Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
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Der Zwang nach zwei ersten Stufen

Geändert von gr3yw0lf,
27.07.2016 07:49

um dieses thema hier weiter zu führen....

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also - mal ganz ehrlich - ich verstehe es absolut nicht, warum ihr in deutschland so ein geschrei wegen der 2ten ersten stufen macht.

WTF ist so tragisch, monoflaschen ohne zu tauchen? man endet ja nicht sofort als wasserleiche und die verwendung von 2 ersten stufen schützt meinen gasvorat nur dann, wenn ich auch in der lage bin, die ventile nicht nur mit den fingerspitzen zu berühren, sondern sie auch wirklich bedienen zu können (was bei sowohl flaschenposition als auch ventilbauart - zb kreuzventil - die ich schon beobachten musste, fraglich ist). 

wenn ich das nicht kann, vermittelt der gebrauch von 2 ersten stufen, meiner meinung nach, nur eine falsche sicherheit, die in einem echten notfall vielleicht mehr schadet als nützt.

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ok.....daß eine tauchbasis vorschreibt, dass in ihrem teich nur mit 2 ersten stufen getaucht wird, ist hausrecht und damit ihre sache und wenns irgendwem nicht passt,  braucht er dort nicht zu tauchen - logisch.

aber nichts desto trotz befremdet es mich, daß jedesmal,  wenn jemand nach atemreglern oder konfiguration fragt, sofort der ruf nach der zweiten ersten stufe kommt. wie gesagt, ich persönlich halte das für seltsam und nicht unbedingt zielführend, da ein tauchen in der eher wärmeren zeit des jahres bis in moderate tiefen mit nur einer ersten stufe ohne weiteres möglich und ohne erhöhtes risiko machbar ist. 

hier in österreich bemerke ich diesen zwang kaum bis garnicht und ich denke, daß unsere unfallzahlen jetzt auch nicht höher sind - obwohl bei uns kaltwasser wirklich kalt ist (z.b. samaranger see oder grüner see).

als ausgebildeter taucher bin ich doch selbstständig und eigenverantwortlich, daher sollte mir klar sein, wann wo welche konfiguration sinn macht. aber tauchanfängern und neulingen, die hauptsächlich im urlaub tauchen wollen und hier vielleicht mal den kopf ins wasser halten (solange es der 3mm neo zulässt) entgegen zu schmettern - du braucht unbedingt 2 erste stufen - halte ich für nicht zielführend.

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SpiczekCMAS**
27.07.2016 07:55
Moin.Erstmal die Frage, wie definierst du moderate Tiefe?Dann, mit der Ausbildung ist es ja oft nicht soweit her. Bedenke die Schnellbleichen. Denen wird es oft nicht bei gebracht, was sie wann wie nutzen sollten.Dass es dann zu solchen Äußerungen kommt, ist vermutlich der Sache geschuldet, dass es eben in kalten Gewässern sicherer ist und bei uns hauptsächlich nur kalte Gewässer zu finden sind.Der grüne See ist ja auch recht frisch, nur halt nicht so tief.Dein "Nichtverstehen" kann ich nachvollziehen. Wenn man sich so manche Doku anschaut, gehen die sogar mit Monoflasche UND nur EINER 1. Stufe in die Höhle. Und die Leben ja auch noch!Grüße
vinnimStroke ;-)
27.07.2016 08:17

Thema Hausrecht: da sehe ich keinen Zwang, eher einen Selbstschutz des Betreibers. Meine Entscheidung dort zu tauchen, oder es zu lassen.

"als ausgebildeter taucher bin ich doch selbstständig und eigenverantwortlich, daher sollte mir klar sein, wann wo welche konfiguration sinn macht. "
Das wage ich zu bezweifeln!
Wie ausgebildet sind denn die OWD/AOWD (oder vergleichbar)? Die Fragen nach TC, Regler, Neopren, etc. lassen da viel erahnen, oder?

