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diverhans...autark

Film-Studie Wracktauchen Penetration

Moin,

tief, dunkel, kalt (!)

Wrack-Tauch-Interessierte mögen sich ggf. mal die knapp 8 Min. Zeit nehmen und sich folgendens recht gut gelungenes Movie anschauen. Sehr schön zu sehen: das Ablegen nicht benötigter Stage-Tanks vor der Penetration, die Penetrationsarten (überkopf, mit den Füßen voran), ebenso der vertikale Ausstieg aus einem Engpass, verbunden mit dem Stage-Handling. Und wer Ton zum Film mag: musikalisch passend abgerundet.

Gerne mit anschließender Diskussionsrunde...

https://www.youtube.com/watch?v=udPHvfXJTxk

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Blubb...wegProfil gelöscht
28.09.2018 13:23
Und die Signifikanz? Ich verstehe nicht ganz, was du vermitteln möchtest. Dass man auch kopfüber und mit den Flossen zuerst in eine Öffnung tauchen kann? Dass man Stages ablegen und anlegen, sowie umklippen kann?
Ok... ist das so neu?
diverhans...autark
28.09.2018 14:17
Bspw. dass in Minute 01:12 die Stage doch besser in Vorhalte gebracht werden könnte.

Ansonsten: einfach nur gutes Anschauungsmaterial zur Bereicherung eines Wracktauchkurses.

Blubb...wegProfil gelöscht
29.09.2018 17:03
Hmm, das Video besteht zum größten Teil aus Aufnahmen von rostigem Interieur. Nimms mir nicht übel, der Lerneffekt bleibt mir bisher verborgen. Die Bildqualität ist besser als das 08/15 Youtube-Video, der Inhalt definitiv nicht.
Wahrscheinlich muss man sehr stark von „Wrackvirus“ infiziert sein, um mehr dort rein zu interpretieren.
Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass Wracktauchen eine interessante Variante des Tauchens ist - aber das gilt eher fürs selber erleben, als fürs Video schauen.
Und ein „Lehrstück“ bzw. eine Diskussionsgrundlage ist der Clip nicht.
vinnimStroke ;-)
01.10.2018 08:28
Chef,
ich lege meine Stage auch lieber ab - trotz eines gewissen Restrisikos.
Eher finde ich den Rebi gut eingesetzt, denn bei OC würde dir der Dreck auf den Kopf rieseln und die Sicht versauen. Das birgt - potenziell - mehr Risiken.
manimanCMAS*** NSS/CDS
01.10.2018 12:47
Also ich finde das Video gut. Ich hab aber eine Frage dazu: Warum macht man solche Tauchgänge nicht mit einem Reel? Bei einem Siltout hat man ohne ja ganz schlechte Karten. Wie stehst du dazu Rene?
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
01.10.2018 16:13
Zur Vorbereitung (oder Nachbereitung) eines PADI-Wreckdiving-Specialtys finde ich so ein Video besonders geeignet. "Da weiß man, was man hat."

Und (flüsternd) noch das:
- mit so viel Ausrüstung würde ich (besonders solo..) teilweise erkennbare Engstellen ebenso wie mehr oder weniger unbekannte Wege strikt meiden... hängenbleiben, unmögliche Rückwege. Da muss man viel können, um immer noch ein Ass im Ärmel zu haben.
- hätte man nicht selbst im Wasser erlebt, wie schön selbst unscheinbare Dinge wirken, wenn man sie betaucht... würde ich (noch leiser flüsternd) fragen, ob es nicht interessanter und risikoärmer ist, an Land alte Industrieanlagen zu besichtigen. Meinetwegen auch nachts. Scnr, nicht ernst gemeint.
diverhans...autark
02.10.2018 15:17
@ maniman

> Warum macht man solche Tauchgänge nicht mit einem Reel?

Einleitend: Es gibt mehrere Möglichkeiten der Wrackpenetration in Abhängigkeit der Randbedingungen.

1) Blauwasser: hier genügt es sich im Wrackinneren an "blau schimmernden" (weiteren) Ausstiegsmöglichkeiten zu orientieren, welche aufgrund der Konstruktion und des Zerfallszustandes - bis auf wenige Ausnahmen - idR. gegeben sind. Ein Reel ist idR. unnötig, da es sich idR. um "One Way" - Penetrationen handelt (Einstieg ungleich Ausstieg). Am Anfang des TG's die Penetration und nach etwa 50% der geplanten Grundzeit der Rückweg "über" dem Wrack - also außen. Schiffs- / Wrackkenntnisse (Konstruktion) vorausgesetzt. Die Ausstiegsmöglichkeit kann auch der Einstieg sein, sofern nichts weiteres hinreichend groß "blau schimmert" oder andere Umstände dieses erfordern.
Innerhalb persönlicher grenzen bleiben!

