Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

Vermisster Taucher im Attersee 19.3.

Am Samstag, den 19.3. brachen zwei Taucher zu einem Tauchgang am Platz "Föttinger" auf. Beide waren mit Rebreather und Scooter ausgerüstet, geplant war ein Tauchgang auf 40-60m Tiefe. Als Startpunkt wählten sie den Tauchplatz "Ofen".

Auf dem Weg dorthin verloren sich die beiden aus den Augen. Einer der beiden tauchte nach einer kurzen Suche auf, und als sich der Tauchpartner nach einer kurzen Wartezeit nicht an der Oberfläche blicken lies, alamierte er gegen 11:30 Uhr die Rettungskräfte.

Insgesamt wurden 8 Feuerwehr- und Rettungsstützpunkte alamiert. Auch der Kreiseltaucher stieg wieder ab, um seinen Tauchpartner zu suchen.

Dieser tauchte dann glücklicherweise unversehrt um 12:10 Uhr auf, nachdem er seinen Tauchgang beendet hatte.

Um 13:07 Uhr wurde der Einsatz für alle Rettungskräfte beendet.

Leider ein unnötiger Einsatz der Rettungskräfte den man unter 'Was alles wg. fehlender Absprachen möglich ist' subsummieren kann.

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Quelle: https://www.krone.at/2659551

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PerkedderCMAS**/DTSA**
20.03.2022 11:24
Der Titel hatte mich ja das Schlimmste befürchten lassen. Einen etwas weniger erschreckendem Titel fände ich besser.
20.03.2022 11:39
Hallo an die Runde!

Ich hätte da mal ein paar Fragen an die beteiligten Einsatzkräfte:
1. Ist bekannt ob und wie gut sich die beiden Taucher kannten?
2. Welche Asubildung hatten die beteiligten Taucher?
3. Wird dieser Einsatz von den beteigten Einsatzkräften verrechnet?

Hintergrund meiner Frage, auch wenn alles gut ausgegangen ist, Auslöser für diesen "Tauchunfall" ist eine mangelhafte Vorbesprechung. Vor allem der Punkt - Ungeplante Zeischenfälle / was ist bei Partnerverlust zu tun - wurde ignoriert. Damit liegt aus meiner Sicht fahrlässiges Verhalten vor, ich bitte um weitere Meinungen dazu,

mfg Alex
20.03.2022 14:05
War das jetzt ein Tauchunfall? ssst
PerkedderCMAS**/DTSA**
20.03.2022 14:15
Das Verhalten des wiedergefundenen Tauchers finde ich katastrophal. Einfach weitertauchen wenn der Buddy weg ist, geht gar nicht. Mit so jemandem, dem der Buddy vollkommen egal ist, würde ich nicht tauchen. Das weiß man aber erst nach so einem Ereignis.

Was man macht, wenn man den Buddy aus den Augen verliert, ist - für mich zumindest - klar. Nämlich das, was der andere Taucher gemacht hat. Aber wie es aussieht, muss man auch so selbstverständliche Dinge ansprechen.
20.03.2022 14:16
Das hat nichts mit Vorbesprechung zu tun. Wenn man sich aus den Augen verliert, taucht man aus und trifft sich an der Oberfläche, Punkt!
Dass der "vermisste" Taucher allein seinen Tauchgang durchgeführt und beendet hat, lässt ein absolute Desinteresse am Wohlergehen sieines Buddys erkennen, der sich vollkommen korrekt verhalten hat. Ich würde den "Vermissten" richtig hart zur Kasse bitten - sofern die Schilderung in den Medien so zutrifftt.
20.03.2022 14:24
Klare Geschichte: wenn Buddy verloren und nach kurzer Suche nicht gefunden : auftauchen . Dann Rettungskette. Soweit so gut . Alex hat recht : der Einsatz wurde grob fahrlässig oder vorsätzlich provoziert vom Taucher , der ohne Buddy weitermacht . War dem sein Buddy sch egal ? Menschen gibt es ..
20.03.2022 14:26
Alex hat völlig recht, der Einsatz wurse von dem tauche, der trotz Buddy Verlust weitergemacht hat , grob fahrlässig oder vorsätzlich provoziert. War dem eigentlich sein Body völlig egal... Menschen gibt es
20.03.2022 14:29
Naja wenn du dir die Bude anzündest, weil du dein Bratfett zu heiß werden lassen hast, bist auch selber Schuld.
Den Einsatz wird dir dennoch niemand verrechnen. Wäre auch kontraproduktiv, die Leute dafür zu bestrafen dass sie sich Hilfe geholt haben - stell dir vor im Falle eines TUs würde die Feuerwehr eine halbe Stunde später alarmiert, weil man aus Angst vor kosten gedacht hat "na vielleicht taucht er ja noch auf". Möglicherweise hätte es der (hypothetische) Taucher überlebt, hätte man gleich Rettungskräfte alarmiert.
Die Hemmschwelle ist so schon sehr groß, sich Hilfe zu holen wenn man etwas verbockt hat.
Dive-ManTL**,
TL Nitrox*
20.03.2022 16:39
Unglaublich die Rettungsmannschaften so sinnlos zu beschäftigen.
Der Taucher führt seinen Tauchgang fort obwohl der Partner weg ist.
Was hat der Taucher in seiner Grundausbildung gelernt. Offensichtlich nichts.
Dieser Einsatz gehört voll verrechnet.

