Fenzy

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HarryCMAS*** usw.

Baujahr 1988Heute zu einem soliden Stück Tauchges ...

Baujahr 1988

Heute zu einem soliden Stück Tauchgeschichte mit dem auch ich noch zu tauchen begann und auch heute noch gelegentlich einen Nostalgie-TG damit mache: Die „Fenzy“, respektlos, aber treffend auch „Klobrille“ oder „WC-Deckel“ genannt.

Die Fenzy war eigentlich die erste Auftriebshilfe und eine echte Rettungsweste an der Oberfläche. Wie bei den heutigen Jackets ist sie oral bzw. mittels Inflator aufzublasen. Ferner verfügt sie über eine 0,5 l Notflasche zum Füllen der Weste und auch zum Atmen aus dieser in Notsituationen (dies ist heute wegen der Infektionsgefahr verpönt, wenn ich aber die Wahl zwischen keiner Luft und mikrobiologisch kontaminierter Luft habe, dann ist es nicht schwierig, welche Wahl ich wohl treffen werde !)

Mit der Notflasche gibt’s aber auch einen Hacken:
Wohl jeder männlicher Taucher erschauerte zutiefst beim Tauchkurs, bei der Vorführung, was passiert, wenn der Schrittgurt zu straff angezogen wird und dann die Weste plötzlich aus der Notflasche mit Luft gefüllt wird... Au weh, „zartes Geschlecht“!!!

Wie bereits erwähnt wird die Fenzy mit einem Schrittgurt und einem Tailliengurt fixiert.
Die Fenzy verfügt über keine D-Ringe oder ähnliches, dafür aber über eine große Tasche, in die unter anderem die wasserfeste Deko-tabelle gehört (auch daran werden sich nur mehr die älteren Semester erinnern können !)
Die Farbauswahl war in diesen „Pioniertagen“ noch nicht durch modeströmungen beeinflusst, sondern war rein funktionell auf Signalfarben eingestellt.
Auch das derzeit so moderne tekk-schwarz war nicht erhältlich- in diesen Tagen war halt noch jeder „Froschmann“ ein „echter Kerl“ und bewunderungswürdiger Abenteurer !!!

Das Auftriebsvolumen beträgt etwa 18 Liter.
Das tauchen mit der Fenzy ist heutzutage ungewohnt: Das gesamte Auftriebsvolumen befindet sich im Hals/Nackenbereich sowie vor der Brust. Die Sicht nach unten ist dadurch ebenfalls eingeschränkt.
Sensationell ist dafür die ohnmachtssichere Lage an der Oberfläche. Selbst ein am Bauch treibender Taucher wird rasch umgedreht !
Und als Info für alle jüngeren Taucher, die sich jetzt fragen, wo denn bei diesem Ding die Flasche montiert wurde, hier die Antwort: Gar nicht, die wurde vorher mit dem Tragegestell aufgenommen !

Fazit: Ei laf mei Fenzy !