Die Kokos-Insel, oder auch Cocos Island ist eine zu Costa Rica gehörende unbewohnte Insel, die für Taucher ein wahres Paradies darstellt. Deshalb wird die Insel von vielen Tauchsafaris angefahren. Hier kann man riesige Schulen von Hammerhaien beobachten, aber viele andere Haiarten antreffen und Mantas und Schildkröten sind hier häufig zu sehen. Cocos Island selbst darf nur limitiert betreten werden - für einen kurzen Zeitraum und unter Anwesenheit von Park Rangern. Kurzum - auf der Kokos-Insel und drumherum ist die Welt für uns Taucher noch in Ordnung.
Anfahrt / Anreise:
Costa Rica per Flug mit Lufthansa, Condor oder Iberia nach San José. Dann weiter mit Bus ca. 2 Stunden, dann Bootsfahrt ca. 30 bis 35 Stunden.
Örtlichkeit / Einstieg:
Wasser:
Salzwasser
Erreichbarkeit:
Bootstauchgang
Max. Tiefe:
40
Schwierigkeit:
Für Tekkies
Tauchgangstyp:
Wrack-TGStrömungs-TGHöhlen-TGBergseetauchgangSteilwandtauchgang
Nächste Füllmöglichkeit:
an Bord
Tauchregulierung:
Genehmigung wird benötigt
Nächster Notruf / Kammer:
Satellit, nur per Hubschrauber
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Bewertungen(9)

MartinAdvanced507 TGs

Cocos Island

Ich war im Mai 2018 mit der Okeanos Aggressor II auf Cocos Island. Die Hauptsaison hatte etwas Verzögerung, so dass die berühmte "Wand" von Hammerhaien etwas fehlte. Trotzdem sahen wir jeden Tag Hammerhaie, Galapagoshaie und viermal einen Tigerhai. Das Schiff war gut im Schuss, getaucht wurde mit zwei Schlauchbooten. Das Essen war hervorragend und da die Regenzeit noch nicht eingesetzt hatte, war auch das Wetter besser als erwartet. Das Meer war viel zu warm, wir hatten immer um die 28 Grad. Das Video zeigt jedoch mehr, als meine Worte beschreiben können...
hhartmannCMAS ***1300 TGs

Cocos Island, Costa Roca, mit der Okeanos Aggress ...

Cocos Island, Costa Roca, mit der Okeanos Aggressor
(einen längeren Bericht mit mehr Bildern unter http://www.hartmann.muc.de/reisen_cocos.htm)

Unterkunft & Verpflegung: Das 35m lange, 8m breite Stahlschiff bietet für 22 Taucher sehr viel Platz. Unter Deck befinden sich 1 Vierbett- und 6 Zweibettkabinen. Alle ausgestattet mit Waschbecken, Dusche, Toilette, nicht regulierbarer Klimaanlage, Fernseher und DVD-Spieler. In den Doppelkabinen ist jeweils ein breites Bett unten mit einer schmalen Koje darüber. Die Räume sind unterschiedlich groß, teilweise richtig geräumig! Auf der Ebene des Hauptdecks befindet sich der Speiseraum und der große Salon. Ebenfalls mit DVD-Spieler, riesigem LCD-Monitor, Stereoanlage und Zwangs-Aircon.

Draußen dann weitgehend überdacht, das sehr geräumige Tauchdeck mit großen freistehenden, mehrstöckigen Tischen für Kameraablage und zum Herumhantieren an Foto- und Videoapparaten. Jeder Gast hat einen festen Platz mit Staubox für das frei herum fahrende Tauchzeug und ausreichend Platz zum Aufhängen des Anzugs. Flaschen, Jackets und Automaten sind fest auf den beiden Schlauchbooten untergebracht. Zwei Süßwasserduschen vervollständigen das durchdachte Tauchdeck.

Auf dem 1. Oberdeck befindet sich eine mit Teppich belegte Freifläche zum Sonnen und ein überdachter Teil mit Schattenplätzen, wohin sich ein Teil der Gäste vor der auch an bewölkten Tagen recht gefährlichen Äquatorsonne flüchten kann. Die im Internet mancherorts beworbene Zapfanlage mit Fassbier ist mittlerweile außer Betrieb. Dafür ist eine Kühltruhe mit ausreichend Wasser, Bier und Limonadengetränken (alles inklusiv) in Reichweite.

