Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4

Problemsituation 'offener Trockireißverschluss' / 'Trocki läuft voll'

Geändert von Herbert,
25.02.2021 12:11

Danke an Ivory über eine Problemsituation bedingt durch eine Fehlerkette. Die Schilderung und bereits dazu angefangene Diskussion habe ich aus dem Thread Auftriebsredundanz ohne Trockentauchanzug herausgelöst und hier in Folge eingestellt damit dies unabhängig von dem Trocki/Auftriebsredundanz Thread diskutiert werden kann.

Bericht von Ivory (25.2.21 / 9:18)

Habe erst kürzlich erleben dürfen, wie problematisch nicht abwerfbares Blei auch mit balanced rig werden kann. Ein Taucher steigt mit offenem Trockireisverschluss ins 6 Grad kalte Wasser. Das sehr schnell einschießende Wasser flutet den Trocki und erzeugt schlagartig Abtrieb. Irgendwie schaffte es der Taucher einen Kopfstand zu machen, sodass die Restluft in die Füße geschossen ist, während das eiskalte Wasser bis hoch zur Halsmanschette gelaufen ist. Keine Ahnung warum er das gemacht hat, anstatt einfach das Wing vollzuballern, aber so war es nunmal. In seiner Panik hat er dann über Kopf anscheinend den Inflator vom Jacket nicht mehr gefunden, oder nicht dran gedacht. Jedenfalls war noch genug Auftrieb da, dass er mit den Fßen aus dem Wasser geguckt hat. Er strampelte zunehmend heftiger um sein Leben und verlor dabei auch noch den Atemregler aus dem Mund. Mein Buddy, der noch im Wasser war und mir unsere Scooter angeben wollte, hat ihm den Regler irgendwie wieder in den Mund gedrückt und dabei mehrere Tritte ins Gesicht kassiert. Nach und nach kamen dann insgesamt 4 Helfer im Wasser zusammen, die mit größter Anstrengung den Verunfallten in eine Lage gedrückt haben, in der sein Gesicht über der Wasseroberfläche war. Sie haben ihm dann das Wing bis zum Anschlag aufgeblasen und mussten trotzdem seinen Kopf noch stützen. Ich habe dann, nachdem sie ihn unter enormer Anstrengung davon befreit hatten das Wing mit Doppelgerät und fest verbautem V-Blei die Treppe hoch gezogen. Keine Ahnung wie schwer die Scheiße war, ich hätte es fast nicht geschafft und bekam dann oben auch noch Hilfe.

Obwohl er eigentlich mit balanced rig ins Wasser gegangen ist (so behauptete er es zumindest), hat die Situation ihn so schnell überfordert, dass er, wäre mein Buddy nicht zufällig direkt daneben gewesen, wahrscheinlich ertrunken wäre. Sein Buddy war übrigens schon mal mit seinem Rebreather abgetaucht und fragte nachher nur lapidar, wo bleibst du denn.

Hätte er abwerfbares Blei gehabt wäre zumindest die Rettung einfacher gewesen. War jedenfalls eine ziemlich absurde Situation. Augenscheinlich erfahrener Taucher, der sich beim Einstieg fast selbst tötet. Meine Empfehlung, wer das mit dem balanced rig richtig machen möchte und sich dann im Zweifel auch ohne jedes abwerfbare Blei ins Wasser begibt, sollte das vielleicht erstmal richtig lernen und nicht nur ein YT Video gucken.

AntwortAbonnieren
25.02.2021 09:53Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:45
Der Fehler Ivory lag in eurem Fall nicht an der Ausrüstung oder in der Konfiguration der selben, sonder am banalsten was einem passieren kann, aber eigentlich nicht passieren darf.

Ein nicht oder bescheiden ausgeführter Buddy Check! Der hätte den offenen Reißverschluss erkannt bzw. erkennen müssen. Auch wenn das jetzt Oberschlau wirkt...