20.03.2022 17:54
Oh man, wie seid ihr denn drauf. Nein, nicht immer und in jedem Fall ist es "normal" zügig aufzutauchen und die Rettung zu alarmieren. Bei manchen technischen Tauchgängen ist das auch so ohne weiteres gar nicht möglich, auch wenn man in diesem Fall, ausgehend von dem was wir wissen, vermuten kann, das es möglich gewesen wäre. BEIDEN Tauchern gehört "was hinter die Ohren", nämlich dafür, das sie offenbar den TG nicht vernünftig geplant und ihr Verhalten abgesprochen haben.
21.03.2022 12:00
Mir ist das genau so auch mal passiert, ein Sporttauchgang im Baggersee zu dritt bei schlechter Sicht. Ich hatte dann an der Oberfläche kurz ausgerechnet, wie lange der Luftvorrat reicht, falls mein Buddy irgendwo hängen geblieben ist und kam zum Entschluss, die Rettungskette zu alarmieren. Großes Aufgebot von Feuerwehr, DLRG, Polizei und Notarzt - und eine Dreiviertel Stunde nach Verschwinden tauchte der Kerl unbedarft wie ein Unschuldslamm auf... Alle waren froh, nur ich war sauer....das war übrigens ein CMAS (DLRG) -TL und die Regeln bei Partnerverlust völlig klar!
Dennoch war das kein Tauchunfall.
SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
21.03.2022 14:02
@Nils
zu 100%
thumbup
Endlich einer, der sich zu sagen traut, was Sache ist!

PerkedderCMAS**/DTSA**
22.03.2022 10:10
@Nils: Dass es möglich war den Tauchgang abzubrechen und sich an der Oberfläche zu sammeln, hat der andere Taucher doch bewiesen.

Dass die Vorbesprechung nicht optimal gelaufen ist, mag sein. Zumindest haben die beiden wohl nicht besprochen, was sie machen, wenn sie sich aus den Augen verlieren.

Der andere Taucher ist noch mindestens eine Dreiviertelstunde weiter getaucht (11:30 Uhr wurde die Rettung eingeleitet, um 12:10 Uhr ist er aufgetaucht). Dem war sein Buddy sch...egal. Danke für so einen Tauchpartner.
23.03.2022 08:13
@Perkedder, das in diesem Fall vermutlich die Möglichkeit zum zügigen Auftauchen bestand, das habe ich ja auch so geschrieben, wenigstens kann man aufgrund der uns bekannten Umstände vermuten.

Das ändert aber nichts daran, das es eben insbesondere in technischen Tauchgängen nicht immer möglich und damit auch kein Standard ist. Mein Kritikpunkt an den vorherigen Beiträgen bezieht sich eben genau darauf, das man Standards, die wir alle mal zum OWD gelernt haben und die hier selbstversändlich ihre Berechtigung haben, als allgemeingültig auch auf alle anderen Situationen übertragen.

"Dem war sein Buddy sch...egal." Es gibt Tauchgänge, die würde ich im leben nicht abbrechen, nur weil wir uns gerade mal nicht mehr sehen und es gibt welche, in denen mein Buddy und ich uns mit vermutlich 99%Sicherheit nicht verlieren und der Verlust eben dann in der Tat Grund für einen schnellst möglichen Abbruch darstellt. In keinem der beiden Fälle bedeutet mein Verhalten aber, das mein Buddy mir egal wäre. Ich bleibe daher dabei, weder das Verhalten des Einen, noch des Anderen sind an sich unkoreckt gewesen. Der Fehler, den Beide gleichermaßen gemacht haben, dass sie ihr Verhalten nicht abgestimmt haben.

