Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.
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Med. Cannabis und tauchen

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Unterlagen bzgl. Cannabis und tauchen wegen folgendem Grund:

Ich selber konsumiere Aufgrund einer Erkrankung seit 5 Jahren Medizinisches Cannabis (Erst auf Sondergenehmigung und jetzt auf Rezept). Seit dieser Zeit ruht meine Krankheit komplett und mein Prof. sowie mein Gastroentologe meinen tauchen ist jetzt absolut kein Problem mehr. Habe auch am Freitag ohne jegliche Beanstandung die Tauchtauglichkeit bekommen und kann endlich wieder tauchen.

Die Frage ist jetzt gibt es negative Auswirkungen die auch belegt sind bzgl. Cannabis und tauchen. Es ist natürlich Logo das vor einem Tauchgang nichts genommen werden darf. Aber wieviel Stunden vor dem Tauchgang muss der Konsum eingestellt sein? Sprich ist es am Abend vorher noch okay?

Bitte bleibt sachlich. Es geht hier um eine Medikation und nicht um den Dekojoint oder das Dekobier!

LG Yoshi

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mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
11.02.2018 23:38
Dein letzter Satz sagt dir doch alles:
Frage deinen behandelnden Arzt und zieh ggf. die 2tMeinung eines Taucherarztes ( falls Ersterer es nicht sein sollte) hinzu.
ramklovApnoeTL, TL**
12.02.2018 00:31
Du wirst hier garantiert keinen Freibrief auf Deine Frage, ob irgendwas Okay sei, bekommen. Du wirs hier vermutlich die Binsenweiisheit erfahren, dass Medikamente oder Drogen unter Wasser ganz anders wirken als an Land und exakte Untersuchungen fehlen.

Um mich dennoch ein wenig nützlich zu machen, ein kleiner Link einer englischsprachigen Seite zum Lesen: Marijuana and diving

gruß ramklov
12.02.2018 05:36
aus dem von ramklov verlinkten artikel wird man jetzt auch nicht viel schlauer.
ich denke, du wirst es selbst herausfinden müssen - aber nachdem du ja offensichtlich auch eine längere pause beim tauchen hattest, wirst du ja (hoffentlich) auch erst langsam damit anfangen, also sollte es kein problem sein. als grobe richtlinie würde ich deine grenzen beim autofahren hernehmen.

spannend find ich nur, daß solche fragen nicht gleich beim arzt bzw bei der TTU gestellt werden. also kläre das unbedingt auch mit deinem arzt ab.
moeAOWD 140TG
12.02.2018 08:01
https://alertdiver.eu/de_DE/artikel/marihuana-und-tauchen-die-meinung-der-experten

Auch hier viele Fragen offen
Klar ist auch, dass ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt.
Jemand der über Jahre regelmässig konsumiert reagiert anders als jemand der ab und an Mal einen Zug nimmt
Auch spielt der Gehalt des Gerauchten eine Rolle
Nachweisen kann man THC in Blut, Urin und Haaren über Tage und Wochen
Jeder reagiert anders
Meine Frau hat letzthin ein paar Züge von einer CBD Zigarette genommen...........10 Minuten später hat sie gepennt........
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 08:58Geändert von nandersen,
12.02.2018 09:02
(...)Die Frage ist jetzt gibt es negative Auswirkungen die auch belegt sind(...)

Ob jedoch die deduktive Fragestellung im Umkehrschluß die Aussage ermöglicht Kiffen und Tauchen ließen sich problemlos kombinieren bezweifle ich mal.

Letztlich wird das so lange gut gehen bis die erste vollgedröhnte Knalltüte völlig verplant erst in der Deko feststellt die Stage an Board gelassen zu haben um anschliessend in der Statistik als OOA-Unfall im Zahlennirwana vergessen zu werden.

