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OWD Ausbildung mit Longhose?

Moin!

Die VDST* Ausbildung kann/darf/sollte ja nun mit Longhose, also langem Schlauch am Primaerregler gemacht werden. Weiß hier jemand, ob dass bei einer der klassischen kommerziellen verbaenden erlaubt ist? Also PADI, SSI und konsorten?

Danke schonmal fuer brauchbare hinweise!

Marc

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04.06.2018 20:30
Schau Dir die Richtlinien an, findet man im Internet.

Welche Bedeutung hat für Dich kann/darf/sollte ?? Was bedeutet das ganz konkret??

04.06.2018 20:42
Danke für die kompetente Antwort. Der Thread kann nun geschlossen werden.
04.06.2018 20:43
Interessante Frage. Denke, dass es schon erlaubt ist und eher wichtig ist, dass Instruktor und Schüler die gleiche Konfiguration benutzen.

Aber eine Frage an dich, Marc08: Ist dir denn klar, warum PADI, SSI und Co keinen longhose am Primärregler brauchen bzw. warum der vdst den longhose am Primärregler verwendet?


StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
04.06.2018 20:47
Fullcave, auch wenn Marc08 das nicht wissen will, ich bin sehr an der Antwort zum ersten Teil Deiner Frage interessiert.
04.06.2018 20:48
Auch eine gute Frage, Fullcave
Bei PADI ist der Schnorchel im Weg. Bei SSI hab ich keine Ahnung, ob dort auch der Schnorchel vorgeschrieben ist.
04.06.2018 21:00
@StoneX:

Na ja, der vdst hat sich dazu entschieden, dass im Falle der Gasspende der Primärregler abgegeben wird. Donate from one's mouth ist die Idee, die dahinter steht. Ergo nehmen die beim Primärregler einen langen Schlauch. Bei PADI und SSI wird immer noch der Oktopus zur Gasspende abgegeben, der Primärregler bleibt im Mund. Dementsprechend ist dort der Schlauch des Oktopus länger. Diese Konfiguration ist im Sporttauchen weltweit am meisten verbreitet.

Pros und Cons möchte ich NICHT diskutieren.

@Marc08: Der Schnorchel ist im OWD Pflicht, stimmt. Es gibt aber meines Wissens keine Pflicht, den Schnorchel an die Maske zu klemmen. Aber auch da könnte man einen langen Schlauch abgeben. Nicht optimal, aber machbar.

Meines Wissens wäre longhose a la vdst an der Monoflasche kein Standardverstoß bei PADI. Wichtig ist imho nur, dass Instruktor und Schüler die gleiche Konfig tauchen.

BSAC hat lange Zeit in der Tat den longhose verboten. Weiß aber nicht, ob das noch aktuell ist.
04.06.2018 21:21
SSI schreibt keine Schlauchlängen vor und es darf schon seit Jahren die Abgabe des Primärreglers oder des Sekundärreglers gelehrt werden. Insofern spricht da nichts dagegen mit Langschlauchkonfiguration zu unterrichten.
04.06.2018 21:34
Im realen Falle einer out-of-air-Situation wird der Luft fordernde Taucher dem Luftspender seinen Atemregler aus den Mund fordern/reissen, weil er weiss, dass da Luft raus kommt und nicht im empfohlen Dreieck Kinn-Rippenbögen den Oktopus zu suchen.

Daher die vdst-Longhose-Version idealer, da der Luftspender dann mit dem Regler am kurzen Schlauch weiter atmet da er genau weiss, wo er den dann findet.

Befindet der sich irgendwo im Bereich des für den Oktopus üblichen Platz, kann durchaus nach der ursprünglichen SporttaucherArt getaucht werden, auch wenn das Ding halt nicht Gelb ist


StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
04.06.2018 21:53
Fullcave, danke für die Erhellung. Dachte es wäre vielleicht noch mehr dahinter als nur das es es so ist. Mir fehlt da irgendwie die Begründung warum das so gemacht wird.
04.06.2018 22:10
"Mir fehlt da irgendwie die Begründung warum das so gemacht wird."

Na ja, weil es eine funktionierende Lösung für den Bereich des Tauchens ist, den PADI, SSI und Co im RecBereich anbieten. Man muss nicht mit einer DIR Konfig im Rec Bereich unterwegs sein. Der VDST war auch nicht immer mit longhose unterwegs und hat das schon gar nicht erfunden. Und man kann den Oktopus selbstverständlich sinnvoll und aufgeräumt konfigurieren. Den Satz von germandiver, was angeblich so sein soll, teile ich nicht unbedingt. Im Bereich sidemount ist es bei weitem nicht selbstverständlich, dass der Regler, aus dem geatmet wird, abgegeben wird. Trotzdem gibt es gerade sidemount wahnsinnige Explorationserfolge in den letzten Jahren. Also da werden extrem anspruchsvolle Tauchgänge gemacht und das ohne auffällige Unfälle.