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
IvoryAOWD DTSA**
25.02.2021 10:02Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:45
Das ist nicht oberschlau! Da sind viele Dinge schief gegangen.

Fehlender Buddiecheck, Tauchergehen nacheinander alleine ins Wasser, der betroffene Taucher macht so ziemlich alles Falsch was man falsch machen kann.
Das krasseste daran war, dass er wie ich einen Kallweit Helios Anzug taucht. Dieser hat den Reisverschluss vorne Horizintal vor der Brust. Eine tolle Sache, man kann den Reisverschluss selbst vor sich zumachen und muss ihn danach um die Brust wickeln, mit entsprechenden Gurten um danach die Reisverschlussabdeckung zuzumachen. Wie man sich einen noch offenstehend RV um die Brust wickeln und dann auch noch die Abdeckung zumachen kann, ohne es zu merken geht mit nicht in den Kopf.

Hier sind sicherlich viele dumme Dinge zusammengekommen, aber genau darum geht es ja oft. Wenn ein ausgebildeter Höhlentaucher mit voller Montour abtaucht und am Ende mit großen Luftreserven wieder hochkommt, hat er die hälfte seines Equipments, wie die Backuplampen usw. vermutlich in den meisten Fällen auch nicht gebraucht. Aber man geht ja vom schlimmsten aus um das zu vermeiden. Wenn ich mich also darauf verlasse, dass meine Konfiguration auch in 40 Metern kein abwerfbares Blei braucht, sollte ich mir meiner Sache schon sicher sein. Für die Helfer wäre abwerfbares Blei hier eine Tolle Sache gewesen. Nur weil es abwerefbar ist, muss ich es ja nicht abwerfen, wenn ich eine Deko einhalten muss, aber das generell zu können, darauf möchte ich auch dannnciht verzichten, wenn ich es rechnerich nicht brauche.

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
MonofläschlerIANTD CCR TMX
25.02.2021 10:27Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:48
Ich glaube, man darf bei der ganzen Diskussion zum balanced rig nicht übersehen, dass es halt im Anwendungsbereich des technischen Tauchens oft bauart bedingt keine wirklichen Alternativen gibt. Wenn ich mit meinem Kreisel tauche, dann ist das Teil schon so schwer, dass da je nach Trocki / Unterzieher einfach nicht mehr viel Blei dazu kommt. Da braucht es bei Trimix TG mit entsprechender Deko, etc. sowieso andere Problemvermeidungs/-lösungsstrategien.

Der von Ivory beschriebene Fall zeigt halt, dass man dann doch auch gerne aus der Routine heraus schlampig wird. Deswegen kann man den Pre-Dive Check gar nicht wichtig genug nehmen (brauche da aber jetzt keinen Buddy dazu).

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
25.02.2021 10:48Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:44
Ivory, danke für den Bericht. Da läuft es einem ja kalt den Rücken runter: genau der Stoff, aus dem die meisten Unfallmeldungen sind. Man glaubt es nie, bis man selber mal an so einer Szene beteiligt ist.


Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
25.02.2021 11:20Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:43
Im Grunde geht es ja beim balanced rig um die Frage, ob und wieviel Blei so angebracht werden muss, dass es bei einem plötzlichen Auftriebsverlust Unterwasser möglich ist, aus eigener Kraft aufzusteigen. Für den normalen Sporttaucher stellt sich die die Frage immer dann, wenn er mit einem Neoprenanzug unterwegs ist, der auf Tiefe deutlich an Auftrieb verliert.

Die Grundsätze des balanced rig sind ein Teilaspekt in Bezug auf die Tauchsicherheit für ein bestimmtes Szenario. Insoweit ist das Beispiel von Ivory sicher dramatisch, hat aber mit dem balanced rig und der Frage, ob und wieviel Blei abwerfbar sein muss, nicht wirklich etwas zu tun. Hier haben vorrangig andere Sicherungsmaßnahmen versagt und diese sind zu beleuchten.

