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Beinahe Ohnmächtig oder Baro-Trauma?

Hallo!

Mir ist vor kurzem was ziemlich blödes passiert. Wir waren am Plansee tauchen - einige Tage schon.
Am letzten Tag des Urlaubes - also schon nach rund 6 Tauchgängen zwischen 30m und überwiegend 15m - passierte mir folgendes: Wir hatten die 30m-Marke überschritten, waren schon wieder am "aufsteigen" als ich ein ganz merkwürdiges Gefühl bekam. Es fühlte sich an wie "an Land" kurz bevor ich Ohnmächtig werde - d.h. mein Kopf war irgendwie benebelt oder wie besoffen, mein Herz raste und ich wollte eigentlich nur noch raus. Dennoch wußte ich dass ich das so schnell nicht kann - ich versuchte mich krampfhaft zu beruhigen, auf meine Atmung zu achten. Die Atmung hat geklappt, nach einigen Metern gings mir auch wieder ganz gut - das war irgendwie nur für einen kurzen Moment. Allerdings war ich in meiner "Panik" nicht in der Lage meinem Baddy die nötigen Handzeichen zu geben. Jedenfalls als wir oben waren, war ich kaum noch in der Lage meine Nerven in den Griff zu bekommen - ich war vollkommen durch den Wind (und mein Mundstück ist nun auch im A.... - hab die Beisnobben vor lauten "keep cool" irgendwie durchgebissen).
Zuerst dachte ich mir: So dass wars jetzt endgültig mit dem tauchen (was ja quatsch ist), dann hatte ich einfach Angst wieder tauchen zu gehen und dann kam mir der Horror-Gedanke dass ich evtl. ja unter Wasser Ohnmächtig werden könnte.

Das komische ist eben nur, dass ich schon mal ähnliche Feelings hatte. Kurz nach dem Ägypten-Urlaub waren wir in einem nahegelegenen See. Das Wasser war tierisch trüb und es sollte unsere erste Stunde in Nav. sein. Wir tauchten also in diese Richtung, in jene Richtung und irgendwann bekam ich dann auch wieder dieses Gefühl - aber bei weitem nicht so stark - damals dachte ich dass mich die schlechten Sichtverhältnisse "wahnsinnig" gemacht hätten und ich gab auch die nötigen Handzeichen - es war also die "light-Version".

Wenn ich mir das alles jetzt durch den Kopf gehen lasse habe ich keine Ahnung woran dass liegen könnte. Wäre ich wirklich beinahe Ohnmächtig geworden? Könnte es an der evtl. zu fest sitzenden Maske liegen? Kann es sein dass an diesen Tagen mein Kreislauf einfach nicht gut genug in Schuß war (fühlte mich aber eigentlich super-gut)? Wie kann ich meine Angst eingrenzen? Und wie nehme ich meinen Tauchpartnern (machen sich tierisch Stress u. Sorgen) die Angst? Lag das alles an der Tiefe (einmal ca. 30m das andere mal bei ca. 11m)? Kann es sein dass es von Medikamenten kommt (Kopfschmerztabletten, Pille)?
Liegt es vielleicht an der Wassertemperatur (jeweils ca. 8 Grad)?

Vielen lieben Dank schon jetzt an alle!

Carla

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23.08.2001 11:32
du hast ein Problem mit "Panik" ganz einfach nicht in deiner Panik sondern du hast Panik schon vorher bekommen kaufe dir mal den Ehm Tauchen noch sicherer da steht sehr viel darßüber drin auch zu den Ursachen und zur bekämpfung
23.08.2001 13:56
Sag mal Carla:
Du schreibst: "... Es fühlte sich an wie "an Land" kurz bevor ich Ohnmächtig werde...".
Passiert dir das an Land etwa öfter?

