Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Tauchausbildung leichter geworden? (VDST Bronze)

ich habe vor 17/18 Jahren meinen VDST Bronze gemacht, habe aber relativ schnell mit dem tauchen aufgehört. Jetzt bin ich wieder angefangen und hab mir mal die Prüfungs-TGs vom VDST Silber angeguckt. Da kommen Übungen drin vor, die ich damals schon bei Bronze machen musse, zB. Aufstieg unter Wechselatmung, bewustlosen Taucher an die Oberfläche bringen, HWL demonstrieren.

Sind die Prüfungsaufgaben über die Jahre von Bronze nach Silber gewandert oder habe ich einfach mehr gelernt als man musste?

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19.08.2018 23:46Geändert von kwolf1406,
19.08.2018 23:47
Bei CMAS sollte man die Ausbildung zum fertigen Taucher bei DTSA Silber sehen (bei PADI beim Rescue Diver). Insbesondere nach der Normierung der Tauchausbildung der verschiedenen Verbände nach EN 14153. Da wurde bei VDST eine Anpassung der Sternenstufen durchgeführt (wenn auch nicht absolut konsequent). Das will ich nicht im Sinne von leichter oder schlechter werten, sondern sehe es als Modularsystem, das auch die Bildung von Äquivalenzen zum crossen erleichtert.
OstseetaucherVDST *** Trainer C Apnoetauchlehrer *
20.08.2018 20:49Geändert von Ostseetaucher,
20.08.2018 23:33
Schau mal im die DTSA-Ordnung. Die praktischen Übungen wiederholen sich zum Teil, sie werden aber immer anspruchsvoller von DTSA * bis ***. Z.B. wird die Tiefe größer. Außerdem erwarten die Prüfer bei zunehmend * eine immer korrektere Ausführung.
ManuST****Trimix**
21.08.2018 11:34
Ja im Laufe der Jahre wurde die Tauchausbildung optimiert. Leichter ist das falsche Wort. Ich erspare mir die Aufzählung von Veränderungen.

Du musst jetzt eigenverantwortlich üben üben üben. Insbesondere das Notfall- Management bis es eingedrillt ist. Im Notfall funktioniert nur was eingedrillt wurde!. Nicht mehr und nicht weniger. Damit BESCHÄFTIGT MAN SICH ZU WENIG.

Leider haben die Tauchverbände es nicht erreicht, die Industrie dazu zu bewegen einheitliche Inflatorsyteme etc. Zu fertigen.

DIR und GUE-Taucher handeln entsprechen und kaufen eben nur vereinheitlichte Ausrüstung.

Die Tauchausbildung von Vdst-Sorttauchern ist mit DTSA Gold abgeschlossen. Das sage mal Frank Ostheimer und da hst er doch sehr recht.
21.08.2018 13:59
Naja, Gold beim VDST und DM bei PADI haben schon mehr Aspekte, die über das reine auonome Tauchen hinaus gehen (Tauchgruppenführung und -Organisation, Guidance, Ausbildung). Die rein taucherische Ausbildung des Sporttauchers ist mit DTSA Silber/** durchsus beendet (Medizin, Notfall, Gruppenführung, Orientierung, erschwerte Bedingungen), auch bezl. möglicher Tiefenbegrenzungen bis 40m (Frankreich hat ein komplizierteres Modulsystem) - wenn man mal davon absieht, dass man immer dazulernen muss und kann.
ManuST****Trimix**
21.08.2018 15:54Geändert von ManuS,
21.08.2018 16:02
Die Meinungen dürfen da ruhig auseinander gehen. PADI Fähigkeiten kann ich nicht beurteilen weil dieser Verband mich nicht interessiert und ich davon keine Ahnung haben möchte.

Ich habe meine Tauchausbildung bei DLRG, VDST und BGS erhalten. Seit 2006 bin ich CMAS Trimix☆☆Taucher.

Ich pflichte da eher den Profis zu die sagen, dass die Sporttauchausbildung mit CMAS☆☆☆ beendet ist. Macht ja auch Sinn wenn man sich das Ausbildungssytem anschaut.

Als Einsatztrainer kann ich nur empfehlen das Notfallmenagment weit mehr zu trainieren wie es für Brevetabnahmen erforderlich ist.

Taucher sterben weil eingeübte Fertigkeiten nicht tief genug sitzen. Weil Denken im Notfall nicht funktioniert und nur eingedrillt Fähigkeiten leben retten können.