Allerdings lassen 2 getrennte 1.te Stufen vielleicht ein trügerisches Gefühl von Sicherheit aufkommen. Das Handling und Training - um nicht in Panik zu kommen - erst machen den Unterschied. Ein Abblaser macht keinen Tauchunfall - der falsche Umgang mit so einer Kleinigkeit ist es.
Von daher werden wir hier immer die zwei Meinungen haben. Mir wäre da eher wichtig: wenn schon mit nur einer 1.ten Stufe und Wassertemperaturen im Vereiserbereich, dann KEINE Miflex-Schläuche. Denn die kann ich nicht überknicken und den Free-flow stoppen. 

Wer nur Fischli gucken geht und 14 Grad schon für seeehr kalt hält, der kann auch ohne Black und Tekker überleben, selbst wenn er aus seinen 5-6 m direkt an die Oberfläche ploppt. 

So: Feuer frei - ich geh schon mal Chips und popcorn kaufen

Vinni

DeivkoProTec MasterDiver
27.07.2016 08:26

Guten Morgen - ich mußte mir erstmal Chips holen

 

In unseren Gewässern hier in Deutschland (und sicher auch in Österreich) ist man schnell im einstelligen Temperatur-Bereich, auch im Hochsommer. Ich persönlich habe von Anfang an gelernt, mit 2 getrennten ersten Stufen zu tauchen, auch das selbständige absperren des (zumindest) Hauptreglers wird immer wieder geübt. Auch wenn ich noch nie einen Vereiser hatte, übe ich diese Dinge weiter - ok, jetzt mit Doppelgerät ist es einfacher.

Aber: reduziert die Verwendung von 2 ersten Stufen nicht die Gefahr eines Vereisers von Anfang an? Ich verteile doch die gesamte Last aus Atmung und Tarierung auf zwei Systeme, oder bin ich da falsch?

Wobei ich gerade letztens erfahren habe, dass selbst in Island in der Silfra Spalte mit nur einer 1. Stufe getaucht wird - ein vereisender Atemregler muss schon mehrere Ursachen haben, damit es dazu kommt - Kälte alleine reicht da nicht aus.

Meine Tochter (14) taucht nur von Mai bis September und selten tiefer als 10-12 m, da reicht eine 1. Stufe völlig aus.

my2cents

HAIko

27.07.2016 08:54

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der ersten Stufen einfriert ist geringer, wenn da weniger Luft durch geht, weil von einer geatmet wird und einer tariert wird als im vergleich alles an einer hängt.

27.07.2016 09:14
also ich geh mal davon aus, daß reglerhersteller ihre ersten stufen auf vollbetrieb konzipieren - also sollte die belastung weniger rolle spielen, dafür sind sie ja ausgelegt (wäre ja genauso, als wenn man sagen würde, du darfst mit dem roten italienischen sportwagen mit dem pferd nur 100 fahren, sonst bricht er zusammen).logisch ist auch, daß die innentemperaturen in einer ersten stufe vergleichbar einem gefrierschrank sind.doch - richtig - zu vereisen brauchts mehr - nämlich wasser. und das kommt nicht von außen (auch nicht bei einem kolbengesteuerten) sondern aus der atemluft.aber immerwieder kriegen die leute den tipp, sich 2 erste stufen zu holen - aber keiner sagt unseren neulingen, daß sie beim füllen aufpassen sollen.
27.07.2016 09:39

@gr3yw0lf:

Man muss zwischen innerer und äußerer Vereisung unterscheiden. Innere Vereisung der ersten Stufe ist nur mit feuchter Atemluft zu erklären. Äußere Vereisung ist eigentlich nur im Labor darstellbar. In der Praxis friert allerdings in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle die zweite Stufe ein (Feuchtigkeit der Atemluft des Tauchers) und erzeugt dadurch den freeflow, den die meisten als Vereiser der ersten Stufe deuten.

 

Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten, die zu Gasverlust führen können. Ein zweiter wichtiger (von dir bisher weggelassener Aspekt) ist die Entlastung der ersten Stufe, indem man die Tariermittel voneinander trennt und den backup entlastet, Stichpunkt Lastenverteilung.

 

Sicher ist es richtig was du schreibst: ohne entsprechende Konfiguration und entsprechendes Training bedeuten zwei getrennte erste Stufen eine trügerische Sicherheit. Deshalb ist auch nicht die Ausrüstung das Problem sondern die Ausbildung und die Selbstüberschätzung vieler Taucher. Dort wo es der Betreiber vorschreibt, ist es in der Tat als Selbstschutz des Betreibers zu sehen.

