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SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR

Tauchunfälle - schwierige Bedinungen

Geändert von Solosigi,

Als Anlass (neuerer) Meldungen im Unfall Forum möchte ich das Thema hier diskutieren...

Schwierige Bedingungen: gibt es die? Ich denke wohl eher, dass nicht jeder Tauchplatz für jeden Taucher geeignet ist...

Es ist schon klar, wenn jemand (mit Pressluft) in unseren Seen auf 70m taucht, dann ist das absolut "kein Kindergeburtstag".

Was mich dabei auch wieder stört ist auch, dass da von "erhöhten Unfällen" gesprochen wird!

Bei Schifahren z.B. kräht kein Hahn nach schwierigen Bedingungen und verknüpft damit erhöhte Unfallraten.

Muss denn das beim Tauchen so sein???

Gruss

Solosigi

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IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 10:34Geändert von Ivory,
05.10.2021 10:35
Bin nicht sicher ob ich so richtig verstehe worauf du hinaus willst.

Aber natürlich spielen die äußeren Bedingungen eine Rolle, gerade beim Tauchen. Das Unfallrisiko ist in 70m mit Pressluft halt einfach viel größer als in 10 Metern. Und bei der Tiefe, kann man glaube ich unabhängig vom Atemgas in den meisten Fällen von kausalen Zusammenhängen mit der Unfallursache und oder den Unfallfolgen ausgehen. Und by the way, bei vielen Wracks lautet die Einleitung der Gechichte häufig, "lief bei schlechtem Wetter auf...."

Es ist doch so, man kann sich zwar für die äußeren Umstände rüsten, indem man Ausrüstung und Ausbildung anpasst, aber ganz allgemein ist nichts falsch daran zu behaupten, dass unter ansonsten gleichen Bedignungen, Dinge wie größere Tiefe, Kälte, schelchte Sicht, Strömung, Wellengang, und und und das Risiko erhöhen. Oder nicht?
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 10:48
Unterschied zum Skifahren ist nunmal auch, dass die GKV beim Brettersport die Verletzungen bezahlt. Beim Tauchen muss man seit vielen Jahren die Kosten für die ambulante Druckkammer selbst zahlen/versichern.

Ich wage die Behauptung, dass Skifahren ein größeres Unfallrisiko birgt als Tauchen und die Fallzahlen deutlich höher sind. (selbstverständlich umgerechnet auf die Anzahl der Teilnehmer).

Aber wie Ivory es schon schrieb. Unterschiedliche Bedingungen bergen unterschiedliche Risiken. Somit muss man unter schwierigen Bedingungen evtl. die Ausrüstung anpassen und vorab die passende Ausbildung absolvieren.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
05.10.2021 11:04Geändert von Spaetberufener,
05.10.2021 11:07
@Solosigi: weiß auch nicht genau woraus du willst. Wenn es nur darum geht zu sagen "Taucher war für die Bedingungen nicht vorbereitet/qualifiziert", kann man das sagen anstatt "schwierige Bedingungen". Für die Aufarbeitung eines Unfalls spielt das aber keine Rolle.

@NDLimit: WENN die Druckkammer keine Kassenleistung ist, dann, weil sie nicht im Leistungskatalog des EBM drin ist (ist das in Deutschland wirklich so? Bei diabetischen Füßen wird beispielsweise gezahlt.). Taucher haben halt keine Lobby. Ansonsten werden alle Kosten übernommen: Transport, Intensivstation, Reha, Rollstuhl etc. pp. Im Ausland sieht das anders aus, aber das gilt auch für Skifahrer.
IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 11:08
Die Meisten Unfäll ebeim Skifahren passieren aber auch bei Standartbedingungen. Im Schneesturm oder bei Starkregen, Gewitter oder weiß der Geier bleiben die Skifahrer auf der Alm und saufen. Wir Taucher sind die einzigen Deppen die es gerne kalt und schmuddelig haben.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 11:10
Och... Schmuddelig muss nicht unbedingt sein. Kalt ok... da kann man sich gegen anziehen. Auch wenn wie am Samstag der See einfach nicht kälter werden wollte....
05.10.2021 11:10
Ein Bekannter von mir hat die Kostenübetnahme der Druckkammerbehandlung nach TU gegen Widerstand bei der GKV durchgesetzt.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 11:12
Klaus, wie hat er das begründet?
05.10.2021 11:14
Solosigi,ich sehe das nicht so, wie du: Es sollten möglichst alle Umstände, von Erfahrung, Ausrüstung bis Schwierigkeitsgrad/Tauchplatzbedingungen genannt werden. Leider werden Informationen auch zurück gehalten, u.a. aus rechtlichen Gründen.
05.10.2021 11:28Geändert von NilsNase,
05.10.2021 11:29
Hm, was sind denn nun, so lange wir über "offenes Wasser" sprechen, eigentlich schwierige Bedingungen?
Hemmoor wird ja gern als anspruchsvoll bezeichnet, wie auch Messinghausen.
Warum eigentlich?
Gerne werden ja die guten Sichtbedingungen angeführt, die angeblich dazu beitragen, das man die Tiefe und ähnliches nicht so gut einschätzen kann. Gleichzeitig hört man dann aber auch aus den selben "Ecken"; "Mach die Tauchausbildung unbedingt in Deutschland, wenn Du es hier bei schlechter Sicht und kalten Temperaturen im Baggersee kannst, dann kannst Du überall tauchen." Irgendwie werde ich das Gafühl nicht los, als das sich diese beiden Aussagen, die man ja eben immer wieder aus den selben Ecken zu hören bekommt, sich gegenseitig wiedersprechen.
Ich kann tatsächlich keine besonders schwerigen Bedingungen in offenen Binnengewässern finden. Klar, bei Null Sicht klappt es nicht immer mit der Navigation, Bootsverkehr, Surfer und ähnliches stellen ggf. zusätzlich objektive Gefahren dar, machen aber den eigentlichen Vorgang des Tauchens nicht anspruchsvoller, was also dann?
Ja, wenn ich wie in Sigis Beispiel mit Luft auf 70m tauche, das ganze dann noch kalt und dunkel, stellt der Tauchgang hohe Ansprüche, bzw. ist es eine sehr dämliche Idee das so zu tun, aber die Gefahr / Schwierigkeit liegt ja darin, das jemand eine solche Entscheidung bewusst trifft und mit voller Absicht umsetzt. Mit passender Ausrüstung, GAs und Qualifikation, wäre das ja ein leichtes, sprich, auch hier kann ich keine perse schwierige Situation erkennen, mit der ich, da von außen auf mich zukommend, unbedingt fertig werden muss.

IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 11:30
Oder aus Gründen der Pietät. Wer will schon über seinen verstorbenen Vater lesen, dass er es in grober Selbstüberschätzung verkackt hat, oder einen banalen, dummen aber entscheidenden Fehler begangen hat.

Ich finde es gut, wenn man so viel wie möglich über Unfallursachen erfährt, um daraus lernen zu können, ich verstehe aber auch den Schutz des Persönlichkeitsrechts der Betroffenen.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 11:33
Nils, grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber ohne triftigen Gründe gibt es bei den genannten Seen eben nicht die dortigen Tiefen- und Brevetbeschränkungen.
05.10.2021 11:38Geändert von kwolf1406,
05.10.2021 11:41
Nils, da gebe ich dir in vielem Recht. Schwierige Bedingungen sind imho aber z.B. schlechte Sicht, Strömung, Dunkelheit, Kälte, Tiefe, etc. Das darf man aber nicht absolut sehen, sondern muss dazuspielen, wie der Taucher, die Taucherin, sich dazu wappnet mit Ausrüstung, Erfahrung, Können. Erst in der Gesamtschau ist dann ein Risiko analysierbar.

Somit stimme ich auch Solosigi wiederum zu, dass das Risiko nicht am Tauchplatz (allein) liegt.
05.10.2021 11:43Geändert von Marv31,
05.10.2021 11:44

Wenn der AOWD mit Deep Brevet und Luft bewaffnet in Hemmoor auf 55m mit 30min Grundzeit geht ist das was anderes wie der Full TMX der das mit entsprechender Ausrüstung macht.

Die Äußeren Bedingungen des TGs sind die selben, dennoch würde ich bei dem TMX taucher nicht über einen schwierigen TG sprechen. Das Vorhaben des AOWD würde ich aber als blöd abstempeln.

Schwierige Bedingungegn verstehe ich als äußere Einflüsse.

Scapaflow mit enormer Strömung und Freiwasseraufstieg, Nullsicht nach nem KM in der Höhle usw.

Wenn man aber über seinem Können taucht, hat das nichts mit schwierigen Bedingungen zu tun.

IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 11:46
Leichtsinn, Selbstüberschätung und Unachtsamkeit sind keine äußeren Faktoren.

Trotzdem kann kälte ein Risko darstellen. Bin am Wochende beim zweiten TG vollgelaufen, war noch verkraftar, aber wenn einem das in einer Situation passiert, in der man Nenneswert Deko hat und es noch ein paar Grad kälter ist... Oder auch schlechte Sicht. Für Taucher die das nicht gewohnt sind, kann das ein enormer Stressfaktor sein, der dann zu Unfällen führt. Daher würde ich sagen, in 10 Metern in Ägypten am Hausriff kann jeder der einen Tauchschein hat mit fast beliebig einfacher Ausrüstung sicher tauchen. In der Nordsee im Winter schrumpft die Zahl derer, die das sicher machen können schon erheblich.
SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
05.10.2021 11:49
Worauf will ich hinaus?
NdLimit schrieb im Unfall Forum vom Webellinsee am 4.10.2021 um 17:12:
"...
Meines Wissens waren es nun schon diverse Unfälle dieses Jahr in diesem See.

Ich kenne den See persönlich nicht. Aber ist dieser See nun wirklich ein sehr "schwieriges" Gewässer? Gelten dort z. B. bestimmte Regelungen wie in Messinghausen, nachdem es dort in der Vergangenheit auch zu mehreren Unfällen in Folge gekommen ist?
..."