Bestenfalls bist Du wirklich unheilbar erkrankt und gewinnst etwas Lebensqualität durch den Tauchsport- schlimmstenfalls bewirkt Deine Ganjapolemik die fadenscheinige Rechtfertigung für psychisch Anhängige dem Drogenkonsum auch bei Risikosportarten kein Ende zu setzen. (Oder diese als Ersatzbefriedigung zu nutzen um mal eine Weile die Wirklichkeit zu ertragen)

Ich rate daher: Mach doch einfach was Du willst. Zugeknallt zu tauchen mag ebenso richtig oder falsch sein wie zugeknallt Fallschirm zu springen oder Auto zu fahren. Ob das zusätzliche Risiko sich nun in Studien belegen läßt oder nicht spielt da doch keine Rolle. Ich glaube der THC Konsum verändert das Risikobewußtsein und die Reflektion im eher langfristigen Maßstab- Wenns einem also eh egal ist darf man auch gern noch kurz vor dem TG einen blubbern. Sollte schon passen.

PS. Bevor der Schokihunger kommt- nimmt Dir besser ein Snickers in der Beintasche mit.
12.02.2018 09:46
@nandersen: Der TO bat um folgendes: "Bitte bleibt sachlich. Es geht hier um eine Medikation und nicht um den Dekojoint oder das Dekobier!" - daher bitte auch genau dies beachten. Danke.
GarfiSchnorchelabzeichen
12.02.2018 09:55
@Herbert:
thumbup
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 10:03
...das war durchaus sachlich zu verstehen.

Einfacher ausgedrückt: Abgesehen vom akuten Rauschzustand kann man es als erwiesen ansehen, daß die mit dem Dauerkonsum einhergehenden Wesensänderungen ein zusätzliches Risiko mit sich bringen, welches sich nicht abschließend durch Studien belegen lassen wird.

Die Kiffer in meinem Bekanntenkreis kann man getrost als unzuverlässig, vergesslich und oftmals polytoxikoman bezeichnen. Dies besitzt sicher keine Allgemeingültigkeit und gibt es sicher auch Unterschiede was Sport- und Technische TG anbelangt- dennoch bin ich nicht der Meinung daß eine generelle Aussage 'Kein klinisches Risiko bewiesen=Kein Einfluß auf Tauchsicherheit' wie vom Fragesteller induziert getroffen werden könne.

Am Ende bringt mich ein solches Mißverständnis eines bekifften Buddies in Gefahr. Persönlich würde ich es ablehnen mit einem meiner Kifferkumpels einen technischen TG durchzuführen.

Wie gesagt- meine bescheidene Meinung- besitzt sicher ebenso keine Allgemeingültigkeit.
GarfiSchnorchelabzeichen
12.02.2018 10:07
@nandersen:
Deine Ausdrucksweise ist einfach nur abstoßend ...
arureusCMAS-TL**, Nitrox**
12.02.2018 10:10
Moin Yoshi!
Ich bin heutzutage nicht mehr so tief drin im Thema wie früher berufsbedingt. Habe aber letztes Jahr beim HTSV einen guten Vortrag zum Thema gehört. Leider ist der nicht veröffentlicht.
Thema waren Drogen und Tauchen/Sport im Allgemeinen, insbesondere auch im Hinblick auf die sog. neuen Designerdrogen (Badesalze etc.). Zu THC wurde gesagt, dass zum einen die THC-Inhlate heutzutage deutlich höher seinen als "früher". Zum anderen ist THC im Verdacht, ähnlich wie LSD, zu flassh-back-Wirkungen zu neigen - insbesondere bei hoher Dosierung und Dauerkonsum.
Grundtenor des Vortrages war u.a., dass es keine belastbaren Zahlen zu Häufigkeiten des Konsums unter Tauchern und zu drogenbeeinflußten Tauchunfällen gibt, weil der Fokus der Untersuchenden da nicht drauf liegt.
Entsprechend gibt es auch z. Zt. keiine entsprechende Forschung.
Wie Ramklov eingangs ausführt, ist natürlich bekannt, dass psychoaktive Substanzen unter sich ändernden Druckbedingungen die Reizweiterleitung "freaky" und z.T. plötzlich beeinflußt.
Ich selbst habe damit einschlägige Erfahrung, wenn ich als Diveguide und Kapitän oder TL von Dienst Taucher unter dem Einfluss von Medikamenten gegen Seekrankheit an Bord bzw. unter Wasser hatte. Skurile und völlig unverständliche Verhaltensweisen haben sich das gezeigt, die allerdings immer nach circa 20 Minuten Tauchen plötzlich weg waren. Aber bitte: Das sind meine Einzelbeobachtungen (und die meines damals umgebenden TL-Teams) und keineswegs belasstbare Daten.
Zur Zeit gibt es ja eine Diskussion (mit begleitender Forschung) im Bereich "THC-Konsum und Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr". Da wird zur Zeit diskutiert, ob Dauerkonsumenten fahrtüchtig sind, wenn sie eine Zeit x ohne Konsum sind. Evtl. lassen sich da belastbare Zahlen googeln.
Ansonsten wird Dir wohl nur der Selbstversuch (unter Aufsicht eines handlungsfähigen Buddys) oder Tauchverzicht übrig bleiben.
Viel Erfolg und Berichte doch mal, wenn Du weiter bist!
Grüße arureus
12.02.2018 10:10
@Herbert: vielen Dank

