Pro Am 1050

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Vor ca. einem 1,5 Jahren hat mein letzter Trocki ...

Vor ca. einem 1,5 Jahren hat mein letzter Trocki (Seemann Sub Secco LT) an den Manschetten und an einigen Nähten nach ca. 3 Jahre und ca. 80 TG Gebrauch den Geist aufgegeben.
Da hier in Österreich das Wasser zu 90 % immer kalt ist, habe ich einen neuen, vor allem robusten Trocki gesucht.
Robust deswegen ,da ich erstena kein Materialpfleger vor dem Herrn bin und zweitens da bei Wrack- oder Strömungstauchgängen schnell mal die Hülle des Trockis beschädigt werden kann.
Durch einen Testbericht in der ´Tauchen´ habe ich vom Hunter ProAm 1050 gelesen. Leider ist das gute Stück nicht sehr verbreitet und im Fachhandel nicht leicht zu kriegen. Nach diverser Recherche habe ich überraschender Weise erfahren, dass bei der Fa. Dworzak und Kutzendörfer in Wels (eigentlich ein Handelsunternehmen für Werkzeuge, Arbeitsbekleidung, ...) der Vertrieb in Österreich läuft. Zufällig hatten die sogar einen passenden Anzug da (normalerweise muss der gemäß der Maßtabellen bestellt werden), der mir passte. Die Leute dort haben zwar keine Ahnung (woher auch?), haben sich aber sehr viel Mühe im Rahmen der Möglichkeiten gegeben.
Nun zum Tauchen: endlich war Trockentauchen wirklich trocken (Achtung: die langen Manschetten sorgsam anlegen und nicht gerollt an der Hand), das Schwimmverhalten unter Wasser ist perfekt und im Gegensatz zu Trilaminatanzügen ist das Tarieren mit diesem Anzug erheblich einfacher, da sich die Luft gleichmäßiger und nichts so schnell in einzelnen Lufträumen verteilt. Luft in den Beinen oder Luftblasen am Rücken oder im ´Nicht-Ventilarm´ gibt es nicht mehr.
Die professionellen Ventile funktionieren fantastisch und sind auch mit Trockenhandschuhen bestens zu bedienen.
Die Wärme muss durch einen wirklich guten Unterzieher oder einer guten Unterwäsche erreicht werden (ich trage zu einem Unterzieher noch eine dünne Vliesunterwäsche), da der Anzug nicht isoliert.
Nach dem Tauchgang ist nur eine kurze Trocknung erforderlich und ab und zu eine Prise Talkum auf die Manschette - fertig.
Nach einem Stolperer über einen Ast, hatte ich kürzlich ein kleines Loch im linken Anzugbein. Hier spielt der Anzug eine weitere Qualität aus: kurz etwas aufrauen, etwas Gummikleber drauf, Flicken aufgesetzt und nach kurzer Trocknungszeit war der Anzug wieder komplett dicht und einsatzbereit (geht schneller als ein Fahrradschlauch flicken).
In Summe also ein Superanzug, der eigentlich für den professionellen Bereich (Ölplattformtaucher, ...) hergestellt wurde. Und der ganze Spaß kostet auch nur knapp € 800,- (ohne Kopfhaube, Handschuhe und Unterzieher). Somit ist der Preis auch nahezu unschlagbar. Der einzige Nachteil: das Ding ist relativ schwer. Aber ins kalte Wasser fahre ich eh nur mit dem Auto, nicht mit dem Flieger.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Uwe