Schärfere Maßnahmen gegen Japans Walfang gefordert

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19.07.2016 15:01
Kategorie: News

Geplantes EU-Freihandelsabkommen mit Japan muss Walschutz berücksichtigen

Wieder einmal steht Japans andauernder Walfang im Fokus: Artenschützer und EU-Parlament drängen die EU zu schärferen Maßnahmen und fordern bei den aktuellen Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU, den Walfang zum Thema zu machen.

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Die Zahlen sprechen für sich. Japan will in den nächsten 12 Jahren 4.000 Wale in der Antarktis töten. Es wäre geradezu unverantwortlich ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und einem Walfangland wie Japan zu schließen, während nach wie vor hunderte Wale jedes Jahr völlig unnötig sterben“, so Astrid Fuchs von der Walschutz-Organisation Whale and Dolphin Conservation (WDC).

Seit Jahren missachtet Japan konsequent das internationale Walfangmoratorium und betreibt Walfang unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Trotz fehlender Erlaubnis der Internationalen Walfangkommission (IWC) war die japanische Walfangflotte im Dezember 2015 ausgelaufen und mit 333 getöteten Zwergwalen zurückgekehrt: 90 Prozent der erwachsenen Weibchen waren trächtig. Im März 2014 hatte der Internationale Gerichtshof (IGH) Japans „wissenschaftlichen“ Walfang in der Antarktis für illegal erklärt und bestätigt, dass das Programm gegen das internationale Walfangmoratorium verstoße.

Mitglieder des EU-Parlaments aus allen politischen Fraktionen hatten sich kürzlich den internationalen Protesten bezüglich Japans Walfang angeschlossen. Während einer Plenarsitzung im Juni 2016 stimmten die Abgeordneten mit große Mehrheit überein, dass die EU stärkere Maßnahmen ergreifen und den Druck auf Japan erhöhen muss. Mit großer Mehrheit hat das EU Parlament dann am 6. Juli 2016 eine Resolution verabschiedet, die von der EU schärfere Maßnahmen fordert und Japans Walfang und diesbezügliche Verstöße gegen internationale Vereinbarungen scharf verurteilt.

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Die Resolution nimmt ausdrücklich Bezug auf die aktuellen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU. Das Dokument fordert die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten auf, „über bilaterale und multilaterale Kanäle beim Thema Walfang zu vorgeblich wissenschaftlichen Zwecken ständig mit Japan zusammenzuarbeiten, damit diesem ein Ende gesetzt wird“. Das Europäische Parlament muss zum Abschluss eines Freihandelsabkommen mitJapan seine Zustimmung geben.

Der angenommene Text unterstreicht zudem, "dass der Walfang den einzelnen Tieren großes Leid zufügt und eine Gefahr für den Erhaltungszustand der Walbestände insgesamt darstellt“ und fordert die EU und deren Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Konflikt zu lösen. “Gegenüber einer solch klaren Stellungnahme von gewählten Vertretern der EU-Bevölkerung die Augen zu verschließen, würde das falsche Signal an Japan senden. Ein Versäumnis, den Walfang im Rahmen der Freihandelsverhandlungen zu thematisieren wird Folgen haben. Die EU-Kommission sollte die Verhandlungen nutzen, um Japan zu einer Richtungsänderung beim Artenschutz zu bewegen“, so Fuchs.

Weitere Informationen: www.whales.org