Dragonfly Airtrim

8 Bewertungen

Nach ca. 15 TG mit Leihausrüstung kam bei mir der ...

Nach ca. 15 TG mit Leihausrüstung kam bei mir der (verständliche) Wunsch nach einem eigenen Jacket auf. Die Idee des AirTrim-Systems von Mares gefiel mir auf Anhieb, sodass ich beschloss, das Dragonfly Airtrim zunächst einmal zu testen. Weil mich sowohl das Airtrim-System als auch das Jacket selbst sofort überzeugt hat, habe ich es danach sofort gekauft.

Zuerst einmal die Daten (Größe L):

Einschalige Hybride ADV/Wing-Kombi
Jacketmaterial: 1500 Denier Cordura Gewebe
Auftriebskörpermaterial: 1000 Denier Du Pont Cordura
Auftrieb lt. Hersteller: 180 N / 18l
Bleiintegriert, max. 18 kg(!!!), davon 2 kg als Trimmblei
4 Auslassventile (2 manuell, 2 pneumatisch über Airtrim)
Doppelpacktauglich
Schwarz mit weißen Reflektorstreifen
Gewicht lt. Hersteller: 3,8 kg
Preis: ca. 600-700 EUR.

Airtrim
Das Airtrim-System steuert durch eine Bedieneinheit an der linken unteren Seite sowohl Luftein- als auch -auslass. Die Bedieneinheit ist sehr angenehm positioniert, allerdings sollte man an Land beim Auf/Abrödeln ein wenig aufpassen, sie nicht über den Boden zu schleifen. Bei Betätigung des Auslassknopfes werden über innenliegende Pneumoschläuche 2 Ventile gleichzeitig gesteuert: Eins rechts unten auf der Rückseite und das auf der linken Schulter. Durch die entgegengesetzte Position der Ventile bläst das Jacket auf Knopfdruck immer sofort ab, egal in welcher Position man sich gerade befindet: Ob waagerecht in Bauch-, Seiten- oder Rückenlage, stehend oder überkopf. Das (jedenfalls für mich) etwas nervige hochhalten des Inflatorschlauches bzw. das Angeln nach dem Bommel des unteren Auslassventils beim Kopfüber-Tauchen entfällt somit, was doch einiges zur Entspannung beiträgt. Durch das gleichzeitige Öffnen zweier Ventile ist das Jacket im Gefahrenfall (hochschießen) innerhalb von Sekunden leer, trotz mehrmaliger Versuche hab ich es beim testen nicht zum durchschießen von 4 auf 0 Meter gebracht. Der schnelle Luftablass ist für das Tarieren etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber nach etwas Übung keinerlei Probleme. Der Lufteinlass lässt sich gut dosieren, die Luft verteilt sich schnell und gleichmäßig.

Sollte das Airtrim-System versagen (ist mir in ca. 25 TG noch nie passiert), kann der MD-Schlauch mit einem Handgriff von der Bedieneinheit abgetrennt werden. Da in diesem Fall der pneumatische Luftauslass nicht mehr geht, gibt es 2 manuelle Auslassventile rechts unten und links oben. In der rechten Tasche liegt ein Schlauch mit Rückschlagventil, über den man dann das Jacket aufblasen kann, was allerdings geübt werden sollte. Außerdem sollte der Buddy unbedingt auf die Besonderheiten des Systems hingewiesen werden: Als ich das Aufblasen im Gasometer mal testen wollte, wollte mein Buddy mich fast "retten", weil er dachte ich wollte mal ein wenig aus dem Jacket atmen

Fazit Airtrim: Alles in allem eine sehr nette und praktische Sache, die ich nicht mehr missen möchte!


