PADI für 700 Millionen US Dollar verkauft

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23.03.2017 11:45
Kategorie: News

Fast schon ein Schnäppchen

Nur wenig mehr als ein Jahr hielt die amerikanische Investmentgruppe Providence Equity Partners die Mehrheitsanteile an der weltgrößten Tauchsport-Ausbildungsorganisation PADI, dann beschloss die Gruppe aus dem Tauchgeschäft auszusteigen und abzutauchen...

Gestern nun vermeldete das Wallstreet Journal unter Bezug auf „für gewöhnlich gut unterrichtete Kreise“ den Verkauf des Marktführers im Bereich Tauchsportausbildung an eine Investorengruppe für über 700 Millionen US Dollar. Der neue PADI-Besitzer ist eine Investorengruppe mit dem Namen „Mandarinfish Holding“. Wer genau hinter diesem Namen steckt ist noch nicht bekannt, es ist aber zu hören, dass es sich um eine Gruppe mehrerer sehr reicher Familien handeln soll, die ihr Engagement zum Schutz der Meere mit dem Erwerb der Tauchausbildungsorganisation forcieren wollen.

Schon im vergangenen Herbst war durchgesickert, dass Providence Equity die Deutsche Bank AG mit der Suche eines Käufers und der Einfädelung des Verkaufes beauftragt haben soll. Rund eine Milliarde US Dollar waren da noch als anvisierter Verkaufspreis im Gespräch. Rund 30 Prozent weniger sprangen am Ende heraus.

PADI ist mit weltweit 400 Mitarbeitern und rund 25 Millionen Zertifizierungen (ca. 900.000 pro Jahr) der Gigant unter den Ausbildungsorganisationen. Was 1966 mit John Cronin und Ralph Erickson als Idee zur Verbesserung und Vereinheitlichung der Ausbildungsstandards begann, nahm einen rasanten Verlauf mit jahrzehntelangem Wachstum.

In den letzten Jahren wuchsen aber mit SSI und zahlreichen schlagkräftigen kleineren Ausbildern Konkurrenten heran, die vor allem in Europa dem Marktführer zusetzten. PADI wechselte mehrfach die Eigentümer und warum Providence Equity Partners auch wieder nach wenig mehr als einem Jahr ausstieg und verkaufte, ist nicht bekannt.

Investorengruppen erwerben in der Regel Unternehmen um sie „schön zu stricken“ und nach etwa fünf Jahren mit Gewinn wieder zu verkaufen. Personalabbau, Reduzierung der Kosten, Erhöhung der Preise und Renditesteigerungen durch neue Produkte, sind in der Regel die Heilsbringer, die beim Wiederverkauf der Firmen nach wenigen Jahren zum Teil erhebliche Mitnahmegewinne erwirtschaften. Die vorangegangenen Maßnahmen sind aber allzu oft nicht nachhaltig... Der Ausstieg von Providence Equity Partners bereits nach einem Jahr und der mehrfache Wechsel der PADI-Eigentümer überhaupt, ist ungewöhnlich. (hap)