Der Beweis für meine These sind die Analysen und Berichte über Tauchunfälle.

Es fehlt in der Tauchausbildung das eindrillen von Notfallübungen mit Puls 145. SO LONG
nandersenIANTD CCR
21.08.2018 16:07
...als ich 1994 meinen CMAS* machte musste ich noch die Schnorchelscheine vorweg absolvieren- vermutlich hindert das heutige Tauchschüler durch den rein zeitlichen Aspekt der Sache?
Dive-ManTL**,
TL Nitrox*
21.08.2018 16:10

@ ManuS
Du schreibst du bist Einsatztrainer. Ich vermute du stehst selbst in regelmäßigem Training. Ich werfe mal die Frage unters Tauchervolk. Wer macht regelmäßig Übungen bei seinen Tauchgängen. Das Beginnt beim Maskeausblasen und geht bis zum Notaufstieg aus größerer Tiefe. Wer hat einen Notfallkoffer (Sauerstoff) mit oder wer ist am neuesten Stand HLW. Lass einem Taucher eine stabile Seitenlage demonstrieren. Schnell gelangen wir an die Grenzen des Wissens.
Somit muss ich kwolf recht geben. Bei einem Großteil der Taucher ist die Ausbildung bei Silber/** beendet. Wir können über alles diskutieren, aber zB mit Ablegung der Führerscheinprüfung ist für Kfz-Lenker alles beendet. Dann folgt Jahrzehnte nichts. Keine Weiterbildung bei den gesetzlichen Vorschriften, kein Fahrtraining usw. Das Ganze kannst du 1:1 aufs Tauchen umlegen.

Dominik_Emind is like parachute
21.08.2018 16:48
Hat schon ein bisschen den Anstrich von "Früher waren die Gummistiefel wenigstens noch aus echtem Holz", oder?

So schlecht können die Tauchausbildungen allesamt nicht sein, denn Tauchen ist statistisch ein sehr sicherer Sport. Übrigens auch nicht unsicherer geworden. Und auf Null wird man bei den Unfallzahlen nie kommen, that's life. Man kann immer einzelne Unfälle anschauen und *im Nachhineinen vom Schreibtisch aus* sagen "Hätten die das mal besser trainiert wär's aber anders gekommen". Ich persönlich glaube nicht, dass das viel bringt. Es sei denn es würde sich ein und das selbe Fehlermuster häufen. Ansonsten rennt man bei sehr seltenen Einzel-Ereignissen schnell Gespenstern hinterher. Menschen sind Menschen, die werden immer statistisch verteilt "unnötige" Fehler machen.

Zu den Details der Ausgangsfrage kann ich aber naturgemäß nichts sagen, kenne mich zwar mit Sternen passabel aus, aber nur wenn sie aus Helium Kohlenstoff machen, nicht wenn sie zum Tauchen mit Helium befähigen sollen.

Ich finde aber gut, was kwolf oben geschrieben hat: Ausbildung ist niemals beendet. Man lernt hoffentlich immer dazu!
ManuST****Trimix**
21.08.2018 16:51Geändert von ManuS,
21.08.2018 17:03
Ich schreibe nicht nur, ich bin Einsatztrainer und bilde junge Menschen für das bestehen von Hochstresssituationen und Lebensgefahren aus. Das mach ich hauptberuflich und da lassen sich durchaus Parallelen zur Tauchausbildung finden. EINSATZTRAINER finden wir bei Polizei, Militär und Feuerwehr.

Wie so oft erschließen sich mir nicht die Gedankensprünge und Thesen.

Macht nichts darum bin ich ja nicht sehr oft hier.

Richtig ist das lernen nach der Ausbildung anfängt. Sofern kurzunterweisungen sich Ausbildung nennen dürfen. Ich bin da sehr kritisch.

Eventl. Sollte man den Blickwinkel ändern, soll ja ein sehr sicherer Sport sein schreibt da einer. Nur das Matterhorn wird trotz 600 Toten nicht gesperrt. Beim Teufelstisch waren es nur 3.

Also von mir aus ist alles gesagt immer schön üben. Regelmäßig trainieren. Und dann mit Gold die Sporttaucherlaufbahn abschließen.
Und TLS suchen welche die Ausbildungkonzepte des eigenen Verbandes auch verstehen können und keinen Unfug behaupten. Soll's geben.