Aber selbst wenn der Taucher nicht in der Lage ist, seine Ventile zu bedienen, bedeuten zwei erste Stufen mehr Sicherheit. Stichpunkte sind hier die Lastenverteilung auf zwei erste Stufen, die Trennung der Tariermittel, die Möglichkeit bei einem abblasenden Regler auf einen funktionierenden backup umzusteigen.

 

Deshalb bin ich etwas verwundert, dass jemand ernsthaft den Nutzen von zwei getrennten ersten Stufen im Kaltwasser in Zweifel zieht. Wer mit Nasstauchanzug und 1 ersten Stufe im Kaltwasser tauchen will, soll dies tun. Und zwar bis zu einer Tiefe von 10 Metern.

ramklovApnoeTL, TL**
27.07.2016 10:01

Die trügerische Sicherheit gehört natürlich abgestellt. Daher seht die Fortgeschrittenenausbildung regelmäßig das selbständige Bedienen der Ventile vor. Würde man das in die Beginnerausbildung integrieren, hätte man kaum noch Taucher.

Als Taucher, wie der TO, der sich "ausgebildet", "selbständig" und "eigenverantwortlich" nennt, sollte man mit seiner Ausrüstung umgehen können und Probleme beherrschen können, sofern man gedenkt die 10m Marke hinter sich zu lassen. Zum Umgang mit der Ausrüstung gehört, natürlich das Betätigen der Ventile, das Abziehen eines Inflatorschlauches, das Bedienen der Schnellablässe und vieles mehr. Als Ausbilder finde ich es sehr befremdlich, wenn bei ausgebildeten Tauchern keine Sensibilität und Respekt für die lebensfeindliche Umgebung unter Wasser vorhanden ist.

Das Abdrehen der Ventile kann erforderlich sein, bei Schlauchplatzern, Defekten an 1. oder 2 Stufe, Defekten an O-Ringen, Finis oder Sendern etc.. Bei feuchter Luft in der Flasche oder bei geflutetem Regler bläst auch jeder noch so guter Regler irgendwann ab.

Ansonsten hat der TO mit seinem emotionsgeladenen und ziemlich ignoranten Eingangspost dem Thema einen Bärendienst erwiesen und vermutlich einen Popcorn Tread geschaffen.

gruß ramklov

27.07.2016 10:50

Ich denke zwei erste Stufen im Kaltwasser zu haben ist wirklich allgemein als vorteilhaft anerkannt. Das schließt sidemount, Doppelgeräte und pony bottles mit ein.

Nur die spezielle Variante einer Monoflasche mit Doppelventil, worauf gr3yw0lf vermutlich abzielt, das scheint mir doch eine lokale deutsche Kuriosität zu sein. Deshalb wundert es mich nicht wenn in Island mit nur einem Ventil getaucht wird. In der Kaltwasserempfehlung der Briten (BSAC) steht auch nur die pony bottle; keine Erwähnung von Doppelventil an Monoflaschen.

Das Ventil selber zudrehen geht natürlich bei Monoflaschen schon, braucht Übung, aber das ist mit Doppelflaschen auch nicht anders.   https://youtu.be/BEJ4wfc8KAs

Schwierig wird's in der Tat mit Trockenhandschuhen, verwinkelten schwergängigen Ventilen, ohne Übung, ... ich befürchte schon dass sehr viele Taucher die hierzulande mit Doppelventil an der Monoflasche unterwegs sind das Ventil im Ernstfall nicht schnell genug oder gar nicht zu bekommen. Damit bleibt nur der Vorteil einer besser verteilten Belastung, was ja auch schon was wert ist.

 

27.07.2016 11:14

"ich befürchte schon dass sehr viele Taucher die hierzulande mit Doppelventil an der Monoflasche unterwegs sind das Ventil im Ernstfall nicht schnell genug oder gar nicht zu bekommen. Damit bleibt nur der Vorteil einer besser verteilten Belastung, was ja auch schon was wert ist."