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
25.02.2021 11:30Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:44
Ivory, netter Bericht und sicher ein Beispiel, wie Nachlässigkeit zu Unfällen führen kann, die eigentlich nicht passieren dürfen.
Gleichzietig habe ich jedoch meine Zweifel an den gemutmaßten möglichen Parallelen zu der hier erfragten Situation.
1. Ein voll laufender Trocki erzeugt keinen Abtrieb, der ist absolut neutral. Drinnen Wasser, draußen Wasser = Neutral!
2. Abtrieb entsteht durch die übrige Ausrüstung, hier eben Doppelgerät, Blei, Backplate,... Hätte er, wie behauptet ein "Balanced Rig" getaucht, hätte ihn das Wing ganz locker an der Oberfläche gehalten. Erfolgte der Einstieg also nicht in der Absicht einen negativen Einstieg (mit leerem Wing) vorzunehmen, sondern wie sonst üblich mit gefülltem Wing, wäre es nicht zum Kopfstand gekommen
3. Wer dabei so in Panik gerät das er (mutmaßlich) seinen Inflator nicht mehr bedienen kann und den Regler unter Wasser ausspuckt und nicht wiederfindet, glaubst du, der wirft besonnen sein Blei ab?
4. Bei "balanced rig", hätte für die Retter das Befüllen des Wing genügt um ihn erstmal sicher hoch zu bekommen. OK, die Schlepperei, Taucher mit Doppel und Blei auf dem Buckel an Land hieven, die wäre ohne Frage immer noch gewaltig gewesen. Da hätten aber 3-4 Kg Blei sicher auch nichts wesentliches dran geändert. Da muss das Gerät vom Rücken

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.
25.02.2021 11:43Geändert von Herbert,
25.02.2021 11:48

hm...

spannende geschichte. den offenen zipp nicht zu merken bzw zu spät und dann zu sagen, daß der buddycheck nicht (richtig) gemacht wurde - und damit dem buddy anzulasten, halte ich persönlich für nicht ganz sinnvoll. man kann seine ausrüstung durchwegs selbst durchecken (in einem bereich des einstiegs, wo ich noch stehen kann) - erreichbarkeit der ventile, ventile offen, longose frei, alle instrumente mit, wing ein- und auslass, trocki ein- und auslass, regler im wasser anatmen, lampe an. bei einem dieser checks merk ich garantiert, daß es nass und kalt im trocki wird, also raus - egal ob der buddy bereits abgetaucht ist oder nicht. diese checks liegen eindeutig in der eigenverantwortung (ok - im team schadet es auch nicht), aber wenn ich das nicht tue, sollte ich mir mal gedanken über meine taucherischen kompetenzen machen und vielleicht mal etwas nachjustieren. von "solo-kompetent" sind wir da meilenweit weg - was mit solchen leuten passiert, wenn die mal ihr team verlieren oder das team sie, mag ich mir nicht vorstellen.

zum balanced rig bzw abwerfbarem blei: ich persönlich seh für mich keinen grund, mein blei abwerfbar zu tragen. ich tauch im winter mit dickem unterzieher und allem, was man bei 3°C so braucht mit 1,5 kg blei an der D12 (süsswasser) - und da ist es in meinen augen vollkomm wurscht, ob die abwerfbar sind oder nicht. und getesteter weise funzt der aufstieg ohne auftriebsmittel (wing und trocki leer) nur mit mit flossenschlag.
wenn man jedoch 4-5kg blei an der d12 mitschleppt, sieht die sache anders aus - aber da liegt auch das problem anders, eher bei der bleimenge....

Anm.Mod: Beitrag aus anderem Thread umkopiert.

25.02.2021 12:07Geändert von Marv31,
25.02.2021 12:09

Ivory, andere Frage, warum mit dem so schweren Gerät die Treppe hoch? In dem Fall hätte keiner der Basisleitung etwas dagegen gesagt über das Ufer raus zu gehen, was da ja normal unerwünscht ist.