"... Kann es sein dass es von Medikamenten kommt (Kopfschmerztabletten, Pille)? ..."
Nimmst du regelmäßig Medikamente? Hast du vor den betreffenden TGs Medikamente genommen? Wenn du Medikamente genommen hast (ich meine hier nicht die Pille), hast du einen Grund dafür gehabt? Sprich: Warst du wirklich gesund, hast du dich gut gefühlt? Wenn es dir aber doch gut ging, warum hast du dann Medikamente genommen (evtl.)?

Zur Pille: Verträgst du sie normalerweise, oder beobachtest du Nebenwirkung, die du mit den Symptomen beim TG in Zusammenhang bringen kannst?

Bist du emotional labil? Neigst du zu Pessimismus und Angst? Fühlst du dich sonst rundum wohl im Wasser?

Bist du vollkommen tauchtauglich? Denkst du, dass der Mediziner, der die Untersuchung durchgeführt hat, es gründlich getan hat?
23.08.2001 14:26
Hallo Jan, hallo Werner!
Also erst einmal danke für die Antworten.
Ich glaube nicht, dass ich die Panik schon vorher hatte - aber ich werd noch mal drüber nachdenken.

Zum Thema Ohnmacht:
Ja, hin- und wieder werde ich ohnmächtig - das letzte mal war ca. vor einem Jahr. Allerdings wurde ich schon 100x durchgecheckt, teilweise Krankenhausaufenthalte von bis zu 3 Tagen mit endlosen Tests. Gefunden haben die nie was!

Zum Thema Medikament:
Ich hatte am Abend davor eine Kopfschmerztablette genommen. Das war um ca. 18:00 Uhr des Vortages. Der TG fand um ca. 13:00 Uhr des nächsten Tages statt - und ich hatte wirklich nicht drangedacht dass ich die Tablette genommen hatte - viel mir dann erst im Nachhinein ein. Meine Pille vertrag ich eigentlich gut - noch nie Probleme damit gehabt - aber es gibt ja bekanntlich immer ein erstes Mal.

Zum Thema Emotionen:
Also labil oder pessimistisch bin ich wirklich nicht! Angst denke ich ist normal und teilweise auch ein Schutzmechanismus der Menschen - dennoch denke ich von mir dass ich generell kein ängstlicher Mensch bin. UnterWasser ist das immer so eine Sache - ich kann nicht behaupten dass ich mich Unter Wasser sauwohl fühle (aufm Sofa im Wohnzimmer gehts mir deutlich besser) aber es macht mir Spaß. In Ägypten fühlte ich mich sehr wohl, hier in den Seen bin ich eher immer konzentriert auf die Arbeit an mir selbst, sprich die Atmung zu verbessern, das Tarieren besser hinzubekommen, Navigation verfeinern etc. Nicht dass ich es nicht gut könnte aber ich möchts noch besser können.

Zum Thema Taucharzt:
Auch hier war es eine ziemlich lange Prozedur. Der Arzt genießt als Sportmediziner einen ausgezeichneten Beruf und auch die andern Tauch-Kumpels waren erstaunt als ich erzählte was der alles gecheckt hat - ich denke da passt auch alles.

So, danke nochmal für den Buchtipp!
Weitere Tipps? Ratschläge?
24.08.2001 11:33
Hallo Carla,
ungerne spreche ich von Panik, aber Werner hat sicherlich auch irgendwo recht: Dass du deine Beissnoppen während des Aufstiegs durchgebissen hast zeigt, dass die Angst, die du in diesem Moment hattest über das normale und gesunde Maß an Respekt, den jeder haben sollte, hinausging. Ich bestreite auch, dass Angst, die über Respekt hinausgeht, zumal in einer taucherischen Standardsituation, gut ist.

Offenkundig fühlst du dich also in heimischen Gewässern bei größerer Dunkelheit und Kälte nicht richtig wohl. Wäre das aber nicht die Voraussetzung für das Recreational Diving? Es gibt doch nichts zu beweisen, oder? Spaß soll es machen! Natürlich kann das nicht immer der Fall sein: Gerade Anfänger müssen sich ja erst an die neue Situation gewöhnen. Aber so ganz am Anfang scheinst du mir ja nicht mehr zu sein, oder?