Neben der Brücke und Räume für den Kapitän befinden sich noch 3 geräumige Doppelkabinen auf dem Oberdeck. Diese sind heller und etwas luftiger als die im Untergeschoss, aber bei Seegang schaukelt es mehr. Da man kein Fenster öffnen und die Klimaanlagen teilweise nicht abschalten kann, ist das Raumklima leider auch dort nicht besonders angenehm. Das 2.Oberdeck ist reines, natürliches Sonnenstudio und wurde von mir gemieden.

Das Essen war gut und abwechslungsreich. Viel Salat und Gemüse, als Sättigungsbeilage Reis, Nudeln und Kartoffelbrei, als Eiweißlieferant Fisch, Geflügel und Rindfleisch. Zur Nachspeise etwas Obst und viel Eis. Auswahl und Zubereitung orientieren sich am nordamerikanischen Geschmack.

Der Zustand des Schiffes insgesamt war leider lange nicht so gut wie es die Werbepropaganda, das Eigenlob und der Preis hatten vermuten lassen. An einigen Stellen geht der Lack doch (wörtlich) ab. Die Fahreigenschaften sind nach meiner laienhaften, unseemännischen Einschätzung auch eher mäßig. Obwohl nur mittlerer Wellengang war, rollte das Schiff ordentlich. Es scheint auch ´kopflastig´, was dazu führte, dass es manchmal vorne tief eintauchte und dann abrupt abbremste. Von den 20 meist recht erfahrenen Tauchgästen zeigten mehr als 2/3 deutliche Symptome von Seekrankheit und schluckten eifrig Reisepillen.

Sehr positiv gefiel uns die freundliche, kompetente und allzeit hilfsbereite Crew. Besonders hervor zu heben Kapitän und Tauchführer Alberto (´Beto´), Wilbert der Steward und Anibal der Bootsführer vom 2.Schlauchboot, also ´panga dos´ auf spanisch.

Neben der Okeanos operieren noch die ´Seahunter´ und die ´Underseahunter´ in den Gewässern um Cocos. Die beiden sollen in besserem Zustand sein, kosten allerdings noch etwas mehr.


Tauchen - Basis & Betrieb: Das Tauchen auf der Okeanos ist sehr gut organisiert. Die Reisegruppen werden fest in zwei Gruppen unterteilt. Flaschen mit montierter Ausrüstung bleiben auf den jeweiligen Zodiaks und werden dort befüllt. Nitrox kostet 100 US$ Aufpreis, ist aber praktisch unumgänglich, wenn man nicht 10 Minuten vor allen anderen das Plateau mit der ganzen Hai-Action verlassen will. Die 4 Tauchgänge pro Tag finden um 8:00h, 11:00h, 15:00h und 18:30h statt. Die maximale Tiefe beträgt 35 - 40m, die Durchschnittstiefe ist relativ hoch, weil man oft lange Zeit zwischen 30 und 35m verbringt. Die Tauchzeit ist auf 55 Minuten tags und 35 Min. bei Nacht-TG. beschränkt.
Die Tauchplätze sind von der Ankerbucht per Schlauchboot in 5 bis 20 Minuten zu erreichen. Das Gerät wird unter tatkräftiger Hilfe von Guide und Bootsführer erst am Tauchplatz angelegt. Es ist kein strenger Rudelzwang, wer mit seinem Buddy schneller oder langsamer schwimmen und fotografieren will, kann das problemlos machen. Vor dem Auftauchen Boje setzen und das Boot sammelt einen dann wieder auf. Das noch im Internet beschriebene Funkpeilsendersystem als Sicherheitsausrüstung wurde angeblich wegen Unzuverlässigkeit wieder abgeschafft.


