C-5050 Zoom

2 Bewertungen

Erfahrungsbericht PT-015, C5050Mit diesem Bericht ...

Erfahrungsbericht PT-015, C5050

Mit diesem Bericht möchte ich vor allem der kleinen Gruppe von Unterwasserfotographen eine Entscheidungshilfe bieten.
Vorab: Im allgemeinen ist die Kamera als auch das Unterwassergehäuse von einer guten Qualität, die der Preisklasse entspricht.
Ausgenommen davon sind bestimmte Bauteile der Kamera, die aus billigen Materialien hergestellt wurden (zB.: Achse des Motivwählrädchens, defekter Ein- bzw. Ausschaltknopf etc.).
Ich hatte bis jetzt noch keine Defekte (Kaufdatum: Juni 2003).

Meine Beurteilung:

Kamera:

1) Verarbeitung und Ausführung: bis auf oben angeführte Mängel, die bei einigen Exemplaren aufgetreten sind, empfinde ich die Verarbeitung als sehr gut. Irritierend ist das „wackelige Objektiv“, wobei keine Qualitätseinbußen bekannt sind.
Unverständlich ist mir, warum das „Filtergewinde“ aus Kunststoff gefertigt wird – trotzdem ist mir kein Fall bekannt, wo das Filtergewinde „normalen“ Gebrauch nicht widerstanden hat.
Leider ist das Display so ausgeführt, daß ein Hinlegen auf die Rückwand nicht zu empfehlen ist – ein schmaler erhabener Rand um das Display hätte nicht geschadet! Der Trageriemen mit den Metallklammern verwende ich nicht mehr, da er die Belederung beschädigt.
Vorbildlich: Verwendung von Mignon-Format Akkus; verschiedene Speichermedien möglich; Sucher mit Dioptrien-Ausgleich; geringer Stromverbrauch; Blitzschuh; Display schwenkbar.

2) Bedienung: Die C5050 ist eine Kompaktkamera und keine SLR!
Demnach sind die Bedienelemente entsprechend ausgeführt – ein Abdecken des Blitzes mit den Fingern ist nicht immer zu vermeiden (zB. bei Schnappschüssen). Ansonsten ist die Bedienung wie bei einer modernen SLR – super!

3) Bildqualität: Gesamt gesehen finde ich die Bildqualität sehr gut.
Das Objektiv ist lichtstark (1,8 bei 35mm) und zeigt im Weitwinkelbereich eine leichte tonnenförmige Verzeichnung. Dabei sind bei voller Blendenöffnung in den Ecken (Nahbereich) Unschärfen zu beobachten. Durch Abblenden oder Wechsel in den Telebereich verringern bzw. verschwinden diese Abbildungsfehler. Bei 35mm tritt eine leichte Vignettierung auf (ist normal bei Objektiven mit dieser Brennweite und Lichtstärke!). Weiteres wurde im Forum mehrfach von chromatischer Abberation berichtet. Trotz all dieser Schwächen muß einmal darauf hingewiesen werden, daß es kein perfektes Objektiv gibt! Jedes Objektiv ist auf gewisse Aufgaben „hingebaut“ (zB. Makroobjektive) und können in anderen Disziplinen nicht die selbe Leistung bringen. Das Zoomobjektiv der C5050 hat eine Brennweite von 35-105mm bei einer Lichtstärke von 1,8 bis 2,6 und einer Naheinstellgrenze von 3cm. Das sind Spitzenwerte für ein Objektiv und das Objektiv bringt auch eine entsprechende Leistung!
Wer kompromißlose Leistung sucht: hier meine Empfehlung: Zeiss Vario-Sonnar T 3,3-4,0/28-85mm um ca. 1850 Euro (passendes Gehäuse: zB. Contax N Digital um ca. 8900 Euro).
Bildrauschen – ein beliebtes Thema!
Im Prinzip haben sich die Probleme nicht geändert – früher: hohe Filmempfindlichkeit = großes Korn (Analogfotographie) – heute: wenig Licht – hoher ISO-Wert und Bildrauschen.
Meine Meinung: zur Zeit sind die „normalen“ Digitalkameras bei der Auflösung mit Diafilmen nicht vergleichbar! (Diafilm ca. 10-30Millionen? „Pixel“). Sehr wohl aber mit Farbnegativfilmen – bei Ausarbeitungen auf Fotopapier kann ich keine großen Unterschiede feststellen (bei ähnlichen Fotos, bei gleichem Format!).
Leider haben Digitalkameras beim Belichtungsspielraum ähnliche Einschränkungen wie Diafilme – Farbnegativfilme sind hier „geduldiger“.
Ich habe auch Probleme bei dem Thema: HQ oder SHQ oder höher?
Ich kann keinen Unterschied feststellen! Vielleicht bei einer Testserie bei unterschiedlichen Bedingungen finde ich einmal einen Unterschied – dafür ist mir aber meine Zeit zu schade (ich habe die Kamera zum fotografieren, und nicht zum testen!).
Und zum Schluß: Ein Bild muß nicht nur „gemacht“ werden, sondern auch präsentiert werden (no comment).