Am meisten Sorge macht mir die Ohnmacht. Selbst wenn die High-Tech Medizin nichts findet, muss da doch was sein, denn normal ist es nicht, dass man einfach so ohnmächtig wird. Bei einer Neigung dazu gibt es natürlich ein erhöhtes Gefahrenpotential unter Wasser. Denkbar ist sogar eine Verstärkung der Gefahr beim Tauchen. Angst ist verbunden mit einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen. Diese setzen biochemische Kaskaden in Gang, die in körperlichen Stressreaktionen münden. Denkbar ist, dass auch eine Ohnmacht daraus resultiert. Hat der (Tauch)mediziner die Ohnmacht in Hinblick auf die Tauchsporteignung angesprochen? Falsches Vertrauen in einen guten Ruf ist unbegründet. Ein guter Ruf kann ja zum Beispiel alleine daraus resultieren, dass ein Arzt nett ist. Die Quantität der Untersuchungen gibt auch nicht unbedingt eine Aussage über die Qualität, wenn Ergebnisse falsch oder nicht gedeutet werden. Wie kann ein Sportmediziner das tun, wenn anscheinend Spezialisten in Krankehäusern mit der Frage überfordert sind, was deine sporadischen Ohnmachten hervorruft. "Nur weil nichts gefunden wurde, ist da auch nichts.", wäre eine reine Schutzbehauptung.

Ich will dir das Tauchen nicht madig machen. Aber überlege einmal selbst, ob unter den gegebenen Voraussetzungen die volle Tauchtauglichkeit gegeben ist. Letztlich solltest du einen richtigen Experten konsultieren. Bitte besuche doch dazu die Seite der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin. Dort findest du eine Liste ausgewiesener Tauchmediziner.

Die Seite: http://www.gtuem.org
Die Arztliste: http:www.gtuem.org/divedocs.htm

Ich wünsche dir das Beste für deine taucherische Zukunft.

24.08.2001 12:52
Hallo Jan!

So, da bin ich mal wieder! Also ich habe mittlerweile noch mal in Ruhe über die Sache nachgedacht. Ich denke ihr habt recht - da war sicherlich in meinem Unterbewusstsein eine Angst oder "Panik" wie ihr es nennt dabei - vielleicht war es so unterbewusst dass ich es nicht merkte oder nicht merken wollte. Ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich besser auf meine Gefühle achten werde - und mich langsamer an die "Dunkelheit" und "Tiefe" herantasten werde - um daraus zu lernen. Sicherlich werde ich auch diverse Bücher etc. dazu lesen um auch meinem "Unterbewusstsein" mehr Sicherheit anzulernen. Zum Thema Ohnmacht nochmal: die Ärzte konnten wie gesagt bisher nichts "nervliches" oder "organisches" in meinem Körper entdecken. Sie erklärten das teilweise durch die Hormon-Schwankungen die eben bei jungen Frauen auftreten. Die anderen Ohnmachten führten teilweise von Schmerzen (Unfall), hoher Temperatur und emotionalen Stess-Situationen (Todesfälle) etc. her.
Danke jedoch für den Tipp der Tauchmediziner.
Ich werde das ganze mal mit einem guten Tauchmediziner "analysieren" und hoffen dass ich dann immer noch tauchen kann.
Ihr könnt euch ja vorstellen, dass mir die Erfahrung etwas Sorgen macht und mich stark beschäftigt - von daher möchte ich unbedingt wissen woran es liegt. Ich komm dem ganzen schon noch auf die Spur!

Vielen herzlichen Dank für die Tipps und Hinweise!

