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Rot Filter / Gehäuse für GoPro 9/10 - Ja/Nein?

Geändert von erlbacher,

Hallo zusammen,

ich plane noch für 2 Tauch- / Schnorchelurlaube dieses Jahr den Einsatz einer GoPro.

Kamera und Halterungen sowie Licht sind vorhanden. Leider ist das von mir bestellte Backscatter Flip Set (Rotfilter/Macrolinse) zur Zeit nicht lieferbar und es könnte auch knapp werden, so dass ich grundsätzlich noch einmal über die Konfiguration nachdenken muss.... (ich hole mal etwas aus)

Bisher habe ich diverse Action Cams für meine reinen Urlaubsfilme benutzt (sollen besser - aber nicht professionell werden - das hat meiner Ansicht nach bisher geklappt).

- In der Sony X3000 habe ich den integrierten Rotfilter der Software benutzt und war zufrieden (nicht aber mit der UW Bedienbarkeit)

- Danach bin ich umgestiegen auf eine DJOsmo Action und habe dort nur das T-Housing mit der Macro Linse genutzt (die ich toll fand). Hier habe ich dann die Bearbeitung über FinalCut Pro mit entsprechenden Farbanpassungen gemacht. Ich fand das Ergebniss i.O. Sicherlich kann man die Farben der einzelnen Filmschnippsel noch besser aufeinander anpassen, den Schnitt verbessern, die Musik noch besser schneiden, aber grundsätzlich reicht mir das Ergebnis (Farbe/Ergebniss). - Wie gesagt ... ohne Rotfilter

https://youtu.be/rbXOEZ_2q0c.

- Nun bin ich auf die Hero10 umgestiegen, habe dort (bisher) nur das Original UW Gehäuse - ohne Filter und Macro. Ich wollte eigentlich aufgrund des geringen Reisegewichtes und der wenigen Nutzung/der Flexibilität nur das Backscatter Flip Set anbringen und fertig. Dies ist leider jetzt aufgrund der Lieferzeiten nicht mehr sicher....

Falls es nicht mehr pünktlich kommt, bin ich am überlegen, doch wieder auf das T-Housing + Macro umszusteigen (oder Alternative). Hierzu dann die oben erwähnte Frage:

1.) Macht es Sinn (Tauchen Ägypten 12-25m, Licht vorhanden), mit einem Rotfilter zu arbeiten oder kann ich bei der Bearbeitung über Software dasselbe Ergebniss erzielen - dann könnte ich das Geld für die Filter sparen?

2.) Ist eine Bearbeitung "nach Verfälschung durch Rotfilter" einfacher/schwerer am PC (gerade bei unbeabsichtigten- unter Gegenlicht auftretende Farbefekten bei Filtern)?

3.) Macht es Sinn das Kunststoffgehäuse gegen ein T-Housing zu tauschen (Beschlagen, Bedienbarkeit, Wasserdichtigkeit...) oder gibt es auch mit dem Original wenig Probleme? (Kosten aussen vor)

4.) Gibt es eine "adäquate Alternative (Preis)" zum T-Housing mit der Möglichkeit eine Macrolinse zu nutzen?

5.) Für das original GoPro UW Gehäuse gibt es ja auch steckbare Rot-Filter, gibt es dafür evtl. auch einen Macroaufsatz?

Danke für Eure Tipps vorab.

Andreas

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m-n-nCMAS** / Nitrox
09.05.2022 16:56
Meines Erachtens ist eine nachträgliche Farbkorrektur bei Aufnahmen mit Filter eher schwierig.

Unabhängig davon habe ich für mich beschlossen, keine Farbfilter an der GoPro zu verwenden - ich mache das hinterher mit Final Cut und bin damit zufrieden.

Das T-Housing ist wirklich gut - macht aber m. E. nur Sinn, wenn man regelmässig tief taucht, eine erhöhte mechanische Belastbarkeit benötigt oder sich die "Power" Variante gönnt - als normaler Sporttaucher im Bereich bis 40 m kommt man mit dem Super Suit ganz gut zurecht.

