Die Diskussion ist im Moment eher müssig - es sind keine Details bekannt, warum die tödlichen Unfälle passiert sind. Dummerweise schreien trotzdem schon die Ersten: dumm, arrogant, nicht fit, zu alt, schlecht ausgebildet und mehr.
Warum sind es eigentlich immer die Anderen, die sämtliche Attribute zu haben scheinen, die sie prädestinieren, zu den Tauchopfern zu gehören? Grundsätzlich kann es jeden von uns ereilen, egal wie viele TG wir haben, egal, für wie fit/toll/jung/genial ausgebildet wir zu sein scheinen. Wenn die Umstände richtig falsch sind, dann ist jeder dran, ob GUE/DIR mit 5.000 TG in der Gruppe gleich toller Taucher oder als Urlaubstaucher mit dem falschen Buddy (ja, gibt es!), oder solo im Uferbereich auf 3m.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass wir uns als Tauchgemeinde schon anfangen selber zu schaden, wenn wir reflexartig, ohne Fakten zu kennen und abzuwägen, schreien, dass die Opfer a) dümmer sind als wir und b) präsentieren, wie wahnsinnig gefährlich Tauchen ist. Irgendwann glaubt das noch jemand und schwupps - wird das Tauchen am See um die Ecke untersagt, weil es ja zu gefährlich ist.
Lass uns doch alle mal etwas die Luft rausnehmen, erstmal Fakten checken und dann, nach etwas Reflektion, vielleicht mal gar nicht Schuld verteilen und Gründe für Todefälle zu suchen, die es gar nicht gibt!
Wenn ich mir vorstelle, dass bei jeder Freizeitaktivität, die irgendeine Gefahr birgt, jeder sofort schreit, dass die Aktivität zu gefährlich ist, alle Anderen zu doof und zu schlecht ausgebildet sind, dann ist bald alles verboten, wenn man nicht mindestens 3 Kurse, 5 Kärtchen und 1/4-jährliche Gesundheitschecks vorweisen kann. Wollen wir das? ich jedenfalls nicht...