In Norwegen markierter Thunfisch sendet Daten von Irland

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16.03.2019 11:05
Kategorie: News

33 Tage unschätzbares Wissen über Roten Thun

Im vergangenen Jahr gelang es Meereswissenschaftlern, einen 250 kg schweren Roten Thun (Thunnus thynnus), auch Blauflossen-Thunfisch genannt, im Øygarden westlich von Bergen mit einem Satelliten-Sender zu versehen. Jetzt ist der Sender westlich von Irland aufgetaucht.

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Insgesamt gelang es den Wissenschaftlern, zwei Thunfische mit Satelliten-Sendern zu versehen. In den norwegischen Gewässern, am nördlichsten Lebensraum der Fische, ist dies noch nie zuvor geschehen. Der erste Thunfisch starb kurz darauf, aber der zweite Sender wurde an einem robusten und gesunden Roten Thun angebracht.

"Der Sender hat sich etwas früher als geplant gelöst, aber das ist nicht ungewöhnlich. Wir können erkennen, dass der Rote Thun noch am Leben war und dass sich der Sender von selbst abgelöst hat. Im Laufe der 33 Tage, an denen der Sender an dem Fisch befestigt war, war er unglaubliche 487 Meter unter dem Meeresspiegel und hat Wassertemperaturen von 3,5 bis 17,2 Grad Celsius aufgezeichnet", erklärt Keno Ferter, für das Projekt verantwortlicher Meeresforscher.

Nachdem er Øygarden verlassen hatte, zog der Rote Thun wahrscheinlich nach Süden, bevor er wieder zur norwegischen Küste zurückkehrte. Dann überquerte er die Nordsee und passierte die Nordküste der Shetland Inseln, bevor er nach Süden Richtung Irland schwamm, wo der Sender abfiel, an die Oberfläche schwebte und die gespeicherten Daten  übermittelte.

"Wir haben jetzt 33 Tage unschätzbares Wissen aus erster Hand über die Migration und das Verhalten eines großen Roten Thuns", freut sich Ferter.

Die größten Thunfische der Welt ziehen jetzt im Sommer wieder nach Norwegen an die nördliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes, um dort zu fressen. Aufgrund von Überfischung war dies lange Zeit nicht der Fall.

Die Daten aus dem norwegischen Projekt ergänzen einen großen internationalen Datensatz über den Roten Thun. Die atlantische Thunfischkommission ICCAT stützt sich auf die Forschung, um eine nachhaltige Bewirtschaftung der ehemals bedrohten Arten zu gewährleisten.

"Und wir wollen einen noch größeren Beitrag leisten. Wir haben gerade die Finanzierung für ein weiteres Sender-Projekt im nächsten Jahr gesichert", sagt Ferter.

Weitere Informationen: www.hi.no.