Pro Unlimited

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Der Kauf/Die EndscheidungMein Problem war, das es ...

Der Kauf/Die Endscheidung
Mein Problem war, das es eine Vielzahl von Jackets auf dem Markt gibt, so dass es kaum möglich war, den Überblick zu behalten. Ich habe Fachzeitschriften gelesen, Mittaucher befragt, war viel im Internet und auf der BOOT 2006.
Meine Entscheidung viel schließlich auf das Seaquest PRO Unlimited in der Größe ML. In dem Zusammenhang kann ich euch die BOOT nur wärmstens empfehlen und dort auf jeden Fall handeln, denn man kann ziemlich viel sparen! Mehr dazu … weiter unten.

Aussehen
Die Designer von Seaquest haben bei dem Jacket wirklich perfekte Arbeit geleistet. Das Jacket ist optisch ein Genuss. Die Farben und Formen stimmen perfekt überein und auch jedes Detail verbindet sich optisch zu einem ganzen zusammen. Ich finde das sehr gelungen.

Ausstattung
Zum ersten ist Seaquest meines Wissens der einzige Hersteller, der die Jacketgröße ML im Programm hat. Alle anderen haben entweder M, oder L. Das hat mir beim Seaquest PRO Unlimited schon mal sehr gut gefallen.
Ich hab hier mal die jeweiligen Größe mit den dazugehörigen Auftriebsvolumen aufgezählt: S: 13 Liter, M: 16 Liter, ML: 17 Liter, L: 23 Liter, XL-XXL: 28 Liter.
Weiter verfügt es über zwei große Taschen mit Reissverschluss und Zugschnur
Ein Messer von Wenoka, Model Squeeze Lock ist auch dabei. Leider aber nur in Metallausführung. Das Squeeze Lock gibt es auch als Titanausführung, was mir wesentlich lieber währe … na ja.
Brusttasche. Sehr gute Sache! Zum Beispiel für den Autoschlüssel … wenn er keine Elektronik hat.
2 Eingreif- Seitentaschen.
Das patentierte QuickdrawTM - Gewichtssystem kann mit den Bleiintegrierten Jackettaschen max. 10 kg aufnehmen. (5 kg pro Seitetasche)
Ebenfalls kann noch mehr Blei in die auf dem rücken liegenden 2 Bleitaschen rein gemacht werden. Mit bis zu 4 kg ist das möglich. Diese können aber nicht abgeworfen werden. (2kg pro Seite)
Das unabhängige Luftkammer-System beinhaltet eine separate Tragevorrichtung, und erlaubt Ihnen, das Jacket voll aufblasen, während die Flasche fest gesichert ist bei minimaler Druckbelastung.
Das patentierte Flaschengurt Zug-System (Tank Traction System) hält Ihre Flasche sicher am Jacket. Dort wo die Flasche am Jacket anliegt ist eine geriffelte Gummiplatte. Eine sehr gute Idee. Trotzdem habe ich bei meiner Flasche noch ein Netz zusätzlich dran.
Auch möglich und vorbereitet ist bei dem Jacket, die Löcher und Verstrebungen für die Halterung einer Doppelflasche. Man muss nur noch die eigentlich Halterung kaufen. Bei dem Seaquest PRO QD, eine Stufe unterm Seaquest PRO Unlimited, ist dies schon nicht mehr vorhanden. Schade.
Ein einstellbares Backpack ´SLS´-System (Self-adjusting Lumbar Support): Stufenlos per Velcro höhenverstellbarer Gleitschlitten zur optimalen Positionierung an die Lendenwirbelsäule. Eine ganz witzige Sache, denn man kann das Jacket so einstellen, das es sich sehr gut an den jeweiligen Rücken anpasst und die Flasche somit nicht ganz so schwer wirkt. Eine sehr gute Sache.
Dazu wirken die zusätzlichen Nierenpads. TOP!
Weiter wird der Rücken durch GELastic Polsterung geschont.
Die Trage- und Sicherungsgriff am Backpack finde ich nicht so toll. Diese muss nämlich um den Flaschenkopf gemacht werden und dient zusätzlich noch als Flaschensicherung. Einen Jacket-Tragegriff hätte ich lieber in der Jacketinnenwand am Rücken. Na, egal. Geht auch so.
An dem Inflatorschlauch kann der vom Lungenautomaten kommende Druckluftschlauch eingeklipst werden, so das dieser komplett am Inflatorschlauch verschwindet. Ebenfalls wird dieser mit dem am Jacket vorhandenen Klettverschluss fest gemacht.
Das Jacket besitzt 6 seewasserbeständige Metall-D-Ringe. Diese kann man bekanntlich nicht genug haben.
Weiter hat es einen integrierter Aufrollkarabiner (105 cm lang).
Ansonsten zur Verarbeitung...
Ein spezieller Färbe-Prozess behält Farbe und Widerstandsfähigkeit bei.
Alle Trage-Bereiche sind aus widerstandfähigem ArmorshieldTM Cordura® gefertigt.
Tiefenkompensierter Bauchgurt mit Schnellverstellung (´Multiset´).