Tauchplätze: Cahtham Bay: Hauptankerplatz der Okeanos. Ruhige, 15m flache Buch. Die Felsen der Insel Cocos laufen unter Wasser langsam aus und gehen in Sand über. Dort findet der ´Checkdive´ zum richtig ausbleien und i.d.R. ein Nacht-TG statt. In den Felsen verstecken sich einige Muränen, große Langusten und Oktopusse, es gibt einige WSR und SR (Abkürzungen siehe oben bei Großfisch) sowie einige kleinere Fische. Nacht-TG eher langweilig.

Isla Manuelita: Die nahe der Ankerbucht gelegene ca. 500m lange und 100 m breite Felsinsel bietet 3 verschiedene Tauchplätze. Die ruhigere Ostseite ist der Mega-Nachttauchplatz. Der Inselsockel läuft langsam in Tiefen zwischen 10 - 20m aus. Etliche Blöcke, kleine Steinhaufen und Unterstände sind Schlafplatz für die kleineren Fische und die Jagdgründe für hunderte in der Nacht hyperaktive WSR. Szenen wie in dem fantastischen BBC Naturfilm Blue Planet mit 100 total hektisch im Riff rumfetzenden Haien haben wir dort live erleben dürfen. Wichtig dabei war, dass wir bei diesem Tauchgang nur wenige Taucher waren, 2 mit großen Lampen zur ´Gefechtsfeldbeleuchtung´ und 4 Fotografen mitten im Gewusel der Haie. Wenn nur ein kleiner Bereich des Platzes ausgeleuchtet wird sammeln sich alle Haie an diesem ´hot spot´. Die rauere und strömungsreiche Westseite fällt steiler auf 40m ab um dort in Sandgrund über zu gehen. Auf diesen Sandflächen kreisen oft Gruppen von 10 - 50 HH. Einzelne kapitale Weibchen maßen sicher gut über 3m. Sie warteten dort bis an den Putzerstationen zwischen den Felsen des Inselhanges wieder Servicekapazitäten frei wurden, um dann sehr nahe an uns hinter Felsblöcken kauernden Taucher heran zu kommen. Die anschließende Streitfrage ´rechts die Wand entlang´ also nach Norden oder gleich ´links um die Südspitze herum´, bedeutete bei uns die Wahl zwischen etlichen prächtigen Galapagoshaien auf der einen und Mantas und SR auf der anderen Seite.

Punta Maria: Ca. 15 Fahrminuten entfernt, auf 25 - 30m liegt dieses Tiefplateau. Am einem Ankerseil entlang, hangelt oder zieht man sich problemlos auch gegen Strömung hinab. Unten sucht man Deckung hinter Felsblöcken und wartet auf die Aktion. Oktober war offensichtlich eine gute Zeit für HH und so kamen sie in Scharen zu 20, zu 50 zu 100 Exemplaren - Wahnsinn. Bei guter Sicht kann man in 30 - 50m Entfernung zwei Felsnadeln ausmachen die dann auf 15m hoch reichen. Bei wenig Strömung schwammen wir auch dort hin. Zum Ende des Tauchgangs steigt man mit Buddy oder in der Gruppe langsam im Freiwasser auf. Rechtzeitiges Setzen der Boje vor dem Sicherheitsstopp signalisiert dem oben wartenden Schlauchboot wo die Kundschaft dann wieder auf zu lesen ist.

Dirty Rock: Oben pfui, unten hui. Eine über Wasser ziemlich beschissenen Insel. Von tausenden Vögeln ganz weiß getüncht. Es stinkt entsprechend, also nichts wie abtauchen. Der kleine runde, von -60 bis +40m reichende Felskegel könnte bei einem Tauchgang bequem umrundet werden, wäre da nicht die oft starke Strömung. Egal, auf einer Seite ist immer Windschatten und da geht es erst mal auf 35m runter. Deckung suchen und nicht lange warten - schon beginn die ´action´. Wenn es die Bedingungen zulassen kann man noch zu einer 2. Felsspitze queren, die vom Grund auf 18m Tiefe emporsteigt. Dort versammelten sich zigtausende Makrelen zu einem riesigen Schwarm der mit 10m Durchmesser von 18m Tiefe bis an die Wasseroberfläche reichte. Ein paar von uns schwammen mitten hinein und die silberne Wolke schloss sich um uns. Kein Boden, kein Fels, Keine Oberfläche mehr zu sehen - nur noch Fisch um uns.