@nandersen: Ungeachtet des absolut unsachlichen Beitrages finde ich die Aussage "Bestenfalls bist Du wirklich unheilbar erkrankt" eine absolute Frechheit, und auch der Nebensatz dazu kann den vorherigen Teil nicht verschönern.

Und zu den anderen Beiträgen. Cannabis ist in der Medizin als Medikamentation zwar relativ gut erforscht, aber in Kombination mit dem tauchen weniger. Die Ärzte habe ich natürlich gefragt, aber Sie mussten zugeben das sie selbst realtiv ratlos sind bei dem Thema Cannabis und tauchen, da es ja noch nicht mal ein Jahr als Medikamentation zugelassen ist. Vorher war es ein sogenannter Off-Label-Use mit einer Sondergenehmigung.

Es hätte ja sein können das hier jemand eine Studie kennt. Vielleicht aus einem Land welches schon länger eine liberale Politik im Umgang mit Cannabis (egal ob Medizinisch oder "Just for fun") hat.

LG Yoshi
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 10:11
(...)Deine Ausdrucksweise ist einfach nur abstoßend ...(...)

Ja das war sachlich.
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 10:18
@Yoshi

Sorry für die überspitzte Darstellung.

Letztlich glaube ich es muß Jeder selbst diese Entscheidung treffen und ggf. eine Nutzen-Risikoabwägung für sich vorantreiben. das Problem das ich sehe ist hier lediglich die Fremdgefährdung.

Bei weichen Drogen ist die psychische Komponente ausschlaggebend und nicht die Frage ob es 'auf Tiefe' physisch gefährlich werden könnte.

Vermutlich gibt es Millionen THC-User die ebenso begeisterte Taucher sind und dies sicher ausüben- aber wie auch im Straßenverkehr fehlt hierzu Evidenz was die Sicherheit betrifft.

Daher denke ich man kann keinesfalls einen Freifahrtsschein beweisen- ebenso wäre dies für over-the-counter Kopfschmerztabletten zu werten- es gibt heutzutage schlicht zuviele Tablettenesser die dies gewohnheitsmäßig tun.

Wie also kann man die Eingangsfrage beantworten? Nein, es gibt kein fundiertes Studienmaterial das eine Gefährdung ausschließt?
12.02.2018 10:18
Ohh da haben während ich getippt habe aber noch viele geantwortet

Im zweiten Text klingt @nanderson ja schon etwas netter und sachlicher. Ganz kurz zu meiner Person, ich habe eine Wohnung die Aufgeräumt und sauber ist. Ich gehe jeden Tag arbeiten und das pünktlich. Ich konsumiere keinen Alkohol oder andere Substanzen. Ich darf sogar noch Auto fahren.