Wenn Du aber unbedingt einen Filter suchst und / oder Macro machen möchtest, geht als Alternative zum Backscatter vielleicht das hier ...
10.05.2022 11:46
Hab für die nächsten Tauchgänge (bis 15 m) auch einen Rotfilter geholt, weil softwaremäßig bekommt man den harten Grünstich nicht weg.

Gibt halt nur zwei Alternativen:
- Mehr Licht, das über Rottöne verfügt alos Lampe
oder
- Grüntöne reduzieren, dann kommt aber insgesamt nur noch wenig Licht am Sensor an. Rottöne dazubasteln kann auch der beste Filter nicht.

Meine Vermutung: Bis 10-15m hilft der Filter, drunter nur zusätzliches Licht.

Bestelltt habe ich die POLARPRO DiveMaster für GoPro Hero 9bei Fotokoch, ds ist zumindest technisch eine saubere Lösung. Man klickt den Filter einfach über das wasserdichte Gehäuse der GoPro
10.05.2022 12:54Geändert von erlbacher,
10.05.2022 13:07

@m-n-n
Das entspricht auch meine gemachten Erfahrungen mit dem T-Housing... (wirklich gut- aber sperrig, schwer, eigentlich für meinen Einsatz übertrieben.... aber lieferbar

Darum war auch meine Idee auf das Backscatter umzusteigen - ich hoffe halt noch...


Dein Link funktioniert leider nicht..

@ fruehauf...

Den Rotfilter hätte ich optinal auch gerne getestet, wichtig ist mir aber die Macrolinse.
Das PolarPro Set finde ich super, leider gibt es keine Macrolinse in ähnlicher Art, sonst hätte ich es schon gekauft

Wie gesagt, wenn jemand eine Macro Linsen Lösung für das Super Suit (original gopro UW Gehäuse) kennt, welches lieferbar ist, so würde ich mich über Infos freuen..

Noch eine Gopro Neueinsteiger Frage... sind die Rahmen um die Linse bei den GoPro UW Gehäusen eigentlich unterschiedlich?
Mir ist klar, dass die Gehäuse sich geändert haben, gilt das aber auch für den Rahmen an dem z.B. das Backscatter fixiert wird?

Danke

Andreas



m-n-nCMAS** / Nitrox
10.05.2022 18:04
@ Erlbacher: ist gerade reduziert worden, vielleicht liegt's daran das der Link nicht mehr geht - probier' mal den Link ...
chrisfussSSI IT, IANTD CCR, TMX Instructor
11.05.2022 12:51
Filter machen genau das was ihr Name schon sagt, sie filtern das Licht. Und Licht ist im Wasser ohnehin schon nicht ueppig vorhanden. Also immer ohne Filter, dafuer in RAW oder GPR filmen und Farbkorrektur per software im Nahhinein, gibt die besseren Ergebnisse.
13.05.2022 11:37
Danke für die Infos....

Da es auch meine (geringen) Erfahrungen wiederspiegelt, werde ich somit wohl auf die Rotfilter verzichten (falls nicht doch noch der Backscatter lieferbar ist, da wäre es halt dabei).

Ansonsten würde ich wirklich das "normale Gehäuse" - welches für meinen Einsatz flexibler ist - behalten und im Notfall eine "einfache" Macro Lösung suchen.

Danke nochmals

Andreas
13.05.2022 18:13
Wenn Rotfilter dann was ordentliches. Eigentlich ist Backscatter die einzige vernünftige Wahl. Einen chinesischen Rotfilter mit "irgendwas rot" zu empfehlen zeigt wieder auf welchem technischen Knowhow sich manche befinden. Dann besser kein Filter
SchaffelAOWD/Solo-Diver
14.05.2022 11:37

Es gibt meiner Meinung nach drei Möglichkeiten:

Entweder, Du nutzt (viel) Licht, oder Du nutzt einen (guten!) Rotflter, oder Du musst versuchen, das ganze beim Bearbeiten in Ordnung zu bringen - wirklich bunt wird es dann aber eher nicht.

