Forscher entwickeln neue Methode zur Aufforstung geschädigter Korallenriffe

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01.12.2017 09:25
Kategorie: News

Erfolgreiche Aufzucht und Ausbringung von Korallenlarven

Erstmals haben Forscher die Bildung neuer Korallenkolonien auf kleinen Flächen im Great Barrier Riff beschleunigt, indem sie Korallen-Larven direkt am Riff ausgesetzt und erfolgreich angesiedelt haben. Das bahnbrechende Projekt wurde von der Great Barrier Reef Foundation gefördert.

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Der Wissenschaftler, der vor etwa 30 Jahren das Phänomen des "Sex am Riff" - das Massenlaichen von Korallen - mitentdeckt hat, leitet das Projekt, das darauf abzielt, das Nachwachsen von Korallen zu beschleunigen.

Dies ist das erste Projekt dieser Art am Great Barrier Riff, das erfolgreich eine Population jugendlicher Korallen aus Larven, die sich direkt am Riff ansiedeln, wiederherstellt", so Professor Peter Harrison von der Southern Cross University, leitender Forscher des Projekts.

Die Pilotstudie wurde vor Heron Island durchgeführt. Der Erfolg dieser neuen Methode ist nicht nur für das Great Barrier Riff von Bedeutung. „Wir können weltweit damit beginnen,, geschädigte Korallenpopulationen wiederherzustellen und zu reparieren, bei denen die natürliche Versorgung mit Korallenlarven beeinträchtigt ist“, so Harrison.

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Die Forscher hatten Ende 2016 große Mengen an Korallenlaich vor Heron Island im südlichen Teil des Great Barrier Riffs gesammelt und anschließend ausgebrütet. Die Larven verbrachten sie in geschädigte Gebiete des Korallenriffs. Nach zwölf Monaten fanden die Forscher dort junge Korallen vor, die das Ausbringen in fremdem Gebiet überlebt hatten und im Schutz von Netzwänden gewachsen waren.

Laut Harrison handelt es sich bei der Ausbringung von Korallenlarven um eine neue Methode der Korallenvermehrung. Bei der herkömmlichen Riffsanierung kommt bisher hauptsächlich eine andere Methode zum Einsatz, bei der Ableger gesunder Korallen abgetrennt und diese Zweige wieder ans Riff oder künstliche Strukturen am Riff angeklebt werden, in der Hoffnung, dass sie an- bzw. nachwachsen. "Korallengärtnerei ist die am weitesten verbreitete Technik. Aber sie ist teuer, funktioniert oft nicht sehr gut und versagt manchmal komplett", so Harrison.

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Trotz ihres Erfolgs weisen die Forscher darauf hin, dass es immer noch am wichtigsten ist, sich um die Hauptursachen des Niedergangs der Korallenriffe zu kümmern: dazu gehören der Klimawandel, Umweltverschmutzung und der Befall mit Riffschädlingen wie zum Beispiel Dornenkronen.

Weitere Informationen: www.scu.edu.au.

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