Und das dies eben die ERSTE Antwort auf diesen Unfallbericht war hat mich diese Verknüpfung "diverse Unfälle dieses Jahr in diesem See" und "schwieriges Gewässer" gestört (ohne @NDLimit diesbezüglich negativ zu belasten).
Wenn dies eine Presse schreibt, naja da tauchen wir ja ohnehin alle mit "SAUERSTOFF" in "unendliche Tiefen"...
Aber ein passionierter Taucher???

Wenn sich beim Schifahren irgendwer den Haxen verstaucht oder beim Radfahren sich einen Haxen bricht (ich rede jetzt nicht von schweren oder gar tödlichen Unfällen) dann "kräht kein Hahn danach"; auch kaum eine (Lokalzeitung-)Zeitung nimmt davon Notiz! Aber hier gibt es gleich 16 Zeilen Schlagzeilen...

Da kann doch etwas nicht stimmen!
Vielleicht liegt es ja daran, dass WIR selbst dazu beitragen?

Gruss
Solosigi
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 11:49
Ivory, Du hattest doch schon beim 1. TG eine gefluteten Handschuh.... später noch schlimmer?
IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 11:50
Marvin das ist richtig, aber es ist ja wohl klar, das auch für einen sehr gut ausgebildeten Taucher mit entsprechender Ausrüstung ein TMX Tauchgang in 70 Meter ein größeres Risiko bedeutet, als ein flacher Fundive im Monte Mare. Ausbildung hin oder her, es gibt halt immer Dinge die unvorhergeshener Weise passieren können und da ist die Frage nach Dekoverpflichtung, Wassertemparatur oder auch der Sicht durchaus nicht unrelevant.
IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 11:51
Ja beim Zweiten ist irgendwas böse schief gegangen. Jedes mal wenn ich den Inflator am Anzug betätigt habe, fühlte es sich an, als würde ich mit eiskaltem Wasser abgespritzt. Hatte nachher beide Beine bis zum Knie voll mit Wasser. Dafür war aber der Handschuh trocken geblieben...
05.10.2021 11:55

Klar, das 70m mit 10 nicht vergleichbar sind ist das eine. Allerdings ging es ja um die Definition "schwierige Bedingungen".

Ich wollte an dem Beispiel nur klar machen, dass der selbe Tauchgang auch die selben Rahmenbedingungen abdeckt. Wie man da dran ran geht, kann dann ja jeder für sich entscheiden. Aber nur weil man den Tauchgang mit Luft macht, ändern sich dadurch nicht die "Bedingungen" des Tauchganges sondern die Durchführung.

05.10.2021 11:56
ND, die Frage ist aber die Gleiche wie beim Ei und der Henne. Sind die Beschränkungen da, weil die äußeren Bedingungen perse schweiriger sind als anderswo oder sind die Beschränkungen da, weil einzelne"Helden" eben wie Marv schreibt, in Hemmoor die tolle Sicht und das gute Gefühl dazu nutzen, auch mal mit Luft einige Zeit auf 50m zu verbringen.
Sprich, die eigentlich "erleichternden Faktoren" verführen erst dazu, die Sache nicht mehr ganz so ernst zu nehmen und eben außerhalb seiner Limits zu tauchen.
Wenn im Möwensee die Sicht auf 40m nicht mal reicht den Computer abzulesen, will da kein Sporti hin, die Meisterbude in Hemmoor muss aber vermeintlich auch jeder OWD mal angetaucht haben. Klar, dass das zu mehr Unfällen führt, hat aber nichts damit zu tun, das der See schwierige Bedingungen zu bieten hat, aus meiner Sicht ist eher das Gegenteil der Fall.
Beschränkungen schützen also nicht vor den schweren Bedingungen des Gewässers, sondern sollen eine bestimmte Klientel vor sich selber schützen.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 11:57Geändert von NDLimit,
05.10.2021 11:59
Sigi? Was stört Dich daran? Ich habe nicht umsonst die "" benutzt.

Edit: Im Unfallforum taucht der zitierte Beitrag nicht auf.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 12:01
Nils, die guten Sichtweiten in MH und Hemmoor verleiten nunmal auch ungeübte Taucher zu Tauchgängen, für die sie nicht die Ausbildung/Ausrüstung haben. Daher kam/kommt es halt zu den TU´s. M. E. hat die Henne keinen Blick für das Risiko um das Ei zu legen.
IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 12:03
Nils das stimmt, das Gewässer kann in der Regel nix für die Entscheidungen der Taucher.

Übrigens, wie war es im Diemelsee noch so?
IvoryAOWD DTSA**
05.10.2021 12:06Geändert von Ivory,
05.10.2021 12:07
Wobei auch die Diskusion um die vielen verleiteten Unerfahrenen sich eine Frage gefallen lassen muss. Sind die Unfälle wirklich immer darauf zurückzuführen? Ich habe das Gefühl, dass hier im Forum mindestens so oft von sehr erfahrenen Tauchern die Rede ist. Und gefühlt ist jeder Zweite TU ein Rebbi der das falsche Gas mixt, oder ein Taucher der an der falschen Stage nuckelt.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
05.10.2021 12:07
Stimmt Ivory.... der TE ist ja ein Beispiel dafür....
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