4) Kameramenü: Logisch aufgebaut, manchmal etwas unübersichtlich. Manche Bezeichnungen sind etwas verwirrend (zB. SLOW2 für Blitzen auf den zweiten Verschlußvorhang). Viele Funktionen, aber mir fehlt eine: im manuellen Modus sollte man das Einstellrad von der Belichtungszeit auf die Blende umstellen können (ohne daß man dabei einen Knopf gedrückt halten muß).

5) Software (Camedia Master 4): Recht gut, besonders die Panoramafunktion – aber die Bildbearbeitungsfunktionen sind sehr spartanisch. Gott sei Dank gibt es andere Bildbearbeitungsprogramme. Wünschenswert wer auch eine Olympus-Software, die es erlauben würde, die Kamera vom Computer aus zu steuern bzw. Tastenbelegungen zu ändern, eigene Zeit/Blenden – Reihen zu erstellen, die Firmware upzudaten, etc..

6) Videofunktion: Bei dieser „Qualität“ hätte Olympus lieber darauf verzichten sollen.

7) Interner Blitz: zum Aufhellblitzen geeignet, sonst eher als Notblitz einzustufen. Im Weitwinkelbereich ist nur die Mitte des Bildes ausgeleuchtet. Aber die Kamera hat einen Blitzschuh! Großes Lob und vielen Dank an Olympus. Übrigens: man kann auch ältere Blitzgeräte an der Kamera anschließen, nur darf die Zündspannung 300V nicht übersteigen (lt. Anfrage an den Olympus-Kundendienst).

8) Originalzubehör: Habe ich nicht – kann deshalb nicht mitreden, aber manche Teile erscheinen mir etwas teuer (zB. Netzgerät).

9) Das „Guckerl“ verdient den Namen „optischer Sucher“ nicht, ist aber bei widrigen Lichtverhältnissen eine wertvolle Hilfe.


Unterwassergehäuse PT-015

Es gibt für die C5050 verschiedene Gehäuse auf dem Markt. Das Olympus Gehäuse ist dabei sicher nicht das Beste, aber ungeschlagen im Preis-Leistungsverhältnis!
Das PT-015 kostet unter 200 Euro, das Gehäuse von der Fa. Light and Motion dagegen ca. 1500 $.

