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Beratung zum Kauf einer Boje

Hallo,

ich möchte einen Tteil meiner Ausrüstung austauchen, so auch die Boje. Eine Boje zu kaufen klingt erst einmal trivial, wirft nach etwas recherche aber doch ein paar Fragen auf.

1. Die richtige Länge. Es gibt Bojen schon am 1 Meter. Da ich aber überwiegend im Meer tauche, wo mit Wellengang zu rechnen ist, tendiere ich zu einer Boje mit 1,5 bis 1,8 Meter länge. Seht ihr das auch so?

2. Die Breite der Boje. Sollte ich hier lieber zu einer schmalen greifen? Ich denke diese wird genauso gut gesehen, benötigt aber weniger Luft zum befüllen, was ein Vorteil sein könnte.

3. Die Farbe. Fast jeder hat rot/orange. Ist es eine gute Idee gelb zu nehmen, um besser unterschieden zu werden? Wie ist es mit der Sichtbarkeit? Hat die Farbe einer Boje noch eine spezielle Bedeutung?

4. Es gibt auch unten geschlossene Bojen, die nur mit dem Mund aufgeblasen werden können. Ist soetwas zu empfehlen? Wo liegen die Vor-/ und Nachteile?

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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.06.2017 08:30Geändert von shuttle,
01.06.2017 08:32

Zu den Farben: lese einmal diesen Artikel . Wir haben für technische Tauchgänge jeweils zwei Bojen und zwei verschiedene Farben dabei. Mit den Leuten auf dem jeweiligen Boot / dem Backup also wird verabredet, wann welche Boje gesetzt wird (beispielsweise rot= Markierung der Position, alles OK, Gelb: an der Boje befindet sich eine Mitteilung (Wetnotes))

Unten geschlossen: unsere erste Wahl. Boje kann nicht kippen, sich nicht entleeren. Die "kleine" 3,3' (Markierungsboje, Zodiak ist in der Nähe) blasen wir mit dem Mund auf, die große Boje wird mit dem Inflator befüllt und außschließlich bei längeren Dekostopps / hohem Wellengang etc. verwendet. Du siehst, wir haben mehrere für eben unterschiedliche Einsätze. I.d.R., d.h. überwiegend kommt die "kleine" (aber geschlossene) Markierungsboje zum Einsatz. Reicht in >90% der Fälle gut aus und ist leicht zu handeln.

Spitidiveeinige
01.06.2017 08:33

Bei den Bojen ist es fast so wie mit den Flossen... da hat fast jeder seine persönlichen Favoriten...

1.      Die richtige Länge. Es gibt Bojen schon am 1 Meter. Da ich aber überwiegend im Meer tauche, wo mit Wellengang zu rechnen ist, tendiere ich zu einer Boje mit 1,5 bis 1,8 Meter länge. Seht ihr das auch so?

Das ist Geschmackssache. Sicherlich wird eine Boje von  z.B. 2m Länge besser entdeckt als eine von 1m, sofern sie so geschossen wird, dass sie nicht nur an der Oberfläche liegt…

2.      Die Breite der Boje. Sollte ich hier lieber zu einer schmalen greifen? Ich denke diese wird genauso gut gesehen, benötigt aber weniger Luft zum befüllen, was ein Vorteil sein könnte.

Selbe Grundidee wie bei der Länge… je breiter und länger, desto besser sichtbar. ABER auch umso mehr Luft wird benötigt, um sie zu schiessen. Je grösser die Boje, desto länger dauert der Füllvorgang und umso stärker die Hebewirkung der Boje.

3.      Die Farbe. Fast jeder hat rot/orange. Ist es eine gute Idee gelb zu nehmen, um besser unterschieden zu werden? Wie ist es mit der Sichtbarkeit? Hat die Farbe einer Boje noch eine spezielle Bedeutung?

Es gibt Bojen in fast allen Farben. Zur Unterscheidung beschriften einige ihre Boje z.B. mit ihrem Namen.

4.      Es gibt auch unten geschlossene Bojen, die nur mit dem Mund aufgeblasen werden können. Ist soetwas zu empfehlen? Wo liegen die Vor-/ und Nachteile?

Wenn du die meinst mit dem „Stutzen“, dann kannst du die auch mit dem Inflatorschlauch füllen, nicht nur mit dem Mund. Eine unten offene Boje kann theoretisch ja auch mit dem Mund gefüllt werden. Eine geschlossene Boje kann dann aber nicht mit dem Regulator gefüllt werden. Bojen, welche unten geöffnet sind gibt’s „selbstdichtend“ und einfach offen. Jene die nicht dichten, müssen stets unter Spannung gehalten werden, sonst entleert sich die Luft, wenn sie sich auf die Wasseroberfläche legt.

