Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.

Bringt Höhentraining etwas???

Hi,

im Fitnessstudio steige ich gerade um von Fettverbrennung auf Ausdauertraining. Ich möchte bis Ende März 11 meine Ausdauer steigern, da wir im April tauchen gehen und ich nicht so schnell schlappmachen möchte
Das Studio hat eine Höhentrainingskabine. Dort wird man vom Sauerstoffgehalt auf eine beliebige Höhe (z. B. 2000 Meter) gebracht.
Meine Überlegungen sind, dass wenn ich dann noch Nitrox tauche, sich das Höhentraining besonders auswirkt (im positiven), oder bin ich da auf dem Holzpfad???
Vielleicht kann mir das ja mal einer erklären.
AntwortAbonnieren
phxCMAS*** (VDST Gold)
05.10.2010 12:55
Mir erschließt sich nicht so ganz der Zusammenhang. Höhentraining findet unter verringertem p0² statt, im Nitrox ist dieser erhöht
05.10.2010 13:16
Naja beim Ausdauertraining geht`s ja i.d.R. dadrum möglichst effizient mit seinen Ressourcen umzugehen - unter Bedingungen wo Luft / Sauerstoff unbegrenzt verfügbar sind.
Du erhöhst beim höhen Training den Anteil roter Blutkörperchen, damit der Körper mehr Sauerstoff zu den Zellen bringen kann und dort die interne Atmung besser läuft. Durch die vermehrten Sauerstofftransportlinge kann Du halt mehr Sauerstoff im Blut lösen - vermute aber mal das N2 dann auch besser transportiert wird... Wobei halt durch regelmäßiges Ausdauertraining natürlich der Fettstoff wechsel auch angekurbelt wird und das wiederum ist natürlich sehr gesund fürs Tauchen, da böses Fett ja recht fix auf und absättigt.

Was dann Effekte angeht wie O2 Vergiftung etc. wäre dann natürlich auch noch spannend was dahin gehend im Körper passiert


Wäre schön wenn Du noch konkretisierst was für Dich "positiv auswirken" heißt weniger Luftverbrauch (is zwar nie verkehrt läßt sich ggf. auch durch ne größere Buttel kompensieren - lieber mehr schleppen als sparatmen) - geringeres DCI Risiko - entspannter aussehen nach den TG als alle anderen - ...
ramklovApnoeTL, TL**
05.10.2010 13:26
Tauchbiene, Du meinst also erst Training mit geringem pO2 in der Höhentrainingskabine, damit sich der hohe pO2 beim Tauchen mit Nitrox verstärkt auswirkt? Und das soll helfen gegen schnelles Schlappmachen? Da bin ich auf dem Holzpfad, wie und warum das wirken soll.

Also Flossenschwimmen im Schwimmbad hilft Dir ganz gewiss für die nötige Fitness für den Tauchgang im April. Gerne kannst Du auch Apnoetraining einfügen - und ganz allgemein Wassersport, wie Wasserball, UW-Hockey o.ä..

Der pO2 beim Tauchen hat eigentlich nichts(oder nur subjektiv) mit dem Schlappmachen was zu tun. Die Fitness, die Du Dir antrainierst, ist das Wesentliche. So gesehen bist Du ganz gewiss nicht auf dem Holzpfad, weil Du Ausdauertraining betreibst. Dabei ist es wohl egal ob Du spaßeshalber die Höhentrainingskabine ausprobierst.

Gruß ramklov
05.10.2010 14:02
Hi,

ich dachte mir, dass sich das ganze positiv auf den Luftverbrauch auswirkt, dass der Körper den Sauerstoff besser umsetzt und man nicht so schnell schlapp macht.
Vercingétorixold school
05.10.2010 14:04
Bei dem Höhentraining geht es um die Fähigkeit mehr Sauerstoff mit dem Blut zu transportieren. Der Körper neigt ab ca. 1600 Meter ÜN dazu vermehrt Rote Blutkörper zu bilden um den verringerte Sauerstoffanteil auszugleichen.
Bei NN ergibt sich ein positiver Effekt für den Ausdauerbereich.
Gut, ich schätze mit drei Einheiten a eine Stunde laufen, oder Schwimmen, etwas Krafttraining und Flossenschwimmen bist du schon im oberen Drittel der Event-Taucher.
Die Höhenkabine würde ich spasseshalber mal vor einem 10 km oder HM ausprobieren um zu schaun ob sich die Bestzeit pressen läst. Für das Tauchen bringt es m.E. nichts, Nicht rauchen bringt mehr. Bis zum April sollte man mit einem ordentlichen Trainingsplan eine deutlich verbesserte Fittnes hinbekommen.
PS
Stell die Frage nach der Fettverbrennung mal in einem Laufforum Das wird lustig.
05.10.2010 14:07
Da unterstütze ich mal ramklov ganz stark. Ausdauertraining ist immer gut, Flossentraining für Taucher ganz besonders.