Ich tauche backmount selbstverständlich die DIR Konfig im Urlaub. Damit ist man im Ausland aber eher die Ausnahme. Aber es geht hier ja nicht um pro und cons.


StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
04.06.2018 22:26
Klar, es gibt durchaus gut funktionierende Konfigurationen die nicht DIR sind, aber wie ich schon mal irgendwo schrieb, sieht das oft so aus, das der Oktopus als störendes etwas irgendwo verstaut wird damit er nicht stört. Das der Oktopus also eigentlich die gesamte Schlauchkonfiguration als Lebenswichtiges Teil der Ausrüstung behandelt wird, sehe ich, zumindest im Warmwasser, selten und auch im Kaltwasser nicht so oft wie es eigentlich notwendig wäre.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
04.06.2018 22:38
Die OWD-Ausbildung geschieht praktisch niemals mit eigener Ausrüstung, von daher entsteht das Problem/die Frage da gar nicht.
Die weiterführende Ausbildung... Nun, da wird der Ausbilder wohl jegliche Ausrüstung des Probanden akzeptieren, sofern irgendwo redundant und sicher. Übungen mit Atemreglern kommen doch dann eher erst wieder weit jenseits des AOWD auf, oder?
Bei TL-Ausbildung dürfte, vermute ich, vorgeschrieben sein, was später vorgelebt werden soll.... also nicht Longhose um den Hals.
04.06.2018 22:50
Also in den von Uwe verlinkten Standards von SSI steht exakt das, was steffi geschrieben hat. Die Ausbilder können frei entscheiden, welche Methode der Gasspende vermittelt wird. Idealerweise soll der Ausbilder da sogar über die 2 unterschiedlichen Möglichkeiten aufklären. Finde ich mal richtig gut, was SSI da in den Standards stehen hat.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
04.06.2018 22:56Geändert von Gelbe Maske,
04.06.2018 22:58
Ja, aber: Beim erfragten OWD-Kurs bringt kein Mensch seine eigene Ausrüstung mit. Folglich bleibt es beim Altbewährten, was die Tauchschule an Material mal gekauft hat.... und 1 Reglerset mit Octopus kostet eben weniger als 2 Regler mit Longhose usw...

(Wieder mal die Frage nach a) Standards und b) tatsächlicher Praxis... )
04.06.2018 22:57
Ich sehe es nicht als so wichtig an, dass TL und Schüler in der Sporttaucherausbildung dieselbe Konfiguration tauchen sollen. Der Anfängerschüler realisiert anfangs sowieso nur seine eigene Konfiguration einigermaßen. Wenn er nach zwei bis drei Tauchgängen mehr die Umgebung wahrnehmen kann, sieht er beide Varianten “live”.
ramklovApnoeTL, TL**
05.06.2018 00:55Geändert von ramklov,
05.06.2018 00:57
Hier längere Diskussionen aus dem Subaboard und aus dem Taucher.net. zu den Themen der "klassischen" (?) kommerziellen Verbände und der long Hose. Scheint "erlaubt" zu sein.

Letztlich muss nach meiner Auffassung der angehende Taucher mit beiden Konfigurationen zurecht kommen. Ich freue mich immer, wenn ich mit Beginnern am See stehe und verschiedenste Konfigurationen anhand praktischer Beispiele erklären kann.

germandiver hat ein Hauptargument für die Konfiguration mit der long Hose genannt. Es ist zudem auch praktisch den Luftnehmer an einem langen Schlauch zu haben und nicht direkt vor der Nase. Damit taucht es sich sehr entspannt und - für in Not geratene Taucher wichtig - ziemlich stressfrei. Auch muss man nicht die halbe Tauchausrüstung wegwerfen, wenn man über den Tellerrand in Richtung der Tekkies schaut.

Ich denke auch, dass TL und Schüler nur im Großen und Ganzen die gleiche Konfiguration tauchen sollten. Nur weil ein Schüler sich einen Retractor für seinen Kompass gekauft hat, muss ich das nicht auch machen - so als Extrembeispiel. Auf der anderen Seite des Extrems, sollte der TL doch auch Sidemount tauchen wenn er Sidemount unterrichtet.

gruß ramklov
05.06.2018 07:16
Frage nach Praxis und Standards:

Praxis ist: Weltweit sind die Leute ganz überwiegend mit Monoflasche und einem Abgang unterwegs und tauchen die Oktopus Lösung. Auf internationalen Basen ist die DIR Konfig mit klarem Abstand in der Minderheit.

