Peru: Erstes Gerichtsverfahren wegen Tötung von Delphinen für Haiköder

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18.08.2016 11:56
Kategorie: News

Massenhaftes Abschlachten von Delphinen und Haien

Drei peruanische Fischer stehen seit 16. August 2016 in Peru vor Gericht. Sie hatten illegal Delphine getötet um sie als Köder für den Haifang zu nutzen. Es ist das erste Mal, dass diese verbotene, aber verbreitete Praxis vor Gericht verhandelt wird.

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Stefan Austermühle, deutschstämmiger Gründer der peruanischen Organisation Mundo Azul, dokumentierte die Vergehen, indem er 24 Tage auf einem Langleinen-Fischerboot verdeckt ermittelte. Er und sein Begleiter Aldo Bardales werden als Zeugen vor Gericht aussagen.

Aufgrund der Undercover-Filmaufnahmen von Mundo Azul erhob die peruanische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Fischer. Die Aufnahmen zeigen, wie die Fischer die Delphine vor laufender Kamera töten. So kommt das Gesetz, das die Jagd auf Delphine verbietet, zum ersten Mal zur Anwendung. „Dieses Gerichtsverfahren ist ein großer Durchbruch bei den Bemühungen, das Abschlachten von tausenden Delphinen pro Jahr in Peru zu beenden“, erklärt Sigrid Lüber, Präsidentin von der Schweizer Meeresschutzorganisation OceanCare.

Delphine illegal zu töten und dann ihr Fleisch als billigen Köder zu verwenden, um gezielt Haie für deren Flossen zu jagen, ist ein doppeltes Umweltverbrechen, das sofort gestoppt werden muss“, verlangt Lüber. Anhand der Zahl der Haifischfangschiffe und aufgrund verdeckter Zeugenaussagen schätzt Austermühle von Mundo Azul die Zahl getöteter Delphine auf bis zu 15.000 pro Jahr.

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Die Filmaufnahmen schockierenden Filmaufnahmen der Undercover-Recherche von Stefan Austermühle zeigen das Harpunieren von Delphinen, die dann zerstückelt und als Haiköder verwendet werden. Das Fimmaterial der Expedition wird aktuell zu einem Dokumentarfilm (oceancare.org/.../pacific_horror_der_film/) für Fernsehstationen weltweit aufbereitet. „Ich hoffe, dass unser Film ein Happy End haben wird, indem sich Peru dem Schutz der Delphine und der Meere verschreibt“, so Hardy Jones, Geschäftsführer der US-amerikanischen Organisation BlueVoice und Filmproduzent.

Das Aufnahmen zeigen neben der Harpunierung von Delphinen auch schockierende Szenen der Haifischerei in Peru. Die Haie – die meisten haben das fortpflanzungsfähige Alter noch nicht erreicht – werden an Land gebracht, wo ihnen die Flossen abgetrennt werden. „Wir machten herzzerreissende Aufnahmen von Babyhaien, die für das Fischgericht ‚Ceviche’ verkauft werden. Peru ist auf dem besten Wege, die Haipopulationen entlang seiner Küste auszulöschen. Die Regierung schaut untätig zu. Aber wir bauen darauf, dass unsere Arbeit das ändern kann“, so Stefan Austermühle.

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Die Organisationen Mundo Azul (Peru) (www.mundoazul.org), OceanCare (Schweiz) (www.oceancare.org), BlueVoice (USA) (www.bluevoice.org) sowie One Voice (Frankreich) (www.one-voice.fr) haben eine Allianz gebildet, um das brutale Abschlachten von Delphinen und Haien in Peru zu beenden.

Weitere Informationen: www.oceancare.org/.../delphinjagdperu/