Wenn ich aber lese, das es sich um zwei Rebitaucher, mit Scooter und Trimix (Mutmaßung aufgrund der geplanten Tiefe von bis zu 60m) handelt, dann unterstelle ich erstens absolute Solokompetenz und eine so fundierte Ausbildung, das ein derartiger Fehler eigentlich nicht passieren darf. BEIDE! habe unter Beweis gestellt, das es offensichtlich an dem Einen oder Anderen mangelt, gleichzeitig, Fehler können mal passieren, von daher sollten wir froh sein, das nichts ernstes passiert ist und schlicht für uns selbst die Lehren daraus ziehen. Und die kann nach meiner Meinung eben nur sein, sprecht auch über "Eventualitäten" um eine klares und eindeutiges Verhalten abzuklären, so lange dafür Zeit und Ruhe ist.
24.03.2022 23:27
Nun, da beide ja gemeinsam den Tauchgang begonnen haben bis zum Partnerverlust und einer wohl regulär sofort austauchen konnte, hätte das der andere ja auch tun können - auch bei Vorsättigung wäre der Unterschied in der time to surface nicht zu gewaltig gewesen. Es fehlte daher entweder an der klaren Absprache (sonst hätte der Eine nicht die Rettungskette ausgelöst) oder der Andere hat sich nicht an die Absprache gehalten.
Wenn ich aber die Quelle berücksichtige, glaube ich auch nicht, dass wir alles unbedingt richtig einschätzen.
nikvoegtliCMAS*** TX100
27.03.2022 17:25
Sogar auf Facebook wurde m.M. fundierter argumentiert als hier. Selbst bei Absprache kann so was passieren. Abgemacht, bei Verlust Solo weiterzutauchen (wie schon geschrieben, Solokompetenz hier wohl vorhanden, und bei technischen Tauchgängen nicht unüblich). Trotzdem kann es sein, das dem Buddy vor dem Verlust etwas kleines Unstimmiges aufgefallen ist, wie etwas mehr Blasen als sonst, Buddy ist schneller abgetaucht als normal, etc., oder auch nur ein Bauchgefühl, das etwas nicht stimmt. In diesem Fall Rettungskette einzuleiten (statt wie abgemacht solo weiter tauchen), ist sicher nicht grob falsch. Und der andere hat sich einfach an den Plan gehalten. Also in meinen Augen besteht eine recht große Chance, das hier nichts grundsätzlich schief lief, und schlussendlich glücklicherweise auch nichts passiert ist.
27.03.2022 19:59
Ne, da gibts nicht abzusprechen. Wenn der Buddy nicht mehr da ist, wird aus- oder aufgetaucht. Fehler hier sind ausschliesslich beim wiedergefundenen Taucher zu suchen. Dem gehört die Taucherlaubnis entzogen, ist ja sonnenklar.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
28.03.2022 08:06
Nasennils
nikvoegtli

Mal ehrlich: Es ist doch wohl ein Unterschied, ob ein solotaucherfahrener, technisch gut ausgerüsteter Taucher auf 50m oder ein (A)OWD auf 25m taucht. Ob mit Rebreather (unauffindbar von oben) oder mit Blasen. Ob im offenen Meer bei Strömung oder im überschaubaren See.
Absprache ja...

Und praktisch kann jedenfalls beim Taucher mit Restgasvorrat max. 1h auch ein schnellstens gerufener Rettungsdienst nichts mehr tun, wenn der erst noch unten gesucht werden muss. Nur der Fall, dass der Taucher oben treibt, oder vom Buddy doch noch unten gefunden wird, hat im Notfall Erfolgsaussichten, aber erst an Land, dann Handy suchen, auf Rettungsdienst warten...

Man muss schon Absprachen machen und die von Fall zu Fall ggf. anpassen.

Für OWD-Tauchgänge gilt die Auftauchregel, selbstverständlich.
28.03.2022 10:20
aus meiner Erfahrung als Ausbilder/Tauchlerer kann ich sagen, dass solche banalen Sachen wie z.B. Absprachen nach einer Ausbildung, egal wie erfahren man ist, oft nicht mehr beachtet werden. Ich war letztes Jahr bei einem ähnlichen Fall an einem Tauchplatz, nur hier waren ca. 80 Einsatzkräfte vor Ort. Ich erlebe es oft in der Praxis, dass absprachen schon nach zwei Minuten vergessen werden.
29.03.2022 04:42
hm...
marc, dir ist schon aufgefallen, daß es hier nicht grade um 2 OWD geht, oder? ich mein - kreisel, geplant 40-60m, scooter, usw, da sollte es eigentlich schon üblich sein, das verhalten bei verlust des buddys abzusprechen.
bei einer geplanten tauchstrecke ist es eigentlich auch kein prob, sich wieder zu finden - solange sich beide an den plan halten.
nachdem sowohl bei der dauer der suche als auch bei der wartezeit das wort "kurz" vorkommt könnte man u.u. auch eine "angstreaktion" des aufgetauchten taucher nicht 100%tig ausschließen - schlechte tagesverfassung, zu kalt, ungewohnt schlechte sicht, überforderung könnten dafür verantwortlich sein.
also eine einwandfreie schuldzuweisung würde ich mir persönlich nicht trauen - ohne dabei gewesen zu sein oder die genauen umstände zu kennen....
13.05.2022 10:37
Feuerwehrler hier.

Um ein paar Halbwahrheiten auszuräumen: Feuerwehreinsätze zur Rettung von Mensch und Tier sind nach §2 Abs. 1 Feuerwehrgesetz IMMER kostenfrei, selbst wenn der Einsatz fahrlässig, durch Missverständnisse oder Unwissenheit ohne tatsächliche Gefahrenlage ausgelöst wurde.

In Rechnung stellen wir i. d. R. nur bestimmte technische Hilfeleistungen, z. B. ein ausgelaufener Ölbehälter, sowie technisch bedingte Fehlalarmierungen wie schlecht gewartete Brandmeldeanlagen.

Zudem wäre der oben beschriebene Einsatz für uns eher positiv. Wir freuen uns immer, wenn eine vermisste Person unbescholten wieder auftaucht, auch wenn diese Person gar nicht wusste, dass nach ihr gesucht wurde. Und eine Einsatzübung am See mit ein bisschen Action macht ja auch irgendwie Spaß

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