Und wenn sich eine Wirkung des Höhentrainings wirklich ergeben sollte, würde sie wahrscheinlich nicht so lange anhalten, wie du dir das wünscht.

Außerdem wollt ihr doch wohl kein Wetttauchen machen, oder? Tauchen im Urlaub sollte doch eher Entspannungstauchen sein. Richtig ist, dass man sich leichter entspannen kann wenn man fitter ist. Vor allem, wenns mal Strömung geben kann.

Viel Erfolg und viel Spass

aH
05.10.2010 14:48
Servus Tauchbiene,

In letzter Zeit gab es häufiger sportmedizinische Artikel über den Nutzen von Höhentraining. Das Ergebnis war eher, dass die Wirksamkeit und vorallem die Haltbarkeit des gewünschten Effekts in der Vergangenheit stark überschätzt wurde. Sollte die Nutzung der "Höhenkabine" etwas kosten, würde ich mir das Geld sparen. Was den Wechsel von Fettverbrennungs- zu Ausdauertraining angeht, hoffe ich, dass das "Fettverbrennungstraining" Dir nicht vom Fitnessstudio empfohlen wurde, da es aus sprotwissenschaftlicher Sicht ein "Fettverbrennungstraining", vorallem in Abgrenzung zum Ausdauertraining, nicht gibt.

Gruß Felix
MableAOWD
05.10.2010 15:00
Hmmmja. Mal wieder ein "lustiges" Thema.

Höhentraining bringt im Leistungsbereich kurzzeitig für Wettkämpfe schon etwas (vergleich Blutdoping). Allerdings ist der Effekt wie schon geschrieben wurde recht umstritten, was die Dauer angeht...

Da es im Sportbereich (gerade beim "Fitness/Krafttraining) so viele verschiedene Meinungen und Märchen gibt, würde ich an der Stelle des/der TO mir ein Studio suchen, das einen vertrauenswürdigen Eindruck macht und nach deren Plan trainieren.
Wichtig ist vor allem, dass du mehrmals die Woche deinen Kreislauf richtig in Schwung bringst. Die weiteren Randbedingungen sind für Freizeitsportler eher vernächlässigbar...

Gruß Christian aka Mable
05.10.2010 15:03
Scubalixx,

vielleicht habe ich mich in der Eile etwas kurz ausgedrückt.
Ich wechsel von 60-70 % der optimalen Herzfrequenz auf eine 70-80 % der optimalen HF. Diese Zone ist optimal für den Konditionsaufbau. Alles im aneroben Bereich.
Vercingétorixold school
05.10.2010 15:20
Ich würde vorschlagen du wechselst das Studio!!!!!!
Eine optimale HF ist mir nicht bekannt. Es gibt allenfalls eine maximale HF, die nur durch eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik genau bestimmt werden kann. Alles andere ist eine Nährung. Die max. HF benötigst du um die Trainingsbereiche zwischen Erholung, GA 1, etc pp zu bestimmen. Ausdauer erreicht man durch eine Kombination zwischen den Trainingsbereichen (Belastungszyklen) und der sog. Superkompensation.(Starke Verkürzung)
Spar das Geld für das Studio, kauf dir. z.B. Herbert Steffny das Laufbuch und ein paar ordentliche Laufschuhe.
PS
Walken ist kein Ausdauertraining
05.10.2010 15:44
Hallo Tauchbiene,

beim Tauchen mit Nitrox geht es in erster Linie nicht um den erhöhten Sauerstoffanteil, sondern um eine Verringerung des Stickstoffanteils. Dies wird mit Sauerstoff vorgenommen, da er günstig ist und überall zur Verfügung steht.
Der erhöhte Sauerstoffanteil im Nitrox hat nichts mit Deinem Luftverbrauch zu tun.
Sauerstoff wird im menschlichen Körper nur in sehr geringen Mengen physikalisch gelöst, sondern fast ausschließlich an das Hämoglobin gebunden. Dieses ist bei einem gesunden erwachsenen Nichtraucher ohnehin zu fast 100% gesättigt.

