Synthetische Fasern als Hauptquelle der Mikroplastikverschmutzung im Meer

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13.01.2021 15:23
Kategorie: News

So schadet unsere Kleidung den Meeren

Vom Winterpulli bis zum Sockenpaar– bei jeder Wäsche lösen sich aus unserer Kleidung, kleine synthetische Fasern. Das trägt wesentlich zur Verschmutzung der Meere mit Mikroplastik bei.

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35% des Mikroplastiks im Meer stammt laut einer Studie der International Union for Conservation of Nature vom Faserabrieb bei der Textilwäsche und ist damit die Mikroplastikquelle Nummer Eins bei der Meeresverschmutzung.

Die mikroskopisch kleinen Fasern, lösen sich beim Waschgang von der Kleidung ab. Waschmaschinen können die synthetischen Fasern nicht auffangen oder aus dem Wasser filtern. (Es gibt allerdings Hinweise, dass Waschpulver im Vergleich zu flüssigem Waschmittel den Abrieb erhöht). Folgend, gelangen sie ins Abwasser und mit dem Abwasser in die Kläranlagen. Auch dort können die winzigen Kunststoffteilchen kaum herausgefiltert werden und landen daher in den Flüssen und später als Mikroplastik in den Meeren.

Einer Studie der britischen Plymouth University zufolge, können bei einer durchschnittlichen Wäsche mit 30-40 Grad, aus Polyester-Baumwoll-Mischgewebe rund 138.000 Fasern ans Wasser abgegeben werden, aus reinem Polyester etwa 496.000 Fasern und aus Acryl-Gewebe 730.000 Fasern.

Die Mikropartikel sind nur 0,012 bis 0,018 Millimeter dick und 5 bis 8 Millimeter lang. Sie wurden mittlerweile schon in den abgelegensten Teilen der Weltmeere gefunden, vom Marianengraben im westlichen Pazifik, bis in die Arktis verteilen sich die kleinen Kunststoffbrocken, ohne das man sie aufhalten kann.

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Peter Ross, Leiter der Forschergruppe zum Thema Mikroplastik an der Universität von British Columbia empfiehlt mehr Engagement der Textilbranche, Kleidung zu produzieren, aus der sich weniger Bestandteile lösen können. Die Regierungen könnten dafür sorgen, dass die Kläranlagen mit modernerer Technik ausgerüstet werden und bei Privaten Haushalten könnten Filter eingebaut werden, die fähig sind, wenigstens ein Teil des Mikroplastiks auffangen zu können.

Einer Studie zufolge, die in der „Grand View Research“ erschien, wurde noch nie so viel Plastik hergestellt, wie in den letzten zwei Jahrzehnten. Im Jahr 2025 kann man demnach, mit einer Zunahme von bis zu vier Prozent jährlich rechnen.

Doch jeder einzelne, kann einen kleinen Teil dazu beitragen, die Verschmutzung der Meere zu vermindern. Denn es ist unsere alltägliche Kleidung, die bei jeder Wäsche die Gewässer verseucht.

Wenn wir Menschen, Kleidung aus synthetischen Materialien oder Mischgeweben tragen, fügen wir alle, ganz hart gesagt, dazu bei, Flüsse, Seen und Meere zu vergiften. Das können wir aber verhindern, indem wir darauf achten, Kleidung, Bettwäsche und Handtücher aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen, Hanf, Wolle und Seide zu kaufen.