Noch ne Frage Jan: Bist du auch ein Mediziner oder warum kennt ihr euch alle so gut aus?
und was meinst du mit "Wäre das aber nicht die Voraussetzung für das Recreational Diving?"
Ach ja, ich bin dir noch ne Antwort schuldig bzgl. dem Anfänger: ich habe letztes Jahr meinen OWD gemacht und bin kurz vor dem Abschluss AOWD - Tauchgänge hab ich rund 40. Und eins mag ich noch sagen: ich möchten niemandem was beweisen, aber noch an mir und der Ausrüstung arbeiten.

24.08.2001 14:22
Hallo Carla,
nein, Mediziner bin ich nicht, aber ich bin Tauchlehrer und Biochemiker. Von daher habe ich einen sehr engen Kontakt zur Medizin, die ja im Prinzip nur angewandte Naturwissenschaft ist.

Mit Recreational Diving, was im Prinzip nur der angloamerikanische Begriff für Sporttauchen ist, meine ich das freizeitorientierte Tauchen. Im Gegensatz zum Berufstauchen oder dem semiprofessionellen Tauchen (etwa ernsthaftes Tech Tauchen, nicht etwa das, wo man nur einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Jacket kauft und denkt, man ist der King...) kommt es dabei doch vor allem auf den Spaß an der Sache an. Tauchen im Freizeitbereich muss Erlebniswert haben. Manche Taucher und Ausbilder vergessen das aber manchmal und unternehmen Tauchgänge, um sich selbst oder anderen etwas zu beweisen. Sie bringen sich in Situationen, in denen sie sich im harmlosesten Fall einfach nur nicht mehr wohl fühlen. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko, dass etwas passiert, in den meisten Fällen verliert man nur auf Dauer den Spass an der Sache. Jeder kennt die typischen Weicheisprüche anderer "harter" Taucher, wenn man selbst mal der Meinung ist, das Wasser ist heute zu kalt, oder man hat keinen Bock auf Tiefe. Man muss dann einfach über den Dingen stehen und seine Meinung vertreten.
Wenn du sagst, du möchtest an dir und deiner Ausrüstung noch arbeiten, ist das nur positiv. Mit 40 TG denken manche anderen Taucher, sie hätten schon alles im Griff und könnten die Verantwortung für andere übernehmen (Siehe FOREN > DIVERSES > CMAS Grundtauchschein (von Andreas am 20.8.). Mit deiner Einstellung wirst du sicherlich eine verantwortungsbewusste Taucherin. Aber zwing dich nicht zu solchen TG, wo es im Süßwasser auf 30 m Übungen zu machen gilt. Es ist dunkel und kalt und übertrifft die Anforderungen der meisten Verbände zum Zeitpunkt deines Ausbildungsstandes. Üben sollst du, aber unter besseren Bedingungen. Wenn du solche TG mit deiner geringen Erfahrung machst, werde erst sicher und versuche dich wohl zu fühlen, mit den Bedingungen anzufreunden. Wenn alle Eindrücke recht neu sind und dann noch Übungen dazu kommen, wird es schnell stressig. Ein Pilot trainiert Extremsituationen ja auch nicht im Flugzeug sondern im Simulator. Das heisst: Wenn man Tauchübungen macht, soll man gute Bedingungen wählen, damit einem die Bewegungen und Handlungsabläufe in Fleisch und Blut übergehen. Damit ist man für den Fall gerüstet, dass etwas passiert, auch unter schlechten Bedingungen.

Kläre deine Ohnmacht ab, wie du es geäußert hast, versuche frühzeitig zu erkennen, wenn du dich unwohl fühlst. Du wirst dann hoffentlich noch viel Spaß am Tauchen haben und sicherer werden. Übrigens, wenn du selbst die notwendige Sicherheit erlangt hast, ist das Equipment sekundär - hauptsache es funktioniert und ist den Bedingungen (Kälte oder Wärme) angepasst.