Der gewünschte Effekt bei Nitrox ist also die verringerte Stickstoffaufnahme und die damit verbundenen verlängerten Nullzeiten.

Viel Spaß beim Tauchen

Der Zwerg
05.10.2010 15:55
Auch ich würde mir Gedanken über das Studio und die Quali der Trainer machen. Wenn es denn eine optimale Herzfrequenz gäbe, dann gäbe es keinen Grund, diese nicht auszunutzen. Denn dann wäre der Trainingseffekt im Optimum.

Viel Spass und ich würde den Rat mit den Laufschuhen ernst nehmen.

Verci, walken ist die Herstellungsart für Filz ..... oder meinst du die Stockenten...

Kräftig Gehen im sportlichen Sinne ist aber wohl auch ausdauerförderlich, vor allem, wenn man schon mal 10 km oder mehr geht. Allerdings schmerzt einem danach alles mögliche. Also lieber laufen.

Viel Spass

aH
Vercingétorixold school
05.10.2010 16:17
Ich halte es mit Achim Achillis, alte Hexe. Gehen mit Stöcken ist kein Sport, für den Einstieg, bzw Ausstieg aus der 100 Kg Klasse sicher geeignet, aber sonst ehr was für Rosi Mittermaier
05.10.2010 16:21
@Vercingétorix

Dem ist kaum was hinzuzufügen.

@Tauchbiene
Deine maximale Herzfrequenz kannst du nur grob mit den bekannten Formeln berechnen. Daraus lassen sich dann die einzelnen Trainingszonen anhand deiner Prozentzahlen ableiten.

Genaue Werte bekommst du, wie Vercingétorix schon schrieb, nur durch eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik (z.B. Spiroergometrie). Danach bekommst du eine Auswertung und Tipps für deine Trainigszonen entsprechend deiner sportlichen Ziele.
Die Spiro hab ich selbst schon gemacht und es war für mich kein rausgeworfenes Geld. Habe mein Ausdauertraining dadurch weiter verbessern können.

Den Buchtipp (Steffny) kann ich nur unterstreichen.
Zur Info: http://www.herbertsteffny.de/ratgeber.htm
Aber Vorsicht - Laufen macht süchtig...

Allerdings würde ich das Laufen immer in Kombination mit Muskelaufbau im Fitnessstudio betreiben, um gerade den Bauch- und Rückenbereich zu stärken. Das sollte im ausgewogenen Verhältniss stattfinden. Wobei ich sagen muss, dass bei mir auch der Laufanteil überwiegt. Bin nicht so der "Quäler" im Studio, bin lieber an der frischen Luft...

Aber grundsätzlich ist es gut, dass du dir Gedanken um deine Fitness machst. Ich kenne genug Taucher, die keine 3 Treppen steigen können, ohne dann zu schnaufen. Die Höhenkabine finde ich persönlich allerdings übertrieben und die dauerhafte Auswirkung auf den Trainingseffekt ist mir eher zweifelhaft.

Gruß Uwe
05.10.2010 16:26
@Vercingétorix

Die 3 galten deinem Posting 05.10.2010 - 15:20

Zu deinem Posting 05.10.2010 - 16:17:
FÜr Couch-Potatoes ist auch Walking Leistungssport...

05.10.2010 17:35

Eigentlich ist das Studio von Tauchbiene im Trend der Zeit. Heutzutage ist man der Meinung, dass die Muskeln beim langsamen Training (Pulskontrolle) eher auf Fettverbrennung zurückgreifen, beim schnellen Laufen aber fast nur noch Kohlenhydrate verheizen können. Steffny hat dazu auch was geschrieben. http://www.herbertsteffny.de/ratgeber/fettweg.htm
Wie das der Sportwissenschaft standhält, weiß ich allerdings nicht.
TheDataCMAS ***/ GUE F-Tech
05.10.2010 17:56
Absolut verbrauchst du aber, wenn du schneller läufst, mehr Energie. Wo die letztendlich in dem Beispiel herkommt, ist dabei egal. Training in der sogenannten "Fettverbrennungszone" dient mehr dazu, den Fettstoffwechsel zu ökonomisieren. Wikipedia liefert, wie so oft, einen guten Ansatzpunkt für eine tiefere Auseinandersetzung.
Die Empfehlung von Steffny für den Fettverbrennungsbereich in dem Link oben ergibt sich auch eher wegen des orthopädischen Risikos als wegen des besseren Trainingseffekts.
Die Komplexität der Ausdauertrainingstheorie ist allerdings nicht zu unterschätzen, aber ich würde sagen, wenn man 3 mal die Woche eine Stunde in einem Tempo läuft, bei dem man noch reden kann, dann ist das vollkommen ausreichend.
Der_PitCMAS **
05.10.2010 18:17
Vielleicht einfach mal ein paar eigene Erfahrungen dazu:

Höhentraining: Als ich noch regelmäsiger die 12km gelaufen bin, war ich berufsbedingt 3 Wochen in der Höhe (zwischen 1100m und 2300m), und bin dort ca. 2mal die Woche auf 1400m laufen gewesen. Wieder daheim war meine Zeit/km (die sonst recht konstant war) um 15s gesunken. Hilft also. War allerdings nach ein paar Wochen wieder auf `normal` gesunken.....

Fettverbrennung vs. Ausdauer: Mit Laufen (dabei Herzfrequenz so um 70%) hab ich kaum Probleme Gewicht loszuwerden. Mit Tae-Bo/Body Combat etc., bei dem der Puls an den Anschlag geht, steigt zwar die Regenerationsfähigkeit ganz immens an (Zeit bis der Puls wieder unten ist geht runter), aber Gewicht runter ist damit deutlich schwieriger...

Und ja, wenn man fitter ist geht der Luftverbrauch eher runter, aber letzterer sollte m.E. mit Nitrox genauso hoch/niedrig sein wie mit normaler Luft (?)

Auf die N2-Sättigung hat die verbesserte O2-Aufnahme keinen Einfluss da die chemisch bedingt ist, N2 aber physikalisch im Blut/Gewebe gelöst ist...

Und @Nordic Walking: Wenn die Leute es *richtig* betreiben würden (und nich nur Stöcke hinterherziehen) wäre das ein ziemlich gutes Training und sehr viel kompletter als Laufen. Macht aber halt kaum einer....

Pit
05.10.2010 18:47
o.K,
war ja nur ne Idee. Ich mache weiter mein Training, das ich euch hier nicht bis in die letzte Kleinigkeit mitteilen werde. Ist aber keine Muckibude, sondern ein Rehazentrum bei dem die 1. Bundesliga Handballdamen und die Basketball Herren trainieren. Kann so schlecht nicht sein.
Mir kam halt der Gedanke, als ein Jüngling schwer schnaufend aus der Höhenkabine kam.
05.10.2010 21:50
Hallo tauchende Biene,

mit Höhentraining kannst Du bei einer Kombireise nach Kenia die kurze Route für den höchsten Berg Afrikas nehmen ohne Probleme zu bekommen.
Ob es beim anschließenden Tauchurlaub nützt ist dann egal.
Grüße
Vercingétorixold school
06.10.2010 09:36
Die Unterscheidung Fettverbrennungsbereich/Kohlenhydratbereich hält einer ernsthaften Untersuchung nur begrenzt stand . Wobei ich das nur für Laufen und den Radsport sagen kann. Alles Käse. Lediglich die Verringerung der Energiezufuhr bei gleichzeitiger Erhöhung des Verbrauchs führt zu einer Gewichtsreduktion. Im Klartext, weniger Schnitzel, mehr Obst, mehr Sport. Ausdauer bekommt man wie oben beschrieben. Zur restlichen Versorgung Krafttraining oder Schwimmen.
Und nur weil Handballhühner dort Reha machen, ist dein Trainer noch lange nicht gut, oder. Ich habe mal ein Laufseminar mit Wessinghagen besucht, gefallen hat es mir trotzdem nicht. Dein Ausgangspunkt, dein Ziel und der Plan wäre schon interesant.
06.10.2010 10:01
Vercingetorix,

ich habe nie erwähnt, dass ich Gewicht reduzieren will.
Mein Biopren bleibt mir erhalten.
13.10.2010 23:46
Körperliche Ausdauer bringt immer etwas für das Tauchen da dein HZM und AZM singt. und das entspannt dein tauchen

aber das reine Hohentraining ist ein Benefit für das Hämoglobin und das brauchst du beim Tauchen nicht so eher beim rennen auf der 42km Distanz

Ich empfehle den Köln Marathon aber der war gerade erst

Gruss der Kösche Manta
Antwort