Und auch das befreien, aufschneiden und gut ist, mehr als 10m fällt das nicht an der Stelle, dass kann man bergen.

Habe auch von dem Vorfall aus erster Hand erfahren, klar viel schief gelaufen, aber eigentlich sollte so eine Banalität wie ein offener RV nicht zu so Problemen führen, wegal welches Rig.

@Grey, ich brauche 4-5kg an der D12, ansonsten ploppt es bei 3m. Ist das nicht genau die Definition vom balanced Rig?

Bleibearf lässt sich schwer vergleichen.

25.02.2021 12:08
Ich würde mal den Fall von "offener Trockireissverschluß" auf "Trocki läuft voll" erweitern.
boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
25.02.2021 12:09
  • wenn man jedoch 4-5kg blei an der d12 mitschleppt, sieht die sache anders aus - aber da liegt auch das problem anders, eher bei der bleimenge....


Das ist so pauschal falsch. Für die Frage, wieviel Blei man braucht, kommt es individuell auf die Konfiguration an.

Für die Frage, ob und wieviel Blei abwerfbar sein muss, kommt es darauf an, unter welchen Umständen ein Auftriebsverlust eintritt, der nicht mit den Flossen kompensiert werden kann.

Im Trocki stellt sich die Frage nach abwerfbarem Blei gar nicht, weil im Falle des Ausfalls des Wings der Auftriebsverlust in ausreichender Weise durch den Trocki kompensiert werden kann. Ausnahme könnte ein Neoprentrocki sein.

Ansonsten hat die Bleimenge am D12 aber keinen Einfluss. Wenn jemand mit einem Kilo Blei richtig ausgebleit ist, dann muss er genaus viel Gasgewicht kompensieren wie der, der mit 5 kg Blei am D12 richtig ausgebleit ist.

25.02.2021 12:13
J@Tnet - OK, das wäre dann noch eine Verallgemeinerung zu dem Fall. Hab den Titel ergänzt.
25.02.2021 12:25
@Bolt, ich kaufe ein "I" und löse auf: War mal wieder nur Ironie vom grauen, hat nur wieder niemand bemerkt
25.02.2021 12:50
@Herbert, danke.
25.02.2021 14:23
Gr3w0lf wieso ist das hinweisen nicht sinnvoll? Klar ist man für seine Ausrüstung immer selber verantwortlich. Jeder Mensch macht mal einen Fehler und offene Reißverschlüsse kennt jeder. Beim Tauchen hat es dafür den Buddycheck, der genau diese Fehler verhindern soll. Ich hoffe nicht, dass man damit schon "uncool" ist, wenn man darauf pocht.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
25.02.2021 14:26
Da ist soviel schiefgegangen, dass man da kaum gezielt was draus lernen kann, außer: Lieber 2x zu oft als 1x zu wenig prüfen.
Betrifft ja auch den häufigeren Falk: Flaschenventil nicht richtig aufgedreht. Da hilft auch nur a) viel Übung und Beweglichkeit plus mehr als 10s Apnoefähigkeit, oder b) abwerfbares Blei.
25.02.2021 14:38
Naja, ob das Ventil auf oder zu ist, sollte dir eigentlich VOR dem abtauchen auffallen. Wenns beim aufbau zugedreht wurde, merkst du es beim Check der Regler im Wasser oder dem Flow Check.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
25.02.2021 14:41
In 99,9 oder mehr von 100 Fällen hast du recht. Der Rest säuft im tiefen offenen Meer beim Abstieg vom Boot aus ab.
25.02.2021 14:43

Naja, dann atmeste halt an Board an und machst den Check im trockenen.

Die anderen sind dann entweder beweglich oder können Apnoe, so Situationen würden sich aber vermeiden lassen und wenns schief geht, hat man halt selbst Schuld...

boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
25.02.2021 15:51
Ob Blei abwerfbar sein sollte oder nicht, dass ist NICHT, ich eiederhole, NICHT abhängig davon, ob und in welcher Art man sogenannte predive checks macht.