Handling
Das Anschnallen an die jeweilige Flasche ist absolut problemlos. Leider hat das Jacket nur einen Gurt und keine zwei. Aber wenn die Flasche ein Gitternetz hat, ist diese Sorge schnell vergessen und man muss den Gurt nicht vorher nass machen. Das Flaschengurt Zug-System (Tank Traction System) hilft aber auch ohne Netz, die Flasche sicher am Jacket zu halten. Sehr gute Sache!
Ein bisschen problematisch erschein mir, dass das Blei in den Rückentaschen (Nicht abwerfbar) kaum zu befestigen ist. Die Klipse der jeweiligen Bleitsche sind so schlecht und tief im Jacket angebracht, dass man so gut wie gar nicht dran kommt. Das ist nicht sonderlich gut gelöst! Sie befinden sich nämlich nicht außerhalb des Jackets, sondern innerhalb … direkt gegenüber der Luftblase. Na ja …
Der auf der linken Seite liegende integrierte Aufrollkarabiner (105 cm lang), ist eine echt gute Idee. Im Moment habe ich dort eine Schreibtafel angebracht, denn zu viel Gewicht … kann er nicht vertragen.
In der linken Tasche befindet sich noch zusätzlich ein Hacken. Dort kann zum Beispiel ein ´Ei´ befestigt werden. Dieses hat dann keine Möglichkeit zu verschwinden.
Ebenfalls auf der linken Seite ist das mitgelieferte Wenoka Messer an der Tasche (NICHT AM INFLATOR!) fest geschraubt. Sehr praktisch finde ich. Leider ist das mitgelieferte Messer aus Metall und nicht aus Titan. Schade eigentlich. Die paar Euros Aufpreis hätte Seaquest ruhig rein stecken können.
Die Taschen selber sind recht groß. Das ist sehr schön. Aber wirklich öffnen, kann man diese unter Wasser nicht so gut. Das muss dann schon evt. mit Hilfe des Buddys gemacht werden. Aber ich habe schon andere Jackets gesehen bei denen das noch wesentlich schlechter geht. Hier beim Seaquest PRO Unlimited geht der Reisverschluss von vorne (Bauchseite) nach hinten auf. Das ist eigentlich sehr gut im Gegensatz zur umgekehrten Reihenfolge.
Der Inflatorschlauch ist meines Erachtens ein bisschen kurz geraten. Das ist bei allen Seaquest Modellen aber wohl so üblich. Also … langsam sollte Seaquest mal aufwachen und alle Jackets ändern. Das find ich nämlich nicht sonderlich gut.
Es sind 2 Schnellblässe + der Ziehbahre Inflatorschlauch vorhanden. Die 2 Schnellablässe sind ziemlich schwierig zu erreichen, weil der jeweilige Knauf ein bisschen klein geraten ist und auch an schwierig zu erreichenden Stellen sitzt. Ich denke, ich hätte da im Notfall schon Probleme. Nicht sehr schön.
Das SLS-System lässt sich problemlos einstellen. Schnell ein paar Klettverschlüsse geöffnet und man kann es stufenlos einstellen. Prima Sache. Die Klettverschlüsse sind so raffiniert angeordnet, dass man keine Sorge haben muss, das sie sich mal öffnen sollten.
Die Brusttasche ist super! Mehr gibt hierbei nicht zu sagen.