Meine ehemaligen Buddys und einige werden wohl auch wieder zukünftige Buddys wissen bescheid und haben null Probleme mit der ganzen Sache. Sie freuen sich wahnsinnig mich wieder im Wasser zu sehen.

Aber ungeachtet jeglicher Freude möchte ich nicht zu einem Risiko werden. Wie Cannabis unter normalen Bedingungen wirkt ist mir durchaus bekannt. Es haben sich von den möglichen Nebenwirkungen keine eingestellt. Von LSD ähnlichen Flashbacks habe ich tatsächlich nie etwas mitbekommen, kann aber auch daran liegen das medizinsches Cannabis nicht so potent ist wie das was man auf der Straße kaufen kann.

LG Yoshi
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 10:35
@Yoshi

Du mußt in diesem Falle aber zugeben hier eine Sonderstellung unter den Cannabiskonsumenten einzunehmen. Die 'Erkrankung' leitete ich aus der Sondergenehmigung und der Vermutung einer symptomatischen Behandlung ab- falls ich mich dort irrte sorry dafür.

Vermutlich ist das Konsuminteresse hier eine wichtige Voraussetzung. Daher stelle ich mal folgendes Axiom auf: Konsumiert ein User aus reinem Rauschinteresse könnte man vermuten dieser würde höhere PN2 in Kauf nehmen um sich auf Tiefe zu berauschen. Würde jedoch das Mittel zur Linderung von Beschwerden konsumiert so stellt dies das Bestreben eines Normalzustandes dar und es kann vermutet werden dieser User würde den gleichen TG sicher auf Tx durchführen.

Hiernach wäre das Grundinteresse die persönliche Risikobereitschaft und ich vermute dies ist im Tauchsport eine wichtige Prämisse.

However, dies ist kein einfaches Thema- auch in Hinblick auf die wünschenswerte Entkriminalisierung einer Kulturdroge. Man ist es gewohnt wie beim Alkohol generelle Aussagen über Dosierungen und Fahrtüchtigkeit zu erwarten- ich glaube das funktioniert in diesem Kontext einfach nicht.
GarfiSchnorchelabzeichen
12.02.2018 10:45Geändert von Garfi,
12.02.2018 10:47
@nandersen:
Bereits in der 1. Zeile der Fragestellung war von Med. Cannabis die Rede!
Und es ging ausdrücklich um Medikation.
ramklovApnoeTL, TL**
12.02.2018 11:11
Kann mir als medizinischer Laie jemand den Unterschied der Wirkungen von THC im medizinischen Bereich und im "Drogen-" Bereich erklären? Gut im medizinischen Bereich wird, wie Yoshi anmerkt, geringer dosiert. Aber Wirkung ist eben Wirkung.

moe hat am 12.02.2018 08:01 einen viel schöneren Beitrag von DAN verlinkt als ich eingangs. Dort heißt es am Schluss:
Gillon ist der Auffassung, dass wie im Falle von Alkoholkonsum, auch beim Konsum von Marihuana keinerlei Spuren mehr im System eines Menschen nachweisbar sein sollten, wenn dieser tauchen geht. Wenn Marihuana in Höhe des Meeresspiegels inhaliert wird, haben die THC-Stoffwechselprodukte darin eine Halbwertszeit von mindestens 20 Stunden bzw. von bis zu drei Tagen.

Unterstellt der gute Herr Gillon hätte Ahnung von der Materie, dann beantwortet dies doch genau die Eingangsfrage. Die THC Einnahme am Abend vorher wäre ein bisschen zu kurz vor dem Tauchgang ...

gruß ramklov

BTW: Leute, die in Diskussionen nichts beizutragen haben, und nur wiederholt einzelne Diskussionsteilnehmer benoten, nerven gewaltig.
12.02.2018 11:42
Ich kann es dir soweit erklären das du es mit dem Alc/Volumen bei Alkoholika gleichsetzen kannst.

Medizinisches Cannabis hat dann ehr so den Gehalt von Bier, während das Straßen/Coffeshop Cannabis ehr so der Schnaps ist.