Viel Spass
Jan
24.08.2001 14:53
Top Jan hast echt was drauf sehr gut geschrieben ich denke Carla wirds helfen !
24.08.2001 14:58
Noch ne andrere Sache kenne Taucherin 180 TG Bronze hat bei -30m Blackout sie sagt es dreht im Kopf immer bei 30m haben schon Tiefenmesser abmontiert Computer oben gelassen alles Probiert igendwie hat sie es im gefühl wenn sie auf 30m ist macht sie halt und kann nicht Tiefer was würdest du sagen ? ich gebe auch noch mehr Infos wenn du noch welche brauchst
24.08.2001 15:09
Blackout? Im Sinne von "richtig weg"? Oder mehr: Sie blockiert und es geht nicht weiter)
24.08.2001 15:50
Also Blackout ist vieleicht zu übertrieben, nein nicht weggetreten es dreht im Kopf und eine Innere Stimme sagt halt nicht weiter. Man könnte auch sagen oder deuten das ihr Vernunft Bewustsein sich melden könnte und sagt das reicht aber sie will ja auch Tiefer mal auf 35m oder so (in Ägypten kein Problem da geht sie auf 40m ) Bei 30m hat sie wie einen Internen Tiefenmesser der Ihr sagt halt dann zeigt sie an das es ihr im Kopf dreht und Sie muss sich auf was Konzentrieren Wand,Stein,oder Taucher dann geht es wieder aber wir verlassen dann sofort immer die Tiefe weil es ja nichts bringt das erzwingen zu wollen. der Hit ist ja sie weiss ja gar nicht wie tief sie überhaupt ist egal mit wem sie geht ob mit TL mit 4000TGS oder mit anderen oder mit Freund der TL-Assi wo sie weiss das sie sich auf ihn verlassen kann. Keiner weiss mehr Rat was sie dagegen tun könnte ? immer das selbe Problem obwohl sie garnicht so unerfahren ist ?
24.08.2001 17:04
Schon komisch. Wenn man die Psyche ausschließt, weil es anscheinend unter unterschiedlichen Bedingungen auftritt, Süßwasser oder Meer, muss man sich fragen, was physiologisch abläuft. Vielleicht spürt sie in dem Tiefenbereich mehr als andere eine N2-Narkose, nicht etwa im Sinne eines vollen Tiefenrausches, zumindest aber doch so, dass sie eine Beeinträchtigung spürt: Langsames Denken etwa, was ihr vielleicht dann Angst macht. Eine Beeinträchtigung läßt sich zumindest bei nicht tiefengewöhnten Tauchern bei 30 m kaum leugnen. So richtig überzeugt bin ich zwar nicht, dass das den Punkt trifft, aber ein Ansatz ist das schon.
Ich gehe erst mal ins WE. Lass uns naechste Woche mal weiter darüber nachdenken.
Gruss
Jan
25.08.2001 09:58
Hallo Jan, hallo Werner,

sehr interessant was ihr hier so schreibt. Zu dem Fall der Taucherin, die die 30m Marke spürt kann ch aus eigener Erfahrung etwas beitragen.
Auch ich spüre die 30m Marke, allerdings unterschiedlich nach Tagesform, Sicht und Kälte. Mir wird nicht schwidelig sondern ich merke einfach daß ich langsamer bin. Nach einer Serie tiefer Tauchgänge (>30m) wird das ganze schwächer.

Meine Partner haben nie etwas verspürt.