Alcyone: Der spektakulärste und schwierigste Tauchplatz. Ein 200m langes Plateau in der Tiefe von 28 - 38m, mit Abfall auf über 100m. Total Hai-fanatischen Mitreisende, Nadine und Michael aus München (hier auf Sharkproject einige spektakuläre Haibilder von Nadine), kannten den Platz und wollten gleich am 2. Tag und möglichst oft dort hin. Wir hatten erst noch Bedenken, weil einige in der Gruppe doch nicht ganz 100% fit und geeignet für so einen exponierten Platz schienen, aber es klappte dann doch alles völlig ohne Probleme.
Trotz einmal wirklich so heftiger Strömung, dass man sich kaum am Seil runter ziehen konnte erreichte unsere Gruppe geschlossen und erwartungsfroh den Felsenunterwasserberg. Wir kauerten uns hinter Felsblöcke, ignorierten die zig WSR und SR und warteten. Und warteten. Und warteten. Nach vielleicht 15 Minuten wurde es mit dann zu langweilig, ich verließ meinen Platz in der ersten Reihe am Abgrund und setze an zur gegenüberliegenden Seite des Plateaus zu schwimmen. Nach ein paar Metern blickte ich zurück, um zu sehen ob meine Tauchpartnerin nachkommt. Der Mund blieb mir offen stehen, fast wäre mir der Automat raus gefallen - eine Wand 100, 150 Hammerhaie kommen direkt über die Kante hoch. Einer neben dem anderen, dicht an dicht, der ganze ´Horizont´ eine Wand aus HH. Langsam zogen sie nach oben, kreisten und entfernten sich gemächlich.
Auch bei den anderen Abstiegen hier hatten wir etliche bis viele HH, SR, WSR und einzelne Schwärme von Schnappern oder Füsilieren (?). Ein toller Platz. Das Riff selbst? Keine Ahnung, da hab ich nicht drauf geachtet.


Fazit: Hunderte Hammerhaie, zig Weißspitzenriffhaie und Stachelrochen, riesige Schwärme Makrelen - dafür waren wir gekommen und genau das haben wir bekommen.

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ahab´s destinyDiveCon SSI850 TGs

Gebucht haben wir unseren Cocos Trip bei Roscher ...

Gebucht haben wir unseren Cocos Trip bei Roscher und wurden in gewohnt guter Qualität bedient, vor allem , was das Anschlussprogramm in Costa Rica angeht.
Das wichtigste zuerst: an Bord gibt es eine Espressomaschine, die 24 Stunden läuft und wunderbaren Kaffee und Cappuccino macht!
Die Okeanos ist ein ca. 35m langes Stahlschiff mit vier Decks und sein Rumpf zeigt, das es auch in rauerer See klarkommen wird. Bei unserer Überfahrt hatte der Pazifik aber Binnenseecharakter. Keine Welle, kein Wind – wie uffm Wannsee; deshalb war die Überfahrt, die sonst schon mal 36 Stunden dauern kann, schon in weniger als 30 Std erledigt, zumal das Schiff vor 2 Monaten in Panama neue Motoren bekommen hat.
Selbst mit 20 Tauchern ist ausreichend Platz auf den 4 Decks: ganz unten wird geschlafen, dann kommt Essen, Salon, Tauchdeck, ein Stockwerk höher Schattendeck mit Gastro-Zapfanlage für Softdrinks und Fassbier (!!!), Brücke und weitere Kabinen und ganz oben dann das Sonnendeck. Die Okeanos ist 72 vom Stapel gelaufen, sie ist keine Perle und hat ein wenig Patina, ist aber sehr zweckmässig und erfüllt voll und ganz ihre Aufgabe.
Alle Kabinen sind klimatisiert (lässt sich leider nicht individuell regeln) und haben untypischerweise das Waschbecken in der Kabine. Dusche und Klo waren so klein, das ich nur die Aussendusche benutzt habe. Kabinen unter Deck haben den Vorteil, dass es weniger schaukelt (no. 7 ist die grösste, dort aber evtl. Generatorgeräusche) , die auf den 2. Deck sind etwas geräumiger.
Die Crew ist supernett und hilfsbereit, das Essen ist ziemlich gut, viel Salate und Gemüse. Wein, Bier und Softdrinks sind incl. Weitere Alkoholika gibt es nicht an Bord, muss man sich also mitbringen.
Kameratische sind ausreichend vorhanden, auf jeden Fall Ami-Adapter und nach Ladeaufwand, Mehrfachsteckdose mitnehmen. Nach den Tauchgängen erwarten einen frische Handtücher und ein frischer Obstimbiss oder gebackenen Teigtaschen.
Getaucht wird mit zwei Zodiacs, die mit 75 PS-Suzuki-Motoren gut motorisiert sind. Im Gegensatz zu ägyptischen Tauchbooten legt man seine Weste erst unmittelbar vor dem Tauchgang an und nach dem TG sorgt eine Leiter auch für die Unsportlichen unter uns für eine angenehme Rückkehr ins Gummiboot.
Cocos ist dafür bekannt, dass es viel regnet (bis zu 8000mm/Jahr) und dass man Sprungschichten findet. Aber Februar ist Trockenzeit und tatsächlich scheint es einen starken El Nino – Effekt in diesem Jahr zu geben: wir haben keinen Tropfen Regen gesehen in 7 Tauchtagen und die Wassertemperatur war durchgehend bis nach unten 30° C.

