andere Ungereimtheiten. Diese wurden durch meine Gespräche mit I.D.E im Handbuch korrigiert. Das Handbuch wurde mir leider nicht mit dem Kompressor ausgeliefert, wurde schlicht und einfach vergessen! Der Elektromotor läuft sehr geschmeidig hat aber ein dürftiges Finish. Die Lackierung kann man nicht als solche bezeichnen, sie lässt sich mit ein wenig rubbeln vom Blech entfernen. Da werde ich als bekennender Perfektionist wohl oder übel selbst noch mal nacharbeiten müssen.
Das Entlüftungsventil am Filter war nicht dicht, es blies nach 50 Bar zunehmend ab, ich habe es zu I.D.E Geschickt und nach 3 Tagen ein neues bekommen. Ist nicht weiter wild ärgert aber doch ein wenig! Abschließend noch ein Hinweis für alle die einen Generatorbetrieb in Erwägung ziehen. Achtet auf die Generatorleistung, bei einem Drei Phasen Generator sollte sie mindestens 4500 KVA Dauerleistung betragen. Das ist wichtig da bei Nutzung von Wechselstrom ein Drehstromgenerator nur zu einem Drittel belastet werden kann (4500 KVA : 3 = 1500 KVA = 1,5 KW) !! Außerdem wird gerne von den Herstellern nur die Spitzenbelastung angegeben, wenn die bei 4500 KVA liegt ist die Dauerbelastung meinethalben nur bei 3500 KVA, das ist dann zu wenig! Wenn ein Drehstromgenerator diese Leistung bringen soll wird er leider teuer und schwer, besser ist es sich für einen reinen Wechselstrom Generator zu entscheiden, der bleibt bezahlbar, tragbar und die Leistung steht im vollen Umfang dem Kompressor zur Verfügung. Noch einen Tipp am Rand ich habe mir den Kompressor in 300 Bar Ausführung bestellt. Dazu noch einen Adapter von Coltri siehe hier: http://www.coltrisub.it/COMPRESSORS/PORTABLE/ENG/ACCESSORIES/ACCESSORIES26/accessories26.htm
Nun kann ich den Kompressor für 200 und 300 Bar Flaschen gleichermaßen verwenden, ohne eine teure Abschaltung kaufen zu müssen trotzdem ist alles sicher, da das Ventil bei 230 Bar abbläst! Die Füllarmatur kann auch so bleiben wie sie ist, in langer 300 Bar Ausführung. Der Adapter kostet etwa 150€!
Technische Daten (Auszug aus Homepage www.idecomp.de)