2) Schwarzwasser: hier wird unterschieden

a) Einmal-Penetration -> Einstieg = Ausstieg und Penetrationstiefe nur soweit der Ausstieg noch deutlich erkennbar ist, ggf. ein Flashlight am Einstieg geeignet anbringen, regelmäßiger Blick nach hinten um Sichtkontakt zum Ein-/Ausstieg zu wahren (Mulmen -> Zustand der Sicht kontrollieren). Ergo: äußerts geringe Penetrationstiefe und - für Beginner - nur gerade aus.
Innerhalb persönlicher grenzen bleiben!


b) Mehrfach-Penetration -> erste Penetration = Verlegen eines "handfesten Seiles" (kein Reel!) als "Leihgabe an das Wrack". Dieser TG bezieht sich primär auf das sinnvolle Verlegen des Seiles. Zweiter TG ist nun der Umgebungsbeobachtung gewidmet (Fun-TG: Erkundung, Filmen, Fotografieren, ..., Bergen von Artefakten soweit zulässig). Der letzte TG kann und sollte das Beräumen des Seiles beinhalten, da fremde Folge-Taucher nicht wissen können, um welche Art Leine es sich handelt (sicher vs. nicht sicher, angescheuert, Verzweigungen vs. fehlende Richtungsmarkierungen, etc.).

Warum bspw. unter Punkt 1) und 2.a) kein Reel oder Spool legen?

1. Ein Reel (ein Spool) um einen korrodierten und somit idR. scharfkantigen Metallgegenstand gelegt / gewickelt kann als Ariadne-Faden für den Rückweg nicht (sicher/verläßlich) dienlich sein, da zu dünn und Bruch-Gefahr unter Streß (daran ziehen) droht.

2. Beim Verlegen eines Reels ist idR. Hinweg = Rückweg (Abspulen, Verlegen und Aufspulen), weil niemand sein teures Reel im Wrack lassen möchte. Daraus resultiert eine ausgesprochene (indirekte) Zwangslage, den Rückweg = Hinweg nehmen zu müssen obwohl in kurzer Distanz ein sicherer sofortiger Ausstieg möglich wäre, um die Penetration sinnvoll gering zu halten. Zudem die Frage: Was genau hast "du" jetzt vom Wrackinneren von der Umgebung wahrgenommen, wenn du während dessen mit Abspulen, Verlegen und Aufspulen beschäftigt warst?

Fazit: Wenn du dir das Movie noch einmal genau betrachtest, wirst du feststellen, dass die Truppe "zuvor" einen Ariadne-Faden gelegt hat. Ob es nun ein Reel oder ein "handfestes Seil" (eher leider nur ein recht dünnes Seil, Minute 2:06 rechts unten in der Ecke und Minute 2:19 rechts oben in der Ecke) ist tut im Video nichts zur Sache (hier sind ausgesprochene Profis am Werk). Zumindes siehst du, dass der gefilmte Taucher - der Darsteller - seinen TG nicht mit dem Verlegen eines Reels gestaltet und der Kameramann schon gar nicht.


wwjkTaucher
02.10.2018 17:05Geändert von wwjk,
02.10.2018 17:06
Anmerkung: Spool, nicht Reel. Die Dinger kosten nix und fallen im Zweifel unter Verschleiss. Ich habe genau für diesen Zweck 2,5mm reine Kevlarschnur drauf. Uns hat es in Wracks Handschuhe, Kopfhauben und Anzüge aufgeschlitzt, aber die Kevlarschnur nicht.
Es gibt andere Tauchgelegenheiten, da geht ohne Schnur gar nichts, da lernt man verlegen ohne groß dran zu denken... Tiefe Penetrationen in unbekannten Wracks nur mit Guideline!
diverhans...autark
02.10.2018 17:47
@ wwjk

> Spool, nicht Reel. Die Dinger kosten nix und fallen im Zweifel unter Verschleiss.

Auf den ersten Blick okay. Das Problem ist nur: bleiben die Dinger im Wrack, hat der nächste Taucher ggf. Problem(e).

a) er kann daran hängen bleiben, weil ggf. zu viele von den Dingern im Wrack "dauerhaft" verlegt wurden -> Referenz: Rotes Meer, SS "Rosalie Moller" Maschinenraum -> dort wurden diese dünnen Leinen u.a. durch mich entfernt.

b) welche der zurückgelassenen Leinen ist für einen anderen Taucher auf dem Rückweg nun die richtige in die richtige Richtung?

Ergo: Reel / Spool ist quasi eine persönliche Schutzausrüstung und gehört (anschließend) entfernt.

Das ist lediglich meine ureigene Meinung....

wink2


wwjkTaucher
02.10.2018 19:13
Grundsätzlich absolut einverstanden. Es ging mehr um 'Notfall ich muss schnell raus', dann einfach liegenlassen. In der Rosalie hab ich mich auch schon geärgert, gerade unten im Maschinenraum...
manimanCMAS*** NSS/CDS
04.10.2018 07:04
Rene danke für die Atwort.
diverhans...autark
04.10.2018 21:08
@ maniman

..gerne!

@ wwjk

thumbup



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