Tauchgebiete Foren

Ich kann nur immer meinen Alltime-Favorite Palau nennen. Oder Französisch-Polynesien.

Am Themenrande: Für nur wenige andere Ziele würde ich so weit reisen. Hartkorallen und Fahnenbarsche kann ich auch in Hurghada bekommen.

Zumindest was die Farbenvielfalt und Gesundheit der Korallenriffe anbelangt, würden mir Curacao und Bonaire einfallen.

Großfisch gibt es da allerdings nicht.

Malediven und farbenfroh, das war früher vielleicht mal so, aber seit der Korallenbleiche nicht mehr. Da gibt es im Mittelmeer (halt meistens erst in der Tiefe, ab ca 25-30m) definitiv mehr Farbe als auf den Malediven.

Dann kommt es halt darauf, wie man das "akzeptabel" definiert, z.B. Philippinen (neben Ägypten mein Preis-Leistungsfavorit) mit Duterte. Akzeptabel oder nicht? Indonesien, mit genialen Tauchgebieten, und einigermassen stabiler und liberaler Regierung.

Ostküste Afrika, inkl Seychellen / Mauritius sind schön, aber farbenmässig nicht ebenbürtig mit Ägypten.

Karibik ist relativ stabil, farbenfroh (viele Schwämme, Korallen), aber nicht so fischreich.

Und dann gibt es noch andere Leckerbissen, z.B. Neuseeland Poor Knights: Kaltes Wasser, aber unglaublich farbenreich. Oder Neukaledonien mit einer tollen Weich- und Hartkorallenvielfalt (viel besser als Fiji, das früher als bestes Tauchgebiet für gelbe/rote Weichkorallen galt).

Der oben genannte Tipp Französisch Polynesien ist nicht auf die Frage passend. Tolles Tauchen dort, mit viel Grossfisch, aber nicht so farbenprächtig wie andere Gebiete.

Was ist denn für dich ein "akzeptables Rechtssystem"? Meinst du das politische System oder tatsächlich das Rechtssystem?!? Geht es dir um Über oder gar Unter-Regulierung oder darum, dass "unsere Werte" auch im Urlaubsland allgemeingültig sind?

In den meisten Tauchgebieten kommt man weder mit dem politischen noch mit dem rechtlichen System maßgeblich in Berührung - daher ist das für mich auch kein Auswahlkriterium. Natürlich kann man jetzt nach der letzten Ägypten-Wahl sagen, dass es dort keine richtige Demokratie gibt und quasi eine Diktatur herrscht, aber meiner Erfahrung nach arbeiten gerade in den Tauchbasen vor allem jene Ägypter, die etwas "offener" und daher meist keine großen Freude der aktuellen Regierung sind (ich unterhalte mich gerne über Politik, auch mit diversen Tauchlehrern und Basenleitern... ist immer wieder interessant... ). Diesen Menschen durch einen Boykott die Lebensgrundlage zu entziehen ist mMn der absolut falsche Weg (... und das trifft auch auf die meisten Sanktionen auf internationaler Ebene zu...).

Also, was genau meinst du mit "akzeptablen Rechtssystem"? Ich finde z.B. sowohl das Rechtssystem als auch das politische System der USA (und auch Israels, siehe z.B. Siedlungsbau und aktuelle Rechtsaußen-Regierung) völlig inakzeptabel und ziehe Urlaub in Ägypten definitiv Urlaub in diesen Ländern vor, nicht nur wegen dem Preis...

Jeder bewertet anders, was die Grenze zwischen "akzeptabel" und "inakzeptabel" bei den politischen Systemen und den Rechtssystemen angeht. Da wird es keinen Konsens geben in der Hinsicht, dass es eine Blacklist und eine Whitelist für Tauchurlaubsziele gibt. Muß es auch nicht, trotzdem finde ich es richtig, sich darüber Gedanken zu machen.