 

Unabhängig davon, ob man bei einer Monoflasche mit zwei getrennt absperrbaren ersten Stufen wirklich von einer akzeptablen Absicherung sprechen will, oder ob dies eher durch ein Doppelgerät mit absperrbarer Brücke, sidemount oder Mitgühren einer Stage erreicht werden kann, ist diese Konfiguration (Monflasche mit zwei ersten Stufen) objektiv sicherer als eine Monoflasche mit einer ersten Stufe.

Wenn hier mangelndes Können, falsche Konfiguration oder Selbstüberschätzung ernsthaft als Argumente gegen diesen erhöhten Sicherheitsfaktor angeführt werden sollen, kann ich mich wirklich nur wundern. Bei der Anschnallpflicht im Auto wird wohl auch keiner auf die Idee kommen, an der Geeignetheit dieses Mittels zur Verhinderung schwerer Verletzungen zu zweifeln, nur weil manche sich nicht oder nicht richtig anschnallen. Und zwar unabhängig davon, ob Links- oder Rechtsverkehr herrscht.

 

27.07.2016 12:52
@ bleientegenau um diese lokale deutsche kuriosität gings mir....und um das verunsichern hier, wo tauchanfängern immer und sofort zu einer zwingenden 2ten ersten stufe geraten wird, als ob jeder allein verwendete erste stufe schrott ist......im übrigen gilt eine einzelne erste stufe zb. im freiwasser sogar DIR-konformso...und jetzt hol ich mir popcorn und cola
27.07.2016 13:14

@ grywolf

Niemand wird gezwungen oder verunsichert, eine "lokale deutsche Kuriosität" kann ich auch nicht erkennen.

Der einzige, der diese Begriffe gebraucht, bist Du.

Im ursprünglichen Post wurde nach einer KALTWASSERKONFIGURATION gefragt.

@ mods

Es ist wenig sinnvoll, einen Beitrag aus seinem Kontext zu nehmen und damit ein eigenes Thema aufzumachen.

vinnimStroke ;-)
27.07.2016 13:30

Lass uns doch unsere "lokale, deutsche Kuriosität" - solange nicht ihre Gefährlichkeit nachgewiesen ist. 

Und da gerade ein anderer Vog.. eine MK 17 als minderwertig austauschen will: wenn schon 2 erste Stufen, dann aber Bitte nur High-End tumble

 

27.07.2016 13:46

@gr3yw0lf: vielleicht gefällt Dir ja der BSAC Text besser, s. http://www.bsac.com/core/core_picker/download.asp?id=999
Seite 5 "Alternate gas sources (Air and nitrox diving)"

Das sind auch v.a. Kaltwassertaucher und wie gesagt, die kennen nur zwei Varianten: (1) der buddy hat Deine Ersatzluft dabei, oder (2) (more strongly recommended) eine Ponyflasche oder Doppelgerät (unabhängig oder absperrbare Brücke). Den Zwischenschritt einer Monoflasche mit Doppelventil haben die nicht, denn sie unterscheiden auch nicht zwischen einem Vereiser und einer x-beliebigen ohne-Luft Situation.

Die Unterscheidung geht da nicht nach Kalt-/Warmwasser, sondern: wie weit willst Du Dich darauf verlassen dass Dein Buddy zur Stelle ist, wie wahrscheinlich ist ein Gasverlust, wie schlimm ist ein Notaufstieg?  Bei Wracks, TG mit viel Deko und schlechter Sicht sieht das anders aus als bei Nullzeit-TG im klaren Wasser.

 

 

27.07.2016 14:03

@thomys: "Kuriosität" war vielleicht übertrieben, aber viele denken das Doppelventil an der Monoflasche wäre ein weltweiter Brauch, dabei ist es wirklich eine deutsche Sonderlocke.  Schau einfach mal englischsprachige websites an über Kaltwasserequipment (zB http://www.arcticdivers.com/gear/cold-water-gear-explained/ , https://www.tdisdi.com/are-you-ready-to-go-scuba-diving-in-cold-water/ , http://vancouverscubadivingschool.ca/ , http://www.ukdivers.net/diving/coldwater.htm , ...)

