Euro-Divers Meerufenfushi befreien Oliv-Bastardschildkröte

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29.05.2018 15:40
Kategorie: News

Aus Seenot gerettet

Wie dramatisch die Verschmutzung der Weltmeere ist, wissen gerade Taucher immer wieder aus erster Hand zu berichten. Schwimmende Inseln aus Plastikmüll, gerissene Langleinen mit hunderten Haken und Fragmente von aufgegebenen, zerrissenen Fischernetzen ermöglichen immer wieder Einblicke in die Schattenseiten der Konsumgesellschaft.

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Die Euro-Divers von Meeru (Meerufenfushi) im Nordmale Atoll der Malediven waren mit ihren Gästen gerade auf dem Heimweg von einem ereignisreichen, schönen Morgentauchgang mit Kurs auf das Meeru Island Resort, als ein Tauchgast und der Euro-Divers Tauchguide  Ramiz Bhuiyan auf der Wasseroberfläche etwas schwimmen sahen, das sie auf den ersten Blick nicht identifizieren konnten. Ein Konglomerat aus Bambus und den Resten eines Fischernetzes tanzte auf den Wellenspitzen auf und ab. Und plötzlich bemerkten die beiden Taucher, dass da auch noch Bewegungen zu sehen waren, die sie nicht erklären konnten. Als die neugierig gewordenen Taucher der Euro-Divers mit ihrem Boot dem gesichteten schwimmenden Gegenstand näher kamen, bemerkten sie sofort, dass es sich um einen ernsthaften Seenotfall handelte, denn eine junge Oliv-Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea) hatte sich hoffnungslos in den Fragmenten des Netzes, das von diversen Bambusstangen zudem noch fixiert war, verfangen. Gerade noch genug Freiraum, um den Kopf von der Wasseroberfläche zum Atmen zu heben, aber sichtlich erschöpft und kaum in der Lage sich irgendwie zu bewegen war die grüne Meeresschildkröte ein hilfloser Spielball der Wellen geworden.

Ramiz Bhuiyan sprang ins Meer, schwamm zu der Schildkröte und schleppte das ganze Elendsbündel an die Bordwand des hinzu gekommenen Dhonis um die bemitleidenswerte Kreatur zu befreien. Hilfreiche Hände der Euro-Divers Taucher hievten das Tier mitsamt seiner Fesseln aus dem Wasser ans Deck um es zu befreien. Und wie man es oft bei verletzten oder erschöpften Tieren bemerkt, war es auch bei der Oliv-Bastardschildkröte: Sie spürte offenbar, dass ihr nichts Böses drohte und ließ die Retter ruhig und sichtlich erschöpft ihre Rettungsmaßnahmen durchführen. Die drei bis vier Millimeter dicken festen Netzleinen wurden Stück für Stück gekappt, die Bambusstangen entfernt und nach wenigen Minuten war das Tier von seinen Fesseln befreit. Die Taucher hatten den Eindruck, dass die Schildkröte noch genug bei Kräften war, um sofort in die Freiheit entlassen zu werden.

Diveguide Ramiz Bhuiyan beendete den schönen und spannenden Einsatz, indem er mit der Schildkröte zurück ins Meer stieg und sie in die Tiefe entgleiten ließ. Dass es zum Abschluss eines an sich schon schönen Morgentauchgangs an einem der mehr als 50 Tauchspots rund um Meerufenfushi noch solch ein spannendes Highlight zusätzlich zu erleben gab, war für die Gäste der Euro-Divers das Urlaubshighlight schlechthin. (hap)

Webseite Euro-Divers Meeru

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