Archimedes

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HarryCMAS*** usw.

Zugegebenermaßen ist dieses Hilfsmittel zur Erlei ...

Zugegebenermaßen ist dieses Hilfsmittel zur Erleichterung des Abtauchens nicht mehr ganz taufrisch auf dem Markt, aber selbst Jahrzehnte nach seiner Entwicklung besticht es immer noch durch seine Einfachheit und Funktionalität !
Grundeinheit dieses Systems ist ein etwa 120 cm langer und etwa 6 cm breiter Gurt aus hochwasserbeständigen und widerstandsfähigen Polymermolekülketten.
In den zeitlosen Blautönen gehalten zeigt sich somit auch sofort die Verbundenheit des Trägers mit dem Element Wasser, ist aber- den modischen Trends folgend- auch in anderen Farben erhältlich !
Auffällig auch die verchromte Schnalle, die auch nach vielen Tauchjahren noch kein Fleckchen Rost zeigt. Mancher, ungebildete Tauchprolet missbraucht dies formschöne Schnalle um Bierflaschen zu öffnen ! Der echte Deko-Bier-Alkoholiker hat dafür aber einen Kapselheber in der Tauchbox, oder verwendet dafür das Tauchmesser.
Versuche meinerseits, den Gurt auch im normalen Leben, eher zufällig erscheinend, als Gebrauchsgegenstand zu tragen scheiterten daran, daß dieser Gurt nicht als Gürtel durch die Schlaufen meiner Jeans paßt.
So bleiben mir wieder nur übrig T-Shirts mir Tauchermotiven und die obligate Taucheruhr mit Kunststoffarmband und Tiefenmesser zu tragen, um sofort als Taucher erkannt zu werden („out-come“)
Nach diesem Exkurs wieder zurück zum Kernthema:
In Kombination mit diesem vielseitig einsetzbaren Gurt bilden Gußstücke aus einem Metall mit hohem spezifischen Gewicht eine einfache und leicht zu handhabende Abtriebshilfe.
Wengleich Gold eine noch höhere Dichte als Blei besitzt, hat sich dieses Edelmetall am Tauchsportsektor nie wirklich gegen das Blei durchsetzten können.
Jene erwähnten Gewichter aus Blei (Pb, „Plumbum“, Element der IV. Hauptgruppe des Periodensystems) sind in einer schier unüberschaubaren Auswahl an unterschiedlichen Gewichten erhältlich- und dies nicht nur in Österreich, Deutschland und der Schweiz- Nein ! Praktisch weltweit finden sich diese Bleigewichte in den Tauchbasen, Tauchshops und Privathaushalten.
Neuere Versionen dieser Gewichte sind auch (gegen Aufpreis) mit einer Kunsttoffummantelung erhältlich. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, daß dies nicht daher geschieht, da kleinste Menge des toxischen Blei bei den Tauchgängen ins Wasser gelangen und so eine Gefährdung der Umwelt darstellen, sondern daß diese, bereits nach kurzem nicht mehr silbrig glänzenden Stücke, unansehnlich grau sind und halt so gar nicht zu den neuen, gelben Flossen und der ebenfalls in gelb gehaltenen Maske passen !
Trotzdem: Auch diese neuen Modelle können ohne Schwierigkeiten auf eingangs erwähnten Gurt montiert werden.
Die in jüngerer Zeit auf den Markt gekommenen Säckchen mit Bleischrot sind jedoch leider mit dem Gurt absolut inkompatibel !
Gut: Diese Bleigewichter kommen meist in Stücken zu 0,5- 1- 1,5- 2,0- 2.5- 3 und 4 kg auf dem Markt. Je nach Geschicklichkeit und Ausrüstung kann jedoch auch jedes beliebige Gewicht selbst hergestellt werden. Blei schmilzt bereits bei relativ niedriger Temperatur (das weiß jeder Heimwerker, der schon versucht hat ein Bleirohr mit einer voll aufgedrehten Lötlampe zu flicken....)und kann so einfach in Formen gegossen werden.
Die Montage der Bleigewichte auf den Gurt ist einfach und wird auch von Tauchnovizen meist bereits nach kurzer Zeit beherrscht.
Die Menge und Verteilung der Bleigewichter ist unterschiedlich und ist abhängig von Nationalität (Urlaubstaucher aus Deutschland scheinen davon erheblich mehr zu benötigen als Taucher anderer Nationen), Ausrüstung, Ausbildungsorganisation, Übung und Geschlecht.
Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten:
Gefahren über Wasser:
Wird ein Bleigurt irrtümlich bereits an Bord abgeworfen, so stellt dies für Eigentümer und Umstehende eine nicht zu unterschätzende Gefährdung dar. Speziell im Fuß- und Zehenbereich treten immer wieder Verletzungen durch irrtümliche Auslösung des Schnellabwurfmechanismus auf.
Dies kann von Prellungen und Blauen Flecken bis zu Trümmerbrüchen der Mittelfußkochen und Zehen führen. (vgl. Tauchunfälle- Barotraumen der Zehen)
Ein blaues Auge kann daher rühren, das ein oben erwähnter Abwurf stattfand, der Aufprall jedoch nicht auf die eigenen, sondern auf die Zehen des Nachbarn erfolgte.
(steirisch klingt das dann etwa so: Klack ! Rums ! AUAAAA !!! Bist teipat tou troutl ?!! ZACK !)
Eine weitere Gefahr stellt die schon erwähnte Toxizität des Blei dar: Dieses muß vor Kleinkindern und Säuglingen (Name !) sicher und verschlossen aufbewahrt werden !
Daß ein Erwachsener an einem Bleigewicht saugt und lutscht wurde bisher nicht beobachtet, ist aber nicht gänzlich auszuschließen (Blei-Fetischismus ?)
Gefahren unter Wasser:
Wird das innovative Notabwurfsystem irrtümlich unter Wasser betätigt, können hier mehrerer Phänomene beobachtet werden:
Der Abwerfer verliert plötzlich seinen Abtrieb und wird bereits nach wenigen Augenblicken immer rascher werdend und zappelnd zur Oberfläche aufsteigen.
Vergißt dieser, die zur Tarierung im Jacket befindlich Lust raschest abzulassen, wird er eine derartige Aufstiegsgeschwindigkeit erreichen, das er gute Chancen hat, wie ein Wal aus dem Wasser zu springen.
Wegen allerlei physikalischer Gesetze (die man nicht wissen muß- es reicht daß man von einem blöden Tauchlehrer immer wieder damit gequält wurde) sieht dies aber nur für den unbedarften Zuseher lustig aus- kann aber zu schweren gesundheitlichen Schädigungen und bis zu Tod führen.
Inzwischen kann der nun gen Grund fallende Bleigurt auch weiter unten befindliche Taucher treffen und diese verletzen wenn nicht sogar irritieren.
Rufe zur Warnung sind meist wenig wirkungsvoll.
Bei Kontakt mit einer mächtigen Tischkoralle wird der Erfolg meistens ein durchschlagender sein.
Theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, den Bleigurt in gewissen Notsituationen absichtlich abzuwerfen, darauf gehe ich hier aber nicht ein, da dies in der Praxis eigentlich nie geschieht und auch in der Ausbildung nicht geübt wird.
Leider trennt sich kaum ein Taucher von seinem liebgewordenen Bleigurt und geht eher mit ihm gemeinsam unter, als ihn abzuwerfen (Gefahren siehe oben)
Verwunderlich ist auch, daß, obwohl auch in Amerika verwendet, dieses Abtriebssystem keinerlei Warnhinweise wie „Vorsicht, kann Fußverletzungen hervorrufen“, „Bei chronischem Genuß toxisch“ oder „Darf nur von ausgebildeten Tauchern verwendet werden“ trägt.
Vielleicht ist dies das Material künftiger Sammelklagen amerikanischer Anwälte ?!
Fazit: Trotz seiner unleugbaren Gefährlichkeit ein Ausrüstungsgegenstand, auf den kaum ein Taucher verzichten will !
Dieser Bericht stellt nur einige Nuancen des schier unerschöplichen Themas „Bleigurt“ dar- mehr wird darüber in einem noch zu verfassenden Buch des Autors dieser Zeilen zu lesen sein. Die Pfleger erlauben dem Verfasser aber derzeit nicht einen Bleistift zu verwenden, da dies für ihn und die anderen Patienten der geschlossenen Abtheilung der Landesnervenklinik eine Gefahr darstellen würde. Ferner könnte er in der Zwangsjacke auch gar nicht schreiben !



Wichtige Anmerkung der Redaktion:
taucher.net distanziert sich von diesem Bericht ebenso wie von seinem österreichische Redakteur, der sich hier nicht nur über die Bewouhner eines österreichischen Bundeslaundes lustig zou mouchen scheint, sondern auch offensichtlich versucht, einen seit Jahrzehnten bewährten Ausrüstunggsgenstand „durch den Dreck zu ziehen“ und so Taucher, und solche die es werden wollen, zu verunsichern.