Ich tendiere klar zum Rotfilter.

LG Schaffel

14.05.2022 12:12Geändert von unterwasserkamera.at,
14.05.2022 12:17
Filter ist halt auch ein "Werkzeug" wie Blitz oder Lampe
man muss damit umgehen können. nicht immer oder überall macht der Sinn. Aber wenn Du die Qualität bereits erkannt hast dann bist Du schon weit oben technisch gesehen und ich vermute die Resultate sind schon gut. Es gibt daher nur ein Jein. Ich finde er gehört in's Gepäck man weiß ja nie ob er nicht doch zum Einsatz kommt
Manche Korrekturen lassen sich nur schwer am PC umsetzen und ich denke gute Aufnahmen ersparen eine Menge Nacharbeit
25.05.2022 14:51Geändert von erlbacher,
25.05.2022 15:13
Letzte Frage.... nachdem heute doch noch (fast) pünktlich das Backscatter angekommen ist
Danke Unterwasserkamera.at 👍🏻

Ich möchte auf jeden Fall die Macrolinse mitnehmen, die war für mich kaufentscheidend....aber welcher Rotfilter macht dann für Ägyten "normales" Tauchen, incl. 2x Licht Sinn?

- Eher der "shallow", um im "Lichtdurchfluteten" flacheren Bereich noch einmal Akzente zu setzen (dort bringt das Licht der Lampen ja nur etwas im Nahbereich, also Filter für die "Weite" und natürliches Licht im Rücken
- Oder doch den "dive" Rotfilter, um im tieferen Bereich mit Lampen noch mehr an Rot heraus zu holen?

was wäre die "bessere" Kombi?

Makro + shallow
Makro + dive

(grundsätzlich werde ich aber das Farbmanagement am Rechner nachträglich einstellen/nachjustieren).

Danke vorab
Andreas
25.05.2022 15:13
Licht ohne Filter und Filter ohne Licht. Das Videolicht reicht ja nur bis ca. 1-1,5m Distanz. Alles was weiter weg ist dann mit Filter. Type je nach Tiefe. Makro Linse mit Licht. klar. Für Delfine oben z.b. den Shallow und nicht gegen die Sonne filmen

26.05.2022 14:09Geändert von erlbacher,
27.05.2022 14:03
Hatte mir das (beim Zusammenbauen) auch so gedacht und habe jetzt die Konfig shallow und Macro gewählt.
wenn Tiefer/Macro dann halt (LED-) Licht.

Danke für die "Bestätigung", werde dann mal im Juni testen/üben und später in Ägypten hoffentlich gute Ergebnisse erzielen.

Gruss
Andreas


05.06.2022 15:05
Ich verstehe noch nicht, wie ein Filter jemals nützlich sein kann. Unter Wasser ist wenig Licht, ein Filter kann nur Licht entfernen, aber keines hinzufügen. Wie kann die Subtraktion von (sowieso knappem) Licht das Ergebnis verbessern? Bringen kann er dann doch nur etwas, wenn die Kamera keinen Weißabgleich hinbekommt und die Anteile langwelligen und kurzwelligen Lichtes etwas angegleichen werden müssen, um dem Sensor zu "helfen".

