Vector Chrome

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Um eines gleich vorweg zu nehmen:DAS SCHNELLABWUR ...

Um eines gleich vorweg zu nehmen:

DAS SCHNELLABWURFSYSTEM MRS von Mares ist WÖRTLICH zu nehmen!!!

Seit 4 Jahren tauchte ich sehr zufrieden mit einem Mares Dragonfly. Die 46. Redaktionsausgabe hat mich dann dazu gebracht, mir ein neues Jacket zuzulegen, ein Vector Chrome - leider ein Fehlkauf.

Kriterien waren u.a.

1. bleiintegriert
2. gute Verarbeitung
3. Signalakzente
4. D-Ringe
5. Zuverlässigkeit

Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einem neuen, bleiintegrierten Jacket. Das Dragonfly hat gute Dienste geleistet, ist auch heute noch in einem guten Zustand und so war es naheliegend, erst einmal bei Mares zu schauen. Ein sehr wichtiges Kriterium war für mich auch, Signalfarben oder wenigstens Signalakzente vorzufinden.

Leider sind hier die meisten Hersteller sehr schwach vertreten. Einzig die Buddy´s Jackets können hier glänzen, alle anderen Hersteller neigen dazu, modische Akzente in SCHWARZ anzubieten - von Sicherheit wenig anzutreffen.
Hintergrund ist, wer in heimischen Gewässern zu allen Tages- und Nachtzeiten tauchen geht, weiß sehr wohl zu schätzen, wenn der Lampenschein wenigstens manchmal bei schlechter Sicht noch Teile des Jackets oder anderer Ausrüstungsteile im Lampenlicht reflektiert.
Ebenso bei Drifttauchgängen und sogenannten PickUps ist ein gut sichtbares Jacket neben einer Boje sicher hilfrich.

Meines Erachtens tritt hier die Sicherheit zu sehr für die Mode in den Hintergrund.

Daher fiel meine Wahl auch auf das Vector Chrome, zumindest sind die seitlichen Taschen farblich abgesetzt.

Zum praktischen Betrieb:
(Tauchsafari Heaven Fleet Rotes Meer, Südtour, 19 Tauchgänge)

Die Verarbeitung ist in Ordnung, das Auftriebsvolumen (Größe M) ausreichend. Inflator, Schnellablässe, Einstellmöglichkeiten, Polsterung alles zufriedenstellend.

Das Einfädeln der Bleitaschen ist jedoch bei angelegtem Jacket nahezu unmöglich. Die Kunststoffführung der Bleitasche ist nur mit großem Glück zu treffen. Dies bedeutet nach wie vor, dass einem der Buddy mit eingesetzten Bleitaschen in das Jacket hilft (Anmerkung: normale Figur, 8kg Blei im Roten Meer, 6kg in heimischen Gewässern).

Somit schone ich weiterhin meine Wirbelsäule, die meines Tauchpartners wird, wie seither, eben etwas mehr belastet.

Wobei es durchaus gute Lösungen auch auf dem Markt gibt, z.B. die Seaquest Jackets.

Nun zum großen Übel:

2. Tauchgang: Elphinstone Süd, Tiefe unter dem Boot ca. 30 Meter.
Ein Sprung von der Plattform und ich schaute interessiert meiner rechten Bleitasche zu, wie sie ´relativ´ langsam an meinem Buddy vorbei auf dem Boden aufschlug.
4 Kg Blei in die Jackettasche, mein Buddy (ein sehr erfahrener Taucher vom Förderkreis Sporttauchen mit weit über 4000 Tauchgängen) und ich meiner Bleitasche hinterher.
Völlig überbleit den Tauchgang am Elphinstone absolviert, einmal die Tasche in der linken Hand, dann in der rechten oder auch mal im Kummerbund.... naja... wenigstens kreuzte ein Weißspitzenhai unsere Wege (eigentlich suchten wir ja den dort oft anzutreffenden Longimanus).
Uff, wenigstens die Tasche gerettet, schließlich kostet ja ein Set 39 Euro, einzeln 20 Euro....

Nächster Tag: Sprung vom Zodiak (eins, zwei, drei)an Rocky Islands (Drift) - upps- die linke Bleitasche hängt nur am Nippel nach unten. Dies geschah nochmals am vorletzten Tag und am letzten Tag der Tauchsafari. Allerdings mit der rechten Tasche - warum? siehe unten.

Schaut sicher komisch aus mit so einem Gebaumel, wenigstens sind die Nippel fest genug am Jacket angebracht (obwohl auch nur eingesetzt und um 90 Grad verdreht).
Das Wiedereinfädeln unter Wasser gestaltete sich dann leicht/schwer, je nachdem, wie man es sieht:
einfädeln in die Tasche geht einfach(die Taschen sind meines Erachtens zu groß), jedoch ein einfädeln direkt in diese Plastikschiene nahezu unmöglich). Und das ist die Krux: sitzen die Bleitaschen nicht in dieser Führung fallen sie unweigerlich heraus, bzw. baumeln am Nippel.

4 Tag der Safari

Nach dem Ausladen des Jackets vom Zodiak auf das Boot war die linke Bleitasche verschwunden. Um allen Mißverständnissen vorzubeugen: das Jacket wurde mit 2 Bleitaschen ins Zodiac verbracht. Dankenswerterweise ersetze (finanziell) der Veranstalter mir eine Tasche, auch das sei an dieser Stelle lobenswert erwähnt.
Die restliche Safari wurde dann mit 4 Kg Blei in der Jackettasche forgesetzt.

Summarum:

das Jacket ´drückt´ einen sehr stark in eine Bauchlage (Trimmbleitaschen oder eine Befestigung an der Flasche könnte Abhilfe schaffen)

Bleitaschen gehen sehr leicht verloren
(ich drehe den Verschluß jetzt auch nach unten und habe schon mal 39 Euro zur Seite gelegt)

Auf einen erneuten Redaktionsbericht werde ich mit großer Vorsicht reagieren, insgesamt schneiden mir die Mares Produkte auffällig gut ab (obwohl ich selbst mit vielen Mares Produkten tauche und bisher ein Mares Fan war!).

Ich kann vom Kauf nur abraten.