Tiefseekalmare: Forscher klären Rätsel um asymmetrische Augenpaare

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23.02.2017 09:11
Kategorie: News

Warum manche Tiefseekalmare unterschiedlich große Augen haben

Tiefseekalmare gehören immer noch zu den geheimnisvollsten Bewohnern unserer Meere. Forscher haben das Rätsel um ungleiche Augenpaare bei zwei Kalmararten gelöst. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in der Fachzeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B veröffentlicht.

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Die erdbeerfarbene Art Histioteuthis heteropsis besitzt ein kleines, bläuliches Auge und ein ungewöhnlich großes, gelbes Sehorgan (wirkt grünlich/gelb im Video und Bildmaterial). Die Art Stigmatoteuthis dofleini wiederum verfügt über ein Stielauge und ein eher normales Auge.

Seite diese beiden Arten vor über 100 Jahren entdeckt wurden, rätseln die Biologen über Sinn und Zweck dieser Ungleichheit der Augen. Jetzt haben Forscher mit Hilfe von Filmaufnahmen, die in Tiefen von 200 bis 1.000 Metern entstanden ein Erklärung gefunden: Die Kalmare bewegen sich in diesen Tiefen, in denen es noch etwas Restlicht gibt, so, dass das jeweils größere Auge nach oben und das kleinere nach unten zeigt.

Die beiden unterschiedlichen Augen, so die Forscher, haben also unterschiedliche Funktionen: Das große Auge hält im Restlicht der Tiefsee nach Schatten oberhalb der eigenen Position Ausschau, die auf Feinde hindeuten können. Das kleinere Auge schaut hinab zu Tiefseebewohnern, die oft selbst leuchten und Beute für die Kalmare sein könnten. 

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So erklären die Forscher die unterschiedlichen Größen der Augen letztlich mit Energieeffizienz: Kleinere Augen, die auch ihren Zweck erfüllen, verbrauchen weniger Energie als größere Sehorgane.

Link zur Studie: http://rstb.royalsocietypublishing.org/content/372/1717/20160069