Ob man mit offenem Reissverschluss oder zugedrehter Flasche vom Boot springt, hängt davon ab, ob man bereit ist, einen gewissenhaften Ausrüstungscheck zu machen oder eben auch nicht. Insoweit sollten sich diejenigen, die sich sonst vor allem bei Dinge wie den GUE Edge oder ähnliches lustig machen, mal an die Nase fassen. Ebenso die Vollprofis, die aufgrund ihrer "Routine" dies gerne an den Tauchplätzen belächeln.

Aber demnächst will uns so mancher hier erzählen, dass das Blei besser abwerfbar ist, wenn jemand auf 30m suf Sauerstoff wechselt, anstatt zu checken, wie sind die Stages angebracht und wechselt mein Tauchpartner auf das ruchtige Gas......
SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
25.02.2021 18:11Geändert von Solosigi,
25.02.2021 18:13
Naja wir reden hier von absoluten Ausnahmefällen!
Auch ich habe mal (am Gardasee) ein ähnliches Problem erlebt. Es ging ebenfalls gimpflich aus!

Aber man kann nur immer wieder daraufhinweisen: richige Bebleiung!
Früher, als es weder ein Jacket noch einen Klodeckel gab, da hat jeder ganz penibel auf richtige Bebleiung geachtet. Da war ja die Lunge das Tariermittel und die Aufstiegshilfe. Vielleicht hat auch eine Rolle gespielt, dass nicht jede/r tauchen wollte, musste, konnte. Da mussten sicher bestimmte körpterliche Voraussetzungen vorhanden sein...

Und heute wird jeder, vom (Klein-)Kind bis zu Greis jeder ausgebildet. Ist zwar für die Betroffenen sicher schön und top. Aber es wird vergessen darauf hinzuweisen, dass es auch Gefahren gibt.
Und im Kurs ist es ja einfach zu sagen: "Taucher brauchen viel Liebe". Aber bls fertiger OWDler wird das am Tauchplatz gleich kindisch...
Auch habe ich schon öfters beobachtet, dass Schüler in der Ausbilung mit viel zu viel Blei bepackt werden; nur damit der TL die Schülerin/den Schüler unter Wasser bringt. Da fällt es dem TL sicher schwer unter diesen Umständen von der richtigen Bebleiung zu reden...

Sei's wie's ist, dieser Fall ist wie so viele andere Gott seid Dank gimplich ausgegangen.

Und vielleicht wäre es wichtiger einen eignen Faden zu Thema "Balanced Rig/richtige Bebleiung" aufzumachen. Ich sehe öfter hoffnungslos überbleite Taucher als Taucher, die mit offenem Reißverschluss in das Wasser springen!

Gruss
Solosigi
25.02.2021 18:24Geändert von Herbert,
25.02.2021 18:26
Danke, Boltsnap - hatte ich auch grad parallel ... und schon wieder gelöscht
25.02.2021 18:32
Die Story ist wieder ein schönes Beispiel, wie an sich harmlose Kleinigkeiten aufgrund gefährlicher Randbedingungen zur Katastrophe führen können. Jede einzelne Randbedingung ist banal, schweres Gerät, kaltes Wasser, tiefes Wasser am Einstieg, schlampiger Equipmentcheck....
Dann fehlt nur eine Kleinigkeit und das ganze läuft aus dem Ruder.
Und jetzt darf jeder mal nachdenken, wann er das letzte Mal sein Equipment erst unter Wasser fertiggestellt hat ( Trockiinflator vergessen, Fini entwirrt oder so)...

IvoryAOWD DTSA**
25.02.2021 19:19
Wow, was hier los war. Marv ich habs die treppe hoch geschliffen weil man es mir dort angegeben hat und ich in dem moment nicht an den uferbereich gedacht habe.