Ich bin inzwischen für mich zu der Erkenntnis gelangt, daß es eben Menschen gibt die sich selber stärker überwachen als andere und deshalb solche Dinge bemerken. Eine wesentlich höhere Empfindlichkeit halte ich für unwahrscheinlich, da meine Reaktionen in der Druckkammer nicht anders waren als die meiner Partner.
Ich sehe das eher positiv, ich gehe lieber bewußt und kontrolliert in eine Situation als daß ich unbewußt in etwas hineinstolpere ohne eine Ahnung zu haben.
Wir haben uns angewöhnt alle 10 m abzufragen ob alle mit einem Tiefergehen einverstanden sind. Ein nein ist zugleich ein Veto.
26.08.2001 16:13
Hallo Carla !
Hmmmm... bei solch eine Symptombeschreibung (dass mit den Ohnmachten an Land mal außer acht gelassen), denk ich zu allererst mal an Essoufflement. Kannst Du das sicher ausschliessen ?

Aber andereseits: Kompliment, dass Du es geschafft hast, Dich zu beherrschen und nicht "panisch hochzupoppen" - das schafft wahrlich nicht jeder in kritischen Situationen !
27.08.2001 08:32
Hallo Jessica. Nach Essoufflement klingt das nun gar nicht. Carla schreibt, sie habe die Atmung im Griff gehabt bzw. sie schreibt nichts von Lufthunger. Dass gerade in einer solchen Tiefe Essoufflement bei gesteigerter Atemfrequenz entstehen kann, etwa durch Angst, bestreite ich nicht. Aber hier deutet nichts darauf hin. Alles andere wäre eine Überinterpretation der gemachten Angaben. Denn entstehen können hätten daraus noch ganz andere Sachen... Klassische Essoufflement Symptomatik findest du übrigens in "Atemnot" von Cyklon vom 23.8. unter "DIVERSES".

Hallo Rudi, was du beschreibst, bestärkt mich in meiner Vermutung, was das "Problem" von Werners Tauchbekannten betrifft. Die Schilderungen von dir über die "Tiefenlangsamkeit" und der Adaptation nach mehreren tiefen TG decken sich mit Erfahrungen von mir und anderen, mit denen ich darüber diskutiert habe. Demnach handelt es sich um erste Symptome der Stickstoffnarkose (Tiefenrausch). Ob das ganze nun bei 30 m passiert, bei 40 m oder gar bei 25 m, ist eine Frage vieler individueller Faktoren. Wie bei jeder milden Vergiftung, ist eine Toleranzerhöhung gegen eine bestimmte Dosis möglich. So kann man nach einer Reihe tiefer TG die Symptome abschwächen. Es ist also möglich, dass Werners Bekannte diese ersten Symptome oder andere an sich erkennt und dass sie ihr Angst machen, so dass sie keinesfalls tiefer tauchen will. Ich würde ihr dann raten, einfach auf so tiefe TG zu verzichten, den eine Adaptation birgt immer auch Gefahren, weil sie ja Tiefen aufsuchen muss, in denen sie eine Beeinträchtigung spürt.
28.08.2001 06:37
Hi Jan
Ganz meine Meinung!
28.08.2001 09:57
Jessica ist eben die Fachfrau nach der sich alle richten müssen die hat in jeden Forum RECHT ))))))) Danke an alle anderen werde die sache mit ihr noch mal besprechen aber ich glaube Sie hat ihre persönliche Tiefengrenze gefunden und alles ander sie zu dängen tiefer zu gehen wäre vieleicht gefährlich MFG Werner
05.09.2001 15:54
An Carla,
hast du schon mal ganz banales wie Unterzuckerung in Betracht gezogen? Ein Buddy von mir ist ein echter Energieverbrenner, der dann auch richtig grätzig wird und fast "wegdimmert" (auch z.T. an Land), nur weil er unterzuckert ist. Seit er immer kurz vor einem Tauchgang `nen Schokoriegel oder ähnlich energiereiches verputzt und direkt nach dem TG Limonade oder Tee mit viel Zucker trinkt, fühlt er sich deutlich besser, als früher ohne diesen "Extra-Schub".
06.09.2001 08:36
Hallo Stefan,
also ehrlich gesagt habe ich daran noch nie gedacht. Vielleicht ist es mal nen Versuch Wert - ich schieb mir einfach mal ne Lila Pause rein bevor ich ins Wasser geh.
Mir ist da in den letzten Tagen noch etwas anderes in den Sinn gekommen: Ich schrieb ja dass ich meine Atmung im Griff hatte - das stimmt soweit auch allerdings erst nach meiner "Attacke". Möglich wäre ja, dass ich davor immer schneller und flacher geatmet habe und das gar nicht merkte - bzw. erst merkte als es sozusagen schon zu spät war. Meinst du es könnte ne sog. Hyperventilation (oder so ähnlich) gewesen sein?
Danke für den Schoko-Tipp!
Carla
P.S. Arzttermin ist mittlerweile vereinbart - vielleicht lüftet er das Geheimnis!
06.09.2001 09:00
Hi Carla,