Da wirst Du keine Empfehlung finden für zwei erste Stufen an der Monoflasche. Die empfehlen kaltwassergeeignete Regler (logisch), und eine Ponyflasche oder Doppelgerät.

27.07.2016 14:08

@vinnim: Ich kann das gut verstehen, dass der andere Typ die MK17 abstoßen will. Die ist, so war hier in einem exzellenten Fachbeitrag zu lesen, tödlich. So wie überhaupt alle scubapro Atemregler. Man taucht auch nicht mit Buddies, die scubapro verwenden. Zu gefährlich.

Ich hätte deswegen 6 MK 25 Evo, 6 MK25, eine nicht näher bekannte Zahl an G250, G250v, G260, S600 und Apeks Tx 50 zu verschenken.

 

Genauso wenig unterscheidet man neuerdings zwischen Warm- und Kaltwassertauchgängen, sondern nur "lokalen Kuriositäten". 

 

Ja, ne. Is klar!

vinnimStroke ;-)
27.07.2016 15:35

@Fullcave

Bist also auch so einer, der ohne Top-end Regler in ein lebensbedrohliches Element steigt? Böser Junge ! lol2

Zusammen mit meinen MK16, 17, 19 und S555, 550, R290, 190 könnten wir also einen Alteisenhandel auf machen shocked2

Wie konnten wir nur so viele Jahre damit überleben? Oder mutieren die $Pro neben meinen Apeksen und Tecline (ist ja auch Apeks) zu besagten High-End - erst recht an Doppel? Die nächste Bachlor/Master-Arbeit lässt grüßen wink2

Heute Abend gibt es zu den Chips noch ein Bier spin

27.07.2016 17:25

"Ich hätte deswegen 6 MK 25 Evo, 6 MK25, eine nicht näher bekannte Zahl an G250, G250v, G260, S600 und Apeks Tx 50 zu verschenken."

Nur her damit, ich werd's einem guten Zweck zuführen. Dein Halcyon Wing taugt übrigens auch nix wie Du in dem anderen thread erfahren musstest, pack's einfach mit dazu

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
27.07.2016 19:52
Die Kuriosität besteht eher darin, dass Tauchschulen (aus Spargründen) und Tauchbuden (wohl auch nicht grundlos...) Tauchanfängern 1 erste Stufe mit 2 zweiten Stufen als Standard anbieten.Weitere Kuriosität dann der, der sein geliebtes Reglerset kostennäßig retten will, und irgendeine erste Stufe hinzukauft, weil ist ja alles 10bar.Es geht hier um 100Eur oder etwas mehr Aufpreis für eine weitere 1. Stufe, will ich da ernsthaft ein auch nur kleines Risiko eingehen?Was kann in D schon mit nur 1 ersten Stufe passieren, oder?-technischer Defekt (muss ja nicht mal kältebedingt sein, auch in Ägypten soll schon mal ein Regler ausgefallen sein)-vorm Tauchgang bemerktes Problem an 1 Regler (Tauchgang ist dann in "moderater Tiefe" usw. noch mit dem anderen Regler machbar, nur mit Octopus eher nicht)-Nutzung von Leihflaschen mit üblichen 2 Ventilen (ok, dem Verleiher mag es egal sein, dass der nächste Leiher dann Restwasser im ungenutzen Ventil hat).Bei 2m Sichtweite würde ich auf die Luft vom Buddy nicht vertrauen, aus moderaten 30m in 10..30s hoch (denn der Reglerausfall kommt ja unvermutet, und msn reagiert nicht sofort mit "Notaufstieg") will ich mir auch nicht antun, aber jeder, wie er mag. Wenn man hundert Euro sparen kann, und cooler wirkt, dann lohnt das schon. (oder geht es um 10m-Tauchgänge, dann würde ich evt. noch mehr weglassen, als den Zweitregler...)
TondobarPassivtaucher
27.07.2016 21:09

Also, bei der Aussage "in Deutschland wird das so und so gemacht", da würde ich gerne noch regional differenzieren. In Norddeutschland koexistieren zwei Fraktionen, die liberalen Hanseaten und die autoritätsvernarrten Preußen. Den ersten ist es egal, mit wie viel Stufen man taucht, die anderen schwärzen dich an. Im Ruhrgebiet wird über die Vereinsschiene seichter bis offener Gruppenzwang ausgeübt, "hömma Eäwin, wie soll ich datt die Anfänger erklär'n, datt du mit nur einer Stufe am tauchen biss?" Und hier im Rheinland würde man im Forum Stein und Bein auf zwei 1. Stufen schwören und Tage später den Spezi am See mit nur einer antreffen. "Ja, das mache ich ja auch eigentlich nie, aber die Monika. die brauchte einen Regler für den Urlaub, und da hab ich ihr meinen geliehen."