Der Sinn, beide Konfigurationen in der Ausbildung anzusprechen, liegt IMHO darin, den Taucher auf das selbstständige Tauchen WELTWEIT vorzubereiten und dort wird er zwangsläufig auf verschiedene Konfigurationen treffen. Und da ist es wichtig, wenn man verstanden hat, warum etwas so konfiguriert ist und wie es funktioniert. Meiner Meinung nach schaffen einheitliche Ausrüstungskonfigurationen wesentlich mehr Sicherheit als Schlauchführung A vs Schlauchführung B. Jedenfalls im Rec Bereich mit Monoflasche und 1 Abgang.

Übrigens hat man bei beiden Konfigurationen den out of gas Taucher zunächst mal "vor der Nase". Aber bei beiden Lösungen sorgt ein längerer Schlauch dafür, dass man sich nicht auf die Pelle rücken muss. Aber auch das ist relativ unproblematisch. Alle technischen Verbände kennen Gasspendeprozeduren mit kurzem Schlauch. Ein Longhose an der Stage ist wohl eher ein "Exot".


Wenn Tauchlehrer und Schüler nicht dieselbe Konfiguration tauchen, kann es passieren, dass der Tauchlehrer Dinge demonstriert, die der Schüler nicht nachmachen kann. Halte ich für unglücklich.


ramklovApnoeTL, TL**
05.06.2018 07:57
Ein Taucher ist sinnvollerweise vorbereitet auf unterschiedliche Konfigurationen und sucht sich die Variante aus, die ihm am besten passt. Bei uns im Verein bilden wir die Konfiguration mit der Longhose aus und die Leute bleiben meist dabei.

"Wenn Tauchlehrer und Schüler nicht dieselbe Konfiguration tauchen, kann es passieren, dass der Tauchlehrer Dinge demonstriert, die der Schüler nicht nachmachen kann." Auf die Idee muss man erstmal kommen

gruß ramklov
05.06.2018 08:07
Das mag man lustig finden, ist aber ein Grund, warum PADI und SSI vorsehen, dass TL und Schüler in der Ausbildung die gleiche Konfig tauchen sollen. Und natürlich sollen Leute sich die Konfig aussuchen, die für sie am besten passt. Dies ist weltweit aber gerade nicht die VDST Variante. Was ist daran nicht zu verstehen? Das enthält nicht mal eine Wertung in die ein oder andere Richtung.

Übrigens mal ein Frage aus Interesse: Der VDST bietet ja die Ausbildung zum * Taucher seit kurzem komplett in Sidemountkonfiguration an. Gibt es da schon Standards zur Schlauchführung und zur Gasspende?


05.06.2018 08:34Geändert von kwolf1406,
05.06.2018 08:34
Was ist daran nicht zu verstehen?“ Ramklovs Metaebene lol2
05.06.2018 08:46
@Klaus: ramklovs Aussage "Ein Taucher ist sinnvollerweise vorbereitet auf unterschiedliche Konfigurationen und sucht sich die Variante aus, die ihm am besten passt" ist doch glücklicherweise unisono Sichtweise aller Sporttauchverbände, oder etwa nicht?

"bei uns im verein" ist also eine übergeordnete Sichtweise? lol2

Du meinst so wie "bei uns in Berlin"? lol2
ramklovApnoeTL, TL**
05.06.2018 09:05
Ich geh´ doch nicht mit einem Schüler ins Wasser, turne etwas vor und stelle fest, dass der Schüler das nicht nachmachen kann. Die Idee ist doch wirklich hinreißend lustig.

Ist alles gut, wenn auf Safaribooten der überwiegende Teil der Taucher den Zweitregler mit Schlauchschleife in ein D-Ring quetscht. Die hab´ ich ja nicht in der Form ausgebildet. Wenn die den Zweitregler im Ernstfall nicht finden oder nicht schnell genug rausfummeln können und dann hochploppen, ist das zwar nicht gut, aber ich habe meine Schüler genau darauf vorbereitet, mit Ernstfällen umzugehen und den Zweitregler für sich griffbereit unter dem Kinn zu tragen.

gruß ramklov
Vercingétorixold school
05.06.2018 09:26
Ja, im Verein übernimmt Frank O das Denken und lässt es von seinem Herold im Sporttaucher verbreiten. Manchmal schreibt er aber auch mit Blut. Ist einfacher so für den Typen mit der roten Mütze und dem Aktenkoffer am See aka VDST TL.
GarfiSchnorchelabzeichen
05.06.2018 09:36Geändert von Garfi,
05.06.2018 09:37
"der überwiegende Teil der Taucher den Zweitregler mit Schlauchschleife in ein D-Ring quetscht"
Seltsamer Weise sieht man genau diese Vorgehensweise aber auch häufig bei Tauchbuden, die ihren Gästen beim Anlegen der Ausrüstung helfen, das mit ihrer eigenen Leihausrüstung praktizieren und so ihre eigenen Schläuche damit traktieren. Das hat aber nichts mit Longhose/Oktopus zu tun, sondern ist von Haus aus eine schwachsinnige Konfiguration.
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