Die Tauchprofile verlangen nahezu nach Nitrox; das gibt es auch (wird gemixt), kostet aber 100 $ extra. 15 l Flaschen gibt es zwei an Bord, kosten 25 $, sonst 12 l (80 cu inch) – alles INT. Sicherheit, Briefing usw ist alles prima. Apropos Sicherheit. In der Märzausgabe wurde in einer Tauchzeitschrift über die Einführung von Sicherheitssendern auf der Aggressorflotte berichtet. Auf der Okeanos gibt´s die schon eine Weile. Jeder Taucher bekommt einen Sender, mit dem er an der Oberfläche geortet werden kann, wg next Stop:Galapagos!

Wegen der bereits erwähnten 30° Wassertemperatur waren die Hammerhaibegegnungen überschaubar. Einzeltiere und kleine Gruppen (bis zu 10 Tieren) am Dirty Rock und Manuelita outside, ansonsten nur Alcyone. Und da dann aber richtig. Immer wieder Gruppen bis zu 15 Tieren und permanent einzelne Hammerhaie – und einmal auch die berühmte Wand! Zwar wohl nur 20 Sekunden lang aber ganz fest in die Erinnerung eingebrannt – wirklich unzählige Hammerhaie, die in dieser Menge zu Kaulquappen mutieren, soweit das Auge reicht, alles ist gefüllt mit diesen wunderbaren Tieren. Leider ist das Schauspiel viel zu schnell vorüber. Vereinzelte Silkies schwimmen auch vorbei und nach zwei Tagen spürt man, wie „versaut“ einen der Fischreichtum schon gemacht hat: die vielen Weissspitzenhaie und Stachelrochen werden schon gar nicht mehr erwähnt...
Alcyone ist sicher d e r Platz und dementsprechend oft fahren wir ihn auch an. Er wird allerdings nicht als 3. TG am Tag gemacht (insgesamt gibt es 4 pro Tag) wegen der Tiefe. (Abstieg auf ca. 28 m, da fängt dann das Riff an)
Aber am vorletzten Tag bekam „Alcyone“ dann Konkurrenz. „Silverado“ stand an der Tafel, max Tauchtiefe 12m. Was sollte das schon bringen? Im Briefing wurde eine Putzerstation für Silvertips erwähnt – aber Briefings sind ja oft Märchenstunden...
Kaum abgetaucht landet man auch schon über dem Riff, sieht bunte Fische, natürlich keine Haie, und beschäftigt sich als Filmer mit den kleinen hübschen Dingen am Riff. Habe mich gerade mühsam an einen Blenny rangepirscht und alle Makroeinstellungen sind o.k., da tippt wir wieder so ein beflissener Mittaucher auf die Schulter. Wahrscheinlich will er mir meine 627. Muräne zeigen. Aber ich traue meinen Augen nicht und bin in tiefer Dankbarkeit über das Schultertippen: Ein Carcharinus albimarginatus, also Silberspitz, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Ein fettes Vieh, ca 3m und in der Form gar nicht wie ein Grauer, sondern fast wie ein Grosser Weisser. Ich war schwer beeindruckt. Er kreiste nur wenige Meter über uns an der Putzerstation. Er kam bei seinen Runden so nah, dass die Identifizierung der Augenfarbe kein Problem war (ziemlich kalt und dunkelbraun). Es dauerte nicht lange und ein zweites, kleineres Exemplar kam vorbei. Der war wohl nach der Rangordnung noch nicht an der Reihe, denn nach zwei Runden war er wieder weg. Aber kurz danach machte der dritte Hai (es waren übrigens alles Weibchen, also besser die dritte) seine Aufwartung, in Grösse und Dicke dem ersten gleich. Und so kreisten die beiden beinahe 20 Minuten vor uns. Ein wirklich grossartiges Spektakel.