Ich persönlich favorisiere geschlossene Bojen mit Überdruckventil zum Aufblasen mit dem Mund / Inflatorschlauch. Meist blase ich die Boje mit dem Mund auf, da sich auf diese Weise beim Aufblasen der Boje die Tarierung kaum verändert.

01.06.2017 08:54

Patrick, wenn es lediglich um eine Boje für Urlaubstauchgänge geht (damit dich zB das Zodiac einsammelt): Eine geschlossene 1m Boje (die man locker mit dem Mund befüllen kann) und ein Spool oder Leine mit Senkblei reichen völlig aus. Die 180cm Bojen sind da imho überdimensioniert.

Zum Rest wurde ja schon viel geschrieben....

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.06.2017 09:08

 Ich empfehle immer ein kleines Spool, einfach weil ich schon zu oft gesehen habe, dass sich Leinen mit Senkblei bei Tauchern um alles mögliche gewickelt hat. Beim Spool wickelt sich die Leine schön ausschließlich nach oben ab und man kann sie beim auftauchen auch schön wieder einrollen.

01.06.2017 09:12

Ich nehme auch ein Spool, wollte nur der Vollständigkeit halber auf beide Methoden hinweisen... (zumal mit nervende Mittaucher viel besser mit der Senkbleimethode außer Sichtweite bekommt wink2 )

01.06.2017 09:23

Ich hatte bisher immer eine Leine mit Senkblei. die Leine hatte ich immer um die Boje gewickelt. War wohl nicht optimal, dann das abwickeln unter Wasser dauert und dann schwimmen da X Meter Leine rum.

Wollte daher auf jeden Fall auf ein Spool umsteigen. Da es nun doch schon erwähnt wurde. Ich schanke zwischen 15 und 30 Meter. Eigentlich sollten 15 Meter ja reichen, aber 30 Meter könnten in Ausnahmen auch mal nützlich sein. Ich setze eine Boje auch schon mal gern etwas tiefer, speziell bei Wellengang und die Tarierung ist einfacher (finde ich).

01.06.2017 09:26

Also, wenn ich es recht interpretiere. Würdet ihr mir für den Tauchulaub im Meer eine kuze Boje, mit ca. 1 Meter länge und unten geschlossen empfehlen???

StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
01.06.2017 09:41

Auf keinen Fall ein Senkblei mit Leine dran nehmen! Keine Ahnung wieso Fullcave das "aufzählt".

Also die Leinenlänge sollte normalerweise bei einer Boje mit 15m ausreichend sein. Es spricht aber nichts dagegen ein Spool mit mehr Leine zu nutzen. Achte darauf das der Doppelender beim Spool aus V4A ist. Alle anderen Materialien sind nicht gut.

01.06.2017 10:28

 Keine Ahnung wieso Fullcave das "aufzählt".

Na ja, weil es der ein oder andere immer noch so macht (zB der Fragesteller hat es bisher so gemacht tongue2) und die Methode an sich (wenn man es vernünftig konfiguriert und durchführt) einwandfrei funktioniert.

Ich habe es in meinem OWD damals auch so gelernt und die Leine liegt immer noch im Keller. Auch wenn Du es nicht glaubst, StoneX: Es gibt Taucher, die kommen mit der Senkbleimethode besser klar als mit einem Spool. Das ein Spool natürlich bei fortgeschrittenen Tauchern weitere Vorteile und Anwendungen liefert, streite ich nicht ab. Und nein, die Diskussion was man wie "vernünftig" lernt, gehört jetzt nicht in diesen Faden.

@Patrick: Also ich persönlich würde Dir für den Urlaub eine 1m Meter Boje geschlossen empfehlen. Benutze ich seit vielen Jahren und bisher ist das Zodiak immer gekommen.

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.06.2017 10:39Geändert von shuttle,
01.06.2017 10:43

Ja, der Empfehlung schließe ich mich an. Nebst Fingerspool mit 30m Leine (es wird ja nur abgespoolt, was man benötigt, insofern spielen die x meter mehr als 15m zunächst keine Rolle, man hat sie aber, wenn einmal doch benötigt).

Kleiner Tipp: mache alle drei Meter Knoten in die Leine, als Markierung. So hat man bei Maskenverlust, TC Ausfall etc. oder sonstigen etwaigen Problem(ch)en eine Referenz. Die 30m können z.B. bei einem Freiwasseraufstieg nützlich sein, einfach um eine Referenz (hier die Leine) zu haben. Macht mental viel aus, respektive ist für viele Taucher in einer solchen Situation u.U. hilfreich.