GRUß der Manus


21.08.2018 16:54
Oder ab Silber/ ** sich woander weiterbilden, wenn man mehr den Schwerpunkt auf seine eigenen Fähigkeiten legen und nicht andere betreuen will.....
Dominik_Emind is like parachute
21.08.2018 17:02Geändert von Dominik_E,
21.08.2018 17:04
Nun, das war nicht als persönlicher "Vorwurf" gedacht. Das ist doch bei Dir sicher genauso, egal für was genau Du ausbildest:

Es gibt einerseits Fehler, die werden aus Unkenntnis, Überforderung (auch psychisch), oder Selbstüberschätzung heraus begangen. Die Häufigkeit dieser Fehler kann man üblicherweise durch Ausbildung und Training sehr weitgehend reduzieren.

Darunter sitzt aber immer ein Sockel aus Fehlern die selbst sehr erfahrenen, bestens trainierten Menschen in ganz normalen Situationen passieren, ohne dass diese dabei nachlässig wären oder sich überschätzen. Und diese Fehler sind bei technischen Systemem üblicherweise ein Fall für "do not blame the person, blame the process", also für technische Lösungen die auch dann einspringen wenn der Mensch vollkommen versagt. Denn wenn genügend Menschen irgendwas tun, dann wird ein kleiner Teil davon eben kompletten Mist bauen, und das sind _keineswegs_ nur die Anfänger, und auch nicht nur die nachlässigen alten Hasen. Das kann jedem passieren, immer. Bei jedem dieser Fehler kann man im Nachhinein immer sagen dass die Person schuld war weil vielleicht doch nicht gut genug trainiert. Zielführend ist das bei dieser Sorte Fehler aber üblicherweise nicht.

Warum schreibe ich das? Weil ich finde, dass dieser Aspekt zu kurz kommt wenn man einfach nur sagt "Taucher sterben weil eingeübte Fertigkeiten nicht tief genug sitzen." Taucher sterben auch weil sie einfach Pech hatten. Und es sterben generell sehr wenig Taucher, die Sache kann also insgesamt gar nicht so schlecht sein.
21.08.2018 18:41
Der *** lernt taucherisch und planerisch zwar nichts prinzipiell neues mehr zum ** hinzu (weswegen ich hier den „Abschlusspunkt“ setzte) - ABER die taucherischen Fertigkeiten, theoretischen, sportlichen und erfahrungsmäßigen Voraussetzungen werden auf viel höherem Niveau und höherer Präzision abverlangt. Somit kann man auch gut in dieser Schiene bleiben und macht genau das, was ManuS hier fordert: Weiter verbessern, weiter üben, Erfahrungshorizont erweitern. Dies wird nicht zuletzt durch das Betreuen anderer zusätzlich gefördert. Aber auch dann ist nicht Ende der Fahnenstange und man kann in Fullcaves Sinne die (oft nur eingebildeten) Grenzen des Sporttauchens überwinden. Damit sind wir thematisch aber auch über den Bereich der Ausgangsfrage hinausgekommen...
TondobarPassivtaucher
21.08.2018 20:08
Der Diskussionsverlauf erinnert mich daran, dass ich mir unbedingt mal wieder den Film "Starship Troopers" anschauen wollte. Die Abende werden ja wieder länger und das Bier bleibt auch länger kalt im Glas. Alles, was nicht unmittelbar zum Tode führt, dient dem Ausbildungsziel.
Dominik_Emind is like parachute
21.08.2018 20:20Geändert von Dominik_E,
21.08.2018 21:37
In dem Film werden Leute auch sehr schnell befördert! Z.b. wenn Dein TL von einem Megalodon gefressen wird, dann bist Du einfach der neue TL...