1) Verarbeitung und Ausführung: Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt (am Boden möchte ich es nicht fallen lassen), die Durchführungen sind aus Edelstahl und die Frontscheibe aus Glas. Maximale Tauchtiefe: 40m. Das Gehäuse ist auf den ersten Blick sehr sauber ausgeführt. Da es exakt auf die Kamera zugeschnitten ist, ist es demnach auch sehr kompakt.
Die Rückdeckeldichtung ist mit zwei O-Ringen ausgeführt – ich glaube, da braucht man sich keine Sorgen zu machen. Anders sieht es bei den Gehäusedurchführungen aus: nur ein Dichtungsring. Die Durchführungen habe auch etwas „Spiel“, d. h. die Bedienknöpfe wackeln etwas. Hier hat Olympus eindeutig gespart!
Alle Bedienungen der Kamera lassen sich auch unter Wasser betätigen (Batteriewechsel nicht). Nachteilig ist nur, daß die Bedienknöpfe unter so einer hohen Federspannung stehen, daß ein gefühlvolles Betätigen eher auszuschließen ist. Besonders lästig ist dies beim Auslöser – ein gefühltes „Antippen“ zum Scharfstellen, etc. ist nicht wirklich möglich.
Weiters stört mich ganz besonders, daß das Objektiv nicht exakt (1-2mm!) im Mittelpunkt des Frontteils steht – bei Verwendung von Unterwasserzubehör (Weitwinkelkonverter etc.) störend (bei Verwendung eines Epoque Weitwinkelkonverters habe ich eine leichte Abschattung im linken oberen Eck!).
Weitere störenden Punkte: Die Metallplatte mit dem Gewinde, die dazu dienen soll, die Blitzarmschine zu befestigen ist nach unten gewölbt. Das führt dazu, daß man die Blitzarmschiene so fest wie man will anschrauben kann – die Kamera wird nie verdrehsicher montiert sein! Außerdem ist diese Platte wiederum mit 4Schräubchen (M2?) am Gehäuse befestigt. Ich bin neugierig, wie lange das halten wird!
Das Gehäuse selbst weist zwei Haltegriffe auf – zur Not beim Schnorcheln bei Windstille und ohne Strömung kann man daran die Kamera halten. Ansonsten kann ich nur jeden empfehlen, sich einen entsprechenden Griff (Blitzarm) zu besorgen, der links vom Gehäuse montiert wird.
An der linken Seite der Kamera sind die beiden Knöpfe zur Belichtungskorrektur und die Blitzmodustaste. Die kann man dann nur mehr schlecht bedienen. Ich habe für mich das Problem gelöst, indem ich mir aus Aluminium einen Adapter gebaut habe, der mir die Knöpfe bis zum Blitzarm verlängert. Der Adapter ist mit der Blitzarmschiene verschraubt und so gebaut, daß er gleichzeitig ein Verdrehen der Kamera auf der Schiene verhindert.
Blitz (YS50TTL), Blitzarm und Blitzarmschiene sind übrigens von der Fa. Sea&Sea.
Das UW-Gehäuse hat leider keine Durchführung, Anschluß o. ä. für einen Unterwasserblitz.
So ist man gezwungen, einen „Digitalunterwasserblitz“ zu kaufen. Dieser wird über einen Sensor vom eingebauten Blitz gesteuert. Interessant für „alte“ UW-Fotografen ist ein Digital-adapter für Nikonos-kompatible UW-Blitzgeräte (http://www.muenster.de/~matthias/blitz/index.htm).
Ein weiteres empfehlenswertes Zubehör ist ein Unterwasserweitwinkeladapter. Dieser wird auf den Frontport des Gehäuses (67mm) geschraubt und kann auch unter Wasser rauf- und runtergegeben werden. Warum Olympus keinen Bajonetanschluß verwendet hat (wie die Fa. Sea&Sea) ist mir unverständlich.
Die Brennweite des Objektives (35-105mm, auf Kleinbildformat umgerechnet) verlängert sich unter Wasser wegen der unterschiedlichen Lichtbrechung (von Luft/Glas auf Wasser/Glas) auf 47-140mm. Dieser Brennweitenbereich eignet sich eher für die Makrofotographie. Durch Verwendung des Weitwinkelkonverters erreicht man eine Brennweite von 20mm. Dazu muß die Kamera auf 35mm Brennweite eingestellt sein. Ich verwende einen WW-Konverter der Fa. Epoque. Es kommt in den Ecken im Nahbereich zu leichten Unschärfen (Fehler durch die Bildfeldwölbung). Dieser Fehler verstärkt sich massiv, wenn die Kamera auf höhere Brennweiten eingestellt wird. Ansonsten ist der Konverter von guter mechanischer und optischer Qualität. Ober Wasser kann dieser Adapter auch verwendet werden – man erhält dabei einen WW-Konverter mit einem Bildwinkel von ca. 130°!
Durch das große Gewicht (über 600g) würde ich den WW-Adapter aber nicht ohne zusätzliche Abstützung an der Kamera befestigen. Unter Wasser beträgt der Abtrieb des Konverters ca. 400g.

Summa, summarum: Trotz aller „Fehler“ sind die Kamera, das Gehäuse und der WW-Konverter von guter Qualität und von manchen Aufnahmen bin ich begeistert. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Tauchurlaub, wo ich das Teil einmal im Freiwasser ausgiebig testen werde!



Blitzarm - Sea&Sea Sea Arm IV

Blitz - YS 50TTL

Digitalblitzadapter - Matthias Heinrichs

WW-Konverter - Fa. Epoque, DCL-20


"Bedienungsadapter" für Blitzeinstellungen bzw. Belichtungskorrektur und Halterung für WW-Konverter selbstgefertigt (Laubsägearbeit) aus Aluminium (Teile mit Epoxidharz verklebt und mit Niro-Schrauben verschraubt, Gewinde für WW-Konverter: Hama Step-Ring 67mm auf 55mm).


Liebe Grüße aus Wien

Martin Litos