Ein großes Riff hinter dem Great Barrier Riff

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02.09.2016 08:23
Kategorie: News

Das Riff hinter dem Riff ist größer als gedacht

Im Norden des Great Barrier Riffs haben Forscher direkt hinter dem Riff große Areale von runden Hügeln, die aussehen wie Unter-Wasser-Donuts, entdeckt. Sie haben einen Durchmesser von 200 bis 300 Metern und sind in ihrer Mitte bis zu zehn Meter tief.

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Die Forscher kennen die Strukturen eigentlich seit den 1970er und 1980er Jahren. Es handelt sich um Halimeda Bioherme (biogene Riffe) und entstehen durch das Wachstum der Grünalge Halimeda, die aus lebenden kalzifizierten Segmenten besteht. Nach dem Absterben der Algen bleiben Kalkstein-Flocken, die schließlich die großen Hügel, die Bioherme, formen.

Bis jetzt hatten die Wissenschaftler keine Ahnung über die tatsächliche Form, Größe und das gewaltige Ausmaß der Strukturen. Ein Team von Wissentschaftlern von der James Cook University, der University of Sydney und der Queensland University of Technology, hat nun hochauflösende Daten des Meeresbodens erstellt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des Coral Reefs Journals veröffentlicht.

Der Hauptautor Mardi McNeil, von der Queensland University of Technology, sagte: "Wir haben jetzt mehr als 6.000 Quadratkilometern kartiert. Das ist das Dreifache der zuvor geschätzte Größe. Die Strukturen reichen von der Torres Strait bis nördlich von Port Douglas. Sie bilden eindeutig einen bedeutenden riffartigen Lebensraum, der eine Fläche bedeckt, die größer ist als die benachbarten Korallenriffe."

Da es sich bei den den Baumeistern der Bioherme um verkalkende  Organismen handelt, stellen sich die Forscher die Frage, wie und ob sie von der Ozeanversauerung betroffen sind und dieser trotzen können.

Die Entdeckung des Riffs hinter dem Riff eröffnet neue Wege für die Forschung. So fragt Dr. Beaman, einer der Autoren der Studei: „Was sagen uns die 10 bis 20 Meter mächtigen Sedimente der Bioherme über Klima- und Umweltveränderungen am Great Barrier Riff in den vergangenen 10.000 Jahren?

Zukünftige Forschungen in Form von Sedimentanalysen,  geophysikalischen Untersuchungen und  Untersuchungen mit Tauchbooten sollen Erkenntnisse über die physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse der Bioherme liefern.

Weitere Informationen: www.jcu.edu.au

Link zur Studie: link.springer.com/..00338-016-1492-2