Dragonfly Airtrim

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Ich habe mir das Dragonfly Airtrim zu Beginn mein ...

Ich habe mir das Dragonfly Airtrim zu Beginn meiner Tauchausbildung gekauft und möchte nach ca. 25 Tauchgängen damit nun ein erstes Fazit ziehen.

Das Dragonfly ist ein so genanntes ´Hybrid-Jacket´ aus einem ADV- und Wing-Jacket. Konkret sieht das im Fall des Dragonfly so aus, dass sich auf dem Rücken zusätzlich zwei kleine ´Flügelchen´ befinden, die für eine bessere Schwimmlage unter Wasser sorgen. Im direkten Vergleich mit einem Mares Vector 1000 kann ich die angenehmer ausbalancierte Schwimmlage bestätigen, die gerade mich als Anfänger in eine bessere (also waagerechte) Körperlage bringt. An der Oberfläche stellt sich leider keine ohnmachtssichere Lage ein, d.h. das Jacket drückt mich langsam aufs Gesicht.

Darüber hinaus ist das Jacket mit dem Airtrim-System ausgerüstet. Das heisst, es gibt keinen Faltenschlauch, statt dessen wird der Inflatorschlauch an das Airtrim-System angeschlossen, das über zwei Knöpfe (Luft rein, Luft raus) den Luftzu- und -abfluss in/aus dem Jacket über pneumatische Ventile reguliert. Die Bedienung ist idiotensicher und funktioniert gut. Der Vorteil gegenüber der Faltenschlauchlösung besteht darin, dass man nicht mehr lange nach dem Inflator suchen muss und zum Luft ablassen muss man keinen Faltenschlauch hochhalten. Angeblich ist es sogar in jeder Schwimmlage möglich, das Jacket zu entleeren, was ich jedoch nicht bestätigen kann. Statt dessen muss man eine möglichst aufrechte Körperhaltung annehmen, um den letzten Rest Luft zu entfernen. Alternativ stehen, wie gewohnt, noch zwei Schnellablässe (Schulter rechts und unten an einem der Flügelchen) zur Verfügung. Der grösste Nachteil des Airtrim-Systems besteht in der mangelhaft realisierten Möglichkeit, das Jacket mit dem Mund zu belüften. Mares hat dazu in der rechten Jackettasche (die dadurch auch für nichts anderes zur Verfügung steht) einen weichen Silikonschlauch angebracht. Soweit so schlecht, denn es ist schier unmöglich, damit Luft in das Jacket zu bringen. Der Schlauch darf nämlich an keiner Stelle geknickt sein, was allein aufgrund des weichen Silikons fast unmöglich ist. Hat man es dennoch irgendwie geschafft, ist das ´hineinpusten´ äusserst anstrengend. An Land funktioniert diese Art der Belüftung zwar einwandfrei, aber UW ist sie praktisch unbrauchbar.

Zu guter Letzt ist das Jacket bleiintegriert und besitzt zwei vordere Bleitaschen, die sicher halten und sich trotzdem im Notfall schnell lösen lassen. Das Einfädeln der Bleitaschen ist nicht weiter problematisch, man muss lediglich darauf achten, dass die Plastiknut an den Taschen in den dafür vorgesehenen Schienen einrastet. Leider fehlen zusätzliche Trimbleitaschen, so dass ich trotzdem noch einen zusätzlichen Bleigurt benötige. Die D-Ringe sind aus Metall, leider gibt es für ein derart teures Jacket zu wenige davon. Mit Zusatzausrüstung wie Lampe, Kompass am Retractor und vielleicht Kamera etc. wird es schon mal knapp.

Fazit: das Jacket ist teuer und bietet für den Preis zu wenig. Die Verarbeitungsqualität ist gut, das Airtrim-System funktioniert angenehm und die Schwimmlage ist hervorragend. Das grösste Manko stellt die schwierige Belüftungsmöglichkeit des Jackets mit dem Mund dar. Da es sich hierbei um ein sicherheitsrelevantes Merkmal handelt, gibt es von mir nur zwei Flossen. Ich werde mich bei meinem nächsten Jacket erneut für ein Hybridjacket entscheiden, jedoch einen klassischen Faltenschlauch-Inflator wählen.