Sea Dweller 4000

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Diese Taucheruhr sucht Ihres gleichen. Das gilt leider, was den Preis betrifft genauso, wie es auch für Ihre unzweifelhaften Qualitäten gilt. Das Gehäuse ist laut Werksangaben bis zu 1220 Metern (4000 ft) wasserdicht. Allerdings hat sich bei zahlreichen Tests herausgestellt, daß diese Zahl höfliches Understatement ist. Aber für den "Normaltaucher" ist das ohnedies egal. Auch das Heliumventil ist ein für Profitaucher unerläßliches Feature, für den Hobbytaucher aber lediglich Statussymbol.

Kommen wir aber zu den wirklichen Qualitäten der Uhr. Das Design ist wunderschön und zeitlos; diese Uhr kann zum Smikong genauso getragen werden, wie zum Neoprenanzug. Sie wird nur mit schwarzem Ziffernblatt und Stahlarmband geliefert. Zeiger und Indices sind aus Weißgold und mit einem sehr hellen Superluminova beschichtet. Das Band ist eine Meisterleistung des Maschinenbaus und hält die Uhr in jeder Lebenslage sicher am Handgelenk. Überhaupt ist der Tragekomfort großartig, allerdings solten nur Liebhaber großer Uhren zu diesem Zeitmesser greifen. Außerdem steht die Sea Dweller von dünnen Handgelenken allzu sehr ab.

Doch, obwohl alles andere an dieser Uhr nahezu genial gelöst wurde (ohne aber der Uhr ein geckenhaftes Auftreten, als vielmehr das Aussehen einer Profiuhr zu geben) ist doch des Pudels Kern das Werk. Man muß sich vorstellen, daß heutzutage fast alle Uhren auf Eta Werken beruhen (IWC, Omega, Breitling, etc..) Auch so genannte Dress-Uhren in Edelmetall bilden hier keine Ausnahme. Umso verwunderlicher ist es, eine reine Taucheruhr in einem Manufaktur-Kaliber zu finden, das seines gleichen sucht. Eine Unruhbrücke anstatt des Klobens, Räder aus Berylliumbronze, KIF.Flector Stoßsicherung, Rubingelagerter Zentralrotor. - Ich will und kann gar nicht alle Details aufzählen, die dieses Werk einzigartig machen. Zweifellos ist es DAS haltbarste und wartungsfreundlichste Werk der Welt. Wenn andere Uhren keinen Zeiger mehr bewegen, wird diese Uhr noch munter vor sich hin ticken und Chronometerwerte liefern. Was die Gangwerte aus eigener Beobachtung betrifft: Es gibt Chronometerfirmen erster Klasse, die sich rühmen, ihre Uhren würden nur 3 Sekunden pro Tag falsch gehen. Ich als Rolex Träger kann darüber nur lächeln. Mit EINER Sekunde pro Woche maximaler Abweichung bis jetzt (und ich vergleiche täglich mit einer Funkuhr) bin ich mehr als positiv überrascht.

Wir wissen jetzt, daß die Sea Dweller eine gute Uhr ist. Aber was taugt sie unter Wasser? Nun sei einmal vorweg genommen, daß die Profi-Taucher der COMEX diese Uhr auf ihren Saturation Dives verwenden. Sie kann also nicht schlecht sein. Doch sehen wir uns nun die Details an: Der Lünettenring rastet sehr sauber und ist gerade richtig zu verstellen. Er ist nicht so leicht zu drehen, daß er versehentlich verstellt werden könnte, aber auch nicht zu schwer, um ihn selbst mit dicken Handschuhen bedienen zu können. Außerdem ist er sehr griffig gestaltet, was das Handling wesentlich erleichtert. Die Lünette ist zweiteilig, wodurch man den lackierten Teil mit den Markierungen leicht und kostengünstig austauschen kann, ohne die ganze Lünette neu erwerben zu müssen. Ich habe schon erwähnt, daß das Band beim normalen Tragen einen sehr soliden Eindruck macht. Doch nun steht die Frage an: Wie sieht es mit der Verlängerung aus? Ich kann nur sagen: das Fliplock System sucht seinesgleichen. Es kann einfach bedient werden, klappt aber auch nicht ungewollt aus. Die MAterialanmutung ist auch hier sehr solide, und ich hatte noch nie Probleme damit. Wer nun üfters einen Trockentauchanzug verwendet, den höre ich schon einwerfen: Eine Uhr mit einem Stahlarmband paßt nicht über ienen Trocki. Weit gefehlt! Rolex liefert noch eine zweite, längere Verlängerung (serienmäßig) mit. Mit dem inbegriffenen SChraubenzieher werden hier zwei schrauben gelockert, dort zwei zugedreht, und schon hat man eine Trocki-taugliche Verlängerung.

Tja, jetzt habe ich wohl genug Meriten dieser Uhr aufgezählt. Es bleibt nur noch zu erwähnen, daß sie auch wunderbar aussieht. Ich bin in meine immer noch verliebt. Das einzige Manko an der Rolex Sea Dweller 4000 ist wohl ihr nicht ganz geringer Preis. Ich habe - oder vielmehr mein Vater hat 4000 Euro dafür hingeblättert. Die Frage nach einem Skonto wurde mit einem Lächeln quittiert. Ich denke, daß die Uhr auch weiter im Preis steigen wird. Daher bitte ich, den Preis vom Dezember 2002 nicht als der Weisheit letzten Schluß zu sehen. (Sollten Sie, Werte Leser, diese Uhr irgendwo erheblich billiger entdecken, überzeugen Sie sich sehr genau ob es sich nicht um eine Fälschung handelt.) Sollten Sie, wie auch immer, zu dem Geld kommen um dieses Prachtstück erwerben zu können, so kann ich Ihnen nur dazu raten. (Allerdings sind die Wartezeiten darauf manchmal bis zu 6 Monaten.)
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