Motormarine II und II EX

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Der etwas zu negative Bericht zu der Sea&Sea Kame ...

Der etwas zu negative Bericht zu der Sea&Sea Kamera von Alfredo Tolon veranlaßt mich dazu eine etwas andere Sicht der Dinge zu Papier zu geben.

Unzweifelhaft ist die Kombination Spiegelreflexkamera mit Gehäuse und Blitz einfacher zu handhaben als die Sea & Sea Kamera.

Um mit der Sea & Sea halbwegs vernünftige Bilder machen zu können ist sehr viel Wissen notwendig!

Kenntnisse über die Beziehungen von Film, Belichtungszeit und Blende sollten ebenso vorhanden sein, wie Geschick im "faken" von ASA (Wie macht man aus einem 100 ASA Film einen 50 ASA Film?). Auch die Berechnung der Blende unter Berücksichtigung der GN sollte von einem Fotografen beherrscht werden, wenn er vernünftige Fotos machen will. Als weitere Variable in dem Gleichungssystem taucht der Blitz an sich, also die Varianten (half,full,ttl,diffusor, sklavenlitz) die denkbar sind, auf.

Alles in allem ist es eher schwierig mit der Sea & Sea gute Bilder zu machen aber Geduld zahlt sich aus.

Was gewinnt man, wenn man es schafft mit der Sea & Sea erfolgreich und vorhersagbar gute Bilder zu machen?:

* technisches Verständnis über Optik und Belichtung
* Verständnis über Filme und deren Unterschiede (ASA, Hersteller, Produkt)

In jedem Fall ist nicht die Badehose schuld, wenn der Bauer nicht schwimmen kann. Man kann mit jeder Kamera jedes Bild immer noch einen Zacken besser machen!

Zur Qualität der Kamera nur so viel:
Ich besitze jetzt seit knapp 3 Jahren eine Sea&Sea MX-IIex und bin mittlerweile mit den Ergebnissen recht zufrieden. Gute Ergebnisse lassen sich mit allen Objektiven erreichen, wenn man diese entsprechend passend zum Motiv wählt. Die Abstandshalter für die Makrolinse verwende ich niemals! Stattdessen schätze ich die Entfernung und verwende, wie richtig geschrieben wurde, lieber eine große Blende (F-16+). Dies hat zwar unbestritten den Nachteil, daß der Hintergrund "schwarz" wird aber dies kann auch ein Vorteil sein, da dies eben extreme räumliche Tiefe vermittelt. Wer dies nicht möchte, der muß eben von einem Motiv unter Umständen mehrere Bilder machen. Dies empfiehlt sich so oder so!

Der große Vorteil der Sea & Sea Kamera besteht darin, daß man alle Objektive unter Wasser wechseln und mit dem richtigen Sucher (Zubehör)auch sehr gut ein Objekt anpeilen kann.

Der Preis der Sea&Sea ist im Vergleich zu Nikonos oder auch dem Kauf einer Spiegelreflex mit Blitz etc. eher angemessen. Der Wiederverkaufswert der Einzelteile ist bei Ebay zur Zeit auch noch immens.

Ein weiterer Vorteil der Kamera ist auch der, daß man gerade die Makrofotografie mit der Sea & Sea mit extrem geringem Aufwand durchführen kann. Ich nehme dazu lediglich die Makros mit ins Wasser und verzichte auf das große Blitzgewitter. Durch die Einstellmöglichkeiten von Belichtungszeit und Blende und unter Verwendung des eingebauten Blitzes sind auf diese Weise sehr gute Ergebnisse zu erzielen.

Weiterhin lassen sich, wie bei jedem anderem System, mit Sklavenblitzen und anderen Beleuchtungseffekten ebenfalls außergewöhnliche Aufnahmen erstellen.

Die Farbqualität der Bilder hängt unter anderem vom Film ab und da gibt es zwischen Kodak und Fuji große Unterschiede auch zwischen Produkten innerhalb des jeweiligen Hersteller. Auch hier hat der Fotograf, wie bei der Kombination Blende, Belichtungszeit, ASA die Qual der Wahl! Die Ergebnisse hängen meiner Auffassung nach auch von dem Labor ab, das den Film entwickelt.

Über die Qualität der Kamera kann ich bisher nicht klagen und ich hoffe, daß dies so bleibt. Man sollte die Pflegehinweise des Hersteller peinlich beachten und insbesondere auch regelmäßiges Wässern in Süßwasser, tauschen der O-Ringe etc. durchführen.

Bisher habe ich den Kauf der Sea&Sea MX-IIex nicht bereut aber ich gehöre auch zu jenen Menschen, die Miserfolge eines Anfängers wegstecken können und nicht das schnelle sondern das vielversprechende Glück suchen.

Die Ausbaufähigkeit der Kamera ist jedenfalls "gewaltig", wenn man`s braucht. ich für meinen Teil stelle jedoch fest, daß gerade in der Unterwasserfotografie weniger oft mehr ist und die besten Ergebnisse oft vom Kameraden Zufall abhängen, der einem ein schönes Motiv vor die Linse spült.