Was das Handling der Ventile angeht: Außerhalb der Tek-Schiene dreht nicht der Taucher, der das Problem hat, das Ventil zu, sondern sein Buddy. Habe ich zumindest schon mehrmals gehört und ich glaube auch im Spotttaucher (Zentralorgan des VDST) gelesen. Viel zu üben gibt es da nicht, der Buddy hat eine faire 50:50 Chance, das richtige Ventil im ersten Versuch zu erwischen.

Was man auch noch erwähnen sollte: Die zweite erste Stufe kann auch zur eigenen Absicherung verordnet werden. Falls einem Tauchschüler / Gast-Taucher / Vereinsmitglied doch etwas in der Richtung zustoßen sollte, kann man sich hinstellen und aufzählen, was man nicht alles schon für die Sicherheit getan hat. Würde ich auch so machen. Ich würde sagen: "Furchtbar bedauerlich, und dabei haben wir alles Erdenkliche für die Sicherheit getan! Bei uns darf man nur mit zwei kompletten Atemregler ins Wasser. Das ist ein Sicherheitsniveau, davon haben unsere Nachbarn in Österreich noch nie was gehört."

27.07.2016 23:26

Auf das Tauchen in Kaltwasser / Mono bezogen, macht eine 2. Erste Stufe meiner Meinung nach Sinn, wenn:

- man ein vernünftiges Ventil benutzt ( Ich kenne nur zwei: Polaris und Nautec), Dreh-, Anbau-, und sonstigen Käse ausgenommen.

- man über die reguläre Sporttauchausbildung hinaus sensibilisiert und in der Lage ist, die Ventile autonom zu bedienen.

- eine Konfiguration hat, die die Ventilknöpfe nicht hinter Schläuchen, Abgängen etc. versteckt.

Wenn es dafür nicht reicht, sollte man alles über Nullzeit und 20 Meter eh vielleicht besser sein lassen.

 

Den Lastverteilungsaspekt (Atmen und Tarieren) sehe ich gar nicht so primär, wenn man: 

- in moderater Geschwindigkeit abtaucht

- vernünftig ausgebleit ist.

- und darüber hinaus atmet und dann tariert, nicht: atmet und tariert.

(Einen Abtrieb von z.B. 3-5Kg in der Kompressionsphase bei einer Abstiegsgeschwindigkeit von 5-8 Metern pro Minute zu kompensieren, stellt doch keinen Stress für eine Erste Stufe da.)

28.07.2016 08:27

Zwang oder nicht Zwang - von Vorteil sind zwei separate erste Stufen sicher (auch wenn nur am Doppelventil der Monoflasche):

 

Ein wichtiger Aspekt ist was passiert, wenn bei einem Buddy der Automat (sei es wegen 1. oder 2. Stufe) ausfällt: Ventil abdrehen und mit dem Octi des Buddies auftauchen.

Das führt dann natürlich zu zusätzlicher Belastung des Systems des Buddies und in kalten Seen kann es dann, auch von Tiefe, Bauart und Zustand der Regler abhängig, leicht zu einer baldigigen Vereisung des zweiten Systems kommen - und was bitte dann?

=> bei etlichen Tauchunfällen in unseren Seen wurden tote Buddieteams mit noch Luft in beiden Flaschen, beide aber nur mit einer 1. Stufe gefunden? Was denkt Ihr was sich da abgespielt hat?

 

=> Taucher mit zwei 1. Stufen und damit getrennten Systemen haben also einen grösseren Sicherheitspolster, garantierte 100% Sicherheit gibts allerdings sowieso nicht (und was ist jetzt bitte das Problem dabei mit zwei 1. Stufen zu tauchen? Errinnert mich teilweise schon ein wenig an den Suppenkaspar, die Argumentationslinie hier (so eine DS4 von Apeks kostet so um die 140 Euro )).