Diveshop Troopers: The only good tank is a full tank!
Blubb...wegProfil gelöscht
22.08.2018 10:00
Während ich die Inhalte der CMAS/VDST-Ausbildung nur oberflächlich kenne, kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass früher alles besser/härter/gewissenhafter gewesen sein soll. Das ist in meinen Augen eine Standardsichtweise älterer Leute, die die Vergangenheit verklärt.
Auch bin ich durchaus der Meinung, dass regelmäßiges Üben nach der Ausbildung sinnvoll ist und Fertigkeiten festigt.
Aber die Ansicht, dass nur der Weg des soldatischen Drills Leben rettet, die kann ich nicht teilen. Die statistische Lage gibt das einfach nicht her. Wäre es so, dann würden ja, ausser durch Feindbeschuss, nie Soldaten sterben - was erwiesenermaßen Unsinn ist. Und das mittlerweile Hobbytaucher wie die Fliegen sterben, habe ich wohl übersehen.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
22.08.2018 10:13
"Und das mittlerweile Hobbytaucher wie die Fliegen sterben, habe ich wohl übersehen."
Das ist das billigstmöglichste Argument für den niedrigstmöglichen Anspruch, zuerst (wimre) von Fullcave hier im Forum wiederholt im Zusammenhang mit PADI verwendet. Da es dabei nicht nur um CMAS geht... 30m Tiefengrenze, Nodeko, max. 1h (oder weniger), war das schon immer so? Wenn nein, warum nicht? Ist man nach 4 halben Tauchgängen wirklich selbständiger Taucher, dem in bis 18m Tiefe nichts passieren kann? Oder wenige Tauchgänge später als AOWD bis 30 oder mit Späschel Deep bis 40m?
Bei VDST ist die Ausbildung wenigstens noch etwas anspruchsvoller, aber der Druck nach unten ist da. Nur, weil nur ein paar Taucher jährlich sterben, und das meist nicht nachweislich an der Ausbildung liegt, ist doch nicht unbedingt alles super?
GarfiSchnorchelabzeichen
22.08.2018 11:29Geändert von Garfi,
22.08.2018 11:29
"Nur, weil nur ein paar Taucher jährlich sterben, und das meist nicht nachweislich an der Ausbildung liegt, ist doch nicht unbedingt alles super?"
Warum nicht?
Es bedeutet zumindest, dass das System funktioniert.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
22.08.2018 11:42
Nein, es bedeutet nur, dass es gesellschaftlich akzeptabel funktioniert, sofern die Technik nicht versagt und Tauchbeschränkungen für alle Taucher erlassen werden.
Ein Auto "funktionierte" auch ohne Sicherheitsgurt und ohne Airbag, und es gibt Länder, da braucht es auch keine richtige Fahrprüfung. Und es funktioniert...
22.08.2018 11:59
Ich verstehe nicht, wieso die vdst Ausbildung ein bisschen besser sein soll. Da kann man jetzt auch behaupten, dass es nur solange funktioniert, bis die Technik versagt.....

Alles kalter Kaffee.....
GarfiSchnorchelabzeichen
22.08.2018 12:00
Wenn etwas gesellschaftlich akzeptabel funktioniert, dann heißt das für mich: Es funktioniert.
Beschränkungen gibt es woanders ebenfalls. So auch beim genannten Beispiel, dem Autofahren.
Vercingétorixold school
22.08.2018 12:03
Früher war eben mehr Lametta......
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
22.08.2018 12:26
Schmeckts?
https://youtu.be/oQE44zaB4R4

Dominik_Emind is like parachute
22.08.2018 12:48
Gelbe Maske, das: "Ist man nach 4 halben Tauchgängen wirklich selbständiger Taucher, dem in bis 18m Tiefe nichts passieren kann?" ist ein klassischer Strohmann: Niemand erreicht jemals den Zustand, dass einem nichts passieren kann. Das kann also gar nicht das Ziel einer Ausbildung sein.

Und Dein Beispiel mit dem Strassenverkehr zeigt es doch: es gibt über Jahrzehnte hinweg immer weniger Unfalltote. Das belegt, dass der Strassenverkehr sicherer wird. Ebenso ist das Tauchen über Jahrzehnte sicherer geworden, nicht unsicherer. Die Ausbildung kann also nicht schlecht sein.

Wenn man mehr lernen will als beim OWD, dann geht das doch auch bei SSI/PADI und Co. ganz prima?!
AnkouVielleicht
22.08.2018 13:08
Dann sollte man es vielleicht nicht so verkaufen, dass man nach 4 halben Tauchgängen ein selbständiger Taucher ist, oder?
Dominik_Emind is like parachute
22.08.2018 13:15
Das Problem ist der Satzteil mit "nichts mehr passieren kann". PADI und SSI und andere verkaufen einen Kurs zum Open Water Diver. Freiwassertaucher. Die ISO Klassifizierung (also nichtmehr alleinige Baustelle SSI, PADI, etc.) lautet "autonomous diver". Eigenständiger Taucher. Da find ich nichts Falsches dran, natürlich kann man eigentständig tauchen. Damit ist doch nicht gemeint solo 140m tief mit Luft zu tauchen...
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