Fontanazzi Unfall 5.01.2017 - wir sammeln Unterschriften unter dem Zweiten Offenen Brief an Tom Mount (IANTD)
Geändert von Iwona319416,28.04.2017 13:54
Liebe Kollegen und Kolleginnen – IANTD Taucher und Tauchlehrer,
wir sammeln Unterschriften unter dem Zweiten Offenen Brief an Tom Mount (IANTD) und brauchen Ihre Unterstützung in Form Ihrer Unterschriften. Wir werden gegenwärtig von Tauchern und Tauchlehrern aus der ganzen Welt unterstützt, aber für Ihre Hilfe werden wir Ihnen sehr dankbar sein.
Hier Link zu der Veranstaltung „Zweiter Offener Brief an Tom Mount“:
https://www.facebook.com/events/439290026413167/?fref=ts
und auf Englisch:
Am 5. Januar 2017 hat sich ein tödlicher Unfall während der Durchführung eines Höhlentauchkurses in einer italienischen Höhle Fontanazzi ereignet. Einer der drei Schüler starb, indem er sich in einem blinden Engpass verkeilte. Der Tauchlehrer war zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Teil der Höhle, da der Tauchgang so geplant war, dass die Tauchschüler von der Oberfläche allein, in Intervallen von einer Minute, 30 Meter lang über einen schmalen vertikalen Kamin mit mehreren Engpässen auf dem Weg schwimmen und den Tauchlehrer in einer Tiefe von 20m treffen sollten.
Diese Umstände sind allgemein bekannt, weil zwei Tage nach dem Unfall ein Bericht des Kandidaten zum Höhlentauchlehrer und auch des anderen Teilnehmers dieses Kurses ans Tageslicht gekommen ist, in dem er die Planung sowie die Durchführung dieses Tauchganges beschrieben hatte. Merkwürdig, dass dieser Kandidat zum Höhlentauchlehrer während der Rückkehr nach Polen auf seiner FB Seite geschrieben hat, dass er den Höhlentauchlehrerkurs erfolgreich abgeschlossen hat - obwohl sein Buddy (Kandidat zum Höhlentaucher) in diesem Kurs gestorben ist.
IANTD hat festgestellt, dass der den Kurs leitende Tauchlehrer keine Standards verletzt hat.
Die polnischen IT IANTD Tauchlehrer legten einen schriftlichen Protest gegen eine solche Entscheidung von IANTD ein. Leider hat der Protest zu keinem Ergebnis geführt. So wurde ein erster offener Brief mit ähnlichem Inhalt, den 7 IT-Tauchlehrer, 50 Tauchlehrer und 150 IANTD Taucher unterzeichnet haben. Wir brachten ihn an die IANTD HQ.
Leider hat auch der erste offene Brief, geschickt an Tom Mount, keine Auswirkungen gezeigt.
Im Gegenzug erhielten wir einen Brief, der uns über die Einführung von neuen Standards informiert hat. Diese Standards sollten die öffentlichen Aussagen über den Unfall regeln. Wir wurden immer wieder daran erinnert, dass der den Unfall bewertete Ausschuss aus den besten IANTD-Höhlentauchlehrern bestand und daher seine Entscheidung unbestritten ist.
Drei IT Tauchlehrer sind informiert worden, dass deren IT-Zulassung nur dann aufrechterhalten wird, wenn sie die neuen ethischen Standards der IANTD einhalten werden, d.h. man hat ihnen verboten, öffentlich negative Aussagen in Sozialen Medien über egal welchem Tauchlehrer, einem Ereignis mit seiner Teilnahme oder auch über IANTD selbst zu treffen. Dem dritten IT Tauchlehrer wurde mit sofortiger Wirkung seine Zulassung als IT entzogen. Der vierte IT Tauchlehrer wurde informiert, dass er mit sofortiger Wirkung aus IANTD herausgeworfen ist.