Bei einem weiteren Tauchgang an diesem Platz hatten wir die gleiche Show, allerdings kam zusätzlich noch ein Manta vorbei und machte Kapriolen und buhlte um Aufmerksamkeit.
Das dritte Highlight sind zweifellos die Nachttauchgänge. Ich habe nur die bei Manuelita mitgemacht (die soziale Komponente und das Dekobier dürfen schliesslich auch nicht zu kurz kommen) – und die hatten es wahrlich in sich. Maximale Tiefe 10-11 m, aber 4-5 m genügen auch. Die Dämmerung reicht aus, noch vor 18:30 sind wir im Wasser und ein unglaubliches Gewusel von Weissspitzenhaien ist schon bei der Arbeit. Hier zeigt sich dann mal der Vorteil einer Videokamera mit amtlicher Beleuchtung, denn die nutzen die Haie gleich mit. Nach kurzer Zeit fühle ich mich wie der „Hirte der Haie“. Rechts uns links neben mir huschen jeweils 10-20 Haie durch den Halbschatten. Ich nehme Geschwindigkeit auf und ziehe mit meinen „Jungs“ durch das Riff. Irgendwann stürzen sich dann alle in einen Riffspalt auf der Suche nach etwas Fressbarem und graue und braune Haileiber drehen, winden und krümmen sich, sie berühren mich, sind über unter und neben mir. Und natürlich kann ich mir nicht verkneifen, sie zu streicheln... ja,ja ich weiss,..aber manchmal ist die Faszination nicht kontrollierbar. Nachdem dann ein paar Fische verzehrt sind, geht die Reise wieder los. Ein wirklich unglaublich spannender Nachttauchgang voller Action.
Dass dazwischen unzählige Langusten frei über den Boden kriechen und einmal sogar ein Galapagoshai im Halbdunkel erschien, sei nur am Rande erwähnt.

Auf dem Festland haben uns viele Ticos (=Einwohner Costa Ricas) darum beneidet, auf Cocos gewesen zu sein. Dort gibt es nur zwei Rangerstationen, wo im Schnitt 10- 15 Leute leben. Als Freiwilliger (voluntario) kann ein Tico nach entsprechender Wartezeit dort hinfahren, Arbeitseinsatz vorausgesetzt. Wir haben ein Fussballspiel mit den Voluntarios veranstaltet und eine Wanderung von der Whafer Bay zur Chatham Bay unternommen. Eine wunderschöne Landschaft, aber auch eine anstrengende Angelegenheit mit heftigen Steigungen. Der angebliche Piratenschatz geistert überall herum; ich hab ihn nicht gefunden...
Cocos wird nur von 3 Schiffen angefahren (neben der Okeanos noch die Seahunter und Underseahunter). Offensichtlich stimmen sich die Boote ab, damit man die Tauchplätze für sich allein hat.
Eine wirklich lohnenswerte Tauchreise, die ich auf jeden Fall wiederholen werde.
5 von 6 Flossen, weil ich schon viel gesehen habe und weil fürs Optimale immer noch was übrig bleiben muss...


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