Amerikanische Forscher entdecken unbekannte Tiefseekorallen

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12.04.2019 11:09
Kategorie: News

Mindestens zwei unterschiedliche Kaugummikorallen-Arten identifiziert

DNA-Analysen bestätigte jetzt, dass Wissenschaftler der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) und ihre Mitarbeiter von der Mission OceanX von der University of Connecticut (UConn) und dem Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA zwei neue Arten von Tiefseekorallen entdeckt haben. Die Entdeckung machten die Wissenschaftler während einer Expedition im September 2018 im Northeast Canyons and Seamounts National Monument etwa 100 Meilen vor der Nordostküste der USA.

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Zum Forschungsteam, das vom Tiefseebiologen Tim Shank vom WHOI geleitet wurde, gehörten zudem Taylor Heyl (WHOI), Rachel O'Neill (UConn) und John Leichty (JPL). Mit Hilfe des Forschungs- und Erkundungsschiffes „Alucia“ von OceanX erforschte das Team mehrere der einzigartigen Tiefseelebensräume des Schutzgebiets, darunter drei tiefe Unterwasserschluchten.

Während der zweiwöchigen Expedition sammelten die Wissenschaftler mit dem U-Boot „Nadir“ insgesamt 29 Korallenproben im Lydonia Canyon in Tiefen zwischen 369 und 903 Metern.

"Wir haben bisher mindestens zwei Korallen identifiziert, die genetisch unterschiedliche Arten repräsentieren", erklärt Shank. "Sie zeigen keine ausreichende genetische Ähnlichkeit mit anderen Arten, die derzeit im weltweiten Repository für DNA-Sequenzen bekannt sind."

Laut Heyl handelt es sich bei den beiden neuen Arten, die im Lydonia Canyon gefunden wurden, um so genannte Kaugummikorallen.

"Wir hatten nicht erwartet, dort Kaugummikorallen zu finden, da sie in keinem der benachbarten Canyons gefunden wurden", erläutert Shank. "Wir haben eine hohe Vielfalt an anderen Korallen beobachtet - mindestens 24 Arten auf dem Meeresboden", fügt er hinzu. 

Shank stellte fest, dass sich die Korallenarten tief im Canyon in mehr als 900 Metern unter der Oberfläche stark von denen in flacheren Gewässern unterschieden. Insgesamt sammelte das Team während der drei Tauchgänge der Expedition rund 200 Proben von Korallen, Schwämmen und anderen Meerestieren. "Wir analysieren immer noch die Daten", so Shank.

Korallen, die in diesen Tiefen gefunden werden, wachsen extrem langsam und können extrem alt sein. Tiefwasserkorallen auf der ganzen Welt bieten den Rahmen, um ganze Ökosysteme zu unterstützen, die mehr als 2.500 Arten enthalten, die auf und um sie herum leben, darunter Schlangensterne, Krebse und Seerosen.