Hallo,
ich will für meinen nächsten Tauchurlaub mir eine neue ActionCam kaufen, mit Rotfilter und Macrolinse. Es gibt am Markt verschiedene Konzepte, einmal zum Aufstecken und Abziehen unter Wasser oder zum wegklappen, was denke ich einfacher geht aber auch deutlich teurer ist. Wie sind eure Erfahrungen ? Lohnen sich die Mehrkosten ?
Gruss
Oliver
was spricht gegen den
Ich habe für meine GoPro's den Backscatter und einen billigen Aufsteckfilter von ebay für 7 € ... und wenn ich ehrlich sein soll, ich sehe keinen Unterschied ...
Der Backscatter ist zwar (deutlich) teurer, aber in meinen Augen lohnt sich das schon wegen dem Handling. Ein Aufsteckfilter muss raufgefummelt werden, dann besteht die "Gefahr" das er sich von selbst löst und wenn man ihn bewusst abnimmt, weil man z. B. eine Szene mit Licht machen will, muss er ja irgendwo verstaut werden. In meinem Umfeld haben Einige schon ihren (auch deutlich teureren) Aufsteck-Filter beim Tauchen verloren. Klar kann man an die meisten dieser Dinger so ein Bändchen dranmachen, aber das baumelt dann in der Strömung und weht Dir unter Garantie genau dann vor die Linse, wenn Du es gerade gar nicht brauchen kannst,
Ich habe das 3.1 System von Backscatter mit 2 filtern und Macromate - das passt immer.
Ich habe in Ägypten mit dem sündhaftteuren Snake-River-Prototyping UrPro CYD-Filter angefangen und bin dann zum Backscatter mit "Dive"-Filter gewechselt.
Meinem Empfinden nach sind die Filter hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften praktisch gleichwertig. UrPro-Anhänger argumentieren, durch die gewölbte Form würden Randverzerrungen unmöglich. Aus Erfahrung und mehreren Dutzend Stunden Filmen später kann ich sagen, dass das nicht stimmt.
Die Unterschiede sind nach meiner Erfahrung in der Praxis marginal. Schon gar nicht könnte ich von einem "besser" oder "schlechter" bei einem der Produkte sprechen.
Der Backscatter leistet sehr gute Arbeit. Für ihn spricht nach meiner Meinung:
Persönlich würde ich mir den "Deep"-Filter von Backscatter klemmen und nur den "Dive" nehmen. Der Deep funktioniert zwar tatsächlich in größeren Tiefen (Palau, Big Dropoff @ 26 Meter: Es ist tatsächlich Rot zu sehen), aber dafür schluckt dieser so viel Licht, dass das Bild sehr grobkörnig wird.
Auch in größeren Tiefen bringt der normale Filter etwas, weil das Bild dadurch besser zu bearbeiten ist. Ansonsten ist das Bild praktisch nur noch mit Grünanteilen "gesättigt", das Ergebnis entspricht dann den zahllosen verwackelten Selfiestick-("Ego-Schiene")-Videos auf YouTube.
Am Anfang dachte ich auch, dass man auch ohne Filter alles später in der Nachbearbeitung korrigieren könnte, aber man ist bereits in Tiefen um die 4-5 Meter an der Grenze dessen angelangt, was ohne Rotfilter noch handhabbar ist. Danach ist der Sensor so sehr an der Gesamthelligkeit des Grün- und Blau-Farbkanals orientiert, dass tatsächlich keinerlei Rotanteile mehr im Datenmaterial enthalten sind, die noch verstärkt werden könnten.
Natürlich kann der Rotfilter nicht alles retten. Man sollte sich auch von der Illusion verabschieden, man könne Bilder erzeugen, auf denen man noch in 20 Meter bunte Korallenriffe sieht. Aber dank des Filters kann man wenigstens für einen natürlichen Eindruck statt "grüner Suppe" sorgen.
Nach meiner Einschätzung ist das entscheidende aber, dass man nicht denkt, dass mit dem Aufstecken des Filters alles erledigt ist.
Erst durch eine entsprechende Nachbearbeitung erreicht man gute Resultate.
Wenn möglich, würde ich daher immer in RAW aufnehmen mit nicht zu vielen FPS (30 sollten IMHO das Maximum sein. Reicht völlig).
Dann ist es vor allem auch so, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten zunehmend in den Hintergrund rücken dürften. Ich würde nur nicht unbedingt das Billigste vom Billigen nehmen, das tatsächlich nur ein reiner Rotfilter ist (und häufig sehr viel Licht schluckt).
Meine klare Empfehlung ist daher eindeutig der Backscatter mit Dive-Filter. Wenn es viel um Makro geht, wäre auch entsprechende Beleuchtung nicht schlecht. Ich habe zwei mal die iTorch video pro 5 II. Günstig und für eine Actioncam, allen Unkenrufen zum Trotz, völlig ausreichend. Manchmal sind sie sogar etwas zu hell.
Hallo,
danke für die letzten beiden Rückmeldungen, jetzt weiß ich mehr. Ich wollte einen Rotfilter mit Makro nehmen, und werde etwas zum Umklappen nehmen, die Bedienbarkeit scheint besser zu sein. Ich wollte mir dazu eine X8 kaufen.
Bedenke aber das Du bei der Flip-Version, also die zum Wegklappen, du nicht den Farbfilter und die Makrolinse zusammen benutzen kannst.