 

LG, Wolfgangyes

28.07.2016 10:55

"Ein wichtiger Aspekt ist was passiert, wenn bei einem Buddy der Automat (sei es wegen 1. oder 2. Stufe) ausfällt: Ventil abdrehen und mit dem Octi des Buddies auftauchen.

Das führt dann natürlich zu zusätzlicher Belastung des Systems des Buddies und in kalten Seen kann es dann, auch von Tiefe, Bauart und Zustand der Regler abhängig, leicht zu einer baldigigen Vereisung des zweiten Systems kommen - und was bitte dann?"

 

Hört sich an wie ein häufiges Problem. Ist Dir denn ein Doppel-Vereiserunfall bekannt der so abgelaufen ist? Ich will's jetzt nicht ausschließen, aber schließlich beenden die zwei ja Ihren Tauchgang und dümpeln nicht noch weiter rum, d.h. sie versuchen in möglichst kurzer Zeit an die Oberfläche zu kommen.  Ein paar Minuten nach dem Abdrehen der Flasche ist der vereiste Regler auch wieder aufgetaut und kann wieder verwendet werden.

Es gibt viele Unfälle bei denen Vereiser vermutet wurden s. http://www.wlt-ev.de/fileadmin/user_upload/Download/Begruendung-Ausruestungsempfehlungen_Handreichung.pdf S. 7-9.  Nur welche Ausrüstung die jeweils genau dabei hatten und warum das schiefgegangen ist, ist nicht immer klar.

 

"=> bei etlichen Tauchunfällen in unseren Seen wurden tote Buddieteams mit noch Luft in beiden Flaschen, beide aber nur mit einer 1. Stufe gefunden? Was denkt Ihr was sich da abgespielt hat?"

Kann alles mögliche sein aber ziemlich sicher kein Vereiser sonst wären die Flaschen ja leer, oder? 

 

28.07.2016 21:21
Ich sitze hier bei Salznüsschen und nem Bierchen.. Ein paar von euch Jungs sollten sich ernsthaft überlegen Kolumnen zu schreiben oder sowas.. Herrlich :D trozdem immer wieder interessant diese Diskussionen. Prost
28.07.2016 22:10Geändert von thomys,
28.07.2016 22:11

Die heutigen hochpräzisen Fertigungstechnologien erlauben das Herstellen von sehr ausgereiften und sicheren Reglern.

Das ist sicherlich ein riesen Vorteil, doch die Nachteile ergeben sich paradoxerweise durch 99.999 % unfallfreie Kaltwassertauchgänge, hierdurch

entsteht ein trügerisches Sicherheitsgefühl, die Skills, mit entsprechenden Problemen umzugehen, werden vernachlässigt.

Die hohe Anzahl der unfallfreien TG wird auch noch als Begründung genommen, genau so mit nur 1 ersten Stufe im

Kaltwasser weiterzutauchen.

Wenn dann etwas passieren sollte, endet dies meist tötlich.

 

29.07.2016 07:36
@tondobarherzlichen dank für die gekonnte geografische zuordnung also leutees ist ja nicht so, daß ich die sinnhaftigkeit einer doppelkonfiguration anzweifle (hab ich ja selbst auch)sondern nur dieses dogmatische beraten von tauchanfängern, die hier nachfrage um zu einer kaufentscheidung zu kommen.denn - genausowenig wie man beim 41 tiefenmeter stirbt (ohne padi tt-kärtchen ja sogar schon beim 31sten) verendet man ja auch nicht bei 9° C und nur einer ersten stufe.die to's drauf hinzuweisen, daß sie bei der anschaffung eines reglersets auch die 2te erste mitbedenken sollten, wäre ja ok aber bitte nicht immer den drohenden germanischen zeigefinger - du musst 2 erste stufen haben!im übrigen: obwohl ich der apeks-fraktion angehöre würde ich bei der entsorgung des scubapro-altmetalls helfen (die gehören ja wirklich weg :-D),mein jungtier zb braucht noch einen regler
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