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Da mein EZM 2 Beine bekommen hat, jetzt an einem ...

Da mein EZM 2 Beine bekommen hat, jetzt an einem anderen Handgelenk hängt und ich mich nicht mit meiner Citizen anfreunden konnte, musste Ersatz her.

Wer sich mit Uhren befaßt hat, weiss das der Markt in allen Preisklassen völlig unübersichtlicht ist. Vom einfachen Zeiteinsen aus asiatischer Produktion bis zur Luxusuhr schweizer Herstellung ist alles vorhanden. Meine Anforderungen waren da noch recht simpel. Automatik, Ganggenau, haltbares Glas, Datumsanzeige, einseitig drehbare Lünette, druckfest. Das schränkt den Markt leider auch nicht ein. Ah ja, nicht mehr als die Versicherung für meine alte Uhr ausspuckt wollte ich investieren. Ok, vielleicht ein Paar Euronen mehr, aber keine Unsummen. Das schränkt den Markt dann doch erheblich ein. Letztendlich standen drei Uhren zur Auswahl. Die Doxa Seahunter, die Tutima DI 300 und die bisherige.

Gegen die Doxa sprach, dass keiner der mir bekannten Uhrmacher die Uhr erst mal zur Ansicht bestellen wollte. Man kann die Uhr gegen Vorkasse vom Hersteller beziehen und zurück schicken. Aber Vorkasse, per Kreditkarte und Schweiz. Hinfahren wäre auch eine Alternative. Nöh, lieber nicht.

Die DI 300 konnte ich mir dann bei einem Uhrmacher ans Handgelenk hängen. Schöne Uhr aus Titan. Das war letztendlich ausschlaggebend. Ich hatte den Eindruck, ich habe nichts am Handgelenk. Rein subjektiv, aber entscheident.

Just in diesem Monent brachte die Firma Sinn eine neue Serie heraus. Uhren mit dem Namen U 1, U2 und UX. Gemeinsam ist allen Modellen, das sie aus dem Stahl der U-Bootreihe U 212 der HDW sind. Es handelt sich dabei um einen extrem hochwertigen Stahl, der im vergleich mit anderen Stählen eine deutlich höhere Seewasserbeständigkeit ausweist. Ok, das ist natürlich ein Gimmick. Ich kenne keinen einzigen Taucher, dessen Uhr sich in Salzwasser aufgelöst hat.

Warum die U 1? Für den Listenpreis von 790 € ist die Uhr ein Schnapper und aus alter Anhänglichkeit zu dem Hersteller.

Der erste Eindruck ist ´fettes Teil´. Die Uhr wiegt mit Band ca. 170 gr. (eine Citizen Automatik wiegt ca. 95 gr.) und fühlt sich solide an. Perfekt verarbeitet. Die Lünette ist ebenfalls aus U-Bootstahl und nochmals gehärtet. Der Stahl ist nicht magnetisch und läßt sich auch nicht magenetisieren. Das Glas ist aus zusätzlich gehärtetem Saphirglas (3,5 mm). Das Uhrwerk stammt von ETA, Kaliber 2824-2 und ist gangegenau, zuverlässig und robust. Die Dichtungen sind Viton und ermöglichen u.a. die hohe Druckfestigkeit. Die Lünette ist eine Neukonstruktion der Fa. Sinn und besonders gegen das absprengen gesichert. Das Gehäuse wird von SUG (Sächsiche Uhrenwerke Glashütte) für Sinn gefertigt. Die Funktionen sind klassisch, Stunde, Minute, Sekunde, Datum, Sekundenstopp. Das Zifferblatt und die Zeiger erinnern an die Umrisse eines anfahrenden U-Boots. Antimagnetisch und Stoßsicher nach DIN, versteht sich von selber. Die Uhr wird im Rahmen einer Baureihenprüfung durch den Germanischen Loyd abgedrückt (100 Bar). Die Prüfbescheinigung wird mitgeliefert.

Einziger Wehrmuttropfen ist das Armband. Das ist aus Kautschuck mit Tauchverlängerung und einer schönen Schließe. Alles grundsolide und passgenau, aber ich ziehe ein Stahlarmband vor. Aber gut, Sinn hat für das Frühjahr 2006 ein Stahlarmband in Aussicht gestellt.

Die U 1 und U 2 sind von Chronos in der Ausgabe 6/05 getestet worden. Informationen über den Hersteller gibt es unter www.sinn.de im Netz. Die fünf Flossen verdankt die Uhr dem fehlenden Stahlarmband, aber das ist rein subjektiv, wie jede Bewertung.