Nils dein trocki hat mit uz einen erheblichen auftrieb, den du ja in der balanced rig berechnung auch annimmst. Kannst ja nicht null rechnen, weil dieser auftrieb in jeder tiefe duch den ständig ausgleich konstant ist und du ihn niemals komplett leer machst. Davon ausgehend hat der vollgelaufene trocki deutlich weniger auftrieb, weil die luft die sonst darin wäre vom wasser verdrängt wird. Der begriff abtrieb mag falsch sein, nennen wir es erheblichen verlust von unter normalen umständen konstantem auftrieb.

Und ja bolt, dee fehler lag hier in veeschiedensten dingen die nichts mit blei oder balanced rig zu tun haben. Aber es hätte die helfer sehr entlastet. Die frage ist, was spricht gegen abwerfbares blei, wenn man es sowieso mitführen muss. Wenn man konfig bedingt nur 1 oder 2 kilo mitnimmt, ist das egal aber wenn ich doch 5 oder 8 kilo brauche, dann spricht doch nix dagegen es abwerfbar zu gestalten, oder doch?
boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
25.02.2021 19:48
  • Nils dein trocki hat mit uz einen erheblichen auftrieb, den du ja in der balanced rig berechnung auch annimmst. Kannst ja nicht null rechnen, weil dieser auftrieb in jeder tiefe duch den ständig ausgleich konstant ist und du ihn niemals komplett leer machst. Davon ausgehend hat der vollgelaufene trocki deutlich weniger auftrieb, weil die luft die sonst darin wäre vom wasser verdrängt wird. Der begriff abtrieb mag falsch sein, nennen wir es erheblichen verlust von unter normalen umständen konstantem auftrieb.


@Ivory: Jein, der Trocki (wenn es nicht ein Neoprentrocki ist, der ist ja nicht neutral im Auftriebsverhalten) spielt beim Thema balanced rig nur insofern eine Rolle, dass er ein redundantes Auftriebsmittel darstellt, wenn das eigentliche Auftriebsmittel (Wingblase) ausfällt. Umgekehrt, wenn der Trocki geflutet wird und somit der diesbezügliche Auftrieb verloren geht, steht das Wing zur Verfügung, um den fehlenden Auftrieb zu kompensieren. Der gleichzeitige Ausfall von Wing und Trocki wäre also nur interessant, ist aber wohl sehr unwahrscheinlich. Insoweit spielt es keine Rolle, solange ein Auftriebsmittel zur Verfügung steht. Das ist ja der Unterschied zu der Nasstauchanzugvariante, wo nur ein Auftriebsmittel zur Verfügung steht.


  • Die frage ist, was spricht gegen abwerfbares blei, wenn man es sowieso mitführen muss. Wenn man konfig bedingt nur 1 oder 2 kilo mitnimmt, ist das egal aber wenn ich doch 5 oder 8 kilo brauche, dann spricht doch nix dagegen es abwerfbar zu gestalten, oder doch?


@Ivory:

Ob jemand sein Blei fest installiert oder abwertbar oder es auf fest und abwerfbar verteilt, das ist ja grundsätzlich mal seine Sache. Und wie Du richtig schreibst: in bestimmten Konfigurationen (Trocki und ADV mit Mono zB) mit viel Blei ist es ja auch meist gar nicht anders zu lösen. Aber: Natürlich ist es eine zusätzliche Fehlerquelle, wenn ich das Blei verlieren kann. Jeder kennt es von den Tauchsafaris, wo die Bleitaschen an einem vorbeirauschen, wenn es ins Wasser geht. Ich persönlich möchte bei einem Tauchgang mit erheblicher Deko nicht mein Blei verlieren und mit Trocki braucht es in 99% der Fälle kein abwerfbares Blei, weil ich ja den Trocki habe und auch nicht mit einem ADV Jacket tauche, wo ich viel mehr Blei brauchen würde.

Die Überlegungen zum balanced Rig helfen einfach mal dabei, sich Risiken bewusst zu machen und das Blei entsprechend aufzuteilen. Was man daraus macht, ist ja jedem selbst überlassen.

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
Antwort