Für mich ist das bei Tauchurlauben auch immer ein Thema. Zum einen will ich im Urlaub tauchen, aber eben auch entspannen und mich wohlfühlen. Wenn einem das politische Elend aber ins Auge springt und Ich es gedanklich nicht ausblenden kann, dann schwindet der Erholungsfaktor deutlich. Mein letzter Urlaub in Ägypten war deshalb mein letzter, weil ich die krasse Verschlechterung gegenüber der Mubarak-Ära nicht ignorieren konnte.

Boykotte sind immer zweischneidig - stimmt. Wenn Tourismus in einem Land ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, kann man aber davon ausgehen, dass das Regime im großen Stil mit daran verdient. Auch da ist Ägypten ein Paradebeispiel, weil viele Hotelanlagen dem Militär gehören. Man entzieht also nicht nur den Guten die wirtschaftliche Basis, wenn man woanders urlaubt.

Ich glaube auch nicht, dass wir Taucher einen genügend langen Hebel haben, durch Boykotte irgendein System zu beeinflussen. Ich sehe es andersherum: Wenn ich - z.B. durch diesen Thread - von einem Reiseziel erfahre, was vielleicht noch nicht so bekannt, aber dafür politisch korrekt und ökologisch engagiert ist, dann würde ich dort hinreisen. Auch dann, wenn die Unterwasserweilt nicht mit dem Roten Meer mithalten kann. Dafür denke ich, ist der Hebel der Taucher dann lang genug, gute Sachen zu unterstützen. Man macht ja meist mehr als nur einen einzigen Tauchurlaub in seinem Leben, kann also sich selbst sein persönliches Mischungsverhältnis von guten und bösen Ländern zusammenstellen. Wenn man denn nur genügend gute Länder findet ...

Tondo... 👍👍👍

Halte ich auch.

Curarcao und Bonaire

Oder Martinique, ist franz. Recht. Aber mit Ägypten nicht zu vergleichen.
Indonesien hat sich in den letzten Jahren sehr start entwickelt, aber mit einer Demokratie oder einem Sozialstaat nach europäischen Vorbild nicht zu vergleichen. Wenigstens gibt es dort keine Willkür wie derzeit auf den Philipinen oder auch Thailand.
Auf der anderen Seite wurde auch in Malta ein Mordanschlag auf eine Journalistin verübt.
Aber die Einschätzung ist subjektiv und jeder muß dies für sich treffen.

"Wenn ich - z.B. durch diesen Thread - von einem Reiseziel erfahre, was vielleicht noch nicht so bekannt, aber dafür politisch korrekt und ökologisch engagiert ist, dann würde ich dort hinreisen."

Dann bleibt (wie gesagt) fast nur mein geliebtes Palau: Weltweit erstes Haischutzgebiet, stabile politische Verhältnisse und - zumindest nach meinem Geschmack - taucherisch ein paar Klassen über dem Roten Meer.

Ägypten ist für mich auch in der Tat an der Grenze. Ob es unter dem Diktator Mubarak besser war? Ich würde sagen, es ging vom Regen in die Traufe.

Ganz sicher würde ich aber nicht nach Dutertistan fahren, wo man einfach willkürlich und ohne Gerichtsverfahren Leute abballert und dafür noch einen Orden bekommt. Ich fand es im Übrigen schon sehr bemerkenswert, dass selbst zur Hoch-Zeit von Dutertes Ausfällen und Eskapaden eben diese im Tauchernet praktisch von niemandem angesprochen wurden. Stattdessen die üblichen Postings: "Welche Insel am besten für Makro?" oder "Resort für Tauchen und Familie gesucht". Urlaub beim Führer. Das KZ ist direkt nebenan. Korruption hat halt viele Gesichter. Und wenn es so aussieht, dass man für den unvergesslichen "Traumurlaub" ausblendet, das Menschenrechte völligst mit den Füßen getreten werden.