Flache und schnelle Atmung, zumal in größerer Tiefe (Luft dichter, strömt eher turbulent und nicht laminar) begünstigt zwar das sog. Enssouflement, jedoch glaube ich nicht das dies bei Dir der Fall war.
Ich hatte einmal ein Ensoufflement in größerer Tiefe, es war so als wenn ich zwar genug Luft vom Automaten geliefert bekomme, diese aber kein Sauerstoff enthält. Keine Frage das macht panisch. Die Atmung ist dann sozusagen nicht effektiv genug, d.h. der Gasaustausch findet nur vermindert statt, der Atemreiz steigt (CO2-Anreicherung im Blut, stimmuliert den Atemreiz) und man lechzt gierig nach Luft.
Diese schnelle Atmung verschlimmert die Situation aber nur und man muß sich zwingen gegen den Atemreiz wieder ruhug und gleichmäßig zu atmen. Hinzu kommen noch die Nebenwirkungen des Stickstoff (ob der Tiefe), dieser Cocktail kann einem wirklich Angst einjagen. Hat er mir zumindest.
Aber wie gesagt, so wie Du den Vorfall beschrieben hast glaube ich nicht, daß bei Dir ein Enssouflement auftrat.
Viel Glück beim Doc.
Stefan
06.09.2001 09:56
Hallo Carla, hallo Stefan,
wie schon erwähnt, ich glaube es auch nicht, aber da der Begriff Essoufflement immer wieder fällt, gehe ich genauer darauf ein: Aber verwechselt bitte nicht Auslöser und Symptome des Essoufflements: Hyperventilation, später - nach Ermüdung der Atemhilfsmuskulatur - Hypoventilation (Hechelatmung), sind Symptome, nicht die Ursache. Zum Essoufflement führt meist keine Einzelursache, sondern eine Kaskade von ungünstigen Umständen. Du must schon genau nachforschen, ob das bei dir der Fall war. Ausgehend von deinen Schilderungen ist das aber nicht der Fall - auch wenn deine letzte Ergänzung, dass du nicht genau weist, ob deine Atmung zeitweise ausser Kontrolle war, ein Essoufflement nicht vollständig ausschliessen läßt. Essoufflement kann durchaus bei 30 m Tiefe oder flacher auftreten, es ist aber unwahrscheinlicher.
So überlege bitte noch einmal, ob du schon beim Abstieg Stress hattest (physisch und/oder psychisch), der dann mit zunehmender Tiefe (vermehrte Atemarbeit durch zunehmende Dichte der Luft) Auslöser sein könnte. Essoufflement ist nicht einfach nur unkontrollierte Atmung. Du musst wirklich das Gefühl eines regelrechten "Lufthungers" gehabt haben. Das hättest du sicherlich nicht in deinen Schilderungen vergessen. Wie oben schon erwähnt: Klassische Essoufflement Symptomatik findest du übrigens in "Atemnot" von Cyklon vom 23.8. unter "DIVERSES". Das klingt dort schon anders, als bei dir. Verfolge also lieber den oben diskutierten Weg, der ist viel wahrscheinlicher.
Antwort