Des weiteren sind die Medizinischen Sorten so gezüchtet das es mehr oder weniger keine Rauschzustände auslöst (geringer THC Anteil) aber mit einem höheren CBD Anteil (Schmerzreduzierend und leicht Immunsuprensiv).

Also es sind wirklich zwei komplett andere Welten.
nandersenIANTD CCR
12.02.2018 11:57
...dann müsste man vielleicht weiter differenzieren und sagen der gezüchtete medizinische Hybrid wäre ein auf Cannabis basierendes Medikament. Ob dieses nun am Stengel einer Pflanze wächst oder synthetisch dargestellt wird macht dann höchstens einen Unterschied in der Verabreichung.

Vielleicht ist die individuelle Einschätzung Deines TA hier die beste Lösung. Dieser bescheinigte die TT zuletzt.

Wenn man allerdings bedeckt dass Schmuggler bereits hochfraktioniertes THC in Form eines Salzes handeln wirft dies für mich die Frage auf warum man ähnlich extrahierte Kombinationen nicht im medizinischen Bereich anwendet. Was man vielleicht im Hinblick auf die Taucherkarriere noch bedenken sollte wären ggf. Strafandrohungen in Staaten ausserhalb der EU. Gras würde ziemlich sicher die Aufmerksamkeit von Zollbeamten auf sich ziehen. Rezept hin oder her. Unpraktisch und ggf. andersartig gefährlich (bspw. Inhaftierung im Drittweltland) ist es allemal.
12.02.2018 16:46
@Garfi

In meinem Falle geht es um Morbus Crohn. Und das es wirkt merke ich ja an mir selbst. Dank des med. Cannabis muss ich keine anderen Sachen mehr nehmen. Keine Schmerzmittel, kein Cortison, keine TNF-Alpha-Blocker. Also wie in dem Artikel geschrieben geht die Lebensqualität rapide nach oben.

@Nadersen

Also von irgendwelchen Salzen höre ich hier zuerst etwas, aber ich kann dir sagen warum man keine Synthesen/Extrakionen nimmt. Man weiß schlicht und einfach nicht welcher der X Alkaloide etc. die Krankheit so gut bremst. Und ganz ehrlich, wenn ich einen Keks essen kann, statt wie früher 28 Tabletten am Tag, dann sollte die Antwort ja klar sein.

Für mich geht es tatsächlich nur um den Kern der Frage, was passiert wenn man mit Reststoffen taucht? Passiert mehr oder weniger nichts oder ist es dann so wie direkt nach dem Konsum.

Und nochmal die Ausage vom Taucharzt, er kennt keinen Negativen Effekt, musste aber auch einräumen das er kaum Studien zu der Wirkung in Kombination mit tauchen hat. Und sollte jemand denken er hätte leichtfertig eine TT ausgestellt so kann ich das klar verneinen. Denn das Programm was er und der Prof. abgespult haben, das war vom aller feinsten.
MySig... Hit and Run ...
12.02.2018 18:56
Wie oft musst du Cannabis zu dir nehmen? Wenn du es schaffst vor dem Tauchgang möglichst viel abzubauen ist es ja was anderes als wenn du dir 30min. vor dem Tauchgang das Medikament (ich sehe als Medikament) zu dir nimmst oder sehe ich das falsch?
GarfiSchnorchelabzeichen
12.02.2018 19:52Geändert von Garfi,
12.02.2018 19:53
Hallo Yoshi,