Es macht auch überhaupt keinen Sinn Makrolinse und Filter zeitgleich zu benutzen.
Makro braucht Licht und selbst einfache Lampen schaffen es, den Nahbereich entsprechend zu beleuchten ... und was haben wir gelernt: der Rotanteil verschwindet erst nach ca. 6 m. Das gilt natürlich nicht nur in der Tiefe, sondern auch waagerecht (oder wo auch immer das Motiv ist).
Mit einer vernünftigen Lampe könntest Du also den Makrobereich theoretisch großzügig auf 2 - 3 Meter ausdehenen und hättest immer noch halbwegs natürliche Farben - das schafft aber die Makrolinse an der Actioncam dann nicht mehr 
Werde doch die Aufsteckversion versuchen, sofern sie rechtzeitig kommt, einerseits ist es eine Sache der Verfügbarkeit, andererseits sollte man den Preisunterschied berücksichtigen (doppelt so viel).
Ich würde nur nicht irgendeinen nehmen. Schau Dir mal die Magic Filter (www.magicfilter.de) an, die gibt es für fast jede Action Cam auf dem Markt.
Grundsätzlich würde ich immer Qualität kaufen. Wenn man dann Qualität gekauft hat und wenn man die Bilder nachbearbeitet, dann rücken die Unterschiede zwischen den Filtern nach meiner Erfahrung in den Hintergrund.
"und was haben wir gelernt: der Rotanteil verschwindet erst nach ca. 6 m"
Die Frage ist, wie der jeweilige Bildsensor damit umgeht. Ich behaupte mal, schlechter als das menschliche Auge. Meiner Erfahrung nach nähert man sich da schon viel früher dem Ende der Fahnenstange.
Wie der Bildsenso womit umgeht? Rot ist weg - das ist eien Tatsache.
Die Elektronik der Kamera mit Weissabgleich oder UW-Modus als Softwarelösung bzw. Filter als Hardwarelösung "verschiebt" nur die tastsächlichen Bedingungen so, dass wir wieder ein buntes Bild bekommen.
Du hast aber den Sinn meiner Ausführungen nicht verstanden - ich habe gesagt, dass Filter und Makro gemeinsam eingesetzt in der Regel keinen Sinn machen. Makro ist Nahbereich und benötigt Licht ... und selbst eine billige UW Lampe schaft das.
Das bedeutet: in dem Bereich wo Deine mit einer Makrolinse bestückte Kamera vernünftig abbilden kann, sind alle Farben vorhanden und ein Filter daher kontraproduktiv!!!
Es ist also kein Nachteil wenn man Filter und Makro nicht gelichzeitig benutzen kann.
Ich hatte das bzgl. Flip-Version mit Rotfilter und Makrolinse nur erwähnt, weil die Frage schon mal in anderen Threads gestellt worden ist....
"Wie der Bildsenso womit umgeht? Rot ist weg - das ist eien Tatsache.
Die Elektronik der Kamera mit Weissabgleich oder UW-Modus als Softwarelösung bzw. Filter als Hardwarelösung "verschiebt" nur die tastsächlichen Bedingungen so, dass wir wieder ein buntes Bild bekommen."
Ich bin mir nicht sicher, ob Du das selbe wie ich sagst, nur mit anderen Worten oder mit einer anderen Schwerpunktsetzung. Der Sensor verschiebt nicht nur einfach. Er orientiert sich, ich sage es jetzt mal mit meinen Laien-Worten, an der Gesamthelligkeit, die sehr schnell vom Blau- und Grün-Kanal bestimmt wird, daher fällt der Rot-Kanal sehr früh komplett aus. Dadurch ist bereits, je nach Sensor, kein Rot-Anteil mehr im Material, wo physikalisch noch welches gewesen wäre. Somit sind die ganzen Aufnahmen ohne Rotfilter stets grün-blau. Der "Rot"filter filtert nun die entsprechenden Komplementärfarben so weit raus, dass überhaupt wieder was an Rot auf dem Material enthalten ist. So wurde es hier jedenfalls mal erklärt. Bis dahin dachte ich noch, man könne das hinterher noch mit der Farbkorrektur hinbekommen. Tatsächlich sind aber keine Rot-Anteile mehr auf dem Material. Ein Beispiel mit und ohne Rotfilter. Tiefe: Knapp 9 Meter. Man beachte, was der Rot-Kanal macht (oberes Bild im ersten Link: Mit Rotfilter, unteres ohne):
https://dl.dropboxusercontent.com/u/1625050/screenshot.jpg
...und so sieht es dann aus, wenn man versucht, das ohne Rotfilter gefilmte Material mit brachialer Nachbearbeitung zu "retten" (für die in diesem Thema noch vollkommen unerfahrenen unter uns):
https://dl.dropboxusercontent.com/u/1625050/screenshot2.jpg
@Elusive Filter+ Makrolinse ist in meinen Augen die beste kombo und da sollte beides unabhängig klappbar sein, ich habe mir für meine X8 einen von Backscatter bestellte, ist noch auf dem Weg, ich bin aber zuversichtlich, dass ich den nächstes Wochenende mal testen kann
Ich hatte für meine Xo8 von Magic Filter mir die Marko Linse und den Rotfilter gekauft. Ich würde gerne beides zusammen verwenden, geht aber nicht bei MagicFilter. Bei der nächsten Kamera dann als Klappversion.
Das warten hat sich gelohnt ! Perfekte X8 Flip Filter statt Gefummel