Ich fotografiere/filme bisher im roten Meer mit einer RX100V, ohne Licht und ohne Filter. Bis 15 Meter geht das mit manuellem Weißabgleich gegen die weiße Flosse meiner Buddy recht gut - "Gut" bedeutet für mich, dass die Fotos und Farben dann so aussehen, wie ich die Unterwasserwelt mit meinen eigenen Augen auf der jeweiligen Tiefe gesehen habe.
05.06.2022 15:17
Ein Filter wandelt Farben um (komplimentär) oder erhöht den Kontrast je nach Einsatz. Ein Filter ersetzt weder Blitz noch Lampe und ist auch nicht für jeden Einsatz gedacht

05.06.2022 16:39Geändert von Jens.L,
05.06.2022 16:39
Aber das könnte man doch auch in Software machen, oder? Und theoretisch wird/muss das Ergebnis von Software besser sein, da die eben kein Licht kostet.
05.06.2022 16:49
Na ja, die Frage was aufwändiger ist. Gleich ordentliche Aufnahmen oder später herummurxen. Aber ich weiß, es gibt viele die das machen. Einen Filter setzt man dort ein wo genug Licht vorhanden ist, sonst bringt er nix. Und soviel Licht schluckt ein guter Filter nicht
05.06.2022 22:31Geändert von Bleiente73,
05.06.2022 22:31
Der Rotfilter reduziert die einfallende blaue Lichtmenge. Der insgesamt einfallende Lichtstrom wird geringer, deshalb macht die Kamera weiter auf (längere Belichtungszeit, größere Blende). Und dadurch kommt dann auch mehr rotes Licht auf den Sensor. Die Belichtungssteuerung führt dazu dass mit Filter dieselbe Lichtmenge auf den Sensor kommt wie ohne Filter.
Durch den Rotfilter kommt also im Zusammenspiel mit der Belichtungssteuerung schon mehr rotes Licht auf den Sensor.
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
06.06.2022 10:25Geändert von wettraffic,
06.06.2022 10:28

"Aber das könnte man doch auch in Software machen, oder? Und theoretisch wird/muss das Ergebnis von Software besser sein, da die eben kein Licht kostet."

Nein, das ist aber ein Irrtum, der nicht auszurotten ist. Das Problem ist das Folgende: Ohne Rotfilter befindet sich praktisch gar kein Rotanteil mehr auf dem Material, das irgendwie noch bearbeitet werden kann. In der Farbkorrektur fügt man nicht einfach Farbanteile hinzu, sondern man verändert das Verhältnis der Farbanteile zueinander. Doch wo keine Farbanteile mehr da sind, kann auch nichts bearbeitet werden. Die Folge ist: Was grün-blau ist, bleibt für immer grün-blau. Ich kann das mit tonnenweise Videomaterial belegen. Es sollte aber ein qualitativ hochwertiger Rotfilter sein. Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit dem "Dive" von Backscatter, dem MagicFilter und dem UrPro CYD. Ich würde übrigens schätzen, dass ein Rotfilter bereits ab 3-5 Metern Sinn ergibt. Definitiv erprobt habe ich, dass Videomaterial, das bei rund 8 Metern Tiefe ohne Filter aufgenommen wurde, nicht mehr zu retten ist (siehe auch hier: https://www.youtube.com/watch?v=ynZ-rswf0TU).

Wo der Rotfilter noch theoretisch Probleme bereiten kann, ist bei Gegenlicht. Aber die Aufnahmen wären dann auch ohne Filter nicht besser. Selbst bei Videolicht kann man den Filter grundsätzlich drauf lassen, da das Material dann zwar einen Rotstich hat, der aber im Handumdrehen wieder in der Nachbearbeitung rausbearbeitet werden kann. Im Übrigen, zur widerkehrenden These, dass Videolicht das Maß der Dinge ist: Jein. Es gibt viele Situationen, in denen ich mit künstlichem Licht im wahrsten Sinne des Wortes nicht weit komme. Wenn ich die Haie oder Mantas im Hintergrund, 10 Meter entfernt, schön haben will, das Riff im Vordergrund aber auch, hilft mir künstliches Lichts genau nichts. Manchmal wird aber so getan, als würden alle nur makro filmen/fotografieren.

06.06.2022 10:31
Dem ist nicht`s hinzuzufügen. Viele überschätzen die Reichweite von Kunstlicht, egal ob Blitz oder Lampe. Ich würde meinen 4m Lichtweg (2mhin und 2m zurück) sind das Maximum
Antwort