Alles im allen kann man das Jacket inkl. Flasche problemlos anziehen und einstellen. Wenn man es an hat, kann auch das Blei problemlos selbst eingeschoben werden. Wenn die Bleitaschen allerdings am Limit sind, sprich 5 kg pro Seite, ist es aber ein bisschen problematisch, weil diese so dick sind. Da braucht man evt. schon mal die Hilfe des Buddys.

Genereller Tragekomfort an Land
Tja … ich tauche erst seit ca. einem halben Jahr, hab jetzt 35 Tauchgänge und bin PADI AOWD (Für die, die es interessiert … ja … ich mache jetzt im Herbst weiter mit Ausbildungen …). Daher habe ich null Ahnung, wie sich andere Jackets gegen das hier behaupten können. In meinem Anfängerkurs (OWD am 23.11.2005 bei -2 Grad und Hagel, im See bei … wenig Sicht) hatte ich andere Sorgen, als auf den Tragekomfort des Schulungsjackets zu achten. Um hier eine faires Urteil abzugeben würde ich sagen … es trägt sich eigentlich sehr, sehr gut. Ich habe meist einen 7 mm Halbtrocken Anzug an und dort, liegt das Jacket prima am Körper, wie angegossen. Die Nierenpads zusammen mit dem SLS-System bringen schon einen gewissen Tragekomfort und die Flasche drückt nicht all zu sehr in den Rückenbereich. Es stört auch nicht, wenn man die Bleitaschen einschiebt und noch eine Weile auf den Buddy warten muss.

Im Wasser
Im Wasser angekommen kann man ENDLICH schweben. Der Inflator ist schnell gedrück und man bequem noch die Tauchermaske anziehen. Wenn es dann endlich los geht, ist das ablassen der Luft über den Inflator auch problemlos möglich. Unterwasser arbeite ich ganz gerne mal mit dem hinteren Schnellablass, wenn ich ihn gefunden habe. Beim tauchen kann es manchmal sein, dass der hinter Teil des Jacket hör liegt, als der Inflatorablass vorne. Das geht wunderbar. Nur für einen Schnellablass, finde ich, das dort sehr wenig Luft raus kommt. Zum tarieren ist das prima. Aber das ist eigentlich nicht Sinn der Sache. Mhm ...
Ansonsten, so wie ich das beurteilen kann, ´schwebt´ man mit dem Jacket total geil durchs Wasser. Auch bei 30m tiefe und tiefer ... wenn die Komprimierung stärker wird habe ich noch kein Problem festgestellt. Das Auftriebsvolumen von 17 Litern bei der Größe ML reicht für mich völlig aus. Man gleitet herrlich durchs Wasser.
An der Wasseroberfläche hält es einen weit genug mit dem Kopf über Wasser. Auch dort gibt es keine Probleme.

Preis
Der Preis liegt bei UVP 749,- EUR. Das find ich ziemlich teuer. Jackets liegen im Durchschnitt bei vielleicht ca. 400,- EUR. Dafür bekommt man schon ziemlich gute Systeme. Das Seaquest PRO QD, eine Stufe unterm Seaquest PRO Unlimited, ist für UVP 479 EUR zu bekommen. Ich habe für das Seaquest PRO Unlimited 480 EUR bezahlt. Also … wie ich anfangs schon erwähnte … geht zur BOOT.

Fazit
Also, ich würde für das Jacket auf keinen Fall 749 EUR ausgeben. Meine Persönliche Schmerzgrenze war 550 EUR. Und auch das ist eigentlich nicht notwendig um tauchen zu gehen. Das Jacket ist der reinste Luxus. Andere Hersteller bieten für weniger Geld ebenfalls TOP Jackets an. Es ist ehr eine persönliche Entscheidung, bzw. evt. eine … na nennen wir es mal optische. Denn dort ist das Jacket ungeschlagen. Aber … Optik spielt beim tauchen ehr eine Nebendache. Von daher …
Schlecht ist es auf jeden Fall nicht. Aber 749 EUR ist es auf keinen Fall Wert. Davon würde ich Abstand nehmen.

In dem Sinne … immer: ´Gut Luft´ )