Gewinnspiel der Taucheruhr U1 von SINN: Die besten Geschichten und der Gewinner

Teile:
23.03.2016 11:37
Kategorie: News

Gedanken zur Zeit

Brauchen wir Taucher eigentlich noch eine Taucheruhr? So lautete die Eingangsfrage zu unserem Gewinnspiel, das wir in den letzten Wochen mit Sinn Spezialuhren Frankfurt veröffentlichten. (Alle Infos hier: taucher.net/plaedoyer_fuer_taucheruhr)

Gesucht war das beste „Plädoyer für die Taucheruhr“ und zahlreiche Taucherinnen und Taucher machten sich zu diesem Thema Gedanken und brachten sie zu Papier.

Gallery 1 here

Heraus kamen interessante Geschichten und bisweilen auch fast philosophische Erörterungen die den Sinn und Zweck einer Taucheruhr aus ganz unterschiedlichen Perspektiven heraus darstellten. Inzwischen steht der Gewinner der wertvollen Taucheruhr „U1“ fest. Eine Jury aus Mitgliedern der Taucher.Net-Redaktion und die Marketing- und PR-Verantwortlichen von Sinn Spezialuhren werteten die zahlreichen Einsendungen aus und einigten sich einvernehmlich auf den Beitrag von Paul Batton aus Gelsenkirchen als Gewinner.

Seit neun Jahren taucht Paul Batton leidenschaftlich. Gelernt hatte er es an der Costa Calma auf Fuerteventura. Inzwischen hat Paul fast 500 Tauchgänge geloggt und ist nicht nur in Ägypten, Kroatien und auf den Kanaren unterwegs, sondern regelmäßig auch in heimischen Gewässern. Wenn der 50jährige Prokurist eines großen Unternehmens in der Verpackungsindustrie Freitags eine anstrengende Arbeitswoche hinter sich hat, geht’s mit Tauchkollegen zum Entspannungstauchgang in den Tenderingssee im Landkreis Wesel (zwischen Voerde und Dinslaken).

Hier findet der begeisterte Taucher bei entspannten Tauchgängen in dem 15 Meter tiefen See die meditative Ruhe, die er auch in seinem Beitrag so schön beschrieb. Denn für ihn ist die Zeit, die er unter Wasser verbringt, ein wichtiger Rahmen in den Stress, Hektik und Lärm des Alltags nicht vordringen können. Wir gratulieren ganz herzlich zum Gewinn der Sinn U1 und wünschen Paul viele schöne Tauchgänge und eine gute Zeit unter Wasser mit seiner neuen U1.

Aus den zahlreichen weiteren Einsendungen ragten noch zwei weitere Geschichten heraus, die von der Jury zum engeren Favoritenkreis gezählt wurden. Und diese Geschichten wollen wir euch nicht vorenthalten, weshalb wir – anders als zunächst geplant – auch die Beiträge von Christoph Hoppe aus München (2. Platz) und Marcel Jonscher aus dem Wetteraukreis (3. Platz) veröffentlichen wollen. Viel Spaß mit den Plädoyers für die Taucheruhr.

Gallery 2 here

Plädoyer für die Taucheruhr
von Paul Batton

Statussymbol?
Ein Statussymbol ist ein Objekt, welches den gesellschaftlichen oder sozialen Stand zum Ausdruck bringt: „mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ Dabei ist nicht jeder gleich ein Snob, weil er sich etwas Tolles gönnt. Wenn ich zum Beispiel im Auslandsurlaub beim Dekobier mit Gleichgesinnten fachsimpele, bemerken die anderen Taucher mit einem wissenden Blick das hochglänzende Instrument auf meinem Arm und erkennen guten Geschmack und wirtschaftliche Potenz: „Er trägt eine begehrenswerte Taucheruhr – er ist jemand besonderes!

Alles Quatsch!
Die Wichtigkeit meines Zeitmessers hat nämlich einen völlig anderen Hintergrund als nur irgendein Prestigeobjekt aus Gummi, Glas und Metall, ein redundantes Gerät zu einem Tauchcomputer, ein beliebiges modisches Accessoire. Das wichtigste Statussymbol in unserer Generation ist nämlich etwas Unbezahlbares: die Zeit selber. Denn viel öfter als „Ich habe kein Geld!“ höre ich „Ich habe keine Zeit!“. Also ist die Bedeutung der Zeit höher als die des Besitzes.

Wirklich?
Warum tauche ich dann eigentlich? Eine ganz normale Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu; Freitagabends treffe ich meinen Buddy am See, wir werfen uns in die Anzüge und schnallen die Tanks auf den Rücken, dann gibt es unter Wasser nur eines: Atmen. Natürlich muss man kein Mediziner sein, um zu wissen, dass es nichts Wichtigeres als gesundes Atmen gibt. Doch es ist das einzige Geräusch, welches ich vernehme – keine lärmende Hetze wie im Büro, kein Schreien wie auf der verstopften Autobahn, kein Zanken wie an der Supermarktkasse. Zwischen den Atemzügen genieße ich die Ruhe, eine wunderbare Stille, sie bedeutet gleichzeitig „Zeitlosigkeit“.

Hinterher gehen wir ins Eiscafé auf einen Cappuccino und ein Bananensplit. Wir lassen den Tauchgang Revue passieren, schreiben unsere Daten ins Taucherlog, freuen uns über eine stille Stunde unter Wasser. Nur zwei Dinge haben wir dabei mit an die Oberfläche und an den Tisch im Café genommen, die mit uns die angenehme Zeitspanne geteilt haben: gute Gedanken an ein vergnügliches Abenteuer und das Chronometer am Handgelenk. Wie ein geweihter Talisman erinnert mich allein dieser Gegenstand über Wasser an das ruhige Ein- und Ausatmen unter Wasser. Ein Blick auf meine Taucheruhr bedeutet also „Entspannung“ – und das sogar im Büro, auf der Autobahn oder an der Supermarktkasse – also genau dort, wo ich die Abgeschiedenheit begehre, die ich im See erhalte.

Nur so nehme ich den Erholungswert des Tauchgangs (mein kleiner Urlaub) mit in den Alltag – denn dort, wo ein anderer nur die reine Zeitinformation entziffert – „halb zwölf“ oder „fünf nach vier“ – lese ich auf meiner Uhr – eigentlich der glänzende Kamerad am linken Arm - etwas, was wertvoller als jedes Auto, Haus oder Boot je sein könnte: „Erinnere Dich an die gute Zeit mit Deinem Buddy. An die Stille. An das Atmen“.

Du hast alle Zeit der Welt!

 

Die Beiträge von:

Christoph Hoppe aus München (2. Platz) und

Marcel Jonscher aus dem Wetteraukreis (3. Platz)