Jacket

Das Jacket macht einen soliden und robusten Eindruck. Es verfügt über 2 seitliche Bleitaschen, in die die mitgelieferten Plastikeinschübe mit aufgefädelten 1kg-Stücken gesteckt werden (DIE werden natürlich NICHT mitgeliefert ). Pro Seite sind das maximal 8 kg, wenn man die Bleistücke beidseitig auffädelt. Die Plastikplatten mit dem Blei werden dann in Nylonsäckchen gesteckt. Tip: Man sollte sich unbedingt Markierungen an den Auffädelgurten machen, da sonst das Einstellen der passenden Länge für die Klettverbindung nach außen zu einer recht nervigen Aktion wird, wenn man im Urlaub "mal eben" Blei auffädeln will. Das Einschieben ist auch bei bereits angezogenem Jacket problemlos möglich (da freut sich der Buddy ). Der Schnellabwurf ist problemlos: Weder zu schwer noch zu leicht, man läuft keine Gefahr, seinem plötzlich heruntertrudelnden Blei sehnsüchtig hinterherblicken zu müssen. Zusätzlich gibt es in den Mini-Wings jeweils eine Trimmbleitasche für jeweils 1 kg, was meiner Meinung nach ausreichend ist (ich benutze sie gar nicht). Somit kommt man insgesamt auf maximal 18 kg.

Durch die Mini-Wings seitlich der Flasche erlaubt das Jacket eine stabile und angenehme Lage in jeder Position ohne einen herumzuziehen, wenn man einmal die Bleiverteilung raus hat. Da muss man halt ein wenig probieren: So kann man das Blei auf den Plastikeinschüben beidseitig vorne oder hinten oder einseitig über die ganze Länge verteilen und evtl. die Trimmbleitaschen nutzen. Das Jacket liegt sehr gut an und verrutscht dank der gut einstellbaren Gurte kein Stück.

Es sind 2 große Reißverschlusstaschen mit Schlaufe vorhanden, die rechte ist allerdings durch das "Pusterohr" belegt, sodass man dort keine Gegenstände unterbringen sollte, die dieses beschädigen könnten. Ebenfalls rechts gibt es außerdem eine einfache Einschubtasche ohne RV.

Das Jacket verfügt zwar über einen ausklappbaren Plastiktragegriff an der Innenseite, ich habe aber bisher tunlichst vermieden, diesen im "beladenen Zustand" zu benutzen, da er mir doch einen etwas schlabberigen Eindruck macht. Man braucht ihn auch eigentlich nicht wirklich, da an der Rückseite oberhalb der Flasche ebenfalls ein Eingriff vorhanden ist.

Die Tragschale ist doppelpacktauglich, zu diesem Zweck sollte man aber einen zweiten Gurt verwenden, für den Durchführungen bereits vorhanden sind. Eine Möglichkeit der Verschraubung gibt es nicht. Innen ist sie an den Seiten mit Gumminoppen versehen. Eine Fangschlaufe fehlt natürlich auch nicht. Die Lage auf dem Rücken ist sehr angenem, unterwasser bemerkt man das Jacket kaum. Orientierungshilfe zur Größe: Mir mit meinen 180cm und 80 Kilo passt die Größe L im 7mm HT gerade noch gut, größer dürfte es aber nicht sein. Zierlichere Personen sollten auf jeden Fall eine kleinere Größe nehmen.

In der Größe L gibt es 2 Metall-D-Ringe vorne an der Unterseite sowie je einen an jedem Schultergurt. Diese sind allerdings recht hoch angebracht. Ich hätte mir auf jeder Seite noch einen D-Ring ganz unten am Schultergurt direkt oberhalt der Taschen gewünscht, die werde ich bei Gelegenheit anbringen. An der rechten Seite gibt es noch eine Plastiklasche (so groß wie ein D-Ring, aber mit 2 seitlichen Stegen, der besondere Sinn dieser Konstruktion ist mir bisher noch nicht aufgegangen), gute Position für den Oktopus. An den Einstellgurten für Schulter- und Bauchgurt(e) gibts nochmal je einen Plastik D-Ring.

Der Klett-Bauchgurt ist in der Länge anpassbar, darüber liegt ein Schnellverschluss, mit dem auch die Schultergurte versehen sind. Außerdem gibt es noch einen Brustgurt.

Alles in allem eine sehr gelungene Konstruktion die ein sehr entspanntes Taucherlebnis ermöglicht. Allein der recht hohe Preis trübt diese Entspannung ein wenig...