ich wünsche Dir auf alle Fälle alles Gute und es ist schön zu lesen, dass bei Dir die Therapie so gut angeschlagen hat.
Lass Dir nicht die Stimmung verderben von Leuten, die gar nicht wissen, wovon sie eigentlich schreiben und was es mit Cannabis als Medikament so auf sich hat und wann es zur Anwendung kommt. Nämlich dann, wenn alles andere nichts mehr hilft und die Nebenwirkungen der anderen Medikamente noch schlimmer sind. Auch wenn Du solche Vorurteile vermutlich zur Genüge kennst.
Du hast ja selbst geschrieben, dass Deine Ärzte keine großartigen Bedenken haben und Dich bezüglich TT ausführlich untersucht haben. Wenn also Deine Buddies über Dich Bescheid wissen und damit einverstanden sind, würde ich an Deiner Stelle den Versuch wagen. Bei einem vorsichtigen Anfang mit entspannten Tauchgängen kannst Du vermutlich selbst am besten feststellen, wie Du Dich dabei und danach fühlst. Natürlich würde ich schon darauf achten, dass die Zeitspanne zwischen der letzten Einnahme und dem Tauchgang so groß ist, wie es eben möglich ist. Das Argument, dass bestimmte Stoffe unter den höheren Drücken eventuell anders wirken, ist aber wohl nicht zu vernachlässigen. Deswegen wäre ich schon vorsichtig und es muss allen klar sein, dass ein Tauchgang unter Umständen auch mal vorzeitig abgebrochen wird, oder die Buddies bei irgendwelchen Auffälligkeiten dementsprechend reagieren.
Wie ebenfalls schon geschrieben, würde ich auch darauf achten, in welchem Land Du die ersten Tauchversuche unternehmen willst. Das ist aber unabhängig von der Taucherei sondern gilt wohl ganz allgemein. Ich habe zwar noch nie erlebt, dass irgendwo Medikamente kontrolliert wurden, falls aber z. Bsp. ein Spürhund auf Deine Substanzen anschlägt, gibts zumindest Scherereien. Dass man Spürhunde am Gepäck vorbeiführt habe ich bei Flugreisen schon mehrfach erlebt. Sogar in Deutschland in der Warteschlange. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob die auf sowas reagieren. Für entspannte Tauchgänge würden sich natürlich wärmere Gebiete mit warmen Wasser am besten eignen.
Dann fällt mir noch ein, dass es auch die Möglichkeit gäbe, die ersten Versuche in einem Indoor Tauchbecken zu machen. Da kann man auch mal 10 oder 20m testen.


Ich würde mit Dir ins Wasser gehen.

VG

12.02.2018 20:01Geändert von U154877,
12.02.2018 20:02
Du hast geschrieben, daß Du eine TT hast und gut ist.

M.M.n. besteht bei der Medikation keine!!

Aus diversen Gutachten und Studien (Straßenverkehr) läßt sich eine Beeinträchtigung nachweisen. Fallberichte zeigen Unfälle beim Tauchen (Quelle wie unten)
Tauchmedizinisches Handbuch: adverse effects of cannabis on diving performance are as follows:
•Slowed complex reaction time.
•Space and time distortion.
•Impaired co-ordination.
•Impaired short-term memory.
•Impaired attention, especially for multiple tasks.
•Additive effects with alcohol and other drugs.
•Impaired temperature control. (Edmonds 505)
Edmonds, Carl. Diving and Subaquatic Medicine, Fifth Edition, 5th Edition. CRC Press, 20150713. VitalBook file.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
12.02.2018 20:18
Entscheidend ist ja die individuelle Reaktion auf ein Medikament beim Tauchen, weniger die Existenz von Studien (den Durchschnittstaucher betreffend). Was die akute Einwirkung anbelangt würde ich einfach kurz nach Medikamenteneinnahme mal einen Selbstversuch unter kontrollierten Bedingungen machen (Druckkammer, Arzt dabei, Reaktionstests usw. ähnlich wie oder besser als Tieftauchkurse).
Was etwaige langfristige Einflüsse ("Wesensänderung") betrifft, kommt es da natürlich auf die Startwerte an, nicht wahr... Auch ohne Wesensänderung sind einige Menschen ... usw.usf.
Dann wäre noch die Frage nach unberechenbar selten eintretenden Folgen, die durch Selbstversuch usw. nicht vorhergesehen werden können. Vielleicht keine Dekotauchgänge, um im Zweifel schnell raus zu können.

Was meint eigentlich die Tauchversicherung, die Unfallversicherung, die Krankenversicherung usw.?
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