Am 26. April 2017 wurde Krzysztof Starnawski, IT-Tauchlehrer, der am stärksten um erneute Prüfung des Unfalls gekämpft hat, aus IANTD herausgeworfen. Herrn Starnawski muss ich zumindest den Höhlentauchern nicht vorstellen – er ist u.a. ein Weltmeister vom 2011 im Tauchen im geschlossenen Kreislauf (283 Meter).
Hier Link zu der Community „Fontanazzi tödlicher full cave“ (PL: Fontanazzi smiertelny full cave) auf Facebook:
https://www.facebook.com/Fontanazzi-Åmiertelny-full-cave-1335853506464885/?fref=ts
Hier Link zu der FB-Seite von Krzysztof Starnawski (dualrebreather), wo Sie auch aktuelle Infos und Kommentare (PL, En und bald auch De) bezüglich der Korrespondenz von Starnawski mit IANTD finden können:
https://www.facebook.com/dual.rebreather?fref=ts
Hier die Übersetzung der Erklärung von Krzysztof Starnawski vom 26. April 2017:
„Fast vier Monate sind nun schon seit dem Unfall vergangen, der sich in der italienischen Höhle Fontanazzi während eines Höhlentauchkurses ereignet hat. Obwohl der Unfall gut dokumentiert wurde und die gesamte Umwelt erfahren konnte, wie unprofessionell der Tauchgang, während dessen einer der Tauchschüler ums Leben gekommen ist, geplant und durchgeführt war, erhielten wir bis heute keine Informationen von IANTD, warum IANTD die Zulassung des den Kurs leitenden Tauchlehrers wiederhergestellt und zusätzlich festgestellt hat, dass der Tauchlehrer keine Standards verletzt hatte, obwohl er selber zugab, diese verletzt zu haben. IANTD verweigert hartnäckig, sachliche Antworten zu geben und wendet dabei ein Prinzip an „so soll es sein, nur weil wir gerade so gesagt haben“. Die Tauchlehrer, die protestieren, werden entweder suspendiert oder eingeschüchtert oder – wie in meinem Falle – für unethisches Verhalten beurteilt, weil ich den Mut habe, die sich mit den IANTD Standards nicht deckende Entscheidung in Frage zu stellen. Diese Arroganz und Übermut von IANTD zwingt uns zu einem noch stärkeren Protest. IANTD kehrt diesen Unfall unter den Teppich, was eine offensichtliche Erlaubnis für alle IANTD Tauchlehrer auf eine straffreie Verletzung von Sicherheitsregeln darstellt. Das wird sicherlich weitere Todesunfälle nach sich ziehen. Wenn wir somit keine Anarchie und keinen Ramsch in unseren Tauchkursen tolerieren wollen, müssen wir dies uns selbst erkämpfen. Den Protest haben bis jetzt 126 Taucher unterzeichnet und den früheren offenen Brief 200 Taucher. Lesen Sie bitte die ganze Geschichte und den zweiten offenen Brief unten und wenn Ihr Gewissen Ihnen auch nicht zulässt, dieses Ereignis gleichgültig zu übergehen, unterzeichnen Sie mit uns diesen Brief. Der inkompetente Tauchlehrer behielt seine sämtlichen Zulassungen, während der tote Tauchschüler beschuldigt wird. Wir als Tauchlehrer werden eingeschüchtert und unsere Zulassungen werden uns entzogen.
Wir brauchen Unterstützung der Taucher und der Tauchlehrer aus aller Welt, weil dies eine einzige Möglichkeit ist, von der IANTD HQ bemerkt zu werden, damit die ungerechte Entscheidung zurückgezogen wird. Wenn diese unbegründete Entscheidung aufrechterhalten wird, dann stellt das eine Erlaubnis auf weitere Verletzungen von Standards, und die Todesunfälle werden ohne Konsequenzen bleiben. Dies wird zu weiteren Unfällen führen. Lesen Sie bitte somit diesen Brief und senden Sie ihn an alle Höhlentaucher und IANTD Tauchlehrer“.
Krzysztof Starnawski, ex IANTD IT Tauchlehrer