Hallo Marie,
das was Du beschreibst, trifft unglaublich auf mich zu!! Deshalb möchte ich unbedingt hier meine persönliche Meinung loswerden!
Vorab und im weiteren Verlauf immens wichtig: ich bin nicht nur ein kleiner Angsthase, sondern ein riesengrosser Angsthase!! Zur Erläuterung, ich brauche immer etwas länger, bis ich mich an neue Situationen gewöhne. Fliegen war jahrelang ein Thema für mich (allerdings war mein Fernweh immer grösser als die Angst und ich habe schon einige Flüge hinter mir) und an Feuer werde ich mich wohl nie gewöhnen können.
Meine Frau hatte mir damals zum Geburtstag einen Tauchschein in der Tauchschule Dreiländereck geschenkt. Ich habe mich dann ungefähr zwei Jahre davor gedrückt, mit dem Tauchen anzufangen, weil ich wusste dass diese Erfahrung mit dem einen oder anderen Kopfkino - Problem einhergeht!
Hajo (der Mann für alle Fälle) hatte immer wieder bei mir angefragt, ob ich denn nicht einmal vorbei schauen möchte und irgendwann hatte ich meinen ganzen Mut zusammen gefasst und bin in die Theorie gegangen. Irgenwann habe ich mich in die unendlichen Tiefen des Schwimmbades (ganze 2 Meter getraut) und ich hatte dort einen Mega-Spass. Als ich dann im Schwimmbad fertig und stand der erste Tauchgang im See vor der Türe.
Mit vollen Hosen (bzw. ich hatte meinen Tauchsuite gestrichen voll) ging es in den Zürichsee zusammen mit Hajo (dem Mann meines Vertrauens). Kaum 30 Zentimeter unter Wasser überkam mich die erste Panik und ich zeigte Hajo an, dass ich wieder nach oben möchte. Ich konnte an dieser Stelle sogar noch stehen. Gesagt getan!! Oben angekommen hatte ich gekündigt!!
Blöd an der Geschichte war, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon eine Safari mit dem Tauchclub gebucht hatte und keine Reiserücktrittsversicherung der Welt mir diese Kosten zurückerstattet hätte!
Hajo hatte sich 5 Minuten lang angehört, was ich unter Wasser gefüht hatte, hat meinen Wunsch abzubrechen ernst genommen und meinte:
Daniel, lass uns auf den Bauch legen, auf dem Wasser treiben und wir üben einfach nur "Überleben unter Wasser". Nach 10 Minuten Schnorcheln mit Sauerstoff-Flasche auf dem Rücken, war ich soweit, dass ich mich tiefer getraut habe!! Das muss ein Bild für Götter gewesen sein!!
Ich hatte später auch noch die eine oder andere Angstphasen unter Wasser während der Ausbildung. Jede Emotion meinerseits wurde berücksichtigt, ernst genommen (oft hatte Hajo das auch schon bemerkt, bevor ich es signalisiert hatte und vorher schon reagiert), danach auf die Schulter geklopft und mir wurde immer gesagt (und so war es auch): Lerne in Deiner Geschwindigkeit!!! Egal wie oft, Du ins Wasser gehen musst, es kostet keinen Cent mehr!!
(Beispiel: die Sicht im See ist nicht immer gut, aber bei einem Tauchgang wurde irgenwann die Sicht besser -> Das hatte mir Angst gemacht und ich hatte in dem Moment nicht einmal bemerkt, dass die Sicht besser wurde.. Mir war nur klar, jetzt ist es anders als bisher. Mein Wunsch war es, wieder ein Stück nach oben zu tauchen und dahin zu gehen, wo die Sicht wieder mies war... :-D Das kann kein Mensch verstehen oder nachvollziehen, aber es wurde nicht darüber diskutiert, nicht abgelehnt.. Wir sind zurück zur schlechten Sicht getaucht)
Ich fasse mich jetzt etwas kürzer! Am Ende meiner Ausbildung, sagte ich Hajo, dass ich wahrscheinlich nicht fürs Tauchen gemacht bin. Ich werde jetzt noch die Safari mitnehmen und danach meinen Schnorchel wieder vom Speicher holen.
Die Tauchsafari begann für mich etwas ruppig! Na klar, im roten Meer ist ja auch wieder eine fantastische Sicht! Das macht mich nervös!! ABER: Der Tauchclub, betreute mich auch auf der Safari, wie eine zarte Blume!! Nahmen Rücksicht auf mich, mussten den zweiten Tauchgang wegen mir abbrechen und es wurden sogar die angefahrenen Riffs für mich geändert. Ich konnte nicht abtauchen, wenn unter mir kein Boden zu sehen war (also einen Drop ins Blaue). Deswegen sind wir nur noch an Riffs gefahren, mit Bodensicht!! Wohlbemerkt, das war ein Urlaub und keine Ausbildung!! Ich weiss, es stehen bei mir auch noch Situationen an, welche mich sicherlich wieder nervös werden lassen. Ich brauche halt etwas länger!! Noch ist mir unter Wasser kein Hai begegnet. Aber wenn es soweit ist, will ich jemanden aus der Tauchschule Dreiländereck bei mir haben, weil ich grosses Vertrauen in diese Menschen habe! Es ist insgesamt freundschaftlich, herzlich und unter Wasser wird man zur Familie!
Das Ende der Geschichte.. Man hat mich in meiner Geschwindigkeit zum Tauchen gebracht! Im Urlaub stieg meine Begeisterung von Tauchgang zu Tauchgang!!! ich will dieses Gefühl nie wieder missen!! Ich habe mich auch entschlossen, weitere Brevets zu machen und irgendwann mal Angsthasen zu betreuen und mir die Zeit für die ängstlichen nehmen, wie man sie mir gab!! Allerdings macht das Hajo auch und er liebt was er tut!! Egal sie tief, wie lange oder wie "scheinbar" kompliziert es für den Tauchlehrling scheint.. Sobald eine Zehe in Wasserkontakt ist, hat Hajo Spass!! Kein Angsthase der Welt nimmt ihm das!!
Fazit: Die Tauchschule Dreilänadereck bringt jeden zum Tauchen, der den Schritt versucht!! Ich sage aus Überzeugung: Es gibt keine Alternative!!!
Vielleicht tauchen wir uns ja mal über den Weg und ich wünsche mir für Dich, dass auch Dein Leben durch drei simple Worte für immer ein Anderes sein wird:
Let's go diving!! <- kaum geschrieben, überkommt mich schon wieder ein kleiner Euphorie-Schauer!!
Lieben Gruss
Daniel