01.06.2017 10:47

@all

Danke für die vielen Tipps. Das hat mich ein gutes Stück weiter gebracht.

Habt ihr noch Empfehlungen welche Bojen, bzw. Hersteller besonders zu empfehlen sind. Eigentlich ist eine Boje ein recht einfaches Bauteil , so dass es nicht zu starke Qualitätsunterschiede geben sollte. Die Preise schwanken jedoch sehr.

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.06.2017 10:57Geändert von shuttle,
01.06.2017 11:24

Oh je, schwierig. Der "Mercedes" ist Halcyon, eine preisgünstigere Alternative könnte DirZone (Dirzone Dekoboje) und/ oder Polaris sein. Ich ganz persönlich (man gönnt sich ja sonst nichts) hab die Halcyons. ISt eine Einmalanschaffung. Wenn ich es gegen die Kosten der Tauchgänge spiegle, die ich mit den Teilen schon gemacht habe und auf die Nutzungsjahre, ist das sowas von nebensächlich .....  Ich hab schon viele Billigteile beschädigt (aufgerissen etc.) gesehen, meine sind nach XX Jahren noch wie neu. 

Nachtrag: Wenn mich meine Frau fragt, muss es denn das Teure sein? Öffne ich den Schuhschrank. Ich brauch dann nicht mehr zu argumentieren loltest

Spitidiveeinige
01.06.2017 11:15

täusche dich nicht, es gibt massive qualitätsunterschiede bei den bojen!

als urlaubsboje habe ich folgende diese Boje

qualität ist nicht mit z.b. halcyon zu vergleichen, jedoch für "einfache meerestauchgänge" ausreichend.

01.06.2017 12:50

Ich stand kürzlich vor einer ähnlichen Entscheidung und hatte die drei welche von Fullcave aufgeführt wurden in der engeren Auswahl.

Habe mich dann letztendlich für die Tecline entschieden, da mit das SOLAS-Reflektor-Tape und die Möglichkeit, eine Nachricht in die Klarsichttasche zu stecken, gut gefiel.

Ob dies den Mehrpreis rechtfertigt muss natürlich jeder für sich bewerten.  

01.06.2017 13:23
Der "Mercedes" ist HalcyonWenn die Halcyon der Mercedes ist, dann ist die Crack-Bottle-Boje von A.P.-Valves der Rolls Royce. Ist zwar noch ein bisschen teurer, aber man hat das Inflator oder Backup Regler oder Mundaufblase Gefrickel nicht. Aufdrehen und Hurra...?Die OMS Bojen sind auch in Ordnung, ich hab da auch schon welche seit Jahren in Gebrauch.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.06.2017 13:47

@jamproof: ja, hat was. Also bei der Argumentation zu Hause nicht nur auf den Schuhschrank verweisen, sondern zusätzlich noch auf das Handtaschenlager ... wink Die OMS Teile sind absolut in Ordnung thumbup

EXIL - VFLerGUE Tech 1 / Cave 1
01.06.2017 14:19
Ich hatte mal die oben verlinkte Tecline. Mich haben 2 Dinge gestört. Erstens muss man das Mundstück am Ventil zum Aufblasen etwas rein drücken (anderen kam ich es nicht beschreiben). Das nervt, vor allem nach kalten Tauchgängen. Außerdem ist das Material vom Auf- und Abrollen an den Kanten schnell porös und die Boje damit undicht geworden. Jetzt habe ich die Halcyon. Der doppelte Preis ist gerechtfertigt.
01.06.2017 14:44

Ich habe die Halcyon seit knapp 10 Jahren. Funktioniert noch. Aber die OMS ist auch ok (und die gibt es sogar in pink). Ich meine, diese Boje nimmt man halt mal im Urlaub. Für alles andere gibt es nen Hebesack (von Halcyon)saint

01.06.2017 15:49

@ EXIL

Das mit dem Mundstück hatte mich im Vorfeld auch skeptisch gestimmt, dennoch habe ich dann die Boje bestellt und wurde angenehm überrascht.

Zumindest bei meiner ist es nämlich ein anderes Mundstück, welches kein Reindrücken mehr benötigt.

Kann jedoch nicht sagen, ob es da eine generelle Umstellung gab.

WasserratzIANTD SM OWD
25.08.2017 12:16

Auf der Suche nach Meinungen zu einer Idee war ich nur mäßig fündig bei Google, der beste Fund war dieser Thread. Wenn man die Dekoboje mit dem Inflator (Nicht Inflatorschlauch) aus dem Wing befüllt, verändert sich ja nur der Trimm und nicht die Tarierung, womit ich zumindest kurzzeitig leben kann. Man kann diese Boje dann in aller Ruhe in der rechten Hand halten (Am besten direkt am Spool), ruhig weiteratmen, alles auf Funktion kontrollieren. Dann kann ich mit der linken Hand in aller Ruhe wieder meinen Inflator nehmen (oder noch immer halten), auf den Einlass drücken und gleichzeitig die Boje in Ihre lang ersehnte Freiheit (an der Leine) entlassen. Nach meiner Überlegung sind folgende Gefahren ausgeschlossen:

- verheddern des Atemreglers/nflators in der Bojenbegurtung/-leine mit Aufzugfahrt (Sofern man den Inflator vorm loslassen wieder rausnimmt

- Verlust der Tarierung während der Überforderungssituation

- zu wenig Luftvolumen in der Boje (Es sei denn man tariert mit Trocki und hat keine Luft im Wing)

Obwohl es in meinem Hirn kaum Gefahren gibt, gibt es kaum Meinungen zu dieser Art und es würde mich doch wundern, wenn ich der erste mit dieser Idee wäre....

Spitidiveeinige
25.08.2017 12:46

also wenn du soviel luft im tarierjacket hast, dass du damit eine boje aufblasen kannst... naaja, dann würd ich mir mal die grundsätzliche Frage stellen, ob alles gut läuft...

davon mal abgesehen:

wenn du die Boje gefüllt hast und abschiesst, bist du automatisch nicht mehr neutral sondern sinkst...

WasserratzIANTD SM OWD
25.08.2017 13:13Geändert von Wasserratz,
25.08.2017 13:14

Nun, die Bebleiung sollte doch immer eine neutrale Tarierung mit 0 bar in der Flasche an der Wasseroberfläche möglich machen. Sprich ich habe bei 2 Flaschen (Sidemount) x 11,5l x 50bar (Restdruck bei Ausstieg) x1,3g/l (Gewicht von Luft) = 1,5kg Luft die mich nach unten zieht in den Tanks (Plus Dekoluft, aber ...) sprich ---> 1,5l Luft im Wing. Aus einer Tiefe von 10m geschossen ergäbe das schon ein Bojenvolumen von 3l. Aber in 10m Tiefe hab ich auch noch eine höhere Kompression auf den Trocki --> Sprich noch mehr Luft im Wing. Also sollte genug Luft in einem Wing sein, wenn man nicht gerade aus einer Tiefe von 50cm die Boje schiesst, wo ich dann auch den Sinn der Boje verfehlt sehe. Nähme ich Stahlflaschen, bräuchte ich so oder so kein Blei sondern Styropor um keine Überbleiung - sorry, keine Überstahlung zu haben.

Zum Thema stark negative Tarierung: Ja, eine Tarierungsänderung findet irgendwann statt, das lässt sich nicht vermeiden. Aber wenn man diese Änderung vermeiden wollte, dann wäre doch diese Methode die effizienteste. Lass ich die Boje nur cm für cm nach oben (indem ich das Spool bremse) verliere ich den Auftrieb der Boje nur Sekundenweise. Jedoch je weiter die Boje nach oben kommt, um so mehr entspannt sich die Luft in der Boje und man bekommt sogar positivere Tarierung.

Mir geht es darum: Mein Trocki-Inflatorschlauch hat eine wahnsinnige Länge von 30cm, da is nix mit großen Übungen. Meinen Atemregler werde ich - wie übrigens auch von meinem Tec-TL für den Kurs verboten - nicht in die Boje stecken (Auch nicht drunter). Ich möchte keinen AR an der Boje montiert haben, welcher mir eine Freifahrt nach oben gönnt. Dann bleibt noch das mit dem Mund aufblasen und irgendwie bin ich dafür zu blöd.... Und schon wirds langsam echt eng betreffend der Methoden.

Spitidiveeinige
25.08.2017 13:25

dann bleibt dir noch die variante mit einer boje, welche eine eigene kleine flasche dran hat: dann must du nichts umstecken, einstecken, aufblasen oder ähnliches

https://www.apdiving.com/shop/ap-self-sealing-smb-with-inflation-cylinder.html

25.08.2017 19:07
@wasserratz
erklärt eigentlich alles....
https://youtu.be/do2cF1KknsY
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