Zuerst einmal die Fakten:Technische Daten:1. Stuf ...
Zuerst einmal die Fakten:
Technische Daten:
1. Stufe:
Material: Verchromtes Messing
Federn: Rostfreier Stahl
Ventilsitz: hochfest gehärtetes Elastomer
Ventilkörper: vernickeltes Messing
HP-Abgänge: 2
LP-Abgänge: 4
Gewicht (ohne Schlauch): 1.140 g
Mitteldruck: 9,8 – 10,2 bar
DFC System: vorhanden
CWD Kit: auf Wunsch
2. Stufe:
Gehäuse: verchromtes Messing
Ventil: verchromtes Messing
Bedarfshebel: rostfreier Stahl – PTFE beschichtet
Gehäusedeckel: Technopolymer Material
Federn: rostfreier Stahl
Ausblasventil: Silikon
Ventilsitz: hochfest gehärtetes Elastomer
Mundstück: Silikon
Gewicht (ohne Schlauch): 274 g
V.A.D. System: vorhanden
Leistung – CEN Norm: ja
Leistung – US Navy Norm: ja
SuperFlow: ja
Schlauchlände 2.Stufe: 85 cm
Schlauchlänge Octopus: 100 cm
Mares steht schon lange vor allem auch bei den Atemreglern für geprüfte Qualität. Als Aushängeschild dafür kann man auch den Mares MR22 Abyss sehen, da er seit mindestens (so lange kann ich es auch belegen) fünf Jahre weitgehend unverändert im Programm vorhanden ist.
Die erste Stufe MR22, die den Hochdruck von 200 bar auf einen Mitteldruck von 9,8 – 10,2 bar herunterregelt, ist membrangesteuert und balanciert. Das bedeutet, das der Außendruck über eine Membran das Ventil so steuert, dass ein gleichmäßiger (balancierter) Mitteldruck gewährleistet ist. Ein zu hoher Druck würde in der zweite Stufe zum Abblasen führen, ein zu niedriger Druck würde ab einer gewissen Tiefe zu einer Unterbrechung der Luftzufuhr führen. Obwohl das Vereisen der ersten Stufe MR22 erfahrungsgemäß selten vorkommt (ich bin selbst ohne Ice-Kit mit der MR22 eis getaucht), kann ein Ice-Kit (bei Mares CWD genannt) Sicherheit bringen. Der CWD schließt die Mechanik wasserdicht ab, sodass zwar Kälte über den Messingköper abfließen kann, aber keine Kälte vom Wasser direkt in die Mechanik einfließt. Die beim CWD verwendete Übertragungsflüssigkeit gewährleistet durch ihre Inkompressibilität eine direkte Kraftübertragung und sollte einem luftgesteuerten Ice-Kit vorgezogen werden.
Wer neben einem luftintegrierten Tauchcomputer zur Sicherheit auch eine analoge Druckanzeige (Finimeter) mit sich führen möchte, dem kommen die zwei Hochdruckabgänge gerade Recht. Die vier Mitteldruckabgänge reichen für eine zweite Stufe, einen Octopus, dem Inflatorschlauch und einem zusätzlichen Trocki-Mitteldruckschlauch.
Die einfache Bauweise dieser ersten Stufe macht das Service relativ einfach und schnell. Eine sachgemäße Revision ist immer dringend anzuraten. Es hängt das eigene Leben davon ab und da sollte man wirklich nicht sparen.
Der MR22 ist vom Preis-Leistungsverhältnis mittelmäßig einzustufen, da der höhere Preis gegenüber der V16 vermutlich ausschließlich aus der Bauform resultiert. Erfahrungen zeigen jedoch trotzdem eine höhere Sicherheit gegenüber vereisen (wahrscheinlich verhindert der Kunststoffmantel der V16 die Wärmeübertragung).
Die zweite Stufe Abyss ist ein Klassiker. Obwohl die Front seit jeher leicht verändert wurde, wird bei richtiger Einstellung des Reglers ein Abblasen selbst bei starker Strömung verhindert, denn die Strömungsrichtung wird durch die spezielle Bauweise der Frontabdeckung von der Steuermembran abgelenkt. Das Metallgehäuse bietet Schutz gegen vereisen der zweiten Stufe durch die gute Wärmeleitfähigkeit. Leider macht es den Abyss etwas schwerer als Kunststoffregler. Einzige Alternative wären Titaniumregler, die hinsichtlich des sehr hohen Preises wenig überzeugen. Das von Mares entwickelte Bypass System erleichtert das Einatmen, indem es die Nachteile des Reglervolumens minimiert, die Vorteile einer größeren Membran jedoch nützt. Trotzdem ist die gesamte Bauform der zweiten Stufe Abyss als klein einzustufen, wodurch eine minimierte Beeinträchtigung während des Tauchens gewährleistet ist. Das Silikonmundstück bietet einen angenehmen Tragekomfort. Der Mitteldruckschlauchschutz verhindert Abrieb bzw. zu starke Knickung und damit Verletzung des Mitteldruckschlauches. Leider wird dieser Schutz mit der Zeit locker, was nach einiger Zeit oft einen Tausch nötig macht.
In der Praxis zeichnet sich die MR22 Abyss Kombination als leicht atembaren und optisch professionell anmutenden Regler aus, der mit dem DIN Anschluss auch mit 300 bar genutzt werden kann (die veraltete INT-Norm wird immer mehr vom Markt verdrängt, auch wenn viele ausländische Tauchbasen diese noch verwenden: für den Urlaub eventuell einen DIN-INT Adapter-Bügel anschaffen). Nachteilig ist sicher das höhere Gewicht der zweiten Stufe einzustufen, das während des Tauchgangs störend wirken kann und die Lebensdauer des Mundstücks meist vermindert. Ich rate trotzdem von festeren Mundstücken oder solchen mit Gaumenplatte ab, da ich meine, diese würden den Tragekomfort noch mehr beeinträchtigen (das sollte ein jeder für sich selbst austesten). Vielleicht könnte Mares noch an der Luftdusche der zweiten Stufe arbeiten und den Zugang für Taucher mit dicken Handschuhen erleichtern (z.B. durch eine flexible Frontabdeckung).
Mares versieht keine ihrer zweiten Stufen mit einer manuellen Einflussregelung mit der Begründung des Missbrauchs. Manche Taucher wollen Luft sparen und stellen den Regler so ein, dass er schwerer Luft abgibt (Sparatmung). Diese sehr gefährliche Vorgehensweise möchte Mares von vornherein mit einer fixen und leichtgängigen Einstellung durch Fachkräfte verhindern, auch wenn das manchem Draufgänger nicht gefällt.
Die einmalige Anschaffung rentiert sich für ein ganzes Taucherleben (was nicht bedeuten soll, dass die Lebenserwartung geringer sei). Die Qualität und Sicherheit ist jahrelang erprobt und bestätigt worden (vgl. auch vergleichende Testurteile in einschlägigen Tauchmagazinen). Insgesamt ist dieser Regler für alle Sporttauch-Begeisterten und jene, die es werden wollen, zu empfehlen.
Ich hoffe mit dem Bericht auch etwas vom technischen Hintergrund weitergegeben zu haben.
Fazit:
Alles in allem ein top Regler der sich in jeder Situation und jedem Gewässer wohlfühlt, egal ob im Roten Meer oder unter dem Eis.
Von einem Abyss wird man meiner Erfahrung nach niemals im Stich gelassen.
Dafür gibt es nach ein paar kleinen Abstrichen
(siehe oben) immer noch sehr gute 5 Flossen.
Weitere Details
Verarbeitung: ausgezeichnet
Komfort: gut
Tauchgefühl: ausgezeichnet
Bedienung: ausgezeichnet
Jens Grabein
Technische Daten:
1. Stufe:
Material: Verchromtes Messing
Federn: Rostfreier Stahl
Ventilsitz: hochfest gehärtetes Elastomer
Ventilkörper: vernickeltes Messing
HP-Abgänge: 2
LP-Abgänge: 4
Gewicht (ohne Schlauch): 1.140 g
Mitteldruck: 9,8 – 10,2 bar
DFC System: vorhanden
CWD Kit: auf Wunsch
2. Stufe:
Gehäuse: verchromtes Messing
Ventil: verchromtes Messing
Bedarfshebel: rostfreier Stahl – PTFE beschichtet
Gehäusedeckel: Technopolymer Material
Federn: rostfreier Stahl
Ausblasventil: Silikon
Ventilsitz: hochfest gehärtetes Elastomer
Mundstück: Silikon
Gewicht (ohne Schlauch): 274 g
V.A.D. System: vorhanden
Leistung – CEN Norm: ja
Leistung – US Navy Norm: ja
SuperFlow: ja
Schlauchlände 2.Stufe: 85 cm
Schlauchlänge Octopus: 100 cm
Mares steht schon lange vor allem auch bei den Atemreglern für geprüfte Qualität. Als Aushängeschild dafür kann man auch den Mares MR22 Abyss sehen, da er seit mindestens (so lange kann ich es auch belegen) fünf Jahre weitgehend unverändert im Programm vorhanden ist.
Die erste Stufe MR22, die den Hochdruck von 200 bar auf einen Mitteldruck von 9,8 – 10,2 bar herunterregelt, ist membrangesteuert und balanciert. Das bedeutet, das der Außendruck über eine Membran das Ventil so steuert, dass ein gleichmäßiger (balancierter) Mitteldruck gewährleistet ist. Ein zu hoher Druck würde in der zweite Stufe zum Abblasen führen, ein zu niedriger Druck würde ab einer gewissen Tiefe zu einer Unterbrechung der Luftzufuhr führen. Obwohl das Vereisen der ersten Stufe MR22 erfahrungsgemäß selten vorkommt (ich bin selbst ohne Ice-Kit mit der MR22 eis getaucht), kann ein Ice-Kit (bei Mares CWD genannt) Sicherheit bringen. Der CWD schließt die Mechanik wasserdicht ab, sodass zwar Kälte über den Messingköper abfließen kann, aber keine Kälte vom Wasser direkt in die Mechanik einfließt. Die beim CWD verwendete Übertragungsflüssigkeit gewährleistet durch ihre Inkompressibilität eine direkte Kraftübertragung und sollte einem luftgesteuerten Ice-Kit vorgezogen werden.
Wer neben einem luftintegrierten Tauchcomputer zur Sicherheit auch eine analoge Druckanzeige (Finimeter) mit sich führen möchte, dem kommen die zwei Hochdruckabgänge gerade Recht. Die vier Mitteldruckabgänge reichen für eine zweite Stufe, einen Octopus, dem Inflatorschlauch und einem zusätzlichen Trocki-Mitteldruckschlauch.
Die einfache Bauweise dieser ersten Stufe macht das Service relativ einfach und schnell. Eine sachgemäße Revision ist immer dringend anzuraten. Es hängt das eigene Leben davon ab und da sollte man wirklich nicht sparen.
Der MR22 ist vom Preis-Leistungsverhältnis mittelmäßig einzustufen, da der höhere Preis gegenüber der V16 vermutlich ausschließlich aus der Bauform resultiert. Erfahrungen zeigen jedoch trotzdem eine höhere Sicherheit gegenüber vereisen (wahrscheinlich verhindert der Kunststoffmantel der V16 die Wärmeübertragung).
Die zweite Stufe Abyss ist ein Klassiker. Obwohl die Front seit jeher leicht verändert wurde, wird bei richtiger Einstellung des Reglers ein Abblasen selbst bei starker Strömung verhindert, denn die Strömungsrichtung wird durch die spezielle Bauweise der Frontabdeckung von der Steuermembran abgelenkt. Das Metallgehäuse bietet Schutz gegen vereisen der zweiten Stufe durch die gute Wärmeleitfähigkeit. Leider macht es den Abyss etwas schwerer als Kunststoffregler. Einzige Alternative wären Titaniumregler, die hinsichtlich des sehr hohen Preises wenig überzeugen. Das von Mares entwickelte Bypass System erleichtert das Einatmen, indem es die Nachteile des Reglervolumens minimiert, die Vorteile einer größeren Membran jedoch nützt. Trotzdem ist die gesamte Bauform der zweiten Stufe Abyss als klein einzustufen, wodurch eine minimierte Beeinträchtigung während des Tauchens gewährleistet ist. Das Silikonmundstück bietet einen angenehmen Tragekomfort. Der Mitteldruckschlauchschutz verhindert Abrieb bzw. zu starke Knickung und damit Verletzung des Mitteldruckschlauches. Leider wird dieser Schutz mit der Zeit locker, was nach einiger Zeit oft einen Tausch nötig macht.
In der Praxis zeichnet sich die MR22 Abyss Kombination als leicht atembaren und optisch professionell anmutenden Regler aus, der mit dem DIN Anschluss auch mit 300 bar genutzt werden kann (die veraltete INT-Norm wird immer mehr vom Markt verdrängt, auch wenn viele ausländische Tauchbasen diese noch verwenden: für den Urlaub eventuell einen DIN-INT Adapter-Bügel anschaffen). Nachteilig ist sicher das höhere Gewicht der zweiten Stufe einzustufen, das während des Tauchgangs störend wirken kann und die Lebensdauer des Mundstücks meist vermindert. Ich rate trotzdem von festeren Mundstücken oder solchen mit Gaumenplatte ab, da ich meine, diese würden den Tragekomfort noch mehr beeinträchtigen (das sollte ein jeder für sich selbst austesten). Vielleicht könnte Mares noch an der Luftdusche der zweiten Stufe arbeiten und den Zugang für Taucher mit dicken Handschuhen erleichtern (z.B. durch eine flexible Frontabdeckung).
Mares versieht keine ihrer zweiten Stufen mit einer manuellen Einflussregelung mit der Begründung des Missbrauchs. Manche Taucher wollen Luft sparen und stellen den Regler so ein, dass er schwerer Luft abgibt (Sparatmung). Diese sehr gefährliche Vorgehensweise möchte Mares von vornherein mit einer fixen und leichtgängigen Einstellung durch Fachkräfte verhindern, auch wenn das manchem Draufgänger nicht gefällt.
Die einmalige Anschaffung rentiert sich für ein ganzes Taucherleben (was nicht bedeuten soll, dass die Lebenserwartung geringer sei). Die Qualität und Sicherheit ist jahrelang erprobt und bestätigt worden (vgl. auch vergleichende Testurteile in einschlägigen Tauchmagazinen). Insgesamt ist dieser Regler für alle Sporttauch-Begeisterten und jene, die es werden wollen, zu empfehlen.
Ich hoffe mit dem Bericht auch etwas vom technischen Hintergrund weitergegeben zu haben.
Fazit:
Alles in allem ein top Regler der sich in jeder Situation und jedem Gewässer wohlfühlt, egal ob im Roten Meer oder unter dem Eis.
Von einem Abyss wird man meiner Erfahrung nach niemals im Stich gelassen.
Dafür gibt es nach ein paar kleinen Abstrichen
(siehe oben) immer noch sehr gute 5 Flossen.
Weitere Details
Verarbeitung: ausgezeichnet
Komfort: gut
Tauchgefühl: ausgezeichnet
